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Auer Tageblatt : 10.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-193206104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19320610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19320610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-10
- Monat1932-06
- Jahr1932
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- Auer Tageblatt : 10.06.1932
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Nr. 134. Auer LageLlatt unv Anzeiger für da» Erzgebirge. yreilag. den tv. Juni 1VS3 FmhttWei des M Berlin, 8. Juni. Die Verwaltung des Deutsch nationalen HandlungSgehilfenverLanides Hot an die neue Reichsregierung ein Telegramm gerichtet, in dem es heißt: Die Verwaltung des Deutschnationalen HandlungS- gehiffenverbandeS hat am 25. Mai ds. Js. der Reichs, regievung telegraphisch mitgetervt, daß sie sich gegen die Ad- sicht, die Krisensteuer unverändert zu verlängern, eine Be- schäftigtensteuer etnzuführen, wesentliche Teile des Bei- trags aufkommens aus der Arbeitslosenversicherung der all- gemeinen ErwerbSlosensürsorge zuzuwenden und zum Aus- gleich dafür die Leistungen der Arbeitslosenversicherung unerträglich zu verkürzen, mit aller Schärfe wenden muß. Wir erneuern hiermit unseren Einspruch. Mittelaufbrin gung für die Erwerbslosenhilfe außerhalb der Arbeitslosen versicherung kann nicht in der Hauptsache allein den Arbeit nehmern zur Last fallen. Notwendig ist vielmehr die Heran- ziehung aller Volksgenossen nach Maßgabe ihrer Leistungs fähigkeit und der Sicherheit ihres Arbeitsplatzes. Das muß in erster Linie über eine Reform der Krisensteuer der- iii Ilie MMMW gestalt geschehen, daß auch die veranlagten Einkommen den Tarifsätzen der Lohnsteuerpfltchttgen unterworfen werden und daß die so umgestaltete Krtsensteuer auf die bisher verschonten, in ihrer Existenz gegenüber den Angestellten unvergleichlich mehr gesicherten Beamten ausgedehnt wird. Eine besondere Beschäftigtensteuer ist angesichts der um 30 bis 40 Prozent herabgedrückten Einkommen der in privaten Diensten stehenden Arbeitnehmer vollkommen unmöglich. Wir richten darüber hinaus an die ReichSre-gierung das dringende Ersuchen, der Not der Erwerbslosen durch Schaffung neuer Arbeitsnwglichkeiten besonders auch auf dem Gebiete des gesamten Siedlungswesens, weiter durch schärfstes Vorgehen gegen das in der Gegenwart unerträg liche Doppelverdienerunwesen zu begegnen. Zu Maß nahmen solcher Art gehört schon aus Gerechtigkeitsgründen an Stelle des nicht zur Verabschiedung gelangten völlig un zulänglichen Pensionskürzungsgesetzes das Verbot bezahl ter Berufstätigkeit für Pensions- und Wartegeldempfänger der öffentlichen Hand. Der Memelstreit im Haag Beginn der Verhandlungen Haag, 8. Juni. Vor dem Ständigen Interna- tionalen Gerichtshof begannen heute vormittag die öffentlich-mündlichen Verhandlungen im Memelstreit. Am Tisch der einen Prozeßpartei nahm für Frankreich der juristische Berater des Quai d'Orsay, Prof. Bas- devant, für Italien der italienische Kronjurist Pilotti, für England der englische Kronjurist Sir William Mal kin und für Japan dessen Gesandter im Haag Matsu- maga Platz; für die andere Partei ist der litauische Gesandte in London Sidzikauskas erschienen. Die Sitzung wurde vom Vizepräsidenten Guerrero (San Salvador) eröffnet. Der englische Vertreter erhielt das Wort zu seinem Plädoyer für die klägerische Partei. (Die Ver handlung dauert an.) Im weiteren Verlauf seines Plädoyers vor dem Ständischen Internationalen Gerichtshof im Haag legte der englische Vertreter Sir William Malkin dar, daß das Memelland nach der durch den Vertrag von Ver sailles erfolgten Abtrennung von Deutschland unter die Souveränität der vier alliierten Hauptmächte gekom men sei. Diese seien juristisch durchaus nicht verpflichtet gewesen, die Souveränität an Litauen zu übertragen. Als sie es später taten, seien sie vollkommen frei ge ¬ wesen, in dieser Hinsicht ganz bestimmte Bedingungen aufzustellen. Aus diese Weise sei das Autonomtestatut für das Memelland zustande gekommen. Durch die Annahme des Statutes habe Litauen gegenüber den vier anderen Signatarmächten internationale Verpflichtun gen übernommen, deren genaue Einhaltung diese Mächte verlangen konnten. Diese Verpflichtungen Litauens be zögen sich auf die Respektierung der Autonomierechte des Memellandes. Es gehe daher nicht an, wenn Li tauen jetzt behauptet, daß eine Auslegung des Statuts, das heißt einer internationalen Abmachung mit der Souveränität Litauens unvereinbar sei. Der englische Vertreter gelangte zu der Feststel lung, daß die dem Memelland verliehenen Rechte sehr weitgehend seien. Das gehe deutlich daraus hervor, daß die eigentliche Regierung des Landes beim Landtag und beim Direktorium beruhe. Der Gouverneur habe nur bestimmte Kontrollbefugnisse, die sich auch nur auf die gesetzgebende Macht, nicht aus die ausführende Macht bezögen. Der Gouverneur besitze daher kein Recht zur Absetzung des Präsidenten des Direktoriums. Er könne auch nur einen Präsidenten ernennen, der das Vertrauen des Landtages besitze. Für Revision des Berlailler Vertrags und sür RWungsverminderung Kundgebung der Eener alkonferenz der Bischöf lichen Methodistenkirche in Atlantic City, Amerika Vom 2. bis 25. Mai tagte in der bekannten amerikanischen Kongreßstadt Atlantic City, nahe Neuyork, die Eeneralkonferenz der Bischöflichen Methodistenkirche, die von allen protestantischen Kirchen Amerikas die stärkste Verbreitung und in vielen anderen Ländern der Erde, besonders auch in Europa, Indien und China zahlreiche Anhänger hat. Die Generalkoniferenz, die alle vier Jahre zusammentritt, bestand diesmal aus 840 kirchenordnungs mäßig erwählten Abgeordneten, von denen etwa 100 aus den außerhalb der Vereinigten Staaten gelegenen Kirchengebieten kamen. Am 23. Mai nahm der große Vertvetungskörper einstim mig nachstehende Entschließung an, der dadurch erhöhte Be deutung zukommt, daß sie ganz von Amerikanern vorbereitet und abgefaßt worden ist. „Im Namen Christi und im Interesse der Wohlfahrt und des Friedens der Welt sehen wir uns zu folgender Kundgebung gedrängt: Wir glauben, daß für die Welt die Zeit gekommen ist, die Tatsache anzuerkennen, daß die Belastung Deutschlands mit der Alleinschuld am Weltkriege durch Artikel 231 des Versailler Ver trages gerechter Weise nicht aufrecht erhalten werden kann. Wir hoffen deshalb, daß religiöse und andere Körperschaften überall in der Welt sich uns anschließen werden, um den Völkerbund zu nötigen, Wege zu suchen für eine Revision dieses Artikels. Wir glauben auch, daß die Zeit gekommen ist, daß die Welt di« Tatsache anerkenne, daß weitere Reparationen auf Grund die- ses Artikels von dem deutschen Volke nicht mehr gefordert wer- den sollten. Wir nehmen die Stellung ein, daß Reparationen und Kriegsschulden nicht in dieselbe Kategorie gehören, weder juristisch noch moralisch, und bestehen darauf, daß dieser grund ¬ sätzliche Unterschied deutlich erkannt werde. Wir glauben jedoch, daß beide in sehr naher Beziehung zueinander stehen, und daß Er mäßigung oder Streichung >der Reparationen nicht geschehen kann, ohne die Kriegsschuldenzahlungen an die Vereinigten Staaten ernsthaft zu beeinflussen. Wir glauben ferner, daß die gereinigten Staaten das, was sie auf Grund eines Rechtsan spruches nicht willig sein werden zu tun, im Interesse 'der Wohl fahrt und des Friedens zu erwägen willig sein werden. Wir bit ten deshalb die Regierung der Vereinigten Staaten, sich mit den anderen in Betracht kommenden Regierungen in Verbindung zu setzen, um eine neue Regelung der Kriegsschulden auf der Grund- läge der wirtschaftlichen Verhältnisse und auf Grund einschneiden der Verringerung der Rüstungen und militärischen Auwendungen vorzunehmen. Die Regierungen von 59 Staaten, die im Vertrag von Paris dem Krieg amtlich entsagt haben, sollen nun auch die Waffen niederlegen, vornehmlich die, die "für den Angriff bestimmt sind Eine einschneidende Verringerung oder gänzliche Abschaffung sol cher Waffen, wie Tanks, bewegliche schwere Geschütze, Flugzeuge, Flugzeugmutterschiffe und Gas würde die Bedeutung des Pariser Vertrages bedeutend verstärken, tiefsitzenden Verdacht und Furcht bei den schlechter für den Krieg gerüsteten Völkern überwinden, das Wettrüsten der Völker verhindern und der jetzt in Genf tagen den Abrüstungskonferenz zum Erfolg verhelfen. Wir rufen die Welt zum Zeugen dafür auf, daß die dem Versailler Vertrag unterzeichnenden Mächte bei der Erzwingung der Abrüstung Deutschlands feierlich erklärt haben, daß sie dies tun, „um den Beginn einer allgemeinen Beschränkung der Rüstungen aller Völker möglich zu machen". Ferner weisen wir auf die Tatsache hin, daß die Vereinigten Staaten als unter- Zeichner des Vertrages von Berlin, in welchem die Präamb« von § Teil V des Versailler Vertrages eingeschlossen ist, Deutschland unv der Welt dasselbe Versprechen gegeben haben. Nach unserem ur teil sind deshalb diese Völker alle moralisch und lesetzlich zu einer allgemeinen Verringerung der Rüstungen verpflichtet." AmerilanWe Fern- Wirkung in Chile Die chilenische Revolution, die unter dem Programm des Staatssozialis- mus zu schnellem Siege gelangte, scheint jetzt vor einer schweren Auf gabe zu stehen. Die amerikanischen Kapitalgruppen, die an Chile viel fach interessiert sind, drohen offen mit einer bewaffneten Intervention, falls die neuen Machthaber in Chile mit ihrem weitgehenden Programm ernst machen sollten. Onkel Sam: „Hier hört das Selbst bestimmungsrecht der Völker auf!" Duisburg stellt den Ztnsendienst für sei« 74KM»nm- Anleihe et» Dut-burg»Homborn, 8. Juni. Die Stadt DutSburg-Hambom ist zur Zeil nicht in der Lag«, di« am 1. Juni fälligen ZtnSscheine der 7-Mtllionen-Anlethe von 1928 einzulösm. Die Stadt begründet dies mit der unge klärten Lage, die die Stadt zwinge, alle vorhandenen flüs- stgen Mittel im Augenblick zur Bezahlung der Unterstützung für die Woh'lfahrtSpflvglinge bereitzuhalten. Die Stadt hofft, daß ihr vom Reich und Land die dringend notwendige Hilfe zuteil wird und wird sich mit allen Mitteln darum bemühen, den Ztnsendienst sobald wie möglich wieder auf- zunehmon. Auch daS Reichsbanner beschließt Ausschlußverfahren gegen HSrfing Berlin, 8. Juni. Der Bundesvorstand und der Bundesrat des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, die zu einer Tagung in Berlin, zusammengetreten waren, haben einstimmig beschlossen, gegen den früheren Ersten Bundes- vorsitzenden, Oberpräsident z. D. Hörsing, sowie gegen drei weitere Mitglieder des Reichsbanners daS AuSschlußverfah ren einznleiten. Zum Stellvertreter deS jetzigen Ersten Bundesvorsitzenden Karl Höltermann wurde der Reichs- tagsabgeordnete Gustav Ferl-Magdeburg gewählt. Politische Zusammenstöße in Krefeld Krefeld, 8. Juni. Der Polizeipräsident teilt mit: Gegen 18 Uhr kam es auf der St. Antoniusstvaße (Eck« Westwall) zu einem Zusammenstoß zwischen Kommunisten und einem Nationalsozialisten, wobei ein Kommunist ver suchte, dem Nationalsozialisten das Parteiabzeichen abzu reißen. Hierdurch entstand ein Handgemenge. Der Not'- nalsozialist erhielt einen Messerstich in die rechte Schulin und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Tschechoslowakische Polizei schießt auf Kommunisten Preßburg, 8. Juni. Ein Zug von etwa 250 Kommunisten, der sich heute früh nach Höllisch in der West- slowakei in Bewegung gesetzt hatte, wurde von einer Gen darmeriepatrouille angehalten. Als die Demonstranten hierauf die Gendarmen mit Steinen bewarfen, wobei ein Gendarmeriewachtmeister im Gesicht schwer verletzt wurde und sechs Gendarmen leichtere Verletzungen erlitten, gab der Kommandant den Befehl zum Schießen. Zwei Demon stranten erlitten Schußverletzungen, die übrigen ergriffen die Flucht. Sprengstoffdtebstahl für den Republikanischen Schutzbund Graz, 8. Juni. Die Gendarmerie verhaftete heute zwei Arbeitslose namens Kainz und Huber, die gestanden, aus einem Sprengmittellager gestohlenes Material dem Kommandanten der Ortsgruppe des Republikanischen Schutzbundes in Diemlach, namens Hochegger, auSgehLn- digt zu haben. Bet der darauf erfolgenden Haussuchung des sozialdemokratischen Kinderheims in Diemlach wurden Mannlicher-Gewehre, Jnfanteriemunitton, 80 Bomben, Stahlhelme, Zündschnur usw. aufgefunden und beschlag nahmt. Streikausschreitungen in Valencia Paris, 8. Juni. Wie HavaS aus Valencia berich- tet, hat der Streik der Elektroarbeiter einen bedeutenden Umfang angenommen. Die Streikenden haben zahlreiche elektrische Leitungen zerschnitten und in der vergangenen Nacht sogar einen Teil des Elektrizitätswerkes von Sa- gunto in die Luft gesprengt. In einigen Stadtteilen ist infolgedessen die Stromversorgung lahmgelegt. Staatsanleihe in der Sowjetunion Moskau, 8. Juni. Eine Verordnung des Rates der Volkskommissare über die Auflegung einer inneren Staatsanleihe in Höhe von 3200 Millionen Rubel wird soeben veröffentlicht. Die Anleihe bestehl aus zwei Tran chen und wird in zehn Jahren amortisiert. Die Volkszählung in Polen Kattowitz, 8. Juni. Die heutige volnische Presse veröffentlicht die vorläufigen Ergebnisse der Volkszählung vom 9. Dezember v. I. Danach beträgt die nichtpolitische Bevölkerung in der gesamten Woiwodschaft Schlesien 7,7 Prozent, im Teschener Teil der Wojwodschast haben 15,3 Prozent der Bevölkerung die deutsche Spräche «IS Mutter- spräche angegeben. In Bielitz selbst beträgt der Anteil der Deutschen 56,5 Prozent. In der Wojwodschast Pommer- eilen beträgt der Anteil der Deutschen 10,1, im Posenschen 9,5 Prozent. Diesmal ist der „Photofreunt? besonders reich haltig. In der ersten Juni-Nummer werden dem Ama teur wertvolle Winke für die Reisezeit gegeben. Paul Grobleben plaudert über die Photographie auf der Reise und Wanderung. Walter Remmel berichtet über wilde Fahrten mit dem Faltboot. WiM Frerk aber gibt seine Eindrücke von der Marokkanischen Reife zum besten. Die Bilderkrittk von Dir. Warstat besaßt sich diesmal mit der Aufnahme von Blumen und Blüten Eine geschickt zusammengestellte Retse-BelichtungStabelle wird für den Photofreund-Amateur außerordentlich nützlich sein. Der praktische .,Photofreund"-Rat behandelt die wichtige Zollfrage bet Auslandsreisen. Endlich sei noch auf die Veranstaltung hingewiesen, die der Verlag des „Photofreund" beschlossen hatr „Jeder einmal mit dem Photosrcund in Berlin". Da» überaus reiche Bild material bringt ein« Fülle interessanter und guter Bei- spiel«. Wer sich für diese Kunftzeitschrtst interessiert, ver lange kostenlos Probenummer sowie Bezugsbedingungen vom Photokino-Verla- G.m.b.H., Berlin Ti 14, Stall- schreiberstratze 18. Verantwortlich für den redaktionellen Teil: O. R. Treichel iür den Anzeigenteil: Carl Schied. — Druck und Verlag Au«, Druck- und voeiagSsosedschost m. d. H., Au«
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