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Auer Tageblatt : 14.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192603143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19260314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19260314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1926
- Monat1926-03
- Tag1926-03-14
- Monat1926-03
- Jahr1926
- Titel
- Auer Tageblatt : 14.03.1926
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/luer Tageblatt r«s*bla« EvkhaUev- -k aattlichra Brkaaatmachoagna öe» Natr» K«f Gta-t mich -es stlmtrgrrlcht» M«. poMeck-K-w ftM m.,«« 21. Zshrgang Nr. S2 Sonntag, äen 14. MSrz 1S2S M« «» Ha» aa» MZW Anzeiger für Sas Erzgebirge Genf gefG eitert? Elt» neuer Kompromlßvorfthlag Srlan-s. — Spanien ist verstimmt. London, 12. März. (Reuter ) In einer Unterredung eines Vertreter» des Reuterschen Büros mit Chamberlain, erklärte dieser, er habe den Eindruck, datz die Ablehnung der neuen Vorschläge durch den ^Reichskanzler Dr. Luther, alle Bemühungen zu einer Verständigung zu gelangen, nutzlos machen. Lier Berichterstatter der „Boss. Ztg." schreibt am Freitag abend r „Soeben erfahre ich interessante Einzelheiten Über die Gründe, aus denen die französische Delegation glaubt, die Situation heute günstiger ansehen zu dürfen. Nach Mitteilungen, die Briand französischen Journa listen gemacht hat, scheint e.r anzunehmen, daß sowohl Spanien als Brasilien ihren Standpunkt bereits revidiert haben. Man ist dahin überein gekommen, daß man die Völkexbundversammlung als oberste Instanz zur Entscheidung der wetteren Behand lung der Ratsfrage anruft. Das würde heißen, daß Spanien und Brasilien vorläufig ihre Ansprüche auf ständige Ratssitze zurückziehen, daß Deutschland zunächst allein in den Rat eintritt, daß dann entweder von der Wölkerbundversammlung eine besondere Kommission zur Prüfung der RatSfrage eingesetzt, oder daß der Rat von der Völkerbundversammlung beauftragt wird, eine solche einzusetzen. Die Bölkerbundversammlung soll dann Polen einen provisorischen nichtständigen Ratssitz zusprechen. Wenn es infolge des schwedischen Einspruchs vorläufig noch nicht möglich sein sollte, diesen Provisorischen Sitz neu zu schaffen, so glaubt man es doch ohne Vetü der Völkerbundversammlung ermöglichen zu können, den für die Vereinigten Staaten von Amerika reservierten S.tz im Völkerbundrat provisorisch, bis die Vereinigten Staaten ihn einnehmen wollen, längstens aber auf sechs^ Jahre, den Polen zu überweisen." Paris, 12. März. Tas Kompromiß der Loearnot- Mächte in Genf wird von HavaS in folgender Fassung ausgegeben: „Sofortiger Eintritt Deutschlands in den Völker bund und den Völkerbundrat. Ueberweisung des Vorschlages zur Schaffung neuer permanenter Rats sitze an ein Komitee, das bis zum Monat .September die Hauptsatzungen und die Zusammensetzung des Völkerbundrates prüfen soll. Sofortige Luerteilung eines nichtständigen Sitzes an Polen." veutschlan- lehnt Kompromisse ab. Genf, 12. März. Bevor heute morgen die eigent- lichen Besprechungen zwischen den Mächten, die in Lo carno den Rhetnlandpäkt unterzeichnet haben,, ausge nommen wurden, fanden zwischen den Delegationsfllh- rern Unterredungen statt. Die deutsche Delegation hatte im Hotel des Bergues eine einstündige Besprechung mit dem französischen Ministerpräsidenten Briand. Erst Eine mysteriöse Mel-ung. Stockholm, 12. März. (Havas.) Die schwedi schen Zeitungen veröffentlichen Informationen über einen nHsteriösen Kaufvertrag zwecks Lieferung von Kriegsmaterial nach dem Schwarzen Meer und dem Mittelländischen Meer. Im Kontrakt soll die Lieferung von 400 Gewehren, 1000 Maschinengewehren und 140 Millionen Kartuschen vorgesehen gewesen sein. Tier Plan soll gescheitert sein, aber das Material bleibe zur Ver fügung. Ein Teil desselben soll im Hamburger Hafen liegen. In französischen Zeitungen wird diese Meldung zwar ohne Kommentar, aber Vitt möglichst schreienden Ueberschriften veröffentlicht. So schreibt der „Matin": „Die Deutschen haben sich vorgenommen, einen Staat mit Kriegsmaterial zu versehen." dir kommunistischen Gel-sammlungen zum Volksentscheid. Berlin, 12, März. Die 'Kommunistische Partei hat eine öffentliche Geldsammlung eingeleitet, um die Mittel für die Vorbereitung des Volksentscheides aus- zubrtngen. Ls sind Zweifel darüber laut geworden, ob es zu dieser Sammlung einer behördlichen Gen eh- migung bedarf. Mß tst^. 'wie der ÄNitUch« Preußische Pressedienst mltttllt, jü verneinen. Lis Sammlung dient der Vorbereitung einer verfassungsmäßig vorge sehenen Abstimmung r sie verfolgt mithin einen rein Kölnischen Zweck luw fällt bsHa» nicht unter dis vort» nach 11 Uhr begann die eigentliche Konferenz der Rhetn- paktmächte am Sitz der englischen Delegation. Um 1.20 Uhr war die Besprechung beendet. Wie der Sonderbe richterstatter des WTB. erfährt, hat ihr Ergebnis keine Veränderung des deutschen Standpunktes herbeigeführt. Ein Zeitpunkt für die Nächste Sitzung ist nicht vereinbart worden. Der belgische Außenminister Bandervelde er klärte, die Verhandlungen seien vertagt worden, weil eine Reihe von Anregungen gemacht wurden, die noch nicht erörtert werden konnten. Aehnlich äußerte sich Briand schon beim Verlassen der Vormtttagsbesipre- chung, daß mehrere interessante Vorschläge gemacht wor den seien^ die noch genauer überdacht werden müßten. Strrstrmann über öle Sezlehungen Veutsthlau-s zu Spanien. Dr. Gtrefemann hat dem Genfer Berichterstatter der Madrider „Debate" auf die Frage, ob Spanien und Deutschland fernerhin Freunde bleiben ' würden, mit einem ^Unbedingt" geantwortet. Dir. Stresemann hat erklärt, man mißverstehe in Spanten Deutschlands Hal tung, die sich keineswegs 'gegen Spanien richte. Deutschs land werde den Völkerbund verlassen, sobald mit Si cherheit feststehe, daß Brasilien gegen Deutschlands Aus nahme stimmen werbe. Die sonst stets deutschfreundliche spanische Zeitung „ABCC" stellt sich auf den Standpunkt, daß. nur das Veto Deutschlands es verhindere, daß Spanien einen ständigen Sitz im Völkerbundrat erhalte. Tas Blatt sagt, Stresemanns Erklärungen an die spanischen Jour nalisten genügten nicht, um das Mißfallen Spaniens zu zerstreuen. „ABCC" erinnert dann an Spaniens große Verdienste während des Weltkrieges, die damals von Bethmann-Hollweg im Reichstage mit bewegten Worten gepriesen worben seien. Immer noch glaube man in Spanien daran, daß die deutsche Regierung und das deutsche Volk die jetzige Haltung Spanten gegen über aufgeben werden, da man Deutschlands Haltung, sonst als eine Aeußerung schnöden Undanks ansehen müsse. , i Schwedischer Protest in Madrid. Stockholm, 12. März. Anläßlich e'ner spanischen Demarche in Stockholm, bei der die Haltung der schwedischen Regierung in der Ratsfrage als unfreundlich bezeichnet wurde, ist schwedischerseits entschiedener Protest unter Wiederkolter Betonung des prinzipiellen Grundes für die Haltung der schwedischen Regierung in Madrid erhoben worden. schriften der Bundesratsverordnung Über Wohlfahrts pflege vom 15. Februar '1917. — Auch aus den älteren Vorschriften über das Kollektewesen ist eine Genehmt- gungserforderntS für die hier in Frage stehende Samm,! lung nicht herzuleiten. Eintragungen für -as Volksbegehren ln Serlin 7251 Hb. Berlin, 12. März. Am 11. März haben sich in Berlin 92 075 Personen in die Listen für das Volks, begehren eintragen lassen. Insgesamt haben sich in Berlin bis jetzt 725196 etntragen lassen. Einschränkung -es Personenzugverkehr» k Berlin, IS. März Das Berliner Tageblatt will er fahren haben, daß infolge der hinter dem Vorjahr erheblich zurückbleibenden Zahl der Reisenden vom 1k. April ab mit einer Einschränkung des Personenzugsverkehrs zu rechnen sein dürfte. Auf Grund von statistischen Feststellungen sollen die unrentablen Strecken bestimmt werden, auf denen e nS Verminderung der Zugfolge eintreten soll. Ein spanischer Vorstoß in Marokko. Madrid, 12. März. Au» Marokko wird gemel- detr Eine Operation im 'Frontabschnitt Larache ist er folgreich durchgesührt worden. Der Feind hat viele Lote, Verwundet», Gefangene und, Material zurückge- lassen. Die Spanier haben sich nach dem Gefecht wie der in chr Feldlager zurückgezogen. Ihre Verluste werde» auf etwa SO Wann geschätzt. Vie neuen Männer Llllz unä Reinholck. Von »lfrch Brodaus, M. d. Sh In den beiden sächsischen Demokraten Du Külz und Dr. Reinhold sind in der zweiten ReichSregterung Luther zwei tm öffentlichen Leben als tüchtig erprobte Männer e ngetreten, denen vor allem Selbständigkeit und starke Initiative e gen ist. Man hat in der deutschen Republik vielfach beobachten können, daß die in den einzelnen Ministerien Dominierenden die meist noch aus dem alten System übernommenen Direktoren ' und Räte gewissen sind. Ihr Einfluß ist umso größer ge wesen, jemehr den politischen Ministern da» von ihnen über nommene Ressort von Haus aus ein fremde» Gebiet war. Insbesondere im Retchsftnanzmtnisterium sind die Bürokraten herrschend gewesen, am meisten unter Hermes, dem Inflation». Minister. In diesem Ministerium stehen den einzelnen Ab teilungen Männer vor, denen die Vorzüge, aber auch die Schwächen der Bürokraten der alten Schule eigen sind: her- vorragende, Fachjkenntnisse, unermüdliche Arbeitskraft, aber auch starker Eigenwille und ausgeprägte» Selbstbewußtsein, das nicht so leicht Gedanken gelten läßt, die einem anderen Hirn entsprossen sind. Wie sich die hohen Beamten de» RächSfinanzministertumS selbst al» die in ihrem Ressort Regierenden fühlten, dafür ist ein Vorkommnis bei der Amtsübernahme durch Dr. Reinhold überaus bezeichnend. Als der neue Minister zu den Herren seines Ressorts äußert«, daß er sich zunächst in den Etat «inarbeiten und die Ltatrede vorbereitest müsse, wurde ihm eröffnet, diese Rebe Heye bereit» fertig vor und die Herren sind sehr erstaunt gewesen, daß Dr Reinhold die fertig» Rede nicht benutzte, sondern in einer eigenen Rede seine Ideen entwickelte. Während er diese Rede unter größter Aufmerksamkeit de» Hauses hielt, konnte man aus den Mienen der hinter der Ministerbank stehenden Ge heimräte lesen, daß sie von dem neuen Herrn und insbesondere seinem Steuersenkungsprogramm wenig erbaut waren. Wenn in den letzten Wochen von Schwierigkeiten berichtet wurde, die Dr. Reinhold mit diesem Programm zu überwinden hatte, so geht man nicht fehl in der Annahme, daß er auf solche vor allem bei den vordem maßgeblichen Tire'' oren und Räten in seinem Ressort gestoßen ist. Ein Deutschnationaler hat am Montag im Reichstag, als der Etat des Reichsfinanz ministeriums zur Verhandlung stand, an Dr. Re>nhold be mängelt, daß er kein großzügiges Steuerreformprogramm vorgelegt habe. Reinhold hat mit Recht unter dem Beifall des Hauses daraus hingewiesen, daß dieser Vorwurf an di« Adresse seines Vorgängers, des deutschnationalen Herrn von Schi eben, gerichtet werden müsse, der die Steuergesetze des Vorjahres vorgelegt habe; die Neugestaltung, die unser Steuer wesen durch diese Gesetze erfahren hat, kann nicht bereits nach einem halben Jahve durch eine umfassende Reform äögeändert werden, man muß sich zunächst darauf beschränken, dort um zuformen und abzubauen, wo es am nötigsten ist. ES ist be sonders zu begrüßen, daß Dr. Reinhold mit der Senkung der Umsatzsteuer auf 0,6 Prozent die von den Demokraten schon 1925 verlangte, damals aber von der Regierung und ihrer Mehrheit abgelehnte Beseitigung der erhöhten Umsatzsteuer für bestimmte Kategorien von Waren verbinden wist. Diese besonders unsinnige Steuer hat man nur deshalb so lang« aufrecht zu erhalten vermocht, daß man durch die Bezeichnung als „Luxus"-Steuer den wahren Charakter der Steuer als einer Produktionshemmenden Besteuerung der Qualitätsarbeit verschleierte. Wie Dr. Reinhold, so hat auch Dr. Külz durch seine ersten Amtshandlungen geze gt, daß er andere Wegs gehen wird, als «sein deutschnarionaler Vorgänger Schiele. In den republikanischen Kreien ist überaus beifällig die Rede begrüßt worden, die er bei tpr Amtsübernahme zu den Beamten seines Ressorts gehalten hat. Der BeamtenkLrper muß bet aller Freiheit der Einstellung zu d«n einzelnen politischen Parteien sich immer dessen bewußt bleiben, daß „dem Staate dienen" gleichbedeutend ist mit „der deutschen Republ k dienen." Dr. Külz hatte zu seiner Mahnung an die Beamten seines Ressorts besondere Veranlassung In d esem hielt es ein Ministerialrat mit seiner Eigenschaft als politischer Be amter der Deutschen Republik und zwar als Referent in Ber- fassungSfragen für vereinbar, politische Aufsätze in der „Kreuzzeitung" zu veröffentlichen, dem feudale« Blatt, d«S stine Gegnerschaft gegen die neue Staatsform »stew- tativ schon dadurch dokumentiert, daß e» am Kopfe wieder die ' Devise „mit Gott für König und Vater land" führt, die es bei der Revolution im November 1918 mit Vorsicht eingezogen hatte. Auf Angriffe hin, die wegen dieser Ansprache im HauShaltousschuß des Reichstages bet der Beratung des Etats des Innenministeriums gegen ihn gerich tet wurden, hat Dr. Külz erneut mit aller Entschiedenheit von seinen Beamten verlangt, daß sie eine bejahende Haltung zum republikanischen Staatsgrundgesetz einnehmen Infolge der politischen Entwicklung der letzten Jahre hatte man solche Tön« von diesem Platz seit langem nicht mehr gehört, be sonder» natürlich nicht zur Zeit de» deutschnatjonalen Inter regnum». DeShach wirkten die Ausführungen de» Innenmini ster» auf all» die, die <» gut mit dem deutschen Staat und Volk meinen, so erfrischend und Lefreiend. UeLerau» ein drucksvoll war seine Zurückweisung der anmaßenden mid un verfrorenen Behauptung des deutschnattonale« Redner», die-
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