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Auer Tageblatt : 04.11.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192711040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19271104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19271104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1927
- Monat1927-11
- Tag1927-11-04
- Monat1927-11
- Jahr1927
- Titel
- Auer Tageblatt : 04.11.1927
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/luer Tageblatt m>s m» -ie pastanstatte» «»<,«,«». — <rsch,Iat »«rNLgUch. r«n,N>r«ch.flnHluS «». /lnzeiger für -as Erzgebirge Üm-«g»iio I« pf.nnlg«, pn»I,,n U pfinnl«., N'.I -n.»»!». ,«Il« »» pf.noig«, -u,w«rtl,, m,a , ««Ichsmork, amtlich» Z«M « pfiaalg». r,l»gramm«: Tageblatt fluerrzgedirg» Enthalten- -le amtlichen Sekanntmachungen -es Rates -er Sta-1 UN- -es Amtsgerichts flue. pogsch.ck.gomo: Zmi Leipzig Nr. ,»ee 268 Freitag» äen 4. November 1927 22. Jahrgang Eine Erklärung Dr. Schacht - Dr. Reinhold. — NeWsfinanzmtnister a. D. vr. Reinhold und Reichsbankpräsident Dr. Schacht ver- ogentltchen gemeinsam folgende Erklärung: » . Ausführungen, die der Retchsbankpräsi- "" 27. v. M. Vor dem Haushaltsausschuß des Reichstage» über di« kprozentige ReichSanlcihe gemacht gegenüber irrigen Ausdeutungei: in ver Vresso gemeinsam fest: Es ist richtig, daß die ReichSbank, als sie am 11. Januar den Diskontsatz ermäßigte, von der Absicht der baldigen Begebung Siner Retchsanleihe keine Kenntnis bab-'n konnte, da zu lener Zeit die Negierung selbst sich nicht mit einer solchen Absicht trug. Ais indessen die sich.häufenden Anleiheplane von Ländern und Gemeinden nach An« sicht des Retchsftnanzministertuins befürchten ließen, daß der Markt sich erschöpfen würde, ehe das Reich mit einer Anleihe herauskäme, entschloß sich die Regie rung zur sofortigen Auflegung einer Anleihe, zumal der Markt der festverzinslichen Werte eine lebhafte Nachfrage zu steigenden Kursen zeigte. Wie diese Marktlage damals in der Oeffentlichkett aufgefaßt wur de, illustriert ein beliebig herausgegriffener Artikel im Handclsteil einer großen Tageszeitung, wo es wörtlich heißt: „Unter diesen Umständen scheinen die Aussich ten einer Reichsanleihe gerade in dem jetzigen Augen blick besonders günstig. Die Bedingungen, zu denen die Anleihe aufgelegt wird, lassen deutlich in Erschei nung treten, in wie großem Umfange sich der Landes ¬ zinsfuß wieder dem normalen Maß nähert. Noch vor einem halben Jahre wäre die Auflegung einer Reichs anleihe mit 5 Prozent Normalverzinsung bei einem AusgabekurS von 92 Proze-t undenkbar gewesen. Heute, wo bprozentige Hhpothekenpsandbrief zu 93Vz bis 97r/g Prozent, bprozentige Stadtanleihen zwischen 93 und 9b Prozent notieren, erscheint der AusgabekurS nicht mehr gekünstelt. Allerdings ist zu berücksichtigen, daß bei den genannten Papieren die Kursbildung we- sentUch dadurch beeinflußt ist, daß eS sich um Zwerg emissionen handelt. Trotzdem ist anzunehmen, daß die Reichsanleihe, non dee 2i>!) Millionen bet öffentlichen Stellen mit Sperrveezislichlung seit untergebrachr und auch die restlichen !Il)l) Millionen fest von den Banken übernommen sind, glatt vom Publikum üdernonunen wird." Diese Beurteilung der Marktlage war dem Reichs- ftnanzmintsterittin für die Auflegung eines bprozenti- gen Typs maßgebend, dem die ReichSbank, welche am 20. Januar von der Anleiheabsicht informiert worden war, zustimmte, während sie hinsichtlich des Betrages eine niedrigere Summe empfahl. Nachdem aber das Reichsfinanzministerium die vom Konsortium gewünschte Maßfxeiheit von weiteren Reichöanleihen bet einem niedrigeren Betrage nicht glaubte zusagen zu können, haben weder die Konsortialmitglieder noch die Reichs bank Einwendungen erhoben." Feier an den deutschen Kriegergräbern in Paris. Paris, 2. November. Auf dem Pariser Friedhof Bag- nieur mon Rouae fand heute an den deutschen Krieaerqräbern eine Gedächtnisfeier statt, in deren Verlauf Botschafter von kwesch in dankbarer Erinnerung der Töten gedachte, die in Frankreichs Erde bestattet sind. Auch im Verlaufe dieses Jahres, so führte der Botschafter u. a. aus, ist eine umfang reiche Arbeit geleistet worden, um im Einvernehmen mit den Zuständigen französischen Stellen den deutschen Grabstätten in Frankreich ein würdiges Aussehen zu geben. Mehrere deut sche Friedhöfe auf französischer Erde sind vollständig instand gesetzt worden. 23 Friedhöfe im Geibiet der Somme und an der Maas sind auf Kosten des Volksbundes für deutsche Krie- aeraräbeMrsorae mit Nauimalleen bepflanzt worden. Die Fürsorge hat sich mich ausgedehnt auf die Kriegerdenkmäler, die während des Krieges von unseren Truppen in Frankreich errichtet worden waren. Andere Denkmäler, die zerstört oder beschädigt waren, wurden wieder instand gesetzt. Dabei hat sich auch bis Möglichkeit gegeben, die Kriegerdenkmäler aus der Zeit von 1870/71 in der Umgebung von Metz wieder her» zustellen und an ihrer alten Stelle wieder zu errichten. Er sei mit den zuständigen deutschen und französischen Stellen weiterhin bemüht, das hohe Ziel der Sicherung und Aus schmückung der deutschen Totenstätten zu erreiclie-n. Der Bot schafter hab mit beianderem Nachdruck hervor, daß in oiesem Jahre die Zahl der Deutschen, die zur Ehrung der Gefallenen auf den Schlachtfeldern eingetroffen sei, sich wesentlich erhöht habe. Als ein Ereignis von besonderer Bedeutung führte er die Wiedereröffnung der deutschen evangelischen Kirche in Paris an und fügte hinzu, daß Reichspräsident von Hinden burg, au dessen 80. Geburtstage die Kirche wieder eröffnet wurde, ihn ersucht habe, der deutschen Kolonie für die Ehrung' die man ihm hierdurch zuteil werden ließ, wärmsten Dank auszusprechen. — Nach seiner Rüde, in der er die Hoffnung aussprach, daß auf dem Wege des Ausgleichs unter den Völ kern auch ferner Fortschritte zu verzeichnen sein mögen, legte der Botschafter namens der deutschen Kolonie in Paris einen Kranz nieder. Für die deutschen Frauen wurde ein Kranz von Fran Gesandtschaftsrat von Rießev niedergclgt. Auch eine ganze Reihe antvesender Deutscher legte ebenfalls Blumen spenden nieder. Vie Russen auf äer Abrüstungskonferenz. F. W. von Oertzen schreibt in der „Voss. Ztg.": Am 30. November soll in Genf von neuem die Kommis sion zur Vorbereitung einer allgemeinen Abrüstungskonferenz zusammentreten. Genau einen Monat vor diesem Datum hat der russische Volkskommissar für Ae auswärtige Politik dem Generalsekretär des Völkerbundes mitgetetlt, daß Rußland von setzt an den Abrüstungsarbettcn in Genf tetlzunehmen wünsche. Die ironische Ablehnung, mit der die Sowjetpresfe bisher den Genfer Abrüstungsvörarbeiten gegenübergestanden hat, Ist noch allzu stark in der Erinnerung aller an der Ab rüstung interessierten Politiker, als daß man auf Grund der Moskauer Anmeldung nun einen rosenroten Optimismus tunen möchte. Elu'nsopu'ng aber erscheint es angezeigt, von vornherein anznnehmen, daß hier nichts anderes als eine pro« uauaudistisch aufgezogene SprenguilgSnktion von der Seite der Söwiels beabsichtigt sei. Rußlands Teilnahme an der Genier WelluürtschaftSkouferenz bat gezeigt, daß man im Kreile der „kapitalistischen" Mächte sehr wohl ernsthaft ver bandeln kann, wenn die Vertreter Sowietrußlnnds dabei sind. Bei den AbrüstungSarbellen ist allum die Teilnahme Ruß lands nicht nur erwünscht und möglich, sondern sogar unbe dingt notwendig, wenn tatsächliche biesullate erzielt werden solle». Solange die nach Frankreich größte Militär macht der Erde sich den Abrüslungsorbeiten fernhält, können selbst beim besten Willen alle Anstrengungen nicht zum Ziele führen, denn es ist nun einmal nicht zu verlangen, daß die unmittelbaren Nachbarn Rußlands die Waffen fortlegen, ehe nicht die Sowiets Ihre Bereitwilligkeit erklärt haben, sich In irgendeiner Form den Internationalen Konventionen über die Beschränkung der Rüstungen und darüber hinaus auch etwaigen Vereinbarungen zur Schaffung erhöhter Sicher heit vor kriegerischen Verwicklungen anzuschlteßen. Gerade dieser letzte Punkt aber wird die kommende Tagung der Abrüstungskommiision in erster Linie besänfti gen: denn die Kommission soll das von der letzten Völker- bnndstaauna beschlossene Sicherheitskomitee statuie ren, das nach der Abrüstiinasresolution des Völkerbundes zwar direkt unabhängig, Indirekt aber in engstem Zusammen hang mit der Abrüstungskommission durch die Erweiterung und Vermehrung bestehender Garantie- und Nichtangriffs pakte die Sicherheiten erhöhen soll, die für die endgültige Ab rüstung als notwendig angesehen werden. Zwar ist in dem iTelegramm Tschitscherins, das Rußlands Teilnahme an der kommenden Tagung anzeigt, eine Stellungnahme zu diesem wichtigen Programmp-unEte der Abrüstung noch nicht erfolgt: aber wie stark Rußlands Interesse gerade an der Schaffung von Sicherheiten ist, die nicht durch die Abrüstung selbst ge- «geben werden, braucht eigentlich nicht mehr besonders hervor- gehoben zu nwrden: man braucht hier nur an die sehr ernst haften Bemühunqen um Garnntiepakte mit den Ranbstaaten und Polen zu denken, um sich zu sagen, dpß Rußland grund sätzlich wahrscheinlich lieber in dem Sicherheitskomitee als in der Abrüstunaskoinmissiou selber mitarbeiten wird. Schon während der Genfer Weltwirtschaftskonferenz haben Rußlands Delegierte einmal das russische Abrü st ungS- Englan- über -le Tangerfrage. Berlin, 3. Htov. Heber Italienisch-Marokko äußert sich! ein konservatives englisches! Blatt in einem Leitartikel. DaS Blatt Weist aus den jüngsten Besuch mehrerer italienischer Kriegsschiffe in Tanger hin und betont, daß man die Macht Italiens nicht übersehen dürfe. Die italienischen Interessen im Tangergebiet seien durch Verträge begründet. Tas Blatt spricht schließlich die Hoffnung aus, daß Frankreich und Spa nien bald zu einer Vereinbarung über die Polizei In der Tangerzone und über andere Fragen kommen möch ten, damit der Weg für die. italienische Mitarbeit frei würde. ' , ! die Erfolge -er englischen Arbeiterpartei. London, 3. Nov. Die Erfolge der englischen Arbeiterpartei bei den Gemeindewahlen werden von der englischen Presse lebhaft besprochen. Gin konservative» Blatt weist darauf hin, daß die Arbeiterpartei vor einem Jahre 140 Sitze erobert habe und diesmal nahezu weitere 100. Da» Blatt erklärt, daß e» nicht die Be deutung dieses Erfolge» verkleinern wolle, man brau che aber darin keineswegs ein Vorzeichen für die bav- dige Eroberung der Macht im Parlament durch die Arbeiterpartei zu erblicken. Aehnlich warnt auch.ein anderes konservatives Blatt vor übertriebener Besorg nis anläßlich de» sozialistischen Wahlerfolges, da eine solche Besorgni» nur entmutigt für die folgenden Par- lamentSwahlen. Der Gewinn oder Verlust von 100 Sitzen bet den «emetndewahlen sei etwa» ganz andere», al» ein gleicher Gewinn oder Verlust bet einer Paria- mentStvohl. Sevorstehen-er flmnestieerlaß ln Nußtan-. Moskau, 2. Nov- In Erfüllung des Manifestes de» ZentralexekutiVkomiteeS der Sowjetunion werden am 10. Jahrestage der Oktoberrevolution ein Regte- rungSerlaß über die Amnestie sowie Gesetze über die Streichung der Schulden der Bauernschaft für Staats darlehen und Über die Befreiung der unbemittelten Bevölkerung von Steuerrückständen veröffentlicht wer den. Ver wassenMftan-stag kn Sen vereinigten Staaten. Was.hington, 2. Nüv. Aus Grund einer Kon greßresolution aus dem Jahre 1926 erließ Coolidge eine Proklamation, die den 11. November als Waffen stillstandstag festsetzt. Er fordert darin das..Volk aus, seine Dankbarkeit für den Frieden und den Wunsch nach Erhaltung der freundschaftlichen Beziehungen zu allen Nationen zum Ausdruck zu bringen. vke -rutschen Sozkal-rmokraten un- -ie kommissarische Verwaltung in Kattowitz. Kattowttz, 2. Nüv. Die deutschen bürgerlichen Parteien lehnen ihre Mitarbeit in der kommissarischen Stadtverwaltung ab. Kattowttz, 3. Noiv. Die . deutsche Sozialdemo kratie, die mit zwei Sitzen in der kommissarischen Ver waltung der Stadt Kattowttz vertreten ist, hat sich! dem Schritt der deutschen bürgerlichen Parteien nicht ange- schlossen. Sie gibt heute eine Erklärung bekannt, in der e» heißt, daß st» die Stellungnahme der deutschen Wahlgemetnschast -war verständlich finde, sich ihr aber selbst au» parteipolitischen Sründen nicht anschließen könne. i vroaramm kurz Umrissen. Wenn jetzt die Vertreter der Sowiets mit auch nur annähernd ähnlichen Instruktionen nach Genf kommen und diese Instruktionen als Vorschläge der Kommission unterbreiten sollten, so müßte daraus eine Sttua, lion entstehen, die eines gewissen arotesk - komischen Reize» nicht entbehren würde. DaS damalige AbrüftunaSvroaramm der Russen war nämlich so radikal, daß eS als Gegenstand einer ernsthaften Abrüstungsdebatte heute und morgen allen falls auf die Unterstützuna der bereits abaerüfteten Staaten, ! dagegen aber auf den wildesten Widerstand sämtlicher anderer .Mächte zu rechnen hätte. Wenn also auf der einen Seite i Rußlands Teilnahme an den Genfer Beratungen eine wesent liche Erleichterung bedeuten würde, weil sie einer Reihe von Mächten Vorwände zur Beibehaltung oder aar Verstärkung ihrer Nüstunaen nimmt: so würden allzu radikale Forderun gen der Russen aeeinaet sein, auf der anderen Seite die Bei« Handlungen zu hemmen: denn so lange mit einer Art von S i ch e rhe t t spßy ch o se in beinahe allen Staaten gerech net werden muß, dienen allzu radikale Forderungen leider nur dazu, neue Beängstigungen zu schaffen, und bewirken da- K->r am Ende das Gegenteil von dem, wozu sie dienen sollten. Der größte Fortschritt, der bisher überhaupt auf dem dornigen Wege der Abrüstung erzielt worden ist, war die bei der lebten Genfer VölkerbundStagung erreichte Nebeneinander stellung der Probleme Sicherheit und Abrüstung, die bi» dahin immer wieder einander vorgekoppelt worden waren. Wer nun wie Deutschland ein dringendes Interesse an der Be schleunigung der Abrüstungsarbeiten hat, sollte alles vermeiden, was von neuem daS Sicherheitsproblem an die erste Stelle üoaLnilber der Rüstungsbeschränkung rücken könnte. Propa gandistisch vielleicht ganz wirksame ultraradikale Abrüstungs forderungen müssen aber heute und morgen in dieser Richtung wirken. Dazu kommt noch ein weiteres Moment, daS Ruß land bet seiner Mitarbeit in Genf beachten sollte. Die Sow ie ta r m ee ist in den letzten Jahren in der Weltöffentlichkeit stark beachtet worden und man ist heute außerhalb der sowjeti- stikLen Grenzen wahrscheinlich mit Recht der Ansicht, daß di« Sowietreaieruna diesem Instrument ihrer Politik ein» B»
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