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Erzgebirgischer Volksfreund : 27.08.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-187308278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18730827
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18730827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1873
- Monat1873-08
- Tag1873-08-27
- Monat1873-08
- Jahr1873
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 27.08.1873
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7S4 10 Raummeter buchne Stöcke, hatte TageSgeschichte. Deutschland. , Als vor einigen Monaten ei» Gyrmafiallchrer in Ostpreußen einen Schüler durch Rachsitze» bestraf» und sich der letztere d-ßv-gr» das Leben nahn, erließ her CultuS-Minlster eine Verfügung, welche erst jetzt in die Oeffentlichkeit ge- drüngm ist. In derselben wird den Lehrern in Erinnerung gebracht, daß nach h. 5l der Directoren-Instruction di« Strafe des NachsttzenS nie ohne Aufsicht eines Lehrers auSgefübrt werden darf. Im Anschluß an diese Vorschrift wird ferner bestimmt, daß diese Strafe, falls st: sich als unumgänglich und der Natur deS Vergehens entsprechend erweist, niemals auf die freie Zeit zwischen dem Vormittags- und dem Rachmittags-Unterricht verlegt werden darf. Gießen, 20. Aagust. Nachdem dadurch den bekannten UkaS der rus sischen Regierung von Zürich abberufenen russischen Studentinnen auch von einigen deutschen Universitäten, wie Heidelberg und Straßburg, nicht ausgenommen worden sind, haben kürzlich russische Studentinnen der Medici» aus Zürich auch an unsre Universität die Anfrage ger chtet, ob sie hier ihre Studien fortsetzen dürfte«. Die medicintsche Facultät hat jedoch einstimmig beschloss:«, daß dem Gesuch? nicht entsprochen werden solle, und sich in ihrem Gutachten principiell gegen das Frauenstudinm überhaupt, wie auch gegen die einseitige Ausbildung von Frauen für Frauen- und Kinderkrankheiten ausgesprochen. AuS Baden, 2l. August. Die Karlsruher Zeitung bringt einen halb osficiellen Bericht, „welcher auf gerichtlichen Ermittlungen beruht", über den Unglücksfall, von welchem die 7. Compagnie des 6. badische» Jnfanterie-Regi- mentS Nr. 114 auf ihrem Marsch: von Hohenzollern in die H.'imath bei Ro senfeld betroffen worden ist. Die Klagen in der Presse waren so laut gewor den, daß die Regierung sich endlich zu dieser Erklärung genöthigt steht, welche in der That den Unglücksfall in milderem Lichte erscheinen läßt. Nach diesem Berichte war die Compagnie, nachdem sie um 3 Uhr früh aufgestanden war, um 6 Uhr von Burg Hoh.nzollrm abmarschirt. Auf dieser Burg, die etwa 3000 Schuh über dem Meeresspiegel lieg-, sei die Temperatur Morgens nicht über 10 Grad gewesen und man hätte nicht vrrmuthsn können, daß dieselbe im Thale auf 30 Grad steigen würde. Ler Marsch betrug nur 2; deutsch: Meilen, die einschließlich von vier Ruhepausen in sechs Stunden zurückgelegt wurden. Erst gegen daS Ende des Marsches, am Eingang des Rosenfelder Thal-S habe sich die Hitze sehr fühlbar gemacht. Verschiedene Officiere werden nun genannt, welche den Marsch zu Fuß mitmachten, sowie „daß die Ofsiciere der Compagnie, Premier-Lieutenant Sachs und Seconde-Lieutenant v. L-uchsen- ring mehrfach auf längeren Strecken ermüdeten Soldaten die Gewehre trugen" . . . Unterwegs wurde einmal z Liter guieö Bier verabreicht, während die Soldaten in ihren Feldflaschen Kaffee oder leichten Wein mit sich führte«. Erst in der Nähe vo« Rosenfeld geschah das Unglück. Die betroffenen Soldaten wollten die Reihe« nicht verlassen, die meisten von ihnen starben äußerst rasch. Rach alledem zu schließen, scheint dem Umstande die Schuld deS Unglückes zuzuschreibcn, daß di« Trupp-, von jungen Osfieieren geführt, ohne ärztlichen Beistand war. Wäre aber selbst ein solcher einsichtsvoller gewesen? — , Die Grldnoth wird täglich größer bei unS. Wohl sind bis jetzt für 800 Millionen Zwanzigmark-Stücke geprägt, daS ist füc jeden deutschen ReichSbür- aer ein Stück. Wie aber der Lauf der Welt ist, haben wenig Leute viele Stücke und alle übrigen gar keines. Und angesichts dieses Umstandes, der no!h- wendigerwe ise noch lange andanern muß, scheut man sich nicht, auf alles fremre Silbergeld Jagd zu machen, als hätte man Massen eigenes zur Verfügung. So ist nun der österreichische Silberguldcn, nachdem er einige Zeit auf 1 fl. 9 kr. gestanden, auf 1 fl. 6 kr. herabgcdrück:, eine Manipulation, welche den Klein bürger um Millionen Krcuzerlein bringt, die er den Bankiers und dm Dojirlen in die Tasche jagt. Oesterreich. Gastein, 25. Aug. Der Deutsche Kaiser hat an den commandirenden General deS GardecorpS von hier aus folgende- Dankschreiben erlassen: Indem Ich für die telegraphische Mittheilung über die Einweihung deS Denkmals der Garde bei St. Privat Meinen Dank hiermit ausspreche, freue Ich mich, daß nunmehr aus lange Zeit hi« das Andenken an dm Ruhm Meiner Garden auf jenem mit dem Blute derselben getränkten Schlachtfelde gesichert, wie der Dank für derm heldmmüthige Hingebung und Ausdauer nie in Meinem Herzen er- löschrn wird. gez. Wilhelm. Frankreich. Siecke erfährt aus der Provinz, daß ein Theil der Pfarrer, um ihren Bi schöfen zu gefallen, im Beichtstühle und auf der Kanzel gewaltig für dieBekeh- runy zum Chambordismus arbeite, dadurch aber der Verbreitung des Republi- camSmuS mächtigen Vorschub leiste. Denn der Bauer sage sich, daß das, was der ClruS empfehle, offenbar ihm den meisten Vorteil bringe, also dem Volke die meistm Unkosten mache. Die Predigten über das Th-ma, die Zeit nahe, ivo man Gut und Blut für Befreiung deS „Gefangenen des Vatikan" hergeben müsse, machen die Bauern lachen, denn so dumm, meinen sie, sei denn doch auch der Bauer nicht, daß er die Uebertreibungen des CleruS und was derselbe da mit bezwecke, nicht merken sollte. Französische Damen haben dem heiligen Vater am Tage Mariä Himmel fahrt eine halbe Million Franken als PeterSpfennig zu Füßen legen lassen. Augenblicklich finden in Versailles unter der Präsidentschaft Mac Mahon'» Verathungen Statt, welchen das ganze Artillene-Comite und die bedeutendste« französischen Artillerie-Ofsiciere anwohne«. Es handelt sich dämm, einen end gültigen Beschluß bezüglich der Kanonen zu fassen, welche in der französischen Armee eingesührt werden sollen. Wie e» scheint, hat man beschlossen, sich bei dHabrication der^Känonen der Bnjnze und'nicht'deS Stahls zu bediene«. Die bis jetzt gemachten Erperimente habe« die bronzene« Kanone« deS Obersten de Reffye als die besten scheinen lassen. Dieselben bieten alle Sicherheit und haben eine große Tragweite. Die stählernen Kanonen ergaben eine größere Schnelligkeit, sichere Schüsse, aber geringere Tragweite und zerplatzten oft. Der französische Stahl ist nicht so gut wie der englische und der deutsche, und da. man nicht vom AuSlande abhängig fein will, so gab man schon deßhalb der Bronze d:n Vorzug. Paris, 21. August. Der Goir glaubt die Nachricht der Opinion Rati onal-, daß die Fusion endgültig beseitigt sei, bestätigen zu dürfen, indem er schreibt: „Wir erfahren so eben, daß mehrere politische Persönlichkeiten, die heute aus Wien zurückgekommen, voll Anzweiflung sind, weil der Graf von Cham bord mit Entrüstung alle, auch die demüthigsten Vorstellungen, zurückgewiesen hat. Alles, was man von ihm erlange« konnte, war, daß er sich dazu verstand, kein Manifest zu veröffentlichen, um zu erklären, daß er niemals die Fahne« seiner Ahnen aufgeben werd». Wie man hier aus guter Quelle erfährt, tritt Chambord principle «streng auf, weil d-r Papst ihm gerathea hat, nicht die ge ringste Concession zu mach?», da di-S doch zu nichts führen würde. Der „Roy" dü fe gerade wie ver Papst vo« seinem possllmas nicht abgehen. Der Friede zwischen Chambord und den Prinzen von Orleans selbst ist ebenfalls wieder in Frage gestellt. Der Graf verlangt nämlich, daß die Prinzen von O leanS am 29. September, dem St. MichaelStage, an welchem der Graf von Chambord geboren wurde, nach KrohSdorf kommen, um ihrer Unterwerfung die nothwendige Weihe zu geben. Außerdem verlangt der Graf von Chambord, daß die Prinzen schriftlich auf den Thron Frankreichs Verzicht leisten und zugleich erklären, daß, falls Frankreich sich nicht vor ihm (Chambord) beugen wolle, sie zu ihm halten werden, und Keiner von ihnen weder den Thron, noch die Prä sidentschaft annehme, wenn ihnen solches angeboten werden sollte. All:rdingS hat der Graf von Chambord nicht so ganz Unrecht, seinen Vettern zu mißtrauen, nachdem st: ThierS so arg überS Ohr gehauen haben. Nebenbei soll Graf Cham bord auch geäußert haben, „daß er keineswegs so naiv sei« werde, wie der Er- Präsident der Republik, d-r sich von den Ocleanisten fo arg habe mitspielen lassm". ThierS hält dir Fusion sür unmöglich oder vielmehr unfruchtbar; daS einzige Resultat, vaS sie ihm zufolge haben könne, sei die Entehrung deS Grafen von Paris und seiner Familie. ThierS hat in dieser Hinsicht richtig prophezeit, denn alle ehrenwerthen Anhänger der Familie Orleans wendrn sich heute von ihr ab. Paris, 23. August. Die d-r Regierung nahe stehend- „Assemblee nati onale" veröffentlicht unter der Bezeichnung „Declaration" einen anscheinend offi- ciösen Artikel, in welchem alle von den Zeitungen über die FrohSdorfer Zusam menkunft und deren Resultate verbreiteten Nachrichten als durchaus ungenau be zeichnet werde». Das einzig Wahre sei im Augenblicke die vollständige und ab solute Einigkeit der Prinzen des Französischen Königshauses. Abgesehen von dieser Thatsache sei keinerlei Plan entworfen, kein Beschluß gefaßt und keine Konferenz abgehalten worden. Waö die Regierung anbetreffe, so habe sich die selbe mit der Angelegenheit noch gar nicht beschäftigt; der Nationalversammlung allein stehe eS zu, sich darüber auszusprechen. Diese trete aber am 5. Novem ber zusammen, bis dahin habe man sich also zu gedulden. Zu leugnen sei in- dsß nicht, daß die monarchische Idee in Frankreich kläglich größere Fortschritte mache. Parts, 23. August. Der fromme UniverS macht heute ein kostbares Geständniß. Ec bringt einen groß-n-Artikel über die französische Armee, der ei nen doppelten Zweck verfolgt. Erstens soll darin bewiesen werden, daß Frank reich im Vergleiche zu anderen Staaten augenblicklich nur eine sehr mäßige Wehrkraft besitzt, zweitens, daß für dieses Zurückstehen Frankreichs in seinen kriegerischen Rüstungen einzig und allein die republikanische RegierungSsorm ver antwortlich sei. „Bei einem Kriegsbudget von fünfhundertMillionen," jammert daS Organ deS Herrn Beuillot, „ist noch nichts geschehrn, um die Territorial- Armee zu organtfiren oder tue jährliche« Uebungen der Reserven einzuleiten. Seit zwei Jahren beschränkt man sich darauf, artilleristische Versuche anzustellen, und noch immer isi das künftige Modell unserer Feldkanonen nicht gefunden. Unser Sattelzeug, schwer und unbequem, ist nicht verbessert, unser BefestigungS- Cysiem nicht entschieden worden." An alledem ist, nach der Versicherung deS UniverS, nur die Republik schuld. „Wenn wir eine monarchische Regierung hätten," heißt eS ferner in dem Artikel, „so wären wir offenbar viel weiter, denn ihre ersie Sorge würde eS sein, für die Vertheidigung deS Landes zu sorge». Eine republikanische Regierung der DiScusfion isi der That wesentlich entgegen gesetzt, und das Wohl deS Lande- wird unter diesen Verhältnissen, trotz de- PatriotiSmuS der Mehrheit deS Parlamente-, den Parteikämpfen geopfert." Diese Stelle finden wir au-gezeichnet. Der UniverS bekennt damit, daß die Restauration in Frankreich die Revanche, der „gesetzmäßige" König Heinrich V. den Krieg bedeute. Wir haben dieselbe Ansicht bereits ausgesprochen und freuen uns, daß sie aus so guter Quelle bestätigt wird. Nur mochten wir die Aufmerksamkeit der Diplomatie, besonders jener Kreise derselben, welche sich „aus Princip" für die Wiederaufrichtung deS KönigthumS in Frankreich er hitzen, auf diese- Bekenntniß einer schönen Seele lenken. Für jede« logisch denkenden Kopf ergibt sich daraus der Satz, daß die Erhaltung der französische R-publik die Erhaltung des emopäischen Friedens, mithin ein gemeinsame» euro päisches Interesse ist. Der bonapartistische Ordre weiß von einer geheimen Berathung zu erzähle, welche hervorragende vonapartiste» am Tage nach de: Napoleons-Feier pl Camden-Place in Gegenwart der Wittwe LouiS Napoleon'» und dessen Sohne» gehalten haben. „Man hat," berichtet der vrdre, „die wichtigsten politische« Frage« und die Eventualitäten der Zukunst besprochen. Die Besprecht»-«« haben jenen ernste« und gemäßigten Charakter bewahrt, dest «an von Politiker» einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter de» vor Beginn der Auktion bekannt zu machende« Bedingungen an die Meistbietenden versteigert «erden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den miiunterzeichneten Forstinspector zu wenden. König!. Forstrentamt Eibenstock und Revierverwaltung Auersberg, am 23. August 1873. Wettengel.Gläsel., gegen 275 - «eiche 13 - hatte i 20 - weiche / 77z Wellenhundert weiches Reißig, 499 Raummeter weiches Reißig in Haufen und 144 - Bodenstreu
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