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Auer Tageblatt : 25.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192609258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19260925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19260925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1926
- Monat1926-09
- Tag1926-09-25
- Monat1926-09
- Jahr1926
- Titel
- Auer Tageblatt : 25.09.1926
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21. Jahrgang Sonnabenä, äen 2S. September 1S2S /luer Tageblatt /lnzeiger Mr -as Erzgebirge ^^8 r°se»,a« „«««.», v SalhaUra- -k «auch« Se»«ittmachaas« s« «atu» -« «as« «s -es Mata-«lchtt M«. postßd««—u» KM «-»»»» Nr. 224 Sr. Wirth über -en republikanischen Geist -es Zentrums. Reichskanzler a. Ti. Dr. Wirth antwortet Pro- essor Lujo Brentano auf dessen Bitte um eine klare ,nd eindeutige Auskunft über die „Treue der deutschen jentrumSpartei zur Republik" im „Berliner Tage, latt" unter Hinweis auf die Mitarbeit des Zentrums ,eim Zustandekommen der Weimarer Verfassung u.a.r In der Weimarer Bersastung lebt auch ein güt' Stück ZentmmSse^e. sn diesem lebendigen Verwachsensetn durch Verantwor. ung findet sich die tiefste, ungemein wurzelfeste Ge» »ähr für die Treue de» Zentrums zur Republik. Tatz S im Zentrum Kreise gibt, die aus persönlichen Inter, ssen oder gesellschaftlichen Bindungen diese staats, -auende Tätigkeit nicht angemessen zu würdigen wissen, eugne ich nicht. Sie werden sich aber wohl eher auf üe neue Tatsache etnrichten als die Verfechter eine» romantisch. kirchlichen Monarchismus. Der Außenminister wieäer 'm Berlin. Berlin, 28. Sept. ReichSmtnister des Aeußern Tir. Stress mann ist heute mit dem fahrplanmäßi gen Zuge nachmittag» um 5 Uhr in Begleitung von Staatssekretär Tr. WetSmann und Ministerialdirektor Tr. Ktep aus dem Anhalter Bahnhof von Genf etngc- troffen. Zum Empfang waren auf dem Bahnsteig er- schienen: der Reichskanzler Tr. Marx sowie Reichs- justizminister und ReichSnrtnister für die besetzten Ge biete Dr. Bell, Reichsminister für Ernährung und Land, wirtschaft T«. HaSlinde und ReichSwirtschastSminister Tr. Curttu» und der augenblicklich in Berlin weilende deutsche Botschafter in Amerika, Freiherr von Maltzan, der englische Botschafter WINeount d'Abernon, der fran- zöstsche Geschäftsträger, der belgische Gesandte, der pol nische Gesandte, der Schweizer Gesandte, der tschecho slowakische Geschäftsträger, Ministerialdirektor Tr. Köp ke, Geheimrat Zechltn sowie eins Reihe anderer Herren vom.Auswärtigen Amt. Kekchsmknlsitt dr. Stresemann beim NelchsprÜsl-ente«. Berlin, 28. Sept. Der Reichspräsident emp fing heute nachmittag 6 Uhr dm ReichSmtnister Tr. Stresemann zum Bericht über die Genfer Verhandlun gen. Nach dem etwa einstündigen Vortrag dankte der Reichspräsident dem Reichsminister Tr. Stresemann für seine mühevolle Arbeit und gab der Hoffnung Aus druck ,dgß die jetzt angeknüpften Verhandlungen zur Lösung der noch! schwebenden schwierigen Fragen und zur baldigen Befreiung de» Rheinlands» und des Saar, gebiete» führen möchten. «refemarms dank an ske gastlich» Schweiz. Genf, 23. Sept. Kur- vor seiner Abreise au» Genf teilte Reichsminister des Aeußeren Tr. Strese. mann dem Vertreter des „Bund" seine Ansichten über die Genfer Tagung und seinen Tank an die Schweiz in folgenden Worten mit: Ehe ich in die Heimat zurückkehre, Möchte ich» es nicht unterlassen, erneut meiner Freude und Genug tuung darüber Ausdruck zu geben, daß es mir wieder einmal vergönnt gewesen ist, im schönen gastlichen Schweizerlande einige Wochen zu verbringen., Natur lind Bevölkerung haben dazu betgetragen, der deutschen wie den übrigen an dieser Tagung mitwirkenden Dele gationen einen erfreulichen Ausgleich für di« Anstren gungen an diesen Tagen zu geben. Tiie herzliche Auf nahme, die wir bei der Schweizer Bevölkerung ge funden haben, besonder» an-uerkennen, ist mir heute ein Bedürfnis, und wenn ich mich über meine sonstigen Eindrücke von.dieser ersten Tagung de» Völkerbünde» äußern soll, an der ich al» deutscher Delegierter im Bund und Rat tetlnehmen konnte, so ist e» vor allem der einer Befriedigung darüber, daß, die un» entgegen, gebrachte Gesinnung auch innerhalb de» Völkerbundes selbst überall im Einklang mit derjenigen stand, die ich bezüglich der Schwei»« Bädülkerung eben sepkellte. Tr. Wirth fügt hinzu: Auch die sächsischen Altsyzta- ltsten und viele Zungsozialisten sehen den.Unterschied zwischen Partei und Bewegung; aus sie setze ich die Hoffnung, zur Verständigung zu kommen. Aus sozial» politischem Gebiet gibt sich die Möglichkeit praktischer Zusammenarbeit ziemlich leicht. Die moderne Technik wird häufig von einem unsozialen Kapitalismus be herrscht. Ter moderne Arbeitsmensch fühlt sich, noch al» Sklave der Wirtschaft. In der Befreiung de» Men schen au» dieser würdelosen Abhängigkeit sieht der Christ sowohl wie der Sozialist eine Aufgabe der deutschen Republik. E» ist leider in revolutionären Kreisen vielfach die Auffassung vertreten, daß die Kirche mit der bestehenden Gesellschaftsform aus Gedeih und Ver derb verbunden sei. Diese Ansicht ist falsch. Wenn da» katholische Volk die konfessionelle Volksschule ver langt, so tut e» die» nicht, um ein Machtmittel gegen radikal-soziale Reformen in der Hand zu haben. Kein Tie in der Vollversammlung gewechselten Reden sind uns eine Gewähr dafür, daß Deutschland im gleichen Geist hier empfangen und ausgenommen worden ist, in dem die deutsche Delegation die Reise hierher antrat und ihre Arbeit im Völkerbund ausgenommen hat: im Geiste gegenseitiger Achtung und gegenseitigen Ber- trauens. Gewiß wird eS noch manche Schwierigkeit zu überwinden geben, bevor unser Verhältnis zu anderen Staaten, mit denen wir im Völkerbund zusammenarbei ten, die volle Klärung erhalten hat, die unsere Außen politik anstrebt. Gewiß wird es dazu einer immer er neuten Bemühung von allen Setten, einer Bereitschaft zur Rücksichtnahme aus die Notwendigkeiten Anderer be dürfen, die an sich nicht leicht ist. Tuvch den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund, in der Form und in dem Geiste, in dem er sich vollzog, ist aber eine Grund lage geschaffen, auf der wir wetterbauen können und werden -um Wohle unseres Volkes und damit auch -um Wohle des europäischen Frieden» und der Zusammen arbeit. Telegramm -es Gberprästüenten -er Nheivprovinz an Ve Stresemann Koblenz, 23. Sept. Der Oberpräsident der Rhetnprovtnz Tr. Fuchs hat an den ReichSmtnister des Aeußeren Tr. Stresemann anläßlich seiner Rück kunft von Genf folgende» Telegramm gesandt: „Bet Ihrer Ankunft in Berlin empfangen Sie der Rhetnprovtnz herzlichen Gruß und Lank für alle», wa» Sie in mehrjähriger ztelbewußter und zäher Arbeit im Wege der Verständigung für un» getan und erreicht ha, ben. Gott schenke unserem Vaterlands recht bald völlige Freiheit und Frieden. Oberpräsident Auch», ReichSmtnister a. D." Zurücknahme von Ausweisungsbefehlen durch -ie Nhelnlaa-kommWon. Koblenz, 23. Sept. Ter Reichskommissar für die besetzten rheinischen Gebiete tritt mit: In Durchführung der Koblenzer BefrtedungSver- etnbarungen vom 10. September hat die Interalliierte Rhetnlandkommission 29 Ausweisungsbefehle zurückge- nommen. E» handelt sich dabei u. a. um den frühe ren Wiesbadener Regierungspräsidenten Dir. Momm. Tirektor Tr. Leh aus Boppard, Oberregierung-rat Dr. Pralle au» Birkenfeld, Kriminalpolizeikommissar Lu- dendorff au» Aachen, Direktor Jutra au» Kreuznach, Oberbürgermeister Mahla au» Landau, Kassierer Stffert au» Kusel, die Aerzte Tr. Rieck und Dr. Rtsson au» Mayen, Amtsrichter Fritsch und Amtmann Werber au» ! Kehl. In weiteren 23 Fällen Hat die Rhetnlandkom- i Mission serner Beamten, deren Ausweisung bereit» krü- !her ausgehoben worden war, nunmehr die Erlaubnis i zur Wiederaufnahme ihrer Amtstätigkeit erteilt. - Diese Entscheidung bezieht sich u. a. auf den Polizettnfpektor Schuchardt in Koblenz, Polizeiinspektor Janke au» Ben dorf bet Neuwied, Studienrat Natter au» Mayen, Kreis- Erektor Tr. Gaßner au» Oppenheim, RegterungSassessor Tr. Metternich au» Bingen und Landgertchtsrat Dr Mayer au» Mayen. Deutschtum im Nuslanä. wie «an die deutsch« Stadt Sternberg tjchechisiert. Aus Olmütz wird geschrieben: An derjenigen Stelle, wo das geschlossene deutsche Sprachgebiet Nordmähren» am weite sten gegen die Olmützer deutsche Sprachinsel vorspringl, liegt das rein deutsche industriefleitztge Sternberg, eine Stadt von über IS 000 Einwohnern. Hart an den Grenzen dieser Stadt führt die beutsch-teschechtsche Sprachgrenze vorbei. Die Tschechen haben seit dem Umsturz alles daran gesetzt, um den urdeutschen Charakter der Stadt Sternberg zu verfälschen und der Stadt künstlich da» Gepräge einer gemischtsprachigen Sied lung zu verleihen. Hierzu wurde die Bodenreform mit heran gezogen, e» wurden große Ländereien und Forste de- Fürsten Lichtenstein enteignet und mit Tschechen besiedelt, «ine Lande»» irrenanstalt mit tschechischem Personal besetzt, der durch d'e Bodenreform tschechisierte Vorort Allhütten der Stadt Stern berg einverleibt, um so die Begründung für die Errichtung einer tschechischen Volks, und Bürgerschule zu haben, deutsch« Staatsangestellte wurden entlassen oder versetzt und Tschechen an ihre Stelle gebracht u. a. m. Als die» alles nicht» nützte, suchte die tschechische Militärverwaltung die Dfchechisierung«- bestrebungen dadurch zu fördern, daß sie da» vom Krieg« hir 'n Sternberg befindlich« Militärbarackenspital nicht — wie e» anderwärts überall geschehen ist — auflöst«, sondern weite' Instand hielt, obwohl bei einem Belagraum von 2000 Betten darin nur 87 kranke Soldaten, meist Tschechen, Unterkunft haben. Für diese 87 erholungsbedürftigen Soldaten werden 300 tschechisch« Aerzte, Wärter und sonstige Angestellte unter halten, so daß auf jeden Kranken 3X Personen zur Wartung zur Verfügung stehen. Kein Einspruch der Steuerzahler noch sonstige Bedenken wurden beachtet. Alljährlich unternimmt der Generalarzt von Olmütz Besichtigungen im Militär barackenlager in Sternberg, aber die Geschäfte gehen ihren un gehinderten Gang. Der mit Vorliebe bet deutschen Schulen hervorgekehrte Grund zu sparen gilt hier nicht. Denn e» geht ja in erster Linie darum, diese» tschechische Personal zur Heran, züchtung einer tschechischen Minderheit in Sternberg, da» früher keinen Tschechen in seinen Mauern beherbergte, zu er- halten und so allmählich die Stadt zu tschechisieren. Dje» ist ein typisches Beispiel, wie inan auf den verschiedensten kaum möglich gehaltenen Wegen eine deutsche Stadt zu tschechisieren versucht. O Großer Erfolg de» ArbeUier-Sängerfrfte» in Philadelphia. Dem Deutschen AuSland-Jnstitut wird au» Neuyork ge schrieben: DaS Zehnte BundeS-Sängerfsst de» Arbetter-Sängerbun- des der Nordost-Staaten, das m 4., ö. und 6. September in der Ausstellung in Philadelphia stattfand, war ein großer Erfolg. Der erste Schritt zur Gründung des Arbeiter-Sängerbun des der vereinigten Staaten wurde in ixr am v. Heptember stattfindenden Konentivn getan. Einstimmig beschloß die Kon vention auf Anregung von vier Delegaten au» Pittsburgh, Pa, und Erie, Pa., welche den Nordwestlichen Arbeiter- Sängerbund vertraten, in Verhandlungen zur Verschmelzung der beiden Arbeiter-Sängerbünde einzutreten. Das nächste Bundes-Sängerfest wird im Jahre 1929 in Neu Haven, Tonn., abgehalten. Am „Labor Day", den S. September, wurde da- große Sängerfste im Schützenpark zum Abschluß gebracht, der weit austerhalb von Philadelphia liegt. Der Festleitung war e» gelungen, die Münchener Schuhpattlerkapelle unter ihrem Dirigenten Peupus für en Konzert zu gewinnen, das denn auch großen Beifall und Würdigung fand. Die Kapelle war bekanntlich für das Bayerische Restaurant auf der Meltau», slellung engagiert und wurde einfach auf die Ettaße gesetzt, als das Restaurant der schlechten Geschäfte halber schließen mußte. Ein Buhertsches Restaurant ohne anständige» Bier war freilich von vornherein ein Unding. Deutsche Arbeiter-Sportvereine ln Amerika. Aus Neuyork meldet man dem Deutschen Ausland-Jnsti- tut: Die Sportbewegung hat in deutsch-amerikanischen Krei sen, nicht zum mindesten durch die Zuwanderung frischer Kräfte aus Deutschland, «inen erfreulichen Aufschwung genommen. Der Arbeiter-Turn- und Sportverein hatte vor kurzem ein« Presfekommtsston eingesetzt, bestehend au» dem Bunde»turn- wart und dem BundeSschwimmwart; die Kommission hat seht unter Anwesenheit de» Fußballobmanne» eine Versammlung abgehalten, in welcher beschloßen wurde, Vorbereitungen für die Schaffung eines BundesorganS zu treffen. Ausdrücklich wurde gesagt, daß da» Blatt «in Lehr- und Leitfaden für Tur ner und Sportler werden soll und kein nichtssagende» Verein»« klatschblättchen. Der Presseausschuß will da» Bundesorgan am 1. Januar 1927 erstehen lasten. Vorsicht bei der Auswanderung nach Sa« Paulo. Wie dem Deutschen AuSland-Jnstitut au« Rio de Janeiro mitge'eilt wird erklärte kürzlich in einer Versammlung der Paulistaner Kaffeepflanzer ein Redner, daß e» den Agenten der Paulistaner Regierung nur darauf ankomme, da« Kopfgeld von 17 Pfund für jeden Emmtgranten zu erhalten; sie kümmer te« sich deshalb wenig um di« Qualität der Auswanderer und vernünftiger Katholik wird verlangen, daß auch die Soztalistenkinder in der konfessionellen Schule erzogen werden mühten. Zum Schluß erklärt Tr. Wirth, daß in der demnächst erscheinenden Wochenschrift di« vor liegenden Fragen ausführliche Beantwortung stnden Aus die wettere Frage Lujo Brentanos hinstcht- ich der Möglichkeit einer Verständigung mit den So zialdemokraten und Demokraten auf sozialpolitischem und kulturellem Gebiet antwortet Tr. Wirth indem er die realpolitische Haltung der ZentrumSsührung be- wnt, der ihr christlicher Idealismus, wenn sie .eine Politik machen mußte, nie ein Hindernis gewesen sei. "werden.
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