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Erzgebirgischer Volksfreund : 14.06.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-187306147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18730614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18730614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1873
- Monat1873-06
- Tag1873-06-14
- Monat1873-06
- Jahr1873
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 14.06.1873
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e ' 542 Deutschland. VLV». Kommenden Montag, den 16. Juni ». v., wird im Tauscherfchen Gasthofe zu Niederaffalter eine Sonnabend, den L^. dieses Monats, Abends 8 Uhr. SvUnvekvrM IZer Varntalivr. Raul Paschah telegraphisch in'S Cabinet ." Der Mann stampft mit den Füßen, Pferdeknecht gesucht. Ein mit guten Attesten »ersehener, nüchterner Ackerknecht wird bei wöchentlich 2, Thlr. Lohn und Kost zum baldigen Antritt gesucht en (1—2) Gablenz btt Chemnitz» GutS-Rr. 74. am Sonntag, von Nachmittags 4 Uhr an, im „Karlsbader HauS" zu Neustädtel, wozu ergebenst einladet E. Krügel. der Behörden nicht fehlte, «ahm der Tumult immer größere Dimensionen an, sodaß die anwesende Polizeimannschaft mit blanker Waffe demselben ein Ziel zu setzen suchte, was ihr nach vieler Mühe gelang, nachdem auch eine Anzahl Bürger dieselbe unterstützt hatte. ES sollen etwa 25 Verhaftungen und wehere Verwundungen vorgekommen sein. Rußland. St. Petersburg, 11. Juni. Dem „Russischen Invaliden" zufolge hat am 24. April in Ehalaat die Bereinigung der russischen Dshisak- und KasalinS- colonne stattgefunden. Am 27. April, meldet dasselbe Blatt haben die Chiwesen in der Nähe von Cbalaat einen Angriff auf den Vortrab der russischen Trup pen gemacht, bet welchem die Obersten Tichmenew und Iwanow, sowie 4 Ko saken verwundet wnrden. Die Chiwesen?ergriffen die Flucht. Konstantinopel, 11. Juni. DerViccköNia von Aegypten hat eine« neuen Ferman vom Sultan erwirkt, in welchem seine alten Rechte erneuert werden und ihm die vollständige Unabhängigkeit in VerwaltungSangelegenheitett, sowie die Befugniß zugestanden wird, den Effcctivbestand seiner Armee zu er höhen und mit auswärtigen Mächten Verträge abzuschließen. Aus dem Palaste des Sultans bringt die Pester Reform in einer Corre- spondenz aus Constantinopel die folgende Schilderung. „Die Morgensonne bricht an. Ueberall Ruhe und Stille. Die ganze Stadt schläft. Nur Ei« Mann wacht und tobt in seinen Gemächern, wie der wüthende Roland. Sei» bleiches, verstörtes Aussehen, sein stierer Blick, Alles zeigt, daß ihn böse Träume die Nacht hindurch geplagt haben. Er schellt wüihend. „R... soll kommen." Nach einigen Minuten erscheint auf der Schwelle ein etwa 40jährigcr Mamr, mit schläfrigen Mienen, um mit halbunterdrücktem Seufzer nach den Befehlen deS gnädigsten Herrn zu fragen. „Den Szadr-Azan, den Szadr-Azan! Schnell, augenblicklich! Der Elende soll kommen. Wenn er nicht gleich hier ist, schick' ich ihn noch heute auf die Festungsschanzen!" Nach einigen Minuten öffnet sich eine Hintcrthür. Zitternd erscheint der Vezier. „Sind die fränkischen Ge sandten, Allah »esse ste mit seinem Blitze, unterrichtet, daß ich keine weitere Aenderung im Ministerium dulde?" — „Wohl, Majestät! Auf Ihren Befehl hat Rafid in diesem Sinne ein Circular an die Vertreter der fremden" . . . „Was, er hat sich unterstanden? Bin ich nicht mehr Herr im Lande meiner Ahnen? Kem Cuculär, zurückjiehen, oder" . . . „Aber, Majestät selbst hab.'N befohlen'< . . . „Lüge. Ihr habt mich betrogen. Oh ich werde euch Freunde der Giauren vertilgen, euch Hunde, selber Giauren. Und zum Zeichen, daß das Circular nicht eristirt, befehle ich Rau' " zu berufen, gleich, augenblicklich, fort." ! ... der Vezier küßt demüthig dm Saum deS Kaftans seines Herrn und Rauf wird Minister und noch dazu im Laufe von acht Tagen Letter dreier NessortS. Kein Minister wagt sich in den Palast. Der Sultan wüthet ununterbrochen fort. Er weint, lacht, schimpft, schreit, singt und johlt in einer Stunde, Alle- ohne Grund. So steht'S in der Pforte." Königreich Sachfen. Dresden. Eine in der neuesten Nummer deS Gesetz- und Verordnungs blattes veröffentlichte Verordnung des Kgl. Ministeriums des CultuS und öffent lichen Unterrichts verlängert den CursuS der Realschulen I. Ordnung von Oster« 1874 an um 1 Jahr, also auf 8 Jahre, indem sie vorschreibt, daß der bis herige einjährige CursuS der Secunda vom gedachten Zeitpunkte an in eine» zweijährigen verwandelt und die Sekunda in eine Unter- und Obersecunda ge- theilt werde. Zugleich ertheilt die Verordnung denjenigen Schülern der Real schulen I. Ordnung, welche den verlängerten UnterrichtScursuS absolvirt und die Reifeprüfung bestanden haben, die Berechtigung, auf Grund ihres Maturitäts zeugnisses die Universität zu besuchen, um daselbst Mathematik und Natur wissenschaften, sowie Pädagogik in Verbindung mit modernm Sprachen zu stu- diren, und sichert ihnen auch zu, daß sie nach einem mindestens dreijährige« Studium zur Prüfung für das höhere Schulamt in 8ect. II. und lll zuge laffen werden und nach erfolgreich bestandener Prüfung und nach Erstehung deS Probejahres an einer höheren UnterrtchtSanstalt die Befähigung zur Anstellung als Lehrer an höheren Volks- und Bürgerschulen, an Realschulen I. und N. Ordnung, an Schullehrer-Seminarim und, wenn sie die Prüfung in 8eot. III. bestanden, als Lehrer der Mathematik und Naturwissenschaften an Gymnasien Berlin, 9. Juni. Ein Korrespondent der A. Ztg. widmet dem Schah folgenden Nachruf: Vorgestern, am Sterbetag Friedrich Wilhelms lll., hat uns der Schah von Persien nach achttägigem Aufenthalt am hiesigen Hof wieder verlassen. Bis zum Lehrter Babnhos wurde ihm vom Kronprinzen das Geleite gegeben. Wohl nie har unser Hof einen in jeder Beziehung seltsameren Gast bewirthet und wohl nie ein Gast Dieses HofcS so wenig angenehme Erinnerungen zurückgelassen, als dieser asiatische Herrscher. Wortkarg in des Wortes verwe genster Bedeutung, kehrte er überall ein an Insolenz kreisendes Wesen heraus, daS selbst bis in die höchsten Kreise hinauf verletzte. So wurden von ihm sogar Prinzen, welche dem Thron nahe stehen, mit einer Geringschätzung behandelt, dte man unter anderen Verhältnissen nicht so leicht verziehen haben würde. Mehr Aufmerksamkeit erwies der Schah dagegen denjenigen Prinzen und Per sonen, die sich durch ihre Thaten zu geschichtlichen Größen aufgeschwungen haben. Dm Kronprinzen, den Prinzen Friedrich Karl, den Fürsten Bismarck und den Feldmarschall Grafen Moltke würdigte er beispielsweise bei seiner Ankunft eines Händedrucks, während er an anderen ihm vorgestellten Prinzen als ganz unbe deutenden, tief unter ihm stehenden Personen stolz vorüberging. Gegenüber den drei Mitgliedern der israelitischen Alliance, denen er eine Audienz gewährt hatte, gefiel er sich in der Rolle eines Automaten; bekanntlich haben diese Herren das Mitgefühl dcö Schah für die unterdrückten Glaubensgenossen in Persien erwe cken wollen. Aber kein Wort der Anerkennung dieses humanen Bestrebens kam über die Lippen deS asiatischen Despoten; ja selbst seine Blicke schienen die wohlwollenden Bemerkungen, mit denen der Minister die Deputation entließ, Lügen strafen zu wollen. Unt r solchen Umständen hat unser Hof diesen son- . derbgren Gast gewiß nicht ungern scheiden gesehen. Berlin, 12. Juni. Die Redacteure sämmtlicher hier erscheinender Blät ter, ausgenommen die des „Staatsanzeigers", der Norddeutschen Allg. Ztg.", der „Kreuzzeitung" und der „Post" beschlossen einen Protest gegen den Entwurf deS RcichSpreßgesetzcs. Die Erklärung richtet sich gegen das unveränderte Bei behalten der polizeilichen Beschlagnahme, sie findet die Definition der Vergehen und Verbrechen nicht begrenzt genug, die statt dessen aufgestellten allgemeinen Sätze können von der subjectiven Willkühr geleitet werden. Die Bestimmungen über die Verantwortlichkeit des Redacteurs wiedersprechen allen strafrechtlichen Grundsätzen, welche zur Strafbarkeit den Dolus oder die schuldvolle Fahrläs sigkeit verlangen. Ueber Ruh-störunnen, welche in der Nacht vom 8. zum 9. Juni auf dem Marklplatze zu Tübingen stattgefunden haben, berichtet die „Tüb. Chron." Folgendes: Auf dem letzten Zuge von Roltenburg hierher hatten sich in einem Eisenbahnwagen Streitigkeiten zwischen Studirenden und einem Kleiderhändler «ntsponnen, welche in der Neckargaffe sich fortsetzten und dort zu Tätlichkeiten auSarteten, so daß die Polizei sich veranlaßt sah, einen Studirenden auf die Wache abzuführen. Infolge dessen sammelte sich auf dem Marktplatz eine große Menge von Studenten, welche in tumultuarischer Weise die Freilassung des Verhafteten verlangten. Obgleich eS an Ermahnungen zur Ruhe von Seite« i von seinen Vertretern, bah sie ohne Rücksicht auf materielle Entschädigungen ihre Pflichten erfüllen. Ein Mandat zum Parlament ist ei« Ehre«amt, u«d zwar das höchste, welches daS Volk zu vergeben hat; wer eS also trotz de: Diäten- losigkeit, die wir beklage», annimmt, der muß die mit ihm verbundenen Mühe waltungen ruhig tragen. DaS ist unbestritten und unbestreitbar zutreffend, und bei den bevorstehenden Wahle» wird man auf diesen Punkt Werth lege» müsse«. Allein, ebenso richtig ist es, daß dte physischen Kräfte eines Menschen nicht dauernd über spannt werden können, ohne zu erschlaffen, Und dies ist in der Thar bei unseren Abgeordneten der Fall. Weitaus den größten Th-ll des Jahres sind sie genöthigt, sich parlamentarischen Arbeiten zu widmen. Da ist es denn natürlich, daß sie zuletzt ermüde». Die Reichsregierung aber, weit entfernt, auf diesen Umstand Rücksicht zu nehmen, thut ihrerseits Alles dazu, um den Mißstand noch zu ver größern. Sie beruft den Reichstag ein, während sie mit ihren Vorlagen noch lange nicht zu Ende gekommen ist. Regelmäßig vergehen Wochen, ehe die wich tigsten Gesetzentwürfe eingebracht werden. Wir erinnern unsere Leser nur an den Etat, an die Militärvorlagen. Je weiter die Jahreszeit vorschreitet, desto höher schwillt der Stoß der durchzubrrathenden Gesetze an, und die natürliche Folge dieser höchst merkwürdigen PrariS ist, daß Mißmuth und demzufolge auch Arbeitsunlust sich der Abgeordneten bemächtigt, und daß sie, um einen VolkS- auSdruck brauchen, statt in, hinter das Parlament gehen. Wie schon gesagt, wir beklagen den Mangel an Tagegeldern, allein den hauptsächlichen Gmnd für die betrübende Erscheinung der wiederholten Beschlußunfähigkeit sehen wir in dem wenig rücksichtsvollen Vorgehen seitens der ReichSreglerung. Hier muß zunächst eine durchgreifende Abhilfe geschaffen werden. Wenn jedoch von „ge wisser Sette" her von dem „Strike" der Abgeordneten gesprochen wird, den die Liberalen eingeleitet hätten, fo werden unsere Leser nach dem oben Mitgetheilten den eigentlichen Sinn dieser ehrenden Beschuldigung errathen und ihren Werth abschätzcn können. Am Sonntag, den 1b. d.M. LsLlllEUUH. von Nachmittags 4 Uhr an, Tanzmusik im „RathSkeller" zu Neustädtel, wozu eraebenst einladet Paul. verw. Flemming. Gesuch. Ein tüchtiger, zuverlässiger Pferdeknecht zum Fahren wird bei hohem Lohn zum sofortigen Antritt gesucht. Derselbe kann auch verheiratbet sein. Wo? ist zu erfragen in der Expedition dieses Blattes in Schneeberg. (6421—22) aufgestellt fein. Gewogen wird grnti». * Die nächstfolgenden Tage gegen Entrichtung deS Wichen Preises. Niederaffalter, den 5. Juni 1873.C)IiwI«1I»i> BVvlKvI erhalten sollen. Kirchennachrichten aus Lößnitz. Am 1. Sonntage nach 1'rioit. predigen Vorm. Herr Sup. Anacker, (Luc. 16, 19—31.) Nach«. Hr. vr xl». Eckardt (Luc. 17, 20—21.) Di- Beichtrede hält Hr. Sup. Anacker. Kirchennachrichten aus Zwönitz. Früh '8 Uhr Beichte; öffentliche Communion; die Beichtrede hält Herr k Neidhardt. — Um 8 Uhr predigt Hr. Diac. Schwabe über Luc. 17, 20. 21. — Nachm. 1 Uhr predigt Hr. k Neidhardt über Luc. 16. 19—31. Herzlichsten Dank für die Beweise der aufrichtigen Freundschaft und liebevollen Theilnahme beim Tode und Begräbnisse unseres gute« Gatte», BaterS, Bruders, Schwieger- und Großvaters, des Zeichenschütz Franz Schulz. Dank den liebe« Nachbar« für die veranstaltete Trauer- mufik, sowie alle« denr«, welche ihn durch Blume«- schmuck «och t« Tode ehrten und ihn auf seine« letzte« Wege i« die ewige Heimath das Geleite gaben. Der Hin behüte Sie Alle noch lange vor ähnliche Schläge. Schneeberg und Werdau, den 13. Juni 1873. Die trauernden Hinterlaffenen. VevtMverelMImeebers Sonntag, den 1b. Juni, Besuch des hiesigen Museums. Zusammenkunft Vormittags 10 Uhr i« BereinSlocale. v»8 »»nnpNrsÄillOvvrnvdlviu» an der Auer Chaussee, ist fÜrHerrenvon früh 8—12 Uhr, fütDamen von i2—4Uhr geöffnet, von jb Uhr an Ektrabäder gegen vorher. Bestellung. find im tirte H Vormitt gemacht soll die Termine Heren L Wagen, werden. best neb --- chem M empfiehlt Gehöfte öffentlich unter der von früh Feld-, « S Acker
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