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Auer Tageblatt : 11.01.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192701114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19270111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19270111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1927
- Monat1927-01
- Tag1927-01-11
- Monat1927-01
- Jahr1927
- Titel
- Auer Tageblatt : 11.01.1927
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Nr. S Setlage zum Mer Lagevlatt. Dienstag, 0l» II. Januar Fahrten und Abenteuer des falschen Prinzen. Ler deutsch« Untertanengeist lag auf dem Bauch. Köln, 8. Jan. Lite Vernehmung de» falschen Hohenzollernprtnzen Domela durch, dte Kölner Po, lttlsche Polizei hat ergehen, daß dte bisherigen Berichte aus Mitteldeutschland dte Blamage de» deutschen Unter tanengeistes noch längst nicht in ihrer ganzen Grotesk, hett geschildert haben. Lomela berichtet über seine Er. lebntsse in Heidelberg r Ich entsann mich, daß da» Korp» Sachso-Borussia in Heidelberg sich vornehmlich au» kurländischem Adel rekrutiere, und da ich, in dessen Verhältnissen Bescheid wußte, bcsch lost ich, mein Glück in Heidelberg zu ver suchen. Meine Kleidung bestand damals in einem ab geschabten blauen Anzug mit blankem Hosenboden. Dte Sachso-Borussen Verkehren in Heidelberg im Lokal „Keppl". ,Ich ging etnsach in» Lokal und sagte dem Wirt: „Rusen Sie mir den ersten Chargierten heraus I" Der Wirt, der mich von oben bi» unten ansah, wollte zuerst nicht. Al» ich aber „meinen" Namen nannte, Prinz von Lieven, ging er sofort hinein und kam mit dem Grasen Rothktrch-Trach wieder. Ich sagte, „Ich bin Leutnant im 4. Reiterregiment in Potsdam und zur Zeit auf Urlaub. Mein Bruder wird in nächster Zett nach Heidelberg kommen, um hier zu studieren. Da er eventuell ins Korp« etntreten möchte, habe ich dte Absicht, mich hier Uber da« Nähere zu orientieren." Der erste Chargierte war außerordentlich liebens, würdig, redete mich mit „Durchlaucht" an, wa» ich nicht verstand, denn wenn mir jemand in meiner Tracht vor gestellt worden wäre, hätte ich ihn nicht für den Prin zen von Lieven gehalten. Ich wurde sofort htnetnge- bcten und nahm am Abend noch an der Kneipe teil. Es wurde mir versichert, das Korp» würde e» sich zur Ehre anrechnen, mich während meines Heidelberger Aufenthaltes als Gast zu behandeln. Ich durfte selbst, verständlich nur bet den Sachso.Borussen essen, wurde von ihnen untergebracht, zum Fechtboden geführt und Tag und Nacht iretgehalten. Ein Herr von Herzberg, der sich aus parvenümäßige Art an mich herandrängte, rechnete es sich zur Ehre an, mir mit kleineren Beträ- gen bis zu 250 Mark auShelsen zu können. ES gefiel mir so in Heidelberg, daß ich beabsichtigte, länger da- zubletben. Da erschien eine« Tages ein Alter Herr des Korps, der Graf von Arnim-Boihendorf. Ich wurde ihm na türlich vorgestellt. Er redete mich an: „Ah, Durchlaucht sind beim 4. Reiterregiment in Potsdam, da kenne ich ja alle Herren," und er fragte nach einigen Bekannten. Mir fiel das Herz in dte Schuhe. Aber ich sagte mir sofort, hier kann dich nur Frechheit retten, und ich, er. widerte: „Mein lieber Graf, ich liebe nicht, mich au«. fragen zu lassen. Wenn Sie etwas über diese Offiziere wissen wollen, dann sehen Sie sich gefälligst dte Rang, liste an," Graf Arnim schnappte natürlich ein, knöpfte sich den Rock zu, stand bald danach aus und verabschie dete sich, nachdem er den ersten Chargierten beiseite ge. nommen hatte. Ter Graf Rothkirch sagte später zu mir: „Durchlaucht hatten dte Absicht geäußert, bald ab. zufahren. Ta wollen wir heute abend doch nochmal ein Abschledssest feiern." Und dann begann eine Sauferei, bei der ich bald merkte, daß man mich betrunken machen wollte, um mich dann auszuhorchen. Aber ich habe einen .guten Magen. Loch wurde mir jetzt der Boden in Heidelberg zu heiß und ich beschloß, nach Mitteldeutschland zu fahren. In Erfurt kam ich völlig blank an.. Ich b-gast »ich sofort -um Hotel Kossenhaschen, wo man mir auf Grund metne» Auftreten» «in elegante» Aparte«ent zuwies. Um metne Roll« durchzuführe», ließ ich mir ein« Fernverbindung mit der Hesvrrroaltrmg de» Printer Louis Ferdinand (des zweiten Sohne» de» Kronprinzen) tn Potsdam ge ben. Ich sprach, tn der Ueberzeugung, daß da» Hotel personal zuhörte, so, al» ob ich Prinz Wilhelm, der älteste Sohn, wäre. Bor allem sanie ich, mein Bruder Louis Ferdinand möchte mich do<» Anrufen, ich sei unter dem Namen von Kvrsf im Hotel Kossenhasch«« abgestlegen. Liese» Gespräch hatte eine sabelhafte Wirkung. Zch> wurde mit „Königliche Hoheit" tituliert. Meine Anwesenheit lief wie ein Lauffeuer durch di« Stadt, und e» erschien bald ein« große Anzahl von Personen, di« dem alten Regime nahesteben, uns wünschte, mir pov- gestellt zu werden. Sine Unsumme von Autogramme« mußt« ich tn den nächsten Lagen austeilen, und ich mußte mich tn» Golden» Buch de» Hotel» Anträgen. Mein« größte Sorg« war natürlich, mir Geldmittel zu schaffen." Ueber die Beschaffung der Mittel gab Domelo zunächst nur unvollkommen« Auskünfte. Fcstgestellt ist, daß ein Arzt aus Hamburg ihm 8000 Mark gab. Domela erzählt dann weiter: „Ich bestieg sofort, als ich das Geld hatte, ein Flug- zeug, flog nach Berlin, wo ich im Hotel „Habsburger Hof" wohnte und mich al« „Prinz Wilhelm" eintrng. In Berlin staffierte ich mich vollkommen neu aus und flog dann nach Erfurt zurück. Nach meiner Rückkehr erklärte mir Hoteldirrktor Kossen. Hascher, er rechne es sich als große Ehre an, mich zu beher bergen; < seine sämtlichen Hotel« in Thüringen stünden mir zur versügung. Ich fuhr in den nächsten Tagen mit Kommerzienrat Kossen- Haschen in ganz Thüringen umher. In Gotha wurde ich im Vestibül des Schloßes feierlich empfangen. Der frühere Mi nisterpräsident von Basfewitz, Herr von Wangenheim und viele andere hochstehende Persönlichkeiten und eine große An zahl von Hofdamen erwarteten mich und erklärten mir, es sei ihnen eine besondere Ehre, „Königliche Hoheit" begrüßen zu dürfen. Am nächsten Tage wurde ich zu einer Jagd bei Herrn von Krosigk eingeladen. Ich wurde bei dieser Jagd in einer offiziellen Rede begrüßt. Als ich am Abend im Schloßhof wieder ankam, begegnete mir der Oberbürgermeister von Gotha, der aber nicht wagt«, mich anzusprechem Er ließ mir durch daS Hotelpersonal sagen, baß er den Wunsch habe, von mir empfangen zu werden. Ich ließ ihm sagen, ich würde demnächst inkognito zu ihm ins Rathaus kommen; daS tat ich auch an einem der nächsten Tage, nachdem ich mich kurz telephonisch angemeldet hatte. Der Oberbürgermeister empfing mich sichtlich beglückt. Er stellte mir die Besichtigung sämtlicher städtischer Einrichtungen frei, und die Dezernenten wurden entsprechend verständigt. Jeden Abend war ich eingeladen. Die Leute rissen sich förmlich um mich. Insbesondere wurde ich von jungen Damen -der Gesellschaft belagert, die Autogramme von mir haben Die flauen vom Sunüsvallkok. Ronmi! von Anny Wothe. Lopyrixkt -Xnnx >^otde, ÜLiprix. Nachdruck nicht gestattet. sio. Fortsetzung.) Gunne sprang hinaus, sie wollte die Kette des Bootes ergreifen, um sie zu befestigen, aber eine Welle entführte den schwankenden Kahn pfeilgeschwind. Gun- htld konnte nur noch da» Bündel erhaschen, da« ihre Habe barg, dann tanzte da» Boot mit ihrer roten Kappe schon wieder draußen auf den dunklen Wellen. Was nun? DaS Mädchen stand und starrte dem kleinen Fahrzeug "nach. Mit müden Füßen ging .sie, da der Gewitterwtnd sie wild umbrauste, der kleinen Hütte zu, tn der dte Fischer der Insel zuweilen Zuflucht suchten. Wie gebrochen sank Gunns auf eine schmale Bank, »nährend der Sturm dte Hütte umsegte und der Regen klatschend gegen die morschen Holzwände schlug. - „Was nung?" wiederholte sie. Bei dem Wetter konnte sie unmöglich weiter hin auf zu den Sätern. Aber hierbleiben, da» ging auch nicht. Umsonst sah sie sich nach irgendwelchen Nah. rungsvorräten tn der Hütte um. Außer einigen Primi- tiven Fischgerätschaften und warmen Decken jurü> sich nichts tn dem armseligen Raum. Fröstelnd hüllte sich Gunno in eine der Docken und starrte durch da» kleine, halbbltnde Fenster hinaus tn den Aufruhr der Elemente. Da» Wasser erschien jetzt ganz schwarz. Gin M» venschwarm wirbelte wie Schneegestöber darüber hinweg. Und dann setzte ein Sturmesheulen ein, daß Gun- htld voll Grauen erkannter hätte er sie auf dem Was. ser überrascht, einer der sogenannten Sturzwtnde, die vom Lande hommen und mit erdrückender Gewalt tn» Meer fallen, sie wäre verloren gewesen. Wie man einen Stein tn dte Ttefe schleudert, so bohrt etn solcher wtnd Netne Boote tn» Meer und schlägt ste unbarmherzig in den Grund. Gunne saß und saun, wenn ste aus dem Sund» dallhos das Boot vermißten, dann wußten sie daheim, daß ste tot war. Ob wohl einer um sie weinte? Die Kinder viel leicht, eine kleine Weile die Kinder, die sie so lieb hatte. Aber Kinder vergessen schnell. Und Kare, ihre schöne, sanfte Sckiwester Kare? Die atmete vielleicht befreit auf, daß sie für immer gegangen. Nein, wie konnte sie nur so schlecht von Kare den ken! Kare war ja wunderlich und seltsam gegen sie, und §ie. Gunne selbst, war ja oft kalt und herzlos zu der Schwester gewesen, weil ste sich über Kare» Gleich, gülttgkett gegen Evert empörte, aber weinen würde wohl auch Kare um ste. Nur dte Mutter, dte würde nicht weinen. Mit trockenen Augen würde ste an ihrem Grabe stehen, wie sie einst den Mann und die beiden Söhne hergegeben hatte, die beim Fischfang in den Lofoten den Tod fan den. Nein, die Mutter würde nicht weinen. Und Evert? Gunne sprang aus. Weshalb klopfte ihr Herz so ungestüm «nd heiß? Nie, nie mehr würde sie ihn sehen, der immer so lieb und gut mit ihr gewesen, so ritterlich und zart, wie e« in dep alten Sagabüchern stand, dte ste tn den langen Nächten gelesen. Er würde ausgelöscht sein in ihrem Leben, wie sie tn dem seine«. Sin Schluchzen stieg au» Gunne» Brust. „Nie mehr!" Aber es war besser so. Er sollte glauben, sie wäre tot. Dann würde sich vielleicht wieder sein und Kares Leben freundlicher gestalten, ganz anders, als wenn er ste auf dem TönSborg wußte, vor dem ihr graute. Ob Jörgen Tönsborg auch um ste trauerte, oder ob er hinging und eine andere nahm? ES gab so viele schöne Mäd chen im Lande, die sich gern freien ließen. Etn krachender Donnerschlag riß Gunhtld au» ihrem Brüten. Da» Mädchen strich mit der kräftigen Hand über dte weiße Stirn. _ Was zauderte ste hier noch immer? Die Zeit verrann, und drr Weg war wett. Ob ste ihn überhaupt noch fand? Aber keiner würde ihr auf diesem Wege folgen. Keiner! Wie 1927 wollten. In Dessau ließ sich mir ber Dheatertntendant vor stellen. Er lud mich zum Besuch de» Theater» ein, indem er bemerkter -«jat« ab«d geb«, b-n Destmwr^ k, de» j« auch ihr AlM», der alt, ArtH «stritt. Ich sagte zu und wurde am Abend feierlich empfanden und nach der Hosloge begleitet. Sine groß» «nM von Persöa. ltch^tten ließ sich mir vorstellen. untttbrochen. «ine, Lage» sagt« mir der Hoteldirektor. Königliche Hoheit werden eine große Freude haben. HM» atze»» Kumt Herr »«» B«r, hier an. Ich bekam einw Schreck, weil ich annehmen mußte, e» Han- dele sich um den Generalbevollmächtigten des preußychen Königshauses, bat aber darum, dem Herrn Räumlichkeiten in meiner Wh« anzuweisen. Dann aber bat ich mir das Auto des Hotels aus und, nachdem ich mir vom Hoteldirektor Geld hatte geben lassen, fuhr ich nach Erfurt »,« Garnison ältestm de, Reichswehr, Freiherr« von Groot«, der mich, mit vielen Orden angetan, in Begleitung eine« Ordonnanzoffizier» in seiner Wohnung empfing. Im Laus« des. Gespräch« sagt, ich ihm, er möge seinen Einfluß geltend machen, daß di« Press« nicht« von meinem Aufenthalt bringe. Wir fuhren dann im Auto »um Kommandeur dtt Reichswehr in Weimar, dem ich denselben Wunsch dortrug. In Weimar stieg ich im Hotel „Erbprinz" ab. Am Abend kam dann noch eine Esserei mit einem Bäckermeister, der sich an den „Prinzen" herangedränat hatte und um di, Ehr« bat, ihm mit einigen Freunden Gesellschaft leisten zu dürfen. — Am 7. Dezember ging der Thüringer Aufenthalt zu End«. Domela fuhr mit dem Zuge über Bebra nach Dortmund. Der Rest de» erschwindelten Gelder ging langsam zur Neige. Mitte Dezember kam er nach Köln, wo er nochmals als „Prinz von Lieven" sein Glück versuchte, aber damit keinen Erfolg hatte. Da ihm in Köln der Boden zu heiß wurde, fuhr er am 4. Januar nach Koblenz, um sich in die Fremden legion einschreiben zu lassen. Bon den Franzosen wurde er nach Euskirchen verwiesen und dort von einem Arzt unter sucht. Er bekam die Anweisung, am Morgen des 7. Januar mit einem Transport von Fremdenlegionären nach Trier zu fahren. In dem Augenblick, als er den Zug besteigen wollte, wurde er von der deutschen Kriminalpolizei, wie berichtet, verhaftet. Die Thüringer Gastrolle Harry Domelas ist mit der bis her bekanntgewordenen Darstellung noch nicht erschöpft. Friedrichroda fehlt noch, wo er sich sogar verlobt hatte. Dort hat er auch einen Stan, desgenosscn, den Prinzen Leo von Coburg-Gotha, ausgesucht, der sich in einer Oberförsterei zur Ausbildung befindet. In -en Mlrrwochen al» Hei» zu Loö» - geprügelt. Ins Krankenhaus von Haltern wurde dte vor drei Wo chen getraute Frau Land« sterbend mit bestialischen Ber» letzungen eingeliefert. Ste gab an, daß ihr Mann und sein« Familie auf Grund der Aussagen einer Wahrsagerin ste als Hexe verschrien und tagelang in einem dunklen Raum etnge- sperrt und geprügelt hatten. Gleich nach der Hochzeit war auf dem Gebiete ihrer Schwiegereltern eine Viehseuche aus gebrochen. Die aus Gelsenkirchen herübergeholte Karten legerin erklärte, daß die junge Frau eine Hexe sei und ver langte immer wieder, daß man sie verhungern lasten oder totprügeln solle. Die Bauern glaubten der Wahrsagerin und führten ihre Befehle aus. Die Wahrsagerin und alle an den Brutalitäten beteiligten Verwandten der Sterbenden wurden verhaftet. wilde Siegesfreude wallte es in dem Mädchen empor. Dann schritt sie mit festem Fuß zur Hütte hinaus. Der Regen hatte zwar etwas nachgelassen, aber der Wind riß un- gestüm an ihren Kleidern. Sie achtete seiner nicht. Auf steinigem Pfad stieg sie durch eine ttefe Schlucht zu den Fjel- den empor. Dort über den Fjelden harrte ihrer das Glück. Stille und Einsamkeit. Immer höher stieg Gunne hinan, einen beschwerlichen, mühseligen Weg, erst zwischen niedrigen Erlen- und Btrkenbüschen, über angeschwemmte Hügel und flache Sümpfe, dann durch eine mit Heidekraut und Kiefern spärlich bewachsene Talmulde, dte allmählich zu den Fjeldhöhen auf. wärt« führte. Der Donner war verstummt, der Regen hatte aufgehört. Nur zuweilen wetterleuchtete es noch hier und da am Himmel. Rüstig schritt das Mädchen aus, noch nie hatte ste da, große Schweigen der Natur so voll Grauen empfunden wie jetzt, wo ste durch diese unendliche Steinwüste ihrer Heimat schritt. Als würde sie verfolgt, so hastete sie vorwärts. Hier war ein Eteinfeld zu überschreiten, dort etn Schneefeld, tn dem der Fuß fast versank. Und überall rieselten die Wässer und stürzten wild zu Tal. Kein Dogelruf lockte, n'ir ganz in der Ferne glaubte sie ab und zu den traurigen Ruf des Regen. Pfeifers zu vernehmen. Dann hörte auch daS auf. Ringsum nichts weiter als ein unermeßliches, öde«, steinaraues Meer. Der blaue Fjord mit dem Sund-vallhof war ihren Blicken entschwunden, wett und fern lag dte Heimat Fit all ihrem Weh und ihrer Qual, aber auch mit all ihrer Schönheit. Gunne» Atem ging schwer. Dte Miße schmerzten, und Hunger und Durst peinigten sie. Dar es nicht ein Wahnsinn, hier über da» Kjeld zu wandern? Nein, nur bei den »Extern über den Meiden würde sie sicher sein, baß Evert und Jörgen sie nicht fanden. Niemand konnte st« da juche"- «Iber sie wußte es wohl, stundenweit war noch der Weg. Da» Netne Bündel wurde ihr zur zentnerschweren Last, aber sie drückt« e« doch fest an sich wie einen Schatz. Nenn jetzt ein Schneesturm kam, wie er so oft über dte Uelde brauste, dann war sie verloren. Ohne jeden Schutz würde sie tn dem weichen Neuschnee versinken, und etn« lind«, zart« Schneehülle würde sie dann etnsptnnen zu einem ewtgen Schlaf. , Ob sie den rechten «eg auch sticht verfehlt? Nein, sie
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