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Auer Tageblatt : 31.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-193207315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19320731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19320731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-31
- Monat1932-07
- Jahr1932
- Titel
- Auer Tageblatt : 31.07.1932
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1. Berühr -u Str. 178 dl üuer »agebiau« und 7. »upu» tUr da» «Hgeong». Eonntag, v«i »i. IuU l»8» den neben de« eins einen vM»rs-liS«n vo««We- nen Kret» ein Kreuz «in. Dann weiß der VMm- mungdvorsteher genau, wen der Wähler hat wählen woNen. Für Bleistifte in der Wahlzelle wird vom Wahlamte gesorgt werden. Immer wieder fei betont, daß Voraussetzung für die Abgabe der Stimme Eintragung in der Wählerliste oder Besitz eine» Stimmschein» ist. Auszeichnung Von der Industrie- und Handelskammer Plauen ist dem Versilberer Gustav Ädols Dietrich in Aue anläß lich seiner 25jährig«n Tätigkeit bei der Firma Sächsische Metallwarenfabrik August Wellner Gähne A.-G. da» trag bare Ehrenzeichen für Treu« in der Arbeit verliehen und durch da» Kammerrnttglied Herrn Generaldirettor Paul Gaedtin Aue namens der Kammer auSgehändigt worden. Platzmrrfik am Sonntag, den 31. Juli, 11 Uhr, auf dem Markt. Mustkfolge: 1. RavenSbergerMarsch; P. Wiggert.. 2. Ouver türe z. Optte. „Schön Anny"; H. Looper. 3. Dornröschen» Brautfahrt, Intermezzo; M. Rhode. 4. Wiener Bürger, Walzer; C. Ziehrer. 5. Fackeltanz in B-Dur; G. Meyer- beer. Eine Abteilung Reichswehr passierte gestern auf mehreren Lastkraftwagen, von Schwar zenberg kommend, unsere Stadt. Kraftverkehr -um Filzteich Von der Staatlichen Kraftverkehrsgesellschaft wird mit geteilt, daß der EtnzelfahvpreiS von Neustädte!-Bahnhof bis Filzteich auf 20 Rpf. ermäßigt worden ist. Von Schnee berg-Markt bis Filzteich beträgt der Fahrpreis 30 Rpf. Boi dieser Gelegenheit wird bekanntgegeben, daß alle nach dem Filzteich verkehrenden Wagen an jeder Haltestelle halten. Krastpostverkehr Aue—Zschorlau Vom 7. August ab verkehren die Fahrten 9.25 ab Zschorlau und 10^l0 ab Aue nur noch an Werktagen, die Fahrt 15.10 ab Zschorlau nur noch Montags bi» Freitag», während die Fahrten 15.45 ab Aue, 19 55 ab Zschorlau und 20.54 ab Au« in Wegfall kommen. Sonntagsrückfahrkarten am verfassungStage Die Hauptverwaltung der Deutschen ReichSbochngesell- schäft teilt mit: Die Reichsbahnstationen werden am Ver fassungstage in denjenigen deutschen Ländern, in denen dieser Tag als.gesetzlicher Feiertag landeSrechtltch anerkannt ist, Sonntagsrückfahrkarten auSgeben. „Nichtstun und Almosenempfang zum Ueberdruh satt. . vertrauen, daß wir W Arbeit»!«-« Vretterchos uns« ehrliche» vollen unter Bewei» stellen binnen. Indem wir dem Be-trvverband fttr seine Be mühungen im Vorau» danken, zeichnen wir mit ge bührender Hochachtung! (Unterschriften.) Mahlzeit Sonntag / s—17 Llyr / Vockan. Da» Schützenfest nckhm einen gelun genen Verlauf. König wurde Schützenbruder Albin Herrmann. Sofa. Straßenbau. Der Weg von Sofa nach Eibenstock wird bi» in» Zimmersachertal au-gebaut. Die Arbeiten führt die Gemeinde vom OrtSauSgang bis an den Wald au»? sie werden von dort ab von der Forstverwaltung übernommen. An der Straße nach dem Höllengrund wurden in den letzten Tagen die alten Straßenbäume entfernt. An ihre Stelle sollen im Herbst junge Birken gepflanzt werden. Markneukirchen. Launen der Natur. In einem Garten de» Straßenmeister» Lang steht «in Buschobst-Birnbaum, der zum zweiten Mal in Blüte steht, während sich die Früchte der ersten Blüte voll entwickelt haben. LiMbech. 5 0 Jahre Stadt. Die hiesige Stadt gemeinde konnte am Mittwoch auf ihr öOjährigeS Be stehen zurückblicken. Di« Ernennung der Dorfgemeinde Limbach zur Stadt erfolgte durch, königliches Dekret am 27. Juli 1882. Damals zählte die Gemeinde 6881 Einwohner. Inzwischen hat sich die Einwohner zahl verdreifacht und beträgt heute 18 438. Aus der Dorfgemeinde ist im Laufe der 50 Jaihre eine große Zndustriegemeinde geworden, die auch heute noch! einer der Hauptsitze der sächsischen Textilindustrie ist. Aranken-er-. Bürgermeisterwahl. In der letzten Stadtverordnetensitzung wurde mit den Stim men der bürgerlichen und sozialdemokratischen Vertre ter der Assessor Fanghänel -um zweiten Bürgermeister von Frankenberg gewählt. Leipzig. Trachtenfest. Der Deutsche Reichs- verband der Heimat- und BolkStrachtenvereine hält am 3. und 4. September in Leipzig das 9. Mitteldeutsche Gautrachtenfest ab. U. a. ist auch ein Festzug durch die innere Stadt geplant. Leipzig. Ein ungewöhnlicher Unfall er- eignete sich gestern mittag in einem Hause der Lütze ner Straße. Die dort sich besuchsweise aufhaltende acht Eine Anzahl von Erwerbslosen am» Nieder- schlema hat an den BezirkSverband der AmtShaupt- mannschaft Schwarzenberg am gestrigen Freitag sorgen de» Schreiben gerichtet: Mit Freude haben wir festgestellt, daß der frei willige Arbeitsdienst stärker ausgebaut werden soll. Da wir Endesunterzeichneten da» Nichtstun und den Almosenempfang zum lleberdruß satt haben, .unter breiten wir dem BezirkSverband folgende Bittet Vom Jungdeutschen Orden ist uns bekannt, .daß das Arbeitslager Breitenhof erweitert werden könnte. Wir bitten den BezirkSverband, seinen ganzen Einfluß dahingehend geltend zu machen, daß diese Erweiterung so großzügig wie möglich durch geführt wird. Wir wollen gern unsere Kraft der All gemeinheit zur Verfügung stellen und wir haben da» Was die Theater bringen: Stadttheater Plauen. Sonntag: „Im Weißen Rößl". Jcthre alte Eva Kunze saß am offenen Fenster der Woh nung im ersten Stockwerk. Durch einen plötzlich auf das Fensterbrett springenden Schäferhund erschrak das Kind und stürzte rücklings in den Hof. Glücklicherweise verlief der Unfall recht glimpflich, da da» Mädchen nur leichte Kopfverletzungen davongetragen hat, so daß kincüsci«, bfsun mit k«ih- v«»«bluk, t»«it»r ^alt» un«i t-Ioir» - s-utt»,, Orüh« co. 2? em e» na- Anlegung sine» verband«» den Elter« über- geben werden konnte. Weitere Lerhewm-e« in ter Maßen- schiebnngz-AßSre Plauen. In Verbindung mit den Waffenschiebungen stnd auf Veranlasiuintg der Staatsanwaltschaft Zwickau auch in Plauen Erörterungen angestellt worden. «Im Zusammen hang damit wurde eine Haussuchung beim Vorstandsmit glied de» Reichsbanner» vorgenommen. Hierauf wurde der Buchhändler Paul Dammschneider verhaftet und in di« Gefangenenanstalt eingeliefert. In Reichenbach ist der Stadtrat a. D. Tillack vernommen und verhaftet worden. Auch in Aue Verhaftungen Im Zusammenhang mit den Waffenschiebungen an Reichsbannerleute, über die in den letzten Tagen berichtet wurde, wurden am Donnerstag in Aue einige Verhaftungen seitens der politischen Polizei Zwickau vorgenommen. Wie man hört, wurden sechs bis acht Personen, fast ausschließ lich Reichsbannerleute, verhaftet und verhört, die aber bis auf einen sofort wieder freigelassen wurden. Auch in Löß nitz wurden Verhaftungen vorgenommen, die Verhafteten aber ebenfalls wieder auf freien Fuß gesetzt. Zwickau. Wie wir von gut unterrichteter Seite hören, hat die Staatsanwaltschaft Zwickau e» abgelohnt, die Haftbefehle gegen die kürzlich im Zusammenhang mit der Waffenschiebung verhafteten sozialdemokrati schen Parteisekretär Päckert und den Schriftsetzer Schad ausrechtzuertzalten und die Verhafteten, nachdem diese die ihnen zur Verteilung übergebenen je 15 Pistolen wieder herbeigeschasft und abgeliefert haben, wieder auf freien Fuß gesetzt. Wettere Verhaftungen wurden nicht vorgenommen. Sm volltWen Streit erstochen Leipzig. In der Nacht zum Freitag kam es in Wiederitzsch nach einer nationalsozialistischen Versammlung zwischen SA.-Leuten und Kommunisten zu einem Zusam menstoß, in dessen Verlauf ein 19 Jahre alter National sozialist durch einen Messerstich in den Hals tödlich verwun det wurde. Als Täter werden drei Kommunisten aus Wie deritzsch verdächtigt, von denen zwei bereits verhaftet wer den konnten. AufgedeSte Unterschlagungen Dresden. Ein sächsisches Blatt bringt die Mel dung, daß der Kassierer de» Landesverbandes Sachsen des Deutschen und Oösterreichischen Alpenvereins" im Laufe von rund acht Jckhren etwa 80 000 RM unter schlagen habe. Der Kassierer habe ein gefälschtes Bank buch geführt und beträchtliche Teile der an ihn ge leisteten Zahlungen fingiert verbucht und in seine Ta schen fließen lassen. Wie wir hierzu auf Anfrage er fahren, gibt es einen Landesverband Sachsen des Deut schen und Oesterreichischen Alpenvereins nicht. Richtig sei dagegen, daß bei der Sektion Dresden des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins Unterschlagungen vorgekommen seien, deren Höhe sich jedoch zurzeit noch nicht endgültig übersehen lasse. Bei dem Kassierer handelt es sich um den 45 Jahre alten Kaufmann Emil Ansoul, der, wie wir bereit- meldeten, seit einiger Zeit flüchtig ist und von der Kriminalpolizei gesucht wird. Die Höhe der Unterschlagungen war zunächst mit 50 000 RM angenommen worden, jedoch wird die Summe wahrscheinlich nicht unbeträchtlich Höher sein. Feuergesecht mit Schwerverbrechern Der Raub am Nfapalast geklärt? Dresden. Der Kriminalpolizei und Beamten der 8. Schutzpollzeiwache gelang «S am Freitagdormit- i>» l,l«d-,m«» n-n ?«»> m.i» OoprrisNt ISA kF V 7. tz» tsetzmlg. „Da mußt du ja mächtig bei der Sache gewesen sein, haha!" „Keiner hat war gemerkt." Ja, Köckeritz war ein Tausendsassa. Tin, seiner besonderen Talente war, Laß er hübsche Verse schmieden und sie auf der Laute begleiten konnte. „Dann schieße nur los." Köckeritz nahm die Laute von dir Wand. m „Ein Schäferlied, da» man eigentlich in Sanssouci singen üßte", erklärt» er beiläufig. „Aha, ich merk, di» Anregung, -eben wir» also au» der Taufe." In diesem Augenblick klopfte die Markuse an die Tür und öffnete. Ihr runde«, rote» Apfelgesicht grinste freundlich. „Meine Herren, darf ich Ihnen die Rechnung für den letz ten Monat vorlegen? Sie hatten wohl daran vergessen?" ,Ha, da« ist natürlich wichtiger al« Lieder singen," brumm te Köckeritz. „Oh, der Herr Hauptmann stielt auf der Laute." Zuckersüß sah ihn die alte Dame an. „Hat sich wa«! Geben Sie den Wisch her." Die Stimmung war ihm verdorben. Die Markuse war eine ave, ungepflegte Vettel — und diejenige, für die da» Lied lein bestimmt war, ein schöner, bunter Schmetterling. Der Gegensatz war zu groß. „Ein andermal," sagte er nachher zu Schlegel. „Ich hab keine Lust mehr." „Bist et» kurioser Mensch geworden.* Der Abend de» königlichen Gartenfestes war gekommen. Im Park leuchteten bunte Lampions, die wie geheimnis voll-romantische Monde zwischen den Bäumen schwebten. Es sah sehr hübsch aus. Der erste Teil der Festlichkeit spielte sich in den Räumen des Schlosse» ab, und es ging etwas steif zu, wie stets. Die Königin selbst war zwar eine freundliche Gastgeberin, aber sie stand zu sehr im Schatten de« großen König», um e» zu wagen, allzusehr in den Vordergrund zu treten. Der König selbst unterhielt sich fast ausschließlich mit Vol taire, dem großen, französischen Dichter, der sett einigen Tagen wieder einmal al» Gast bet seinem königlichen Freun de weilte. Nach dem zwanglosen und keineswegs üppigen Essen — man merkte die Sparsamkeit am preußischen Hofe — begann die musikalische Unterhaltung Der König selbst spielte in dem aut einstudierten Quartett die Flöte, rurd er spielte sie mit Hingabe und Lust. Danach zog sich die Königin zmück. Sie pflegst bei solchen geselligen Abenden nie lange zugegen zu sein. Der König vertieft« sich von neuem mu Voltaire in «in philosophische» Gespräch, bst steife Kette lockerst sich etwa». Der Zeremonienmeister atmete auf. Seine Hauptaufgabe war getan. Die Gäste vermochten sich jetzt zwangloser al» bisher auf ihre Art belustigen. Die große» Flügelmrea zum Park öffneten sich. Prinzessin Amalie hatte einen Kreis junger Damm und Herren um sich versammelt. Unter ihnen auch Köckeritz und Schlegel und die Komtesse Ilsabe. Köckeritz batte an diesem Wend kaum einen Blick von dem jungen Mädchen getan. Wie eine entzückende Porzellanftgur erschien sie ihm, maßlos reizvoll und begehrenswert. Er hatte sie bi» jetzt nur kurz begrüßen können. Aber diese kurzen Sekunden waren, so dünkte ihm, schön und beglückend gewesen. Der Blick au» ihren Augen war wie der eine» ge fangenen Vogel». Nun faß sie nebm der Prinzessin, di« in Gesellschaft sehr unterhaltsam und witzig sein konnte. Sie winkt« Köckeritz heran. „Das tun wir nun, Herr Varon? Seine Majestät Philo sophie« im roten Salon, viel, Lerrfchaftrn sind bereist tm Park. Ich habe fttr zehn Uhr das Feuerwerk bestelv, bis dahin ist noch viel Zen. Schlagen Sie ein nettes, neues Spiel vor, Sie sind ja Meister in den Künsten de» Salons.* Ihre dunklen Augen blitzten ihn keck an. Sein Blick suchst in Ilsabes Antlitz zu forschen, aber sie hiev den Kopf gesentt. Ihr war so selig-bang zumute. »Königliche Hoheit, ich schlage ei» Pfänderspiel vor, da« man Hund und Katze nennt." „Schön — Hund und Katze — Mann und Fra». Sie sind ein Spötter, Köckeritz." „Man spielt es am besten im Freien, unter dm bunten Lampions und dm weichen Schatten eine» zärtliche» Früh lingsabends —* „Oh, wie poetisch —" Einige Damm kicherten vergnügt. Schlegel warf eim „Aber zuvor könnte uns Herr von Köckeritz noch mV einer besonderen Gab« erfreuen. Gr ist nämlich so entzückt von Potsdam und Sanssouci, daß er ein Lied gemacht Hatz da» er dm Damm gewiß nicht vorenthaltm will." „Ah - ein Lied?'' Die Prinzessin stellt« dm Kopf «in wenig schief. „Gin Lied au» Sanssouci — ein galante» Lied —* ,^varf man es hörm? Schau, schau —* Die Räume hatten sich geleert. Im Musikzimmer nebenan war kein Mensch. Vereinsamt stand da» Spinett. Dürfen es aber auch — sehr junge Ohren höre», Herr von Köckeritz?* Die Prinzessin blinzelst die kleine Komtesse an. ja,* sagte der Hauptmann. „Naturellemeatz gerade junge Ohren." Er ging zum Spinett hinüber und ließ sich nicht lang« bitten. Uno während er die ersten Töne der von ihm gemach ten Melodie anschlug, flog sein Blick zu Ilsabe hinüber, die nun frei und mutig dasaß. Köckeritz sang. Er hatte ein« hübsche, einschmeichelnde, weiche Stimme. Gin Windhund, ein Kavalier, ein scharmanter Mann, dacht« die Prinzessin und batte brennende Augen. Wie muh es sein, wenn er einen in dir Arme reißt! Oh, wie mutz er lieben können! lLorstetzwrg sotgt^
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