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Auer Tageblatt : 04.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192411043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19241104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19241104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1924
- Monat1924-11
- Tag1924-11-04
- Monat1924-11
- Jahr1924
- Titel
- Auer Tageblatt : 04.11.1924
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Nr. SS7. «l^er Lagtblatt uud »-zeiget für das Gq-e-it-1. Dietr-tag, den 4. Ndvtmöer »ML Aus Stuckt unä Lauck. ist, swingt auch die Ungewißheit, wie ander» wir die Er füllung unserer Reparation-Verpflichtungen stcherstellen wollen, unbedingt dazu, .Atcht schon letzt Steuern au» der Hand zu geben, von denen man nicht wissen kann, ob wir sie im.Ernstfälle nicht brauchen, e» sei denn, daß man über sicheren Ersatz bereits verfügte. Da» W aber keineswegs der Lall." li > > > fiuslandskreülte nur mlt Erlaubnis -es Reichs. EineBerorbgung de» Reichspräsidenten. Berlin, 1. November. Angesichts der zahlreichen Kreditverhandlungen von öffentlichen Verbänden, insbesondere Gemeinden, zur Erlangung ausländischer Kredite, die nach Auf fassung der Reichsbank eine ernste Gefahr für die Währung und die Wirtschaft DentschlandS im Gefolge haben könnten, hat der Reichspräsident eilte Verordnung erlassen, durch die rechts- gültige Verhandlungen llber Kredite oder Anleilren im Aus lände der Zustimmung des Reichöslnan-ministers bedürfen. Auflösung -es sächsischen Landtages. Dresden, 2. Nov. Ter Landtag-Vorstand trat Heut« zu einer Sitzung zusammen und beraumte die nächste Sitzung des Landtage» auf Sonnabend, den 8. Novem ber, nachmittags 1 Uhr an mit der Tagesordnung: 1. Beratung über die Burlage der Negierung betreffend Abänderung de» Laudeswahlgesetzes; 2, Beratung über die Nntuäge betreffend Auslösung des Landtage» und 3. Beratung über den MtßtrauenSantrag gegen da» Ka binett Heldt. Landtagsausiösung auch in Thüringen k Weimar, 2. Nov. Die kommunistische Fraktion des thüringischen Landtage» hat den Antrag auf sofortige Einberufung de» Landtage» mit der Tagesordnung Auf lösung des Landtages elngebracht. Die Einberufung deS Landtage» tst von der Unterstützung der sozialdemo kratischen Fraktion abhängig, die zu erwarten ist. , Der Revolutionstag in Thüringen ausgehoben. Weimar, 1. November. In einer Notverordnung der thüringischen Negierung vom 30. Oktober wird der Bußlng in Thüringen wieder zum gesetzlichen Feiertag 'erklärt, nnd in einer zweiten Notverordnung wird der gesetzliche Feierlag am 9. November in Thüringen aufgehoben. Die Notverordnun gen treten sofort in straft. Di« notwendig« Giftmaoke. General v. Deimling, der hoffentlich als dcmolva- ttscher Abgeordneter in den neuen Reichstag einzichen wird, hat in seiner stürmisch bejubelten Rede im Her renhaus kürzlich auSgefithct, .daß er durch eine ,„Ätst« maSke" gegen die Verleumdungen geschlitzt sei, mit de nen er täglich wegen sxtncS Eintretens für die Republik! überschüttet werde. Jetzt veröffentlicht der halbvöMsche „Fränkische Kurier" einen Schmähbrtcf, den ein „schle sischer Edelmann" an den tapferen General gerichtet/ und auf den dieser „Edelmann" von der Tochter des Generals die folgende treffende Antwort erhalten Hat: „Ihre Freude, meinen Vater durch Ihren wahrhaft „adligen" Brief verletzt zu haben, muß ich Ihnen leider nehmen. Er hat ihn gar nicht zu lesen bekommen, ebensowenig den mit den Unterschriften Ihrer Gesin nungsgenossen in Schweidnitz. Mein Vater hat gute Schutzgeister, die ihm solche „Giftspritzer" fernhalten, die sich unter die zahlreichen.Zustimmungen, auch^us Osfizierskreisen, verirren. Elisabeth v. Deimling." Beschlagnahm« der Mlnisterbroschür«. Auf Antrag deS Ministerpräsidenten Hcldt.hat da» Landgericht Dresden eine einstweilige Verfügung.erlas sen, guf „Grund deren am Tmmerstagvormittag in der Geschäftsstelle der Deutschnationalen VollLPartci und in einer Dresdner Druckerei drei Kriminalbeamte erschienen, um die von der Deutschnationalen Partei nachgedruckte Broschüre der vier sozialdemokratischen Minister über die sächsische Personalpoltttk zu beschlagnahmen. An beiden Stellen wurde jedoch die gesuchte Broschüre nicht vorgesundcn. Dagegen wurden iy dpr Druckerei di» Vvv- handenen Druckplatten vernichtet. Gagen Pies« .Verfü gung tst bereit» Einspruch Vvu den Betroffenen «Hoben worden. . >, < ! , , > > i i i i , wo »leibt da» Eewerbesien-rgesetz k Me tM Frühjahr gegebenen Zusagen über eine Md gültige Festsetzung de» Gewerbesteuergesetzes für 1S24 im Herbst dieses Jahre» sind von feiten de- sächsischen Finanzministeriums bi» jetzt poch .nicht erfüllt worden. Auch ein Referentenentwurf über die Neuregelung der Gewerbesteuer, .die kitt zu den drückendsten Steuern de» sächsischen Handel«, Gewerbe» und der Industrie gehört, liegt bi- jetzt noch »richt vor, so daß eine Verabschiedung der neuen Gewerbesteuer immer weiter hinausgeschoben wird. Wie jetzt mitgeietlt wird, hat der Ftnanzmtnister dem Verband sächsischer Industrieller wenigsten« zuge standen, ihn bei der Bestimmung der Richtlinien sür das neue Gewerbesteuergesetz gutachtlich! M hören.und nicht mit der vollendeten Tatsache eine» fertigen Gesetz entwurfes hervvrzutreten. , Dio künftig» Tendenz de« r«l»grap-«n Union. Berlin, 1. Nov. Dec Kurs der „Telegraphenunion" wird, wie der „Vorwärts" heute »nittetlt, jetzt noch weiter nach rechts gedreht. E« erregte bereit» Auf sehen, als am 1. Juli der Letter der T>U., der volks parteiliche Abgeordnete De. Cremer, seine leitende Stel lung tu der Agentur aufgab, deren Finanzierung in der Hauptfachs durch den Hugenberg-Konzern erfolgt, der außer dein Scherl-Bmlag muh, Pa» Annoncenbüro „Ala" kontrolliert. In der „Telegrnvhenunion" Hut die deutschnatioualo Richtung jetzt so die Oberhand ge wonnen. daß eirw Reihe von Mitarbeitern demokrati- schev Richtung nlts der T-U. au-geschieden sind. stommunislenverbakliingen In Serlln. Ren« kommunistisch« Waffeusund«. Berlin, 2- Roo. Gestern abend hatte dis Kommu nistische Partei eine große Anzahl ihrer Funktionäre mit einem geheimen/Rundschreiben zu einer Versamm lung in das Lokal Wald, Pflugstraße 12, ringelnden. Die Kriminalpolizei erhielt rechtzeitig Kenntnis von dieser Veranstaltung und drang überraschend in den Versammlungsraum ein. In eitlem Hinterzi-mner veS des Lokals waren über 40 Kommunisten versammelt. Diese waren beim Erscheinen der Beamten zunächst entsetzt, das; ihre Ge Hein Verhandlung von .der Polizei aufgespürt worden war. Im nächsten Augenblick spran gen alle von ihren Plätzen und suchten sich gegen die Polizei zu verteidigen und eine Gelegenheit zur Flucht zu gewinnen. Als sie jedoch die Unmöglichkeit eine« Entweichens cinsahen, ergaben sie sich ^n Ur Schicksal. 43 Personen wurden festgenoMMen und nach -ent Poli zeipräsidium gebracht. > ! i Im Laufe der Nacht und des gestrigen Vormittags wurden dann in den Wohnungen der Verhafteten und auch an anderen Stellen, deren Adressen die Polizei gefunden hatte, Durchsuchungen vorgenommen. Diese hatten ein Überraschendes Ergebnis. In Frtedrichs'tza- gen bei Berlin und in Friedenau wurde große Mengen Waffen entdeckt.und beschlagnahmt. DeS weiteren wur den bet dieser Gelegenheit auch zahlreiche Sprengkörper allergesährlichster Art gefunden, die von den Kommu nisten massenweise hergestellt worden sind. Es handelt sich fast um dieselben Bomben, die Pie Kommunisten in Potsdam verwenden wollten und von denen erst Vor einiger: Tagen, wie bereits gemeldet, eine größere Men ge in die Hände der Polizei fiel. Rücktritt Ses Präsidenten von China. Parts, 2. Noo. HavaS meldet aus .Peking: Die De mission des Präsidenten der Republik Tsankun sei vor bereitet worden und werde wahrscheinlich »norgen -em Parlament unterbreitet werden. 5. November. Noor«-»». wohl bestrahlte dt» Wpächerbstsonrw «ch ME Tag« mild und wann, aber ihnen rechen sich dann auch wieder recht kalte, trübe Nebeltage an, aschgrau und hoffnungslos vom Morgen bi» -um Abend. Dieser trüb seligste aller Monate zeigt un» auch die Natur tn ihrech traurigsten und unscheinbarsten Kleid. Rur ^tn paar verfärbte Blätter hängen noch an den Bäumen, Ptt der nächste Sturm auch sie herabtzerrt, .Zer November sturm, -er un» dann eine« Tage» den Winter bringt mit den wirbelnden Schneeflocken und der kalten, fri schen Wtnterluft. Lite schlimmen Stürm«, d.ie er mtt sich bringt, Haben dem November auch seinen deutsche« Namen „Windmonat" gegeben, nachdem die Bezeichnung ,Herbistmanoth" (Herbstmonat), wie ihn Karl der Gr. genannt haben wollt«, späterhin auf den September übertragen wurde. Wenn der November uml sein« Mtist klare Nächte bringt, so gibt er un» Gelegenheit, inter essante Sternschnuppenfälle -u beobachten. Die Erd« geht nämlich um den Io. November herum durch -en Meteorschwarm der Leoniden, die au» dem „Sternbild de» Löwen kommen. Wer nun da» Glück hat, dieser- „Sternenreger»" auch 4»ur -um Teil zu sehen, hat da<i mtt «tn reizvolle» Stück nächtlicher Naturschchrheit er lebt. Gelang es doch im Jahre 1882 zwei amerikani schen Astronomen, tn der Nacht vom 12. auf -ert,1H November mehr al» 200 000 Sternschnuppen fallen -n sehen. ' > . > i i I l ! Zur« Verbesserung be» westsächfifchen Eisenbahnverkehr macht ein Dr. O. in den „L. N. N." eine Reihe Vorschläge unter anderem fordert er Einlegung direkter Züge zwischen Leipzig und Zwickau (A n e) über Werdau und von Leipzig nach Glauchau über die Muldentalbahn, eine Forderung, die auch wir nachdrücklichst unterstützen. Aue al» Fremden stadt. Jin vergangenen Monat Oktober beherbergten die hiesigen Hotels und Gasthäuser insgesamt 8L0 Ortsfremde. — Ferner wurde von der Polizei 103 Per sonen Obdach gewährt. Die Kretshauptmannschaft Zwickau im neuen Ortsklassen- Verzeichnis: Plauen Klasse A, Aue, Crimmitschau, Reichen- öach, Werda" Zwickau, Auerbach, Brunndöbra (außer bre» Forstwartc' . Klasse C), Ellefeld mit Georgeugrün, Falken stein, Klingenthal mit Kottenhaide, Lengenfell», Rodewisch mtt Untergöltzsch, Treuen, Bad Elster mit Adorf, Markneukirchen, Eibenstock, Lauter, Schwarzenberg (Erla Klasse D), Döhler« Wald Klasse B. Generalversammlung des ConsumoerrinS Aue. Am Frei tag, den 31. Oktober 1924 (Resormationsfest), vorm. 9 Ubr fand im Bürgergartensaale die diesjährige ordentliche General versammlung dä Consumvcretns Aue statt, mit der durch In serat bereits bekanntgegebenen Tagesordnung. Zu Punkt r berichtete der Geschäftsführer Herr Georgi. Er wleS auf den gedruckt vorliegenden Geschäftsbericht hin und verbreitete sich vorerst über die ungeheuren Schwierigkeiten, die im ersten Geschäftshalvjahr durch die große Geldentwertung verursacht wurden und unter der heute '»ch die Verwaltung zu leiden hat. Der mit Riesenschritten fortschreitende Verfall unsere» Währung veranlaßte die Verbraucher, ihre Papierlappen so fort gegen Ware umzusetzen. Die Hamsterei wurde dadurch gefördert, was verursachte, daß der Verein immer mehr an Substanz verlor. Die Erhöhung der Geschäftsanteile blieb er folglos, da die Einzahlungen ebenfalls in entwertetem Gelbe und außerdem äußerst spärlich etngingen. Mit der Einstellung der Notenpressc und Einführung der Rentenmark trat sofor» ein Umschwung tn der Wirtschaft ein. Recht schwierige Mo nate waren für die Genossenschaft der November und Dezem ber des Vorjahres: Der Geschäftsbetrieb flaute ab, es wurde nicht mehr gehamstert und so manches Mitglied, das in der Inflationszeit zu den treuesten Mitgliedern zählte, hält es leider heute sür angebracht, seine Waren anderweit zu be schaffen. Es war alles vergessen, was die Genossenschaft tn schwerster Zeit dem Verbraucher geweftm ist; und leider nur zu langsam setzt die genossmschafliche Betätigung der Mit glieder wieder ein. Unter dieser Geschäftslage waren wir lei der gezwungen, Kurzarbeit für unsere Angestellten und Ar- Den Siegev. Roman von Marie Stahl. ^merilr. Eopyrij>kt l_it. llureau tü. Vincke, vresäea 21. <14. Fortsetzung.) Und doch zögerte er noch, wie sie so aneinander gelehnt standen, er deutete noch einmal -ie Richtung und erklärte die Lage der Dörfer. Und wie nun Duwe mit einem ängstlich-hilflosen Blick von oben herunter nicht wußte, wie sie auf den Fußboden kommet» sollte, nahin er sie mtt einem jauchzenden Auflachen in seine Arme und trug sie wie in einem Glücksrausch über den ganzen Hausboden. In diesem Augenblick hatte er die Herrschaft v'erloren, ehe er sie freigab, drückte er dis Weiche, hochatmende Gestalt noch einmal wie toll und wild an seine Brust. Ihr Herzschlag stockte, es war, als wollte er ste gar nicht mehr loslassen, doch endlich machte sie sich mit einer schnellen Bewegung frei und .sprang voraus, die Treppen hinunter. In dieser Nacht floh ste -er Schlaf, cs lag ihr wie Fieber im Blut. Ein unsagbares Glücksgefühl ging wie eine Sturmwelle über.sie hin und schwemmte alles fortj was es an Bedenken, Zagen und Bangen gab. Das Denken hörte aus, alles löste sich in wohliges Genießen; die Erinnerung an die Kornseldidhlle verflüchtigte sich vor der realen Macht einer ernsten, Len Lebensnerv Kal kenden Liebe wie ein luftiges Nebelgebilde vor der sie genden Sonne. l > Erst gegen Morgen hörte sie den Hausherrn heims kehrend in den Hof „reiten und lauschte jedem seiner Schritte, bi» er seine Ztmmertür schloß und das Haus noch einmal in nächtliche Ruhe versank. Beim Mittagessen begegnete ste ihm wieder, .er hatte länger geschlafen. Mit leisem! Bangen und heim licher Freude sah sie diesem Moment entgegen, und nun kam eine Enttäuschung. Er war verändert. Und pon der Stunde an zog er sich immer mehr und mehr zurück. > , i I ! 1 1 > Sie wußte nicht- von dezn Kampf, der..in.ihm tobte, wie er sich in der Nacht bewußt geworben, daß er zu weit gegangen und daß es jetzt nur noch ein Entweder-Oder für ihn gäbe. Seine Ehrenhaftigkeit! empfand, Laß sie zu gut sei für eine Liebelei; ste hatte etwas in ihm geweckt, das mehr als ein Sinnen rausch, etwas, das bisher stets unbefriedigt geblieben, auch.in seiner Ehe. . . ' > ! ' > . . Eine leise, schmerzliche Bitterkeit stieg in ihr auf und wuchs. Die arme Schönheit hatte leider schon zu oft die Erfahrung gemacht, daß man nur mit ihr lie beln wollte und sobald man merkte, daß ste dafür nicht zu haben sei, schwand das.Lnteresse. Sie wappnete sich auch dieses Mal mtt Resignation und Stolz, zeigte ihm ein gleichmütig heiteres, freundliches Gesicht, obgleich ihr die Enttäuschung schwer und kalt auf der Seele lag. Eine zitternde Angst war in ihrem Herzen, es könne etwas geschehen, was sie zwänge, dieses Haus zu verlassen, in dem sie stch.so wohl fühlte. Ihr Herz hatte ja förmlich gekrankt nach solch! einem HauS, das! ihr Heimatsgefühle geben könnte! Fest gegründet.wa ren diese Mauern auf Wohlstand und Ansätzen und sturm- und wettererprobt >Or Tuch, unter dem es sich ruhig schlief. Gute Geister sprachen von allen Wänden und Generationen hatten eine gediegene Behaglichkeit angehäuft, die eine alte Kultur und einen starken Fa miliensinn verriet, eine tüchtige Rasse, die seßhaft ins der Scholle wurzelt. Und Tora! Ihr kleiner Züchtling! Noch.nie hatte sie sich so zu einem fremden Kinde Zingezogen gefühlt. Dieses kleine Mädchen war goldecht. Solch! ein unver dorbenes, gesunde- Kind des freie« Feldes und Torfe-, naiv und naturstark. Und so warmherzig und fröhlich. Nein, an der hatte noch keine Dressur etwa» verdorben.> Ter Vater hielt schützend die Hände über ste gegen Ban- nersbergsche Erziehungsgelüste und schon au»-diesem Grunde hatte er ihr volle» vertrauen gewonnen. Er mochte Fehler haben und Schwächen, aber er war.ein ganzer Mann, so einer, in dessen Schutz; ein Weib wvhll/ geborgen ist, - , > < i! > ,, . I > i.I', i , Dock» es war aus, ganz au», eine selige Hoffnung/ die wie eine glückverheißende Ahnung in ihr aufge- dämmert, welkte und starb dahin. Er kümmerte sich.ja nicht mehr um sie. Im Laufe der Woche fuhr er, trotz der Ernte, fast alle Tage tn die Nachbarschaft und kam so spät nach Hause, wenn sie und Tora längst irr- ..Met- Waren. Einmal lud er die Nachbarn M einem .Skat ei bend nach Mahlow und er sortierte allein mit.den Herren im großen Spetsesaal. Es wurde eine Pfirsich bowle gebraut und erst um vier Uhr tn der.Frühe fuhr der letzte Wagen vom Hof. Tie Herren hatten stark ge trunken, ste hörte das Lärmen und Lachen bi« tn Ws stille« Stübchen hinaus. Am anderen Tage hatte Herr von Quarz einen greulichen Kater. Tas Schlimmste war eine» Tage« der Besuch! her gräflich Rosenhagenschen Familie, eine» Bruder« per verstorbenen Frau von Quarz, mtt seiner Gattin und zwei Töchtern, Von denen die ältere eirwgeschiejdemi Frau von Soden war. _ - i Sie, Duwe, mußte den DaMn die HvrmearS Wa chen und wurde von ihnen wie ein besserer Dieufibots behandelt. v ! ! ! Lw» Hau» mußte sich in höchster Gala präsentiere« und e» wurde ein großer Aufwand gemacht mit Lee» Besten, was Küche und Keller liefern kpnnten. Ma» holte die Gäste im Vtererzug von.de« Dahn av. , Auf eine Bitte de« Hausherrn, sich.der Repräsen tation des Haufe« etwa- anzunehmen, arbeitete sich Duwe halbtot, .um die verschiedenen Mahlzeiten und Tafeln würdig herzurtchten. Ihr künstlerisch ausgebil deter Geschmack ordnete alle» so schän und Malerisch, wie e« kaum,je tn Mahlow gewesen, tn allen Gemächern hatte ste mit Hilfe de- Gärtner« -vrandow herrlich« Arrangement« angebracht und da» ganz« Hau» geschmückt Ste zog sich ein nette-, -och schlichte»! Weiße» Kleid art und ncchm allen Mut zusammen, um die Pflichten der stellvertretenden Hau-krau tadello» -u erfülle».
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