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Erzgebirgischer Volksfreund : 20.07.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-187307200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18730720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18730720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1873
- Monat1873-07
- Tag1873-07-20
- Monat1873-07
- Jahr1873
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 20.07.1873
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«SMS Kriegern, die er im Boi» de voulogne sah, zu sei«» Anfügung ha», -ch dieselbe wieder mtteW'läßt. Diese Anfichl schein, ihn auch bejnamtt zu haben, -n Marschallitt Mar'Mahon kein Armbands sondem ei« Diadem zu« Geschenk zu mache», das Ür Heuke für 63,000 FrcS. kaufte. Paris, 16. Juli. Der Krieaöminister hat befohlen, alle die Artillerie betreffenden neue« Erfindungen und Arbeiten streng geheim zu halten. Wie eS scheint, werden die militärischen Arbeiten in der letzten Zeit aus» eifrigste bettle- den und man will nicht irgend etwas darüber bekannt werden lassen. Versailles, 17. Juli.' Bei d.r Hute in den vureaur stattgehabten Wahl der Commission »ur Prüfung d S von dem Justizminister Ernoul einge brachten Gesetzentwurfs über die der Perman nzcommissto« beizulegende Befugniß, w gen etwaiger beleidigender Angriffe gegen die NationalversantMung die Ge richte zur Einleitung eines Strafverfahrens ermächtigen zu dürfen, fielen auf die CandtdaM der Rechten 336, auf die der Linken 226 Stimmen. Der Schah von Persien traf H ute hier ein, stattet; dem Marschallpräfidenten Mac Mahon und dem Präsidenten der Nationalversammlung Buffet einen Besuch ab und wohnte kurze Zeit der Sitzung der Nationalversammlung bet. Italien. Die Gazzetta d'Jtalia will wissen, daß zwischen dm Vertretern mehrerer europäischen Staaten ein Ideenaustausch über die Lage der Dinge i» Spanien stattgefunden habe. Was Italien angehe, sagt das Florentiner Blatt, so werde dieses die bisher von ihm befolgte Politik nicht aufgebm. Die italienisch- Re gierung würde bereitwilligst eine StaatSform in Spanien aNttkannt haben, welche Garanticn für den Frieden urd die Ordnung böte; allein sie könne in keiner Weise daran denken, sich in die Angelegenheiten eines Landes zu mischen, dem alle Achtung vor der Autoiität der Regierung abhanden gekommen wäre. England. London, 17. Juli. In der heutige« Sitzung des Unterhauses überbrachte Lord Fitzgerald die Antwort der Königin auf die vom Hause an sie gerichtete Adresse bezüglich der Errichtung eines rnternat'onalm Schiedsgerichts. Die Kö nigin mach« darin die Mitteilung, daß sie d m Minister der auswärtigen An gelegenheiten die Instruction ercheilen werde, sich über den Gegenstand der Adresse mit den auswärtigen Cabinetten in Verbindung zu setzm und daß überhaupt die Krone bei gegebenen Veranlassungen ihr Bemühen fortsetzen werde, die Ra tionen zu einem friedlichen AuStrage der unter ihnen obwaltenden Differenzen durch Unterwerfung unter den Schiedsspruch unparteiischer, befreundeter Mächte zu bewegen. Rußland. Der Feldzug der Russen in Khtwa gibt dm englischen und russischen Blättern fortwährend Stoff zu einer ziemlich gereizten Polemik. Auf den Vorwurf der englischen Presse, Rußland verfolge Eroberungspläne, erwidern u. a. die „St. PeterSb. Wied.", das es ein Anachronismus sei, Rußland solche Absichten zuzu- schreiben. Dasselbe führe gegenwärtig Kriege lediglich zn seiner Selbstverthsidig- üng, nicht zur Erweiterung seiner Grmzen, die ohnehin schon zu ausgedehnt seien. Ebenso könne man dem Feldzuge gegen Khiwa keine andere Absicht unter legen, als die Vertheidigung der russtchen Interessen, die durch den Khan von Khiwa in Mittelasien bedroht gewesen seien. Das Katkowsche Organ „Mos kauer Wied." geht weiter, und stellt Rußland als englischerseits durch die von dem Baron v. Reuter verlangte Concession zu allen Eisinbahnunternehmungen in der Persischen Monarchie stark geschädigt dar. „WaS würdm die Engländer sagen" — fragt das Katkowsche Blatt — „wenn Rußland sich nicht weniger im Interesse deS persischen wie deö russischen Handels auch nur einen Hafen an den persischen Küsten deS Kaspischen Meeres verschaffen würde? Und jetzt haben sie selbst durch Vermittelung deS Barons v. Reuter — man kann rS wohl sagen — ganz Persien in Pacht genommen und erheucheln noch Verwun derung über da», was geschehen ist!" Spanien. Madrid, 17. Juli. Nach hi.-r elngeMgenen Meldungen befindet sich Don Carlos mit 10,000 Mann auf dem Marsche nach Bilbao. Derselbe hat den Ankauf von Torpedos befohlen, um nach Einnahme der Stadt den Hafen schließen zu können. Madrid, 17. Juli. In der heutigen Sitzung der CorteS gelangte das neue Constitutionöproject zur Verlesung. Dasselbe erklärt die Spanische Nation als zusammengesetzt aus den Einzelstaaten der Halbinsel, den in der Nähe lie-- genten Inseln, ferner aus den Inseln Cuba und Portorico. Die Philippinen und Fernando werden als besondere Territorien betrachtet. Der Entwurf ent hält eine besondere Formulirung der vom Staat anerkannten Menschenrechte, der Cultuö wird vollständig freigegeben und die Kirche von dem Staate getrennt. Ueber die Autonomie deS Individuums, der Gemeinde, deö Einzelstaate» und deS Bundesstaates find b-sondere scheidende Abgrenzungen aufgestellt. Ein De- putirter darf gleichzeitig nicht auch Senator s.tn. Die Minister dürfen weder Deputirte noch Senatoren fein und dürfen den Kammerverhandlungen nur bei wohnen, wmn fie dazu aufzefordert find. Die Constitution bestimmt ferner den Umfang der gesetzgebenden Gewalten in ihrem Verhältniß zur Executive und zur Justiz. Der Präsident der Republik muß mindestens 30 Jahre alt sein, wird durch einen eigens zu diesem Zwecke zusammentretcnden Kongreß auf die Dauer von 4 Jahren erwählt und ist nach Ablauf dieser Zeit nicht wieder wählbar. Die Einzelstaaten können sich keine Verfassung geben, welche mit der Landesverfassung im Widerspruch steht. Die Einzelstaate» können Anleihen con- trahiren und öffentliche Schuldscheine auSgcben. Alle Bürger von 20 bis 40 Jahren gehören der Armee-Reserve an. Die Constitution umfaßt 101 Artikel. Bajonne, 17. Juli. Ein Befehl deS Don Carlos vom 15. Juli, wcl- chen der General Lizarraga in dem „Courier von Bajonne" veröffentlicht, ver pflichtet den in der Provinz Guipozcoa commandirenden General, den dorthin geflohenen Santa Cruz als Rebellen zu behandeln, falls derselbe an der Spitze einer neuen Bande auftteten sollte. Der Befehl besagt weiter, daß alle Mittel der Ucberredung, welche die Klugheit eingegeben hätte, um Santa Cruz auf de» Weg deS Gehorsams zurückzuführen, erschöpft seien. Alle diejenige», welche rmtsr Santa Cruz dimm, sollen als schuldig deö Majestätsverbrechens verur- theilt werden. Em Brief des Do« Carlos an Lizarraga befiehlt demselben, die Diöciplin wieder herzustellen und die geringste Ueberttetung zu bestrafen. Königreich Sachfen. Dresden. Die Ministerien des Inner» und der Flna»zen verbiete« mittelst Verordnung auf Grund eines BundeSrathSbeschluffeS und i« Einver ständnisse mit den übrigen betheiligten Ministerien die Annahme der österreichischen Ein- und Zwetguldenftücke, sowie der niederländischen Ein- und Zweieinhalb- Guldenstacke bet alle» StaatS- und anderen öffentlichen Kaffe« ohne Unterschied, und wird gleichzeitig die zeither de» Verwaltungen bet fiscalischm Unterneh mungen ertheilte Ermächtigung zu Annahme österreichischer Etnguldenstücke aus ¬ drücklich zurückgezogen. (Au bedauern ist e» jedenfalls, daß sowohl der v«r- deörath als unsere Regierung diese Maßregel ah« jede Präklusivfrist anordntt, da hierdurch alle Rachtheile ohne Weittkr» dem Kletnverkehr zur Last fallen. Da» „Dr. Jour«." vom 18. Juli meldet« Die in der hemmen Raunrre der „Dreöd«er Nachrichten" enthaltene Mitteilung über eine von Sr. Majestät dem König beabsichtigte Reise «ach Ute» dürfte wohl auf eine« Jrrthu« be ruhen, da, wie wir vernehme», bet Sr. Majestät die Absicht zu einer solch«» Reise zur Zeit nicht vorliegt. Chemnitz. Am 12. und 13. Juli tagte hier die Landesversammlung der Socialremokraten Sachsens. Rach der „Chemn. Freie» Presse" waren 58 Ort schaften durch 96 Delegirte vertrete« und wurden für 22 Wahlkreise officielle Kandidaten festgeftellt; eine« Wahlkreise wird überlasse», von sich aus Vor schläge zu machen. Ein Landesausschuß mit de» Sitz in Dresden wurde ge wählt. Die „Freie Presse" sagt: Die DeleKrttn werd« mit Befriedigung auf d. n Kongreß zurückblicke« und die guten Erfolge werden sich az» Tage der Wahl zeige». Zwickau, 18. Juli. Dem Vernehme» nach entletbte sich heute früh irr hiesigem Gerichtögefängntß die Begüterte Bauer «US Burkhardtsdorf, nachde« sich erst am gestrige» Tage ihr Ehe»««» i« GerichtSgefängniß zu Kirchberg, strangulirt hatte. Beide Ehegatten waren des Giftmordversuchs an ihrer AuSzügleri» angektagt, und befanden sich deshalb in Haft. Dieselbe» hinterlassen 5 Kinder. * (Die Arbeiten der internationale» Jury.) Welch' kolossale Aufgabe die internationale Jury der Wiener Weltausstellug zu bewältigen hat, geht äuö den einzelnen Zählungen der Aussteller und Ausstellungsobjekte hervor, welche bis jetzt annähernd sichergestellt worden sind. Die Juryabthetlung für die Gruppe der Nahrungsmittel hat z. B. in der dritte» Sektion mehr al» 30,000 Flaschen Wein zu prüfen und mehr als die koppelte^Zahl von Liquar- ren und gebrannten Wässern. In der Sectwn 7 dieser Gruppe: Tabakfabrikate werden einige tausend Stück Cigarre» bester u»d schlechtester Qualität gleich mäßig geprüft und, indem die Prüfung durch das Aufrollen der Cigarre vor- gcnommm wird, vernichtet. - Nach der genaue« Zählung der Aussteller der fünf ten Gruppe, Ecction 1: Schafwollwaaren, hat sich für die Streichgarngewebe und gewalkten Gewebe eine Summe von 5084 Ausstellern ergeben, die durch mindestens 12,000 Artikel vertreten find. Oesterreich betheiligt sich dabei mit 1560 Ausstellern. Deutschland mit 796, Ungarn mit 663, Frankreich mit 659 Ausstellern. England hat eigentssümlicher Weise weniger ausgestellt al» Japan, welche» mit 160 Ausstellern ausgetreten ist, als Tunt» mit 168 Aus stellern und al» die Schweiz mit 195 Aussteller». England ist wie Belgien nur durch 118 Aussteller vertrete». Wen« «an die zu bewältigende Aufgabe betrachtet, findet man die durchgehende Verstimmung der Jurys begreiflich, da sie nicht nur ihre Aufgabe, sondern auch eine ungemeine Unordnung in de« Arrangement zu bewältig« haben. Um nur Eine» au» der Masse der Be schwerden hervorzuheben, fei erwähnt, daß man die deutsch« und österreichisch« Biere, welche zur Ausstellung eingeschickt worden find, in einem mtfferablen Keller bei 13 Grad Wärme eingelagert hat, wo fie natürlich durch die Länge der Zeit, infolge der Wärme sauer und trüb werden mußren. Demungeacheet wollen die Engländer nicht duld«, daß die deutschen und österreichischen Bierprosucent«, welche ihr Product bet der Ausstellung angemeldet haben, von Neuem die Aus stellung beschicken. * Vacharach, 14. Juli. Zu den vielen Beweisen der Herzenögüte und der Menschenfreundlichkeit unseres allverehrten Kaisers fügt sich folgender Zug: Am letzten Sonntag gedachte hier eine heitere Tafelrunde unter anderem Gut« und Erfreulichen auch d r Wiedergencsung deS Kaisers und beschloß dem in EmS w.ilenven hohen Herrn ein Hoch zu übermitteln. ES ging also um 4 Uhr Nachmittags das folgende Telegramm zum schönen Lahnthale: „Ein Hoch dem Kaiser Wilhelm! Heiß, wie der Rebe Blut uns rinnt, Treu, wie das deutsche Mädchen minnt, Voll, wie in seinem Bett der Rhein, Soll unser Hoch dem Kaiser sein!" Unbeschreiblich war der Jubel, als gegen Abend eine vo« Keinem erwartete Ant wort deS Kaisers bei d-n Versammelten cinlief in Gestalt nachstehenden Tele gramms.- „Den Pensionären im Hotel Wasum zu Bacharach sage Ich meinen freundlichsten Dank für den poetischen Zuruf vom heutigen Tage. Wilhelm." * Nach den Angaben des Studirenden Bode vom dresdener Pylytech- nicum hat der Schloffermeister Schwab jüngst einen Briefkasten ang' fertigt, wel cher allen Wünschen deö General-Postdirectorö Stephan entspricht und gegen unredliche Postbeamte Sicherheit und daneben eine genaue Controls gewährt. Der Gebrauch ist einfach folgender: Der Bote hat einen Schlüssel, schiebt eine» Sammelkasten an den Briefkasten, schließt mit dem Schlüssel dreimal und damit sind zwei Deckel der Kästen d. h. der Boden des Briefkastens und der Deckel deS Sammel- oder Tranöportkastenö h.-rauSzuzieh« und die Briefe fallen ohne weitere Hemmnisse in den Sammclkasten. Jetzt kann der Briefträger den un teren Kasten nicht eher wieder abziehen, als bis beide Deckel wieder hineinge schoben und zugeschlossen sind. Zu gleicher Zeit übt der Mechanismus genaue Controle darüber, ob die Entleerung deö Kastens durch den Briefsammler erfolgt ist, indem bet jeder Abholung daö Täflein, worauf die AbholungSzeit notirt ist, mit in den Sammelkasten fällt. Der fertige Kasten geht von Dresden nach Beilin und von da zur Welt-Ausstellung nach Wien. * Grünberg. Bo» hier wird dem in Glogau erscheinenden „Nied.A." geschrieben.- „Die Verhaftung eines Frauenzimmers in einer Nachbarschaft hat et» grauenhaftes Beispiel von Verworfenheit an dm Tag gebracht. Da» be zeichnete Frauenzimmer war Ladenmädchen bet einem unvetheiratheten Kaufman» und lebte mit diesem tn einem unsittlichen Verhältnisse. Die Folgen blieb« nicht aus. Das Mädchen gebar heimlich und verrichtete der Kaufmann bet der Niederkunft die Dienste eines Accoucheur». Hierauf legte er daö Kind in ein mit Petroleum gefülltes Gefäß und steckte dieses in Brand. Die gerichtliche Untersuchung hat hierbei einm früheren, von demselben Thäter verübten KindeS- mord zu Tage gefördert. Selbstverständlich wurde der Kaufmann ebenfalls ver haftet und soll fich, wie ein Gerücht behauptet, im Gefängniß erhängt haben. — Eine andere Schreckensgeschichte kann dahin ergänzt werd«, daß der Anlaß deS sch-ußlichm Attentats gegen den Forstbeamten auf dem Ritterguts Heiners dorf darin zu suche» ist, daß derselbe Weiber auf Holzfrevel ertappt und zur Bestrastmg gezogen hatte. Hierauf überfielen die erboste« Ehemänner dieser Weiber den Beamt«, band« ch« an ei«en Baum, den Kopf nach untm, und zwar un«tttelbar über einen Ameismhaufen und ergriffen die Fluch«. Da die Ameise» in alle Oeffnungen deS Körper», tn Mund, Rase und Ohren dringen und alle» zernagen, so kann man fich ein« Begriff von den namenlose» Qual« machen, welche der Unglückliche, dessen Lod tnzwijchen erfolgt ist, zu erduld« hatte, wär Auf »ur« Geri gemi zur -Hirn sich (77k Fleis biete Hei und lich 6s 27a r 4!7,/ /ko« Nut — P^l an L Arbeit
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