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Auer Tageblatt : 12.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192506129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19250612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19250612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-12
- Monat1925-06
- Jahr1925
- Titel
- Auer Tageblatt : 12.06.1925
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»vlnz. Festakt "der seldorf am 18. eutungSvollen ^rv Teilnahme ReichsMtntster ischje Minister« , Steiger, Dr. etchskommissar fitzenden der ndor, die Prü- litztschen Land- Ä vorläufigen von 28 Mit- reiche weitere gS und des ! der Kommu- rdeshauptleute e Provinzial« Staats-, Kam'- oder des rhet- r der koMmü- Rektoren der r, die Parsit- ksi- und Land- : Gewerkschaf, Vorsitzende des Dr. Jarre». Ministerpräsi- «rion. !N. tegierung be« rig reicheÄ vor :n König St- inigung aller enS, Mazedo- Nzepter sowie en Herrschaft weranstalrun- fremden Re- egierung ein- »nstreit. )ev Danziger sandelt wird, nzlinien -es on des, inter- fkastenkonflikt en, eine drei- il, die unter :r HafenauS« , ihre Arbei- die vvlnischie Lanztger Ha ag t, daß die .gelten soll, chen Dingen ß im Brief- Danzig als lanziger Te-> ft überreicht, c Darlegung wird.. Die bei der Der- c Eisenbahn/ edenSvertragi t der Freien adtgsmeittde L- s. ner Mittwoch- di« Zeit vom den 18. Juli ie Haushalt«, nglischen und id eine Reihe lum 18. Juli tfinden; ein licht in Aus- ! am 1. Juli nferirn sollen China. Lhina) haben let, in deren send Stuben- ig verlangte Hanghai, um >es Ministers iimmerte sie rk rannt« «in , Brückeng«- !amen dabei Nr. 134 Setlag» -um Muer Tageblatt. Zreltag, -en IL. Amts 14LS Runä um äre W^tt. Großstuer tu Stettin. Hamburg «ad tlugsburg. Auf dem Quisidorfer Rittergut Bauer bet Lassan brach ein Großstuer auS, da- den ganzen Wirtschaftshof mit fünf Ge» bäudrn etnäscherte. Verbrannt sind neun Fohlen, vier Pferde, zwölf Ochsen, zwanzig Kälber, zwölf Schweine. Dreißig Schweine mußten notgeschlachtet werden. 200 Zent ner Hafer, 100 Zentner Kartoffeln und große Vorräte an Heu, Stroh und landwirtschaftlichen Maschinen wurden eben falls ein Raub der Flammen. Einige Feuerwehrleute erlitten Brandwunden und Rauchvergiftungen. Me Anlagen der Bremer Iutespinnerei und Weberei in Hemelingen sind vorgestern ein Raub der Flammen geworden. Dis gesamte Spinnerei, die mit ihren 1500 Arbeitern einen der größten Betriebe der deutschen Iuteinduftrte darstellt, ist niedergebrannt. Infolge der Trockenheit und de» sebr leicht brennbaren Material- griff da- Feuer mit außerordentlicher Schnelligkeit um sich, sodaß sich die Tätigkeit der Feuerwehr von vornherein darauf beschränken mußte, da- gänzliche Aus: brennen der Weberei und der Ballen, sowie de- .Bureauhauses zu verhindern. Aar Dienstag abend brach im alten Augsburger Gaswerk ein Großstuer an-, da- sich mit großer Schnelligkeit auch über Lagerräume der Viktoria^Elektrowärme-Vesellschaft verbrei tere. da- Benzinlnger angriff und großen Schaben anrichiete. Der Feuerwehr gelang eS zum Glück, eine weitere Ausdehnung de- Brande- zu verhindern. Da« Beltheimer FtiKrhau» abgebrannt. Da« Beltheimer Fährhaus, bei dem sich nm 51. März da» große Pontonun- glück der Reichswehr ereignete, ist durch einen Brand völlm zerstört worden. Der HauSrat de- Fährmann-, der an fenem Lage durch mutige Hilfeleistung mehreren Soldaten da- Leben rettete, ist vollständig dem Feuer zum Opfer gefallen. Der Brand in Weikersdorf. Nach weiteren Blättermcl- dungcn aus Wiener Neustadt fielen dem Brande in WeikerS- dvrf an der Schneebergbnhn 70 Gebäude, also fast das ganze Dorf zum Opfer, da die Löscharbeit infolge deS Stur mes und oes Wassermangels sich äußerst schwierig gestaltete. Etwn 300 Personen, meist Kleinbauern, wurden obdachlos und verloren tbren ganzen beweglichen Besitz. Vpn der Landes regierung Niederösterreich und von der Gemeinde Wiener Neustadt wrnde eine Hilfsaktion etnaeleitet. Der Kampf Samson—Brcitensträter abgesagt. Der deut sche Schwergewichtsmeister Samson-Körner, der am kommen den Sonntag in Hamburg seinen Titel gegen Hans Breiten- sträter verteidigen sollte, hat sich in Training die rechte Hand derart verletzt, daß die Vertrauensärzte des Verbandes Deut scher Faustkämpfer ihn für kampfunfähig erklären mußten Der Vorstand des Verbandes hat daraufhin dem Meister eim Erholungszeit von vier Wochen zugebilltgt, nach deren Ab lauf Samson-Körner sich einer abermaligen Untersuchung unterziehen muß. Das übrige Programm des Hamburger Borkampftages, das in drei Meisterschaften besteht, soll durch geführt werden. Außerdem wird Jack Dempzey sich in einem Schaukamps zeigen. Ein Fesselballon explodiert. Bei einem in Koblenz liegenden französischen Feldartillerieregiinent explodierte ein Fesselballon durch unvorsichtiges Nachfüllen von Gas. Zwei Soldaten wurden getötet, drei schwer und vier leicht verletzt Ein neuer Gaunertrick. Der Aufschwung, den der Box sport in den letzten Fahren tn Deutschland genommen hat, ist auch der Aufmerksamkeit dunkler Existenzen nicht ent gangen, die die Sport! cgeisterung des Publikums im allge meinen für ihre eigenen weiten Taschen auszunutzen pflegen. Einem solchen Gauner ist man kürzlich tn Kiel aufaesessen. Kam da ein gut au»sehender Herr zu einem Saalbefitzer, stellte sich ihm al- Manager Brettensträter» vor und kündigte als „Sensation für Kiel" einen großen Kamps Brettensträter- an. Der Saalbesttzer, der sich ein gute- Geschäft davon ver sprach, war gleich damit einverstanden und setzte die Borbe reitungen in Gang. TS wurden fleißig Plakate verteilt und Karten verkauft. Zur bestimmten Stunde strömten die be geisterten Sportfreunde tn Massen herbei und warteten ge spannt auf den Beginn der großen Sensation. Diese trat pünktlich ein, wenn auch tn etwa» anderer Weife al» die Zu schauer eS sich gedacht hatten. Breitensträter und sein Geg ner kamen nicht, dafür aber war der feine Manager samt dec Einnahme verschwunden Bankbeamtentagung in München. Vom 13. bis 1b. Juni werden in München die Hauptversammlung deS Deut- schen BankbeamtenverLtnS und Neichskonserenzen der leiten den Körperschaften abgehalten. Neben der Erstattung de- Ge schäftsberichts durch den Vorsitzenden Fürstenberg und der Er- ledigung der rein geschäftlichen Angelegenheiten enthält die Tagesordnung einen Vortrag von Prof. Dr. Sttmfl-Bamberg über den Wiederaufstieg Deutschland- und die bodenreforme- rischen Bestrebungen. Vurupüischer Kongreß der Setdenweber. Am IS. und 18. Juni tagt in Pari« der europäische Kongreß der Setdenwebe- reten. Deutschland wird auf dem Kongreß vertreten sein. Aufbruch einer Hilschxpedition für Amundsen. Byard, der Führer der arktischen Expedition Macmtllan, die gestern aufgebrochen ist, erklärte, es sei kaum zweifelhaft, daß seine Expedition dis Amundssnexpedttion kurz nach dem verlassen der Polarkast« etwa nm 1. August sichten werde. Ist vmnndstn im Sturm umgekommen? Jäger, die aus der norwegischen Insel In der Nähe von Spitzbergen über- wintert haben, berichten, daß an dem Tage, an dem Amundsen zu seinem Fluge nach dem Nordpol startete, im Polargebtete sehr schlechtes Wetter geherrscht habe, obwohl die Berichte von Kings Bay da» Gegenteil gemeldet hätten. ES sei ihrer An sicht nach sehr wahrscheinlich, daß der Flug in den schweren Schneestürmen soviel Benzin in Anspruch genommen habe, daß die Expedition einen großen Teil ihres Rückweges zu Fuß zurücklegen müsse. Rußland erforscht den fernen Osten. Gestern morgen flog von MoSkau nach Peking eine Luftexpedition ab, die aus sechs Flugzeugen, darunter vier russischer Konstruktion, besteht. Die Regierngsmitglieder waren anwesend und eine tausend köpfige Menge versammelte sich auf dem Flugplatz. Der Zweck der Expedition ist die Erforschung des kürzesten Luftweges nach dem fernen Osten über Nralgebirge, sibirische Ostjaka, trans baikalisches Gebirge und Gobiwüste, insgesamt 7000 Kilometer. Im Falle des Erfolges soll eine russisch-chinesische Luftverkehrs gesellschaft zwecks der Herstellung eines ständigen Luftver kehrs zwischen Europa und China gegründet werden. Welche geschichtlichen Persönlichkeiten verehren Sie? An der Yale-Universität ist ein Fragebogen unter der Studenten schaft verbreitet worden, der lebhaftem Interesse begegnet ist. Wir wollen einige Beispiele herausgreifen. Frage: Welche geschichtliche Persönlichkeit verehren Sie besonders? Folgende Antworten gingen ein: für Napoleon 181, für Kleopatra 7, für Ieanne d'Arc 7, für Sokrates 5, für Christus 1, für Mussolini 3, für Präsident Wilson 1. Frage: Welche führende Persönlichkeit unserer Tage halten Sie für die bedeutendste? Hierauf ergab sich folgende Stimmenverteilunq: Präsident Coolidge 52, General Dawes 32, Prinz von Wales 24, I. P. Morgan 15, Mussolini 3, Einstein 3, Vernarb Shaw 3. —> Es ist seltsam und sollte uns zu denken geben, daß keine Stimme auf einen Goethe, Kant, Friedrich den Großen oder Bismarck siel! ru-«r»l«se «ad Vamveik ta dm Großstädte«. VcS , deutsche Hygiene-Museum tn Dresden veröffentlicht eine Inte ressante Ueberstcht über den Zusammenhang -wischen de« Bauweise der Großstädte und der Tuberkulide. In London sind 14 v. H. de» Boden» unbebaut, die Tuberkulose beträgt dort 1,Ü v. tz. In Berlin sind nur 10 v. tz. de» Boden» nicht bebaut, die Tuberkulosesterblichkett beträgt schon LL v. H. Paris hat dagegen nur 5,1 v. tz. unbebaute Bodenfläche, die Tuberkulosesterblichkett beträgt aber 4,5 v. tz. Diese Zahlen sind ein sprechender Beweis dasür, welch starke Mittel Licht und Luft im Kampf gegen die verheerende Lungenschwind sucht sind. Je mehr Gartenanlagen und Park» tn Großstädten, je offener und weiter die Straßen, desto geringer die Tuber- kulosesterbltchkett in ihnen. WohnungSelend und sittlich« Verwahrlosung. Welch gro ßen Einfluß die Wohnung-Verhältnisse aus die sittliche Ent wicklung deS Menschen haben, zeigt der Bericht einer großen westdeutschen Strafanstalt. Von insgesamt 758 Strafgefange nen lebten nur 13, da» sind noch nicht 2. v. tz-, in ihrer Ju gend tn Wohnungen, tn denen zwei oder mehr Räume auf eine Person kamen; 154 Gefangene stammen aus Wohnungen, tn denen ein Raum auf se eine Person kam, während alle übri gen, also weitaus die größte Mehrheit, ihre Jugend tn kleine ren, zum Teil in erbärmlichen Wohnungen zubrachten. AuS diesen Zahlen erhellt die ungeheure Bedeutung der Wohnung-- frage auch vom volk-erzieherischen Standpunkt au». Retchtlustkur-duch. Sin neuer Abschnitt im deutschen verkehröleben ist erreicht, 112 Seiten stark ist die 1. Auf lage de» vom Reich»»«kkshr»mttt>st«rium» -Abteilung für Luft- und Kraftfahrwesen) zusammengestellten Reichslustkurs- buche» erschienen. VS enthält alle wissenswerten Angaben über alle zu beobachtende Einzelheiten. Eine betaefüqte Karte zeigt da» Netz des deutschen Luftverkehr» IflSb mit den wich- ttgsten Anschlüssen nach dem AuSlande. Da» ReichSluftkurS- buch ist für 25 Pfennig im Verlage Geör. Radetzki, Berlin SW. 48, Friedrichstraße IS, zu beziehen. Verstümmelung der Wartburg-Teppiche. Im vorigen Jahre wurde wiederholt gemeldet, daß das frühere Großher- zogliche Haus von Sachsen-Weimar die Absicht hat. mehrere der berühmten Bildteppiche des Mittelalters, die früher tn den Kunstsanimlungen der Wartburg hingen und die nach der Staatsumwälzung von dort fortgenommen wurden, zu ver kaufen. Ebensooft wurde die Verkaufsabstcht dementiert: die Teppiche, so hieß eS, hingen unversehrt auf Schloß Hein- richau in Schlesien. Vor einem Verkauf ins Ausland schützte sie vorläufig ihre Aufnahme in das „Verzeichnis der national wertvollen Kunstwerke". Jetzt ist der Verkauf, zu dessen Aus- führung die Bildtepptche im letzten Jahre mehrfach sogar in» Ausland gebracht worden sind, nun doch erfolgt: ein Kölner Sammler hat die Wirkereien erworben, die die Erstürmung der Minneburg darstellen. Aber — und zur Kennzeichnung dieses erfahrens erscheint kein Ausdruck scharf genug — die Wirkereien sind zum Zwecke des Verkaufs aufs rücksichtsloseste zerschnitten worden. Es waren zwei Teppiche: fetzt hat man von fedem ein Stück abgetrennt, damit es drei wurden und das Ganze dementsprechend einen höheren Preis erzielte — aber tn der Kölner Sammlung hängen nur zwei Teile. Der dritte ist angeblich verschwunden. Man wird etwas Zeit ver gehen, etwas Gras über diese unrühmliche Affäre wachsen lasten, und schließlich wird auch der dritte Teil wieder da sein: wenn nicht in einem ausländischen Museum, so wieder auf Schloß Heinrichsau, dann nämlich, wenn man den setzt ge forderten Riesenpreis nicht erzielt. Jahrzehntelang haben diese Bildwirkereien, die zu den schönsten profanen Darstel- M I I EN 1 lVvnvvn- 1 6sllvns1vinlvir>vn MM I U MM gvsunttvn dvstzimml! vr. meci.o. Lumpe o.m.b.tt. iViuZäeburZröri Krrmkkeit -mgeben. Inkalt auf clen?ackungsn sulgscirucltt. Verlangen Lis .lokort pxokeckosls U. kroscküre Kostenlos U. kranlco. D«rr Vevniöchtnir. Tine Erzählung von Gustav Frey tag. (S. Fortsetzung.) Utrnm du dich "nur vor mir tn Acht, du falsch« Natter, du!" rief Base Therese und drohte Emilie mit DpHMtee Faust. „MW du wir einmal unter die Hanoe, so sollst du an mich gedenken, du Erbschlecherbn!" kommen Sie, Herr Doktor! Ich Hütte Sie um GotteMMenl" flüsterte ihm Emilie zu und suchte ihn au» vqm Zimmer zu »deHen. , Mureu» zaudert« eine Welle, schien sich zu besin nen, gewann seine Selbstbeherrschung wieder, warf sei nen Beleidigern einen Blick tiefster Verachtung zu und folgte dem Mädchen zum Hause Hinaus. Erst am Hinterpförtchen, des Pavillons blieben ^ste beide stehen. I > Emilie Wb die gefalteten 'Hände zu ihm!, schlug ihr verweinte» Auge empor und flüsterte: „Ach, bester Herr Tosktor, Dank, tausend Dank für alle», was Sie um meinetwegen erduldet haben! Ver geben Sie die bitteren Kränkungen, die Sie für mich erlitten. Ein armes Wesen wie >ich kann freilich die Freundschaftsdienste niemals vergelten, die man ihm erwiesen Hat, aber das mögen Sie mir wenigstens aufs Wort glauben, daß ich mein Lebtag lang nicht vergessen werde., was Sie an mir getan haben." „Und was wollen Sie nun beginnen, Emilie?" fragte der junge Mann gerührt. „Ich weiß o- noch nicht, Herr Doktor," erwiderte sie, „heute bin ich noch allzu gebeugt und angegriffen und zu nicht» Mig. Aber über Rächt kommt ja oft Rat und ich will daher bis morgen warten und einstweilen Mut küsst». Hart» »acht siude «ich UataLopaas» bei der Obsthöckerin an der Ecke —. je nun. alsdann — wird der liebe 'Gott 'schon weiter für mich! sorgen." Tier Doktor drückte ihr schweigend die Hand, sie er widerte schüchtern seinen 'Händedruck, sagt«! ihr ..Lebe wohl" und ging. ' Dem jungen Arzte war !dak Herz vojr Entrüstung und Groll geschwellt. Mit wilden Schritten ging er in seinem Oberstübchen auf und Nieder und sann vergebens auf ein Mittel, das arme, 'verlassene Mädchen zu retten, das soeben von ihm sich verabschiedet hatte. Wenn der Detter HartmaNn aber in! der Tat «tn Testament hinterlassen hatte, so war es allem' Anschein nach von dem Strumpfschsn Ehepaar und yeuchtweitz unterschlagen worden; aber wie svllte man ihnen diese Unterschlagung beweisen? l ' Auf der anderen Sette konnte das Testament auch bisher den Nachforschungen der 'Interessenten entgan gen sein, denn die Worte des Sterbenden schienen dar auf hinzuweisen, daß er es versteckt habe.. Hatte or sich ja doch gerühmt!, für Emilie gesorgt zu haben, — hatte er doch Marcus geboten, es zu su chen. — Aber freilich hatten sich seine Eröffnungen hierauf beschränkt und der Tod 'ihm wettere Enthüllun gen vom Munde abgeschnttten. ' V. . > . Ein wahres Fieber verzehrte den jungen Arzt und er verlor sich in Mutmaßungen. Tie Täm'nrerung.war Mittlerweile Hereingebrochen und wie Stirn an. die Scheiben seines Fensters gelehnt, wie an jenem Abend W Beginn unserer CrzähülNg, hatte er die Verwandten des Verstorbenen und ihrenWd'vvkaten mit den Papieren und den besten 'Habseligkeiten de» alten Geizhälse» fort gehen sehen. Des Doktor» Auge schveifte wie zufällig über da» verlassene Hinterhäu'schen, den öden, Hof raum und den brachliegenden, verwilderten Garten, als er plötzlich aus eioer» ^rtrümineerte» Ziehbrunnen o» Ende des letzteren 'Haften blieb, hinter welchem sich ein!« Mauer, wie von 'einem Temvelchen, Wit den'.Trümmern eine» Karniese» und etlicher 'Säulen hinzog. Dieses Anblick rief ihm im Nu die letzten Worte de» Verstor benen wieder in» Gedächtnis r Iw V a r t e — h t n tlei r dein Brunnen — die Säule — da» KapttlM — C» schoß lhm wie ein Blitzstrahl durch den Kopf, ihm war, al» habe er nun den Schlüssel z>u dem Geheimnis des Verstorbenen gefunden. ' Eine seltsame Zuversicht, wie von einer höheren Eingebung, «rfüllte in diesem Augenblick de» jungen Arzt. Er eilte ungestüm die Treppe htnuntivr, iw den Hof, durch den Garten, dessen verschlossene Tür seinem kräftigen Druck nicht lange widerstand irnd sah sich in wenigen Minuten vor dem Brunnen. Die halb einge fallene steinerne Umfassung de» Ziehbrunnens zeigte an vielen Stellen tiefe Misse, die er zuerst untersuchte und zu ergründen strebte, indem er den zerbrückeltenLMtzrtel, womit sie angesüllt waren, vollend» heraus »ahm. Allein hier konnte er nichts Nusstnden. Die Rückenwand des Brunnens aber, an welcher noch einig« Gäulen mit Zertrümmertem Kapitäl standen, die einst den Karnles getragen war noch in ganz gutem Zustande; die Steine waren sämtlich wohl verbunden und di« Fugen mit steinhartem Mörtel auSgefüllt. Der Doktor klvtzft« mit .seinem HausWüssel an der ganzen Wand herum', konnte aber durchaus keinen Ton wie von einer hier verborge nen Höhlung vernehmen; er musterte nochmal» die ge mauerte Umfassung des Brunnenschachtes, beugte sich über diesen herunter, um zu sehen, ob nicht in der Futtermauer oder Brüstung desselben eine DerHefun« oder Höhle zu finden sei und entfernt« sich! endlich noM langem vergeblichem Suchen mißmutig und mit dLW Uekerzeugung, der Sterbende hab« ihn zum Besten M habt. (Fortsetzung fdlgt.)
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