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Auer Tageblatt : 03.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192312034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19231203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19231203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1923
- Monat1923-12
- Tag1923-12-03
- Monat1923-12
- Jahr1923
- Titel
- Auer Tageblatt : 03.12.1923
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kk,. »80. puer Tagiblatt und für das Er,p,birg,, Montag, d,n S, Lezrmdni ltzbt !?' <^L- -Sri S-F '"Hz Ai < D habe tn Ersahru»»g bringen ebensoviel von den Ursachen wissen! Aber ich zweifle, .ob zwecken den Netra» Hon 800 Millionen Franken zu be wahren. > ! iverde, onwill! ES wü reichte «bendr einen ! ehrten deutsch -ifinmi isien, « deS D<o uero läch! am A uid ei -ei»ber -rbient '-elen r rrschüite in Erl I'iuh bei .uuh e üederb ine Best llofig v ieqe dnl - iniie v -ns Prk rofzulös ft-ilen. nicht ni i'ie zu ! sosge de eüt an! Gesetzes !>!-» Kre -ienuiik! ednnils beteil s E ' Mellte POrrttfbtzs MerdNNSs«. Die ne»» Goldwährung. Die NeichSbank beschäsligt sich der Vorbereitung der Ausgabe einer neuen deutschen .am»! e« er iS Vb iear», -uiorka !,ei do» iächerl! -nh. ir locht waren der Er Muse feiten wobt n durch i er die an sie chenllß 'nutzte B >atikar annt D wir nn -vn di ^urer ! i'iintei in w Be! >etrag f >er Fe» bauer . Rlldma .O'Km. ,cuen r Di, naßen >erkehr .-»r 7,c ue Geb Di« !.lle de .»> Nou -er üo,n aiefina: wdUchc >is aus iistand, liu M o'arkeu zeich e -nosiuw a achter oa-igeiuc i-erfvch. arten mr bis nid gelt einnvc -eicht i airken - -nut. laße. , eim v- ' -Iteriu nutzte cn do, ,i nacl -nto n -eacles! . :n na MN! wach Von SLaäL unä Lanä. Au-, 3. Dezember. Ver sächsische Reg!rrungskomm!sic>r zu Sen Seschwerüen über Schutzhaft. Der NegierungSkommissar für den Bereich des Wehrkreises 4, Reichstagsabgeordneter Meier, schreibt: „Dem NegierungSkommissar gehen täglich eine große Anzahl Zuschriften zu in denen die Angehörigen von Festgeuommeuen Beschiverde führen über erfolgte Berhastiingen sowie nm Auskunft bitten über den Ver- WieZrankreich äieRriegsrüstungen seiner Vasallen finanziert. Die „Times" veröffentlicht eine ausführliche Zu sammenstellung der von Frankreich den Polen, Ru mänen und Jugoslawen gewährten Anleihen. Die polnische Anleihe wurde durch die französische Depu- tiertenkammer am 15. Februar, die an Rumänien am 20. Mai und die an Jugoslawien am'12. Juli bewilligt. Die Anleihe an Polen beträgt 400 Millionen Franken. AlÄ Zweck wird der Ankauf rollenden Materials. .Aus gaben für Eisenbahnen, Telegraphen und „Ausgaben für nationale Verteidigung" angegeben. Als Grund zur Gewährung der Anleihe wird u. a. genannt: „Anregung der Sympathie für Frankreich in Polen". Die Anleihe kür Rumänien beläuft sich aus 100 Millionen Franken. Zweck ist der Ankauf von Kriegsmaterial, das auSschliefß-, lich von Frankreich unter Aufsicht des französischen ..Service interministerjel" zu kaufen ist. Die Begrün dung zur Bewilligung der Anleihe lautet: „Selbst die glühendsten Friedensfreunde müssen zugestehen, daß kein Land bei dem gegenwärtigen Zustand in Mitteleuropa ohne Gefahr für den allgemeinen Frieden der.Mindest mittel für seine Verteidigung beraubt werden kann". Die Anleihe an Jugoslawien beträgt 300 Millionen Kranken. Als Zweck werden auch hier neben Zivilaus- gaben für Eisenbahnen, .rollendes Material und Tele graphen^ „Militärausgaben für nationale Verteidigung" angegeben. In der Bearündung der französischen Kam mer für die Anleihe beißt es: „Der Völkerbund in seiner gegenwärtigen Gestalt ist im Falle eines bewaff neten Zusammenstoßes nicht wirksam: darum ist es nötig, daß- Jugoslawien von Frankreich, als feinem be sten Freunde, der gleich ihn an seiner Verteidigung in teressiert ist. Pie Rüstungen erhält, die unbedingt zu seiner Verteidigung nötig sind." Als politischer -Vor teil der Anleihe wird weiter die Vergrößerung des fran zösischen Einflusses und die Anregung der Sympathie für Frankreich in Jugoslawien angeführt. Mit Recht hebt die „Times" im Leitartikel der gleichen Nummer die merkwürdige Tatsache hervor, daß Frankreich, das vor aller Welt stets seine Armut betonte,, in der Lage sei den Staaten in Ost- und Südeuropa zu Nüstnugs- » „ > VallV dies« Abmachung-« die Zustimmung der Reichs- regierung fänden, würden sie am 10. Dezember in Kraft treten/ Lamit würde die Wiederaufnahme de« feit dem 11. Januar unterbrochenen Verkehr« zwischen dem be setzten und dem unbesetzten Gebiet ermöglicht. Ueber eine Anzahl Sinzelfragen sollen noch.Meinungsverschie denheiten bestehen. IMvoo Goldmark Strafe für die Stadt Main,. Nach Blättermeldungen au» Mainz hat die Rhein- landkommission beschlossen, von der Stadt Mainz eine Entschädigung von 100 000 Goldmark für die Er- fHtetzung des franzüsis.chen Lehrers Eon- Kant am 20. Oktober zu verlangen. Im Weigerungs fälle soll die Summe in der Studtkasse beschlagnahmt werden. Tie Feststellung französischer Blätter, daß Constant durch die Kugel eines Separatisten getötet wur de, ist bisher widersprochen worden. Lis Nuhrgefangenen sollen Begnadigung nachsuchen. Wie die Tel.-Union von beteiligter Seite zuver lässig erfährt, .ist den politischen Gefangenen, die an läßlich per Nubrbesetzung und auf.Grund des Nhein- landabkommenS früher verurteilt waren, anheimgestellt worden, durch.Vermittlung ihrer seinerzeitige»» Vertei diger Begnadigungsgesuche einzureichen. Diese Gesuche sollen durch Vermittlung des Roten Kreuzes weiter geleitet werden. Es liegt Grund zu der Annahme vor, daß diev Initiative SU diesem Schritt von französischer Seite ausgeht. : bleib der Fcygenommenen, .sowie sich über Mißhandlun gen, Haussuchungen usw. beklagten. E» ist leider nicht möglich, die vielen Zuschriften in federn Einzelfalle zu» beantworten. Die Beschwerdeführer dürfen aber über»« zeugt.sein, daß den Beschwerden mit aller Beschleuni gung nachgegangen wird. Die Beantwortung der, ein zelnen Zuschriften ist auch! schon deshalb! nicht Möglich, weil in einzelnen Fällen die Verhafteten bereit« von den Truppen wieder freigelassen werden, ohne daß.in solchen Fällen Mitteilungen der Truppen an da« Wehr kreiskommando gelangen. Hinzu komme, .daß da» Wehr kreiskommando von vorgenommenen Verhaftungen^ di» in den meisten Fällen nur auf Grund einseitiger, und ungeprüfter Angabe»» erfolgen, aus die Angaben der Truppen angewiesen ist, die in der Regel erst.einige Tags nach der Verhaftung eingehen. So lange die Mittei lungen über erfolgte Verhaftungen seitens der Druppen dem Wehrkreiskommando nicht vorliegen, .ist eine Ent lassung in den meisten Fällen nicht ohne weiteres müp lich. Um den durch die Verzögerung entstandenen Schwierigkeitel» schnellste»,« zu begegnen, hat der Milt« tärbefchlchaber neuerdings einen Befehl erlassen, in dem die Truppenteile alsigefordert werden, .so schnell wie möglich die notwendigen Unterlagen über Festge. nvmmene an das Wehrkreiskommando gelangen lasse' »nüssen. Wenn innerhalb von vier Tagen Unterlage., der Truppenteile nicht eingchen, werden die Verhafte ten ohne weiteres auf freien Fuß gesetzt. In den Fäl len, in denen das Material vorliegt und als ausreichend für die Verhängung der Schutzhaft seitens des Militär befehlshabers, der die alleinige Entscheidung hat, .an gesehen wird, ist es die Aufgabe des Regierungskom- missars die notwendigen Feststellungen zu treffen, ob die Verhängung der Schutzhaft gerechtfertigt erscheint und nach Möglichkeit die Aushebung der Schutzhaft SU erwirken. In diesem Sinne ist der Regierungskommissar un unterbrochen bemüht: er hat in zahlreichen Fällen die Aufhebung der Schutzhaft bezw. die Freilassung Fest genommener erreicht. Tie von Einzelpersonen und Behörden gemeldeten Fälle ilber Mißhandlungen werden sofort dem Militär befehlshaber übergeben, der fa in seinem kürzlich ver öffentlichten Befehl Mißhandlungen verurteilt^ eine strenge Untersuchung und Bestrafung der Schuldigen au- geordnet hat. Soweit Ansprüche aus Ersatz von Sachschäden, die durch.Verhaftungen und Haussuchungen entstanden sind, in Krage kommen, können die Beschwerdeführer nur, wie das bereits der Reichswehrminister kürzlich im Reichstag ausgesprochen, und nachdem das Reichswirt- schaftsgericht sich für unzuständig erklärt hat, .auf -en Weg pes-Zivilprozesses verwiesen werden." O 4» G Eine Note z» dem Leipziger Zwischenfall. Die Botschas- terkonferenz hat an die deutsche Negierung eine Note wegen der Vorgänge in Leipzig gerichtet, über deren Inhalt bisher nichts veröffentlicht worden ist. Der außerordentliche sozialdemokratische Parteitag. Wie die Blätter aus Dresden melden, trat dort gestern der außer ordentliche Parteiag der sozialdemokratischen Partei Sachsens unter Ausschluß der Oeffeutlichkeit zusammen. Wie verlau tet habe als Vertreter des Partcivorstan'ocS der frühere NeichSfinanzmiuister Dr. Hilferding die Politik des Pur. teivorstnndes verfochten, die sich namentlich gegen ein Bündnis mit den Komuimiisteen wendet. In der Aussprache sollen aber zahlreiche Delogierte gegen Liese Ansicht deS Partetvvr- staudes ausgetreten und ein irr letzteren» Sinne gehaltener Beschluß gefaßt worden sein. Veränderungen der Fernsprechgebühren. Der Reichsrnt beschäftigte sich nm Sonnabend mittag mit der Verordnung zur Aeuderung der Fernsprechgebühren usw. Die Verordnung wurde gegen die Stimme Bayerns angenommen. Dnnnch stellen sich die Gebühren mit Wirkung vom 1. Dezember 1923 nb folgendermaßen: mit ... .. Goldnote, die neben der Rentenmark in den Verkehr ge bracht iverden soll. Der Zweck der Ausgabe dieser Note, deren Einlösung in Gold und fremden Zahlungsmitteln durch die Neichsbauk garantiert werden wird, besteht darin,, eine neue deutsche Auslandsdevise zu schaffen neben der Nentemnark, die 'bekanntlich als eine Art deutscher Ju- lnudsdevise gedacht war und dadurch einerseits eine m nüusllge Notierung der Mark auf den ausländische, Plätze, zu ermöglichen, andererseits aber die Mark sozusagen wieder zu Ehren zu bringen. Die Verhandlungen zwischen der Neichsbnuk und der Neuienbnuk über die Gewährung von W t r t s ch a f t s k re d t t en sind berellS soweit gediehen, daß die Kredite in Neutenmark der Wirtschaft baldigst zur Verfü gung gestellt werden können. Es handelt sich dabei um einen Betrag i>.on iLOO Millionen Nentemnark. Die Herstellung der Rentenmarkscheine. Die Fertigstel lung der Nentemnarkscheine ist soweit fortgeschritten, daß von jetzt nb Stücke auch auf dem Wege über Banken und Banksir- men bezogen werden können. „Die letzte Probemobilmachung vor der endgültigen Schlacht." Gelegentlich einer von der 3. Schwadron Reiter- Regt. 13 vorgcnonnuenen Streife nach O'v'eeschöblingen bei Königsee wurden bei dem Arbeiter Otto Walther, den, Führer der Kommunistischen Jugend, 35 Kilogramm, gestohlener Sprengstoff, Sprengkapseln und ein Gelvehr gefunden. Aus den Vorgefundenen Briefen und Schriften sinh folgende Stel len, die Ljm geplanten Umsturz klar beweisen, besonders her-- vorgehoben. Zeigen sie doch deutlich, wie die KPD. emsig am Werke ist, die Jugend für ihre umstürzlerischen Pläne zu ge winnen, nötigenfalls mit Gewalt. „Jena, den 21. 0« 23. Rundschreiben der Bezirksleitung an alle Ortsgruppen. Liebe Genossen! Der Bürgerkrieg, kommende schwere Aus einandersetzungen sind nicht nur für uns, sondern für die ge samte Bevölkerung eine Selbstverständlichkeit, eine unabwend bare Tatsache geworden .... Die Kräfte zu sammeln und zu mobilisieren, die unter den gegebenen Verhältnissen die Revolution dirrchfnhren, ist unsere Ausgabe.... Also die Voraussetzung für die Revolution ist, daß unsere Partei und Jugend wirklich alüonsfühig ist, Kampforgmusationen im wahrsten Sinne." Mit welchen Mitteln die KPD. diese Aktionsfähigkeit dnrchdrncken will, zeigen am besten folgende Stellen: „Rügen und Brandmarken säumiger Genossen, evrn. tu'cll Etatniernng eines ExempelS an säumigen Genossen, das alles sind Maßnahmen, die wir zur Erreichung unbedingter Disziplin durchführen müssen . . . Diese Woche soll vielleicht die lehre Krobemobilmachung vor der endgültigen Schlacht sein." Eine preußische Roggenwertanlcihe. Die preußische nnnzverwaltung wird vom 7. bis 14. Dezember einen weiteren Betrag 5proz. preußischer Noggenwcrtcmleihe zur öffentlichen Zeichnung anflcgen. Der Zeichnungspreis wird sich dem amt lichen Berliner Börsenkurs der bereits notierten bproz. Preu- ßischen Roggenwertanleihe anpassen. AnslösungSantrag im Braunschweigischen Landtag. Die bürgerlichen Parteien stellten im Landtag den Antrag, die Zahl der Abgeordneten auf 30 heraözusehen, den gegenwärti gen Landtag anr 10. Januar 1924 aufzulösen, die Neuwahlen auf den 20. Januar 1924 festzusctzen und die Zahl der Mini ster auf höchstens 3 festzusehen. NN. Ter Kaiser las es, .seiner Länge ungeachtet, zwei mal von einem Ende bis zum andern, ,und es bewirkte nur» den aus feines Gefühl gegründeter, Befehl ar» den Gonverneur vor, Estland, „ein schönes Krongut für mich anszusuchen, welches in der Nachbarschaft von meinem Friedenthal liege". Er wollte also nicht bloß schenken, er wollte auf Pie »ntr angenehmste Art schenken. ES ist gewiß nicht zu leugnen, daß dieser Zug nur aus einen, sehr fein fühlenden Herzen kommen konnte. Nahe be. Friedenthal fand sich indes kein solches Krongut. Das ist alles, was ich über die Ursachen meiner Befreiung mit Gewißheit können. Möchte ich nur meiner Gefangennehmnng selbst die Hand der Zeit dieser, Schleier iernal« auf heben werde. . i ! > s ! I Trotz der unverkennbaren Zeichen de» kaiserlichen Wohlwollens Hatto sich poch der Schrecke»» meinem Ge müt sv tief eingeprägt »daß mir das Herz, klopfte, so ost ich einen Sonatsknricr oder Feldjäger sah, und daß ' 'i nie nach Gatschina fuhr, ohne mich reichlich! mit (i zu versehen und gleichsam zu einem .»Es Exil 1 zubereften. > Es war am V. Oktober, al» ich -um erstenmal (s. früh: der Tag war noch nicht angebrochen) eilig na Gatschina berufen wurde und nicht ohne Zittern Reise antrat. Rach Her dringenden Hastigkeit zu teilen, mit welcher die Order abgefaßt war, mußte große Dinge erwarten? es betraf aber am Ende we nichts als die nochmalige Anempfehlung einer strengen Zensur, von deren Wichtigkeit der Kaiser vorigen Tage gesprochen hatte. Mr selbst war di! Zensur überlassen, und ich .sah wohl ein, Hatz, über kur oder lang das abermals eine Klippe werden könne, .an der mein kaum geborgene« Schifflein zu scheitern Ge fahr lause. Daher bat ich um Anstellung Line« Zen sor- und bediente mich.besonder» de» triftigen Grun de». daß ich unmöglich Zensor meiner eigenen Stücke fein rönne da di« väterlich« Vorliebe mich verleiten PetcrS des Dritten", daö ich vor vier Jahren vorher aus reiner Freude über eine edelmütige Handlung des Kai sers entworfen hatte und bei dessen Verfertigung .ich wahrhaftig »richt daran dachte..welcher» wichtigen Ein fluß es einst auf mein Schicksal habe», würde — .dieses kleine Drama war gerade jetzt erst von einen» wackerer» jungen Manne namens KraSnopvlöki ins Russische über setzt worden. Er wollte es gern dem Kaiser zneignen und wendete sich peshalb an verschiedene Männer von Einfluß. Man widerriet es ihm aber; wenigstens rollte er., äußerte man, meinen Namen vom Titel weglassen da dieser verhaßte Name alles Verderber» könne. (Schvir längst wagten es weder Russen »roch Deutsche, wenn sie eins meiner Stücke ans ihren Bühner» spielten, den Ver fasser auf dein Airschlagszettel zu nennen.) Dor biedere Jüngling /ehrte sich an nichts. „Das Stück," sagte er, „sei nun einmal von mir; er dürfe sich nicht mit fremden Federn schmücken, und folglich müsse mein Name stehenbleiben." Du er nun bei der Neber- reichung Schwierigkeiten sand, so schickte er es mutig durch Hie Post an den Kaiser. Auf dieser» machte es einen seltenen Eindruck. Er las, .war gerührt und zufrieden; befahl, dem lieber« setzer sogleich Line»» kostbaren Ring zu schicken, meinte iedvch bas »Manuskript solle »lligedruckt bleiben. Einige Stunde»» nachher forderte er es zum zweiten Male ging es wieder durch lind erlaubte nun auch de»» Druck, doch mit Weglassung.einiger Stellen, unter denen, was mir unbegreiflich ist, auch die war, wo der alte Leib kutscher sagte r „Mein Kaiser hat mich gegrüßt! er grüßt allo ehrlichen Leute!" An demselben Tage verlangte er das Stück zum dritten Male, blätterte es noch ein mal durch grnd erlaubte nun den Truick ohne alle Ein- schränkung. Mir, erklärte er, Mir habe er unrecht ge tan; er sei mir Genugtuung schuldig und müsse mir wenigstens ebensoviel schenken, als er dem alten Leib kutscher geschenkt habe (nämlich zwanzigtausend Rubel). Ter Kurier an mich wurde abgefertigt. Bald nachher langte mein Meinoirs au« Tobolsk Jas lnerltMWk Zahl Mim Mur. Bon August von Kotzebue. (07. Fortsetzung.) . Da« Schauspiel „Gustav Wasa" gab man mir be sonders eiugewickelt zurück, mit dem Bedenken, ja kei ne»» Gebrauch davon zu mache». Eine einzige Stelle batte den» Stück dieses Verdammungsurteil zugezogen, nämlich die: Ein König dgrf ein Bubenstück begehren, Und lausend Arme sind bereit, .öS zu vollbringen. Ter Lefor wird wahrscheinlich, sowie ich selöst, neu- gierig sein, zu erfahren, welchem günstigen Umstande ich denn nun eigentlich meine Befreiung zu verdanke»» hatte. Laß sie keine Folge meine» aus Tobolsk au den Kaiser geschickten Memotre war, wisse»» wir bereits, da der Ueberbringer dieses Memoire schon in der Gegend von Kasan dem Kurier begegnete, Her mich zurückholeu »nutzte. Was ich darüber von authentischen Nachrtchleu gesammelt habe, will im hier Mitteilen. vier Wochen lana- so versichert man, ließ der un barmherzige Generalprokureur meine Papiere ft» einem Winkel liegen, ohne sich des Unglücklichen zu erinnern,! der kraft dieser unuutersttchtou Papiere bereit« in der Verbannung schmachtete. Endlich fragte der Kaiser nach ihrem Inhalt; nun mußte er vorgelegt werden, und die Unschuld desselben war vermutlich dLr erste Gruud zu den veränderten Gesinnungen des. Monarchen. Doch ist es noch sehr zweifelhaft,..ob meine Unschuld allein meine Rettung bewirkt haben würde; denn man weiß, daß es in der Regel (von welcher aber Kaiser Paul eine ehren volle Ausnahme machte) für einen Mächtigen weit leich- ter ist. eine begangene Ungerechtigkeit zu verlängern, als sie zu gestehen und wieder gutzumachcn. Aber mein guter Genius fügte einen anderen Umstand hin zu, der sich in keinem für mich glücklicheren Zeitpunkt hätte ereignen können. La» kleine Lrama nämlich, .«Der alte veibkutscher
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