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Erzgebirgischer Volksfreund : 12.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188506122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18850612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18850612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 570 als Seite 560 gezählt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1885
- Monat1885-06
- Tag1885-06-12
- Monat1885-06
- Jahr1885
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 12.06.1885
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— 508 Die Klage de» DirectorinmS de» hiesige« Her« alle» die »Hauses ». LL V. gegen dieErlleu unseres ve» begriffen. Mhakn, Taaebl.": »ogl. Waiß siorbenenZ wer armi London, 10. Juni. Dee diplomatische ISchristwech Man sond. >atte llt mein forsch Dies« ab. . wem »wist nah« man «s wl Rücks Dir 1 wäre «nni WM Bahr Don« gang« eckfahrten beherrschende« Punkte« t« Bq selbe« »erd« mit Geschütze« vom schwerste Uche au» Hand mit 8 mittel di« n< «enti der Uchen Lust« sein, i figen ihre« Rückzug fast bi» »um äußersten um mit " ' genar Seife Getre sträm Otter dafig, dem anges Thal« VNSt versU Die «» w findt! straft Aden «enz» vom lebhal »um mit S Maß komm jeden! mein« daß t »erd« Erdbe gende Haup die g frischl Osten Dora deson und! Uebri auch ^eripit wird mach erfüll Man Ern« 'dank Aüht jemal «» se ecken würd Frag Lu» dem -Vogtland«. Nach deq Vorgänge ander Städte haben sich auch die MqterialwaarenhLndler i«M oahin geeinigt, an Sonn- und Feiertagen ihre LKoen Na mittag» von 3 bi» 6 Uhr zu schließen. — Während Gewitter» am Montag schlug der Blitz bet Irchwitz in Kornfeld und brannte ein Stück Getreide au»; in Tschtr schlug der Blitz zündend in den Kirchthum, da- Feuer war im Entstehen gleich wieder gelöscht, immerhin ist der Kt gemeinde aber ein Schaden entstanden; in Wolf-gefährt der Blitz einen Bauernhof in Brand gesetzt und dadp zerstört. — Am 8. Jnnt trieben in der unteren Sääte. Hof tobte Fische zu vielen Hunßßrten umher, und ihr 8 wesung-geruch vermehrte die schlechten Dünste, die dem einigen Tagen fast ganz staMretiden Wasser der Sa entsteigen. Die todten Fisch« warben übrigen- al-bald hiezu beauftragten städtischen Arbeitern entfernt. — kürzlich erst in Dresden v«rstorben«r, früher in Reiches lebender Fabrikant hat, wie verlautet, durch testameatar«! Verfügung seinen nahen Verwandten in Reichenbach < Herzog von Lumberünd, Lus verausgabende» GM- wig-bur- oder Erstattung de- Werthe» desselben wird nicht, wie ursprünglich festgesetzt war, morgen vor der Livilkammer de» »Herzogl. Landgericht» zur Verhandlung kommen, sonder« au-tzAetzt werbt«. Der Gntnd dieser VertaAng ist ei« sehr interessanter und wohl geeignet, de« Prozesse der SM Genf de» Streit zu verkünde«, um im Falle seiner Ber- urtheilung Senf zur Zahlung eine» entsprechenden Theile» de- Klagewerthe» anhalten z» können. Die rechtliche Be gründung der Strettverkündtgung an Senf wird in ihrer Eigenschaft al» vermvgen»erbin de» dort am 1S. August 1873 verstorbene« Herzog- Carl von Braunschweig gefunden. Summer»b ach, 7. Juni. Bestem Nachmittag gegen 5 Uhr wurde uckser Ort' und die ganze Gegend während eines heftigen Gewitter» durch einen furchtbaren Knüll er schreckt. Fenster und Thüren sprangen auf und verwundert schauten sich die Bewohner nach der Ursache dieser Erschei nung um. Bald nachher traf hier die telegraphische Mel dung ein, daß ein Pulverschuppen in der Nähe des unge fähr eine Stunde von hier entfernten Dorfe- Hülsenbusch in die Luft geflogen war. Die Verwüstungen waren ent setzlich. Von dem Gebäude war keine Spur mehr zu sehen. Aufgewühlte Erde, entwurzelte und zerbrochene Bäume be zeichnen die Stelle und gewähren einen traurigen Anblick. Noch in weiterer Umgebung ist der Boden mit Laub und Zweige« bedeckt; schwere Steine und Holzbalken waren noch in größerer Entfernung zu finden. In de«'Dorfe Hülsen busch und den Höfen Birnbaum und Apfelbaum, Rodt und Umgegend find viele Sebäude beschädigt. An der Kirche zu Hülsenbusch find alleZ Fensterscheiben zertrümmert, da» Schulhaus und mehrere andere Sebäude haben außer den Fenstern auch Theile vom Dachwerk verloren ; selbst in tiefer gelegenen gewölbten Kellern hatte der Luftdruck Alle-durch einander geworfen. Ungefähr zwölf Menschen find mehr oder weniger verletzt; umgekommen ist Niemand. Da- auf geschlagene Gebäude gehörte der Firma Funke u. Schüren berg in Essen und wurde vor zwei Jahren errichtet. Die Umwohner hatten zu jener Zeit Einspruch gegen die gefähr liche Nachbarschaft erhoben, waren jedoch abgewiesen worden. Sieben, 7. Juni. Professor Robert Schlagintweit ist gettem Abend um 11V, Uhr gestorben. Robert war der dritte der Gebrüder Schlagintweit, die durch Hum boldt'» Vermittelung auf Kosten der ostindischen Compagnie nach Indien gingen und die berühmte Reise «»»führten. Adolf Schlagintweit kam 1857 in Kaschgar um; Hermann wurde Mitglied der Münchener Akademie. Die deutsche AuSgähe der „Reisen in Indien und Hochasien" erschien von 1869—1878 ck vier Bänden. Robert! Schlagintweit be schäftigte sich neben seinen Arbeiten über Indien später mit Vorliebe mit Nordamerika und schrieb über Californien, die Mormonen, über die amerikanische« Eisenbahneinrichtungen, über die Pacific-Bahn rc. Al» Schriftsteller war Robert Schlagintweit gewissenhaft, in seinen Fächern gut unterrich tet, strebsam und fleißig; Sinn für Sprache und Darstellung war ihm weniger eigen. Bingen, 7. Juni. Die rheinische Freimaurerversamm lung hat heute in den Räumen des Hotel Wilhelm auf un,erm schönen Rochusberg stattgefunden. Die Zahl der Theilnehmer hat sich die Expedition noch mit verschiedenen Tauschartikeln Vetsehen, beispielsweise mit 12 Centner» Pulver, 4 Centnem rother Farbe zum Bemalen des Gesichts, einer Anzahl rother Husarenjacken rc. Der Brief enthält viel Zuversicht in da» Gelingen der Expedition. Derselben hatte sich bekanittlich ecke Anzahl hiesiger Artillerieoffiziere angeschlossen, die seiner Zett durch kaiserlichen Befehl wieder zuÄckgerufen wurden;V zwei der.Herren haben jedoch ander Expedition Weiler theil genommen, da einer derselben beim Eintreffen der kriegSministertellen Depesche sich bereit- auf der Fahrt nach Wen befand, während dem Anderem der erbetene Urlaub noch nachträglich erthetlt wurde. In Aden hat sich der Expedition auch noch ein Fremdenlegionär der ffranzößschen'Atmet in Tvnktn angeschloffen. Hörntcke war Si»«BW»n «S Jahres in dem Betriebsamt der hiesigen Anhalter Bahn angestellt und ist von dem Minister Maybach vorläufig dienstlich beurlaubt. — Dem Herrn Reichskanzler find wlederholt und au- verschiedenen Landestheilen al» begründet nachgewtesene Klagen zUgegangen, daß da- kurstrende Kleingeld für die Bedürfnisse de- VerkehtS nicht genügt und namentlich auf dem Lande die Beschaffung von Kleingeld auf Schwierig keiten stößt, so daß dort zum Theil für die kleineren Münz sorten Aufgeld bezahlt und der Bedarf durch Abkommen mit kaufmännischen Unternehmern wochenweise sichergestellt werden muß. Der Herr Reichskanzler hat, wie die „B. P. N." hören, diesen Uebelstand den Bundesregierungen mit dem Bemerken zur Kenntniß gebracht, daß eine wesentliche Ursache de» Mangels an Kleingeld im Verkehr in der Ab neigung der untern Zahlstellen, in Kleingeld Zahlungen zu leisten, liege. Abhilfe in oteser Beziehung könne in der Weise geschaffen werden, daß die an den Zahlstellen befind lichen Vorräthe an Scheidemünzen den Lokalbehörden mit der Verpflichtung überwiesen werden, sie bis in tue unmit telbare Berührung mit dem Publikum zu verausgaben. Die Kaffen würden darauf Bedacht zu nehmen haben, die aus zuzahlenden Summen stets in dem genauen Betrage, auf welchen sie lauten, direkt auszuzahlen, so daß jedes Heraus - überstieg 300. Es waren vertreten die einladenden Logen zu Darmstadt, Mainz, Worm-, Alzey, Gießen, Friedberg, Bingen, ferner Frankfurt, Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe, Wiesbaden, Kreuznach, Birkenfeld, Co.lenz, Köln (dieses durch 45 Mitglieder), Aachen und viele andere. De« Vorsitz führte der Großmeister der Loge zu Darmstadt. Auf dessen Antrag beschloß die Versammlung, ErgebenheitStelezramme an die hohen Protectoren des Freimaurerl'unde», den Kaiser, den Kronprinzen und den Grobherzog von Hessen, zu senden. Vom Großherzog traf noch während die Ver sammlung beisammen war ein in den herzlichsten Worten abgefaßtes Danktelegramm ein. Die zahlreich besuchte Vereinigung lieferte den Beweis, daß der Freimaurerbund ungeachtet aller Angriffe seine hohe Aufgabe zum Besten oes, Vaterlandes sowie der ganzen Menschheit weiter zu erfüllen redlich bemüht ist. Oesterreich. , , , — Seit dem vorigen Jahre ist bei den österreichischen Zollämtern betreffs der bei Reisenden vorgefundenen Cigarren «ine ganz neue Bestimmung in Kraft. Während früher der mit Cigarren Betroffene den siebenfachen Zoll zahlen mußte, hat er jetzt nur den einfachen Zoll zu entrichten und behält seine Cigarren. Man steht die Verheimlichung des Tabaks nicht als Schmuggel, sondern als Unkenntniß der Gesetze an. Dadurch wird vielen Beschwerden vorgebrugt. Kraukretch. Endlich hat der so oft schon fälschlich verkündete Ab schluß de» Friedens zwischen Frankreich und China stattgefunden. Freyccket. theilte gestern der Deputtrtenkam- mrr mit, der Regierung sei eine Depesche Patenotrs'S, des ranzöstschen Gesandten in Tientsin, »ugsaanaen, in welcher derselbe meldet, daß der. Vertrag üm^4 Uht'u^ worden sei. China verzichtet Äo^iltig äüf älle' pdlttischek Beziehungen zu Ana« und erkennt alle aus dem von Frank reich errichteten Protektorat sich ergebenden Folgen an. Da mit schließt der an Mühe« und Kosten reiche Feldzug in einer für Frankreich ehrenvollen Weise ab. Ob sich schlteß- lch der Preis des Einsatzes wer'th erweisen wird, kann nur die Zukunft lehren. Große Aktiengesellschaften find eben im Begriff, sich zur Ausbeutung des reichen Flußdelta» ju btl- den. Bon ihrer Kapttalmacht und der Tüchtigkeit ihrer Letter wird e» abhängen, ob die neue Erwerbung M fernen Osten eine Quelle de- Wohlstände- für da» Mutterland oder der Anlaß dauernder Kriege and Kosten werden wird. Daß in letzterer Hinsicht die Schwarzflaggen den Franzosen nöch viel zu schaffen mache« dürften, ka»n al- feststehend ange nommen werden. GiPAtti-w. Madrid, 9. Juni. Sestern find hier 6 Choleraer- krankungen voraekommen, heute ebenfalls .6 Erkrankungen und 3 Todesfälle. KtretzUmv. Petersburg, 9. Juni. In Sebastopol ist mr« auf da» eifrigste mit der Wiederbefestigung diese» Platze- be schäftigt. Enorme Erdoerke find läng- der Küste und an zwischen Deutschland und England, betreffend die deutsch Landreklamationen in Fidschi, ist heute veröffentlicht worden E- geht darau- hervor, daß die gewünschte Kommisfioq deren Ernennung beiderseits vereinbart war, gewissen deut schen Reich-angehörigen 10,620 Pfd. Sterl. Entschädigung zuerkannt hat, welche am 19. Mai an den deutschen Bot schafter in London ausgezahlt worden sind. London, 10. Juni. Die Nachricht de» heutig« „Stavdard", daß Sladsto«e «ach Balmoral abgereist sei, i unbegründet. Gladstone ist noch in London. Man glaub daß die Königin ihre Rückkehr nach Windsor beschleünigt wird, um mit den Ministern und den Führern der Kottse, vativen persönlich zu verhandeln. Der „Evening Stad dard" erklärt sich zu der Mitthetlung ermächtigt, daß, fall die Königin Konservative zur Regierung berufen sollte, dH Führer der Partei bereit sein werden, ein Kaoinet zu bilden Laut einer aus Suakin, der „Voss. Ztg." zufolgi in London eingetroffenen Nachricht ist Kaffala in die Händ des Mahdi gefallen. Die Samtson wurde nicht niedergemacht Sächsische ««» örtliche Angelegenheiten. Den 11. Juni 1885. — Dis am 30. Juni bez. 1. Juli d. I. fällig wer denden Coupon» zu König!. Staatspapieren, sowie auch de geloosten Kapitalien gelangen außer bei den bekannten Zahl stellen auch in Zwickau bei dem Bankhaus Edu ar Bauermeister bereit- am 15. dsS. MS. zur Einlösung. — (Wiederholt.) Am Montag Nachmittag, als eu Güterzug nach Hof in Zwickau abgefahren war, wurde bei in Hof stationirte Bremser St., welcher die Schlußbrems qu. Zuges zu bedienen hatte, von einem recht tragischen, ii seiner Art glücklicher Weise höchst seltenen Geschick ereilt indem derselbe, als dieser Zug die Telegraphen-Filiale 8 bei Zwickau passtet hatte, vom Blitz getroffen und sofor betäubt wurde. Die Mütze des anscheinend äußerlich na leicht Verletzten war zerrissen und dessen Uhrkette geschmol zen. Der BedauernSwertys wurde in das KreiSkrankenstls zu Zwickau, woselbst er bis heute noch besinnungslos liegt gebracht. Stützengrün. In der Nacht vom 2. zu« 3. Jan hat hier eine aus Baiern gebürtige Magd ihr neugeborene Mädchen durch Erdrosselung getödtet. Glauchau, 9. Juni. Gestern Nachmittags ist^anser Stadt von außergewöhnlich heftigen Gewittern hsimzesuch worden, bei welcher Gelegenheit der Blitz in ikehrere Wohn Häuser geschlagen, ohne jedoch erheblichen Schaden anzurich ten. Tin höchst beklagenSwerther Unfall ereignete sich abei um dieselbe Zett in der Nähe des nur wenige Minuten vo Glauchau entfernt gelegenen Dorfes Reinhold-grün. Fün Arbeiter an- dem genannten Orte kehrten während des T witterS aus Remse zurück, da plötzlich fährt unser bi« neb; einander gehenden Reisegefährten ein Blitzsträhl ünd z-o von ihnen bleiben auf der Stelle todt, während ein dritte betäubt am Boden liegt und die mit dem Leben daoong kommenden anderen zwei bestürzt daboneilen, um den Ang hörige« der Verunglückten die'Künde von dem schreckliche Ereignisse zu bringen. Zittau. Bor einigen Tagen wurde hier eine intereffan Himmel-erscheinung beobachtet. A«S einer lichten BrwitÜ wolke kam eine Feuerkugel von gräulich-gelber Färbung eckt« hell strahleMa Schweis- hervor.tzteck der NM von Südost «ach, Nordweft wefterflog. Rach etnekZeitda- vou einigen, Sekunden zerplatzte die Kugel ohne hörbare Geräusch, nachdem ste eine ziemliche Streck« de- Horizonte geben des Zahlungsempfängers in Scheidemünzen aus die größeren Appoints, welche von der Kaffe hergegeben wer den, vermieden wird. — Fürst Bismarck., Einem ausführlichen Berichte der „Neuen Würzburger Zeitung" über die Ankunft des Reichskanzlei -Fürsten Bismarck i« Kisfingen entnehmen wir folgende»: Kester« Freitag gegen halb 7 Uhr verbreitete sich da- Gerücht» baß llm 7 Uhr mit de« Schnellzuge Fürst Bismarck eintreffen würde und wie ein Lauffeuer ging die Kunde unter den Kurgästen um. So hatte sich denn schon um 7 Uhr eine stattliche Anzahl vor dem Königs-Salon am Bahnhofe versammelt, woselbst der Perron abgesperrt war und man den Kanzler nur beim Aussteigen erblicken konnte. Der Zug kayr mit einer Verspätung von 20 Minuten hier au. Kaum daß angebalten war, entftieg der Fürst dem Saldiiwagen ünd begrüßte entblößten Hauptes mit herzliche« Händedruck ünd freundlicher Anrede die zum Empfange Anwesenden. ES waren erschienen die Herren Badekommiffar Frhr. v. Bechtolsheim, Bürgermeister Fuchs, Hofrath Streit, Geh. Hofrath Dr. Diruf und protestantischer Pfarrer Beck. In der Begleitung des Fürsten ist nur Graf Wilhelm, dann Polizeirath Krüger und die nöthtgenHerren des näheren Gefolge-, sowie mehrere Dienerschaften. Die Frau Fürstin BtSmarck ist noch zu leidend, um die weite Relle .unternehmen zu können; doch sprach der Fürst die HüffNüng au-, daß sie bald nachkommen werde. Alles bewunderte da- frische und kräftige Aussehen dr- Fürsten, uud al» er kurz nach der Ankunft den König»salo« verließ, um die bereitstehende König!. Equipage zu besteigen, da erscholl lautes begeisterte- Hochrufen, da» sich während der Fahrt zur oberen Saline, woselbst der Fürst wie in den Vorjahren Wohnung genommen hat, durch die ganze Stadt, welche «U dichten Spalieren von Kurgästen und Etn- hmmisch« besetzt war, fortsetzte. Vor dem Theater hat' sich das ganze zum Besuche anwesende Publikum aufgestel und kam um den ersten Akt, nur um den Fürsten begrüßen zu können; aus alle« Fenstern wehten ihm Tücher entgegen und der historische Schlapphut wollte gar nicht zur Ruhe kommen. Die Kapelle des zur Zett in Kisfingen weilenden 5. Infanterieregiments hat am Sonnabend Mittag dem Reichskanzler ein Ständchen gebracht. Aus Braunschweig berichtet das „Braunschweiger «fit Geschützen vom schwerste _ _ . und starke Batterien werd« astgelegt und alle Arbeiten unter der Leitung einer stark« Sappchr- «nd Atttllerie-Abtheilung so sehr beschleunigt, da den Arbeitern selbst an de« strengsten russischen Feiertag« kein« Rast gegönnt wird. Desgleichen wird an der Fertig Lichte gearbeitet. London, 9. Juni. Bei einem von de« liberale, Klub in der City veranstalteten Banket sprach sich der Prä stdent des Lokals Government Board, Dtlke, mit groß« Zuversicht über die nächsten allgemeine« Wahlen aus, weh einen glänzenden Stea für die Liberalen ergeben würde« namentlich wenn Gladstone, wie man für wahrschetnlt: halte, an der Spitze der Partei verbleibe, lieber die Ent schließung der Minister in Betreff de- gestrigen Votu«» det Unterhauses glaubte der Redner, große Reserve beobachte« zu müssen, bi- dieselbe der Königin unterbreitet worden sei WaS jedoch ihn angehe, so würde er es nicht bedauern, wenn dU Tories Gelegenheit bekämen, das Budget, di afghanische Angelegenheit und die sehr wichtigen Fragt» der neuen Verwaltung und Regierung der drei Länder de» vtr einigten Königreichs in de« Sinne zu behandeln, welch« sie in ihren Reden angedeutet hätten. Schließlich fügte d« Rtdner noch hinzu, daß die afghanische Frage sich glück ltcherweise der vollständige« Lösung so sehr nähere, daß di Tortes den Friede« Europa» Nicht «ehr würden in Frag, stellen können. komme«; und die Suezcanal-Frage; das gilt «am auch'sür die Frage der deutsch« Colontalpoltttk, i« der die letzte« Ver handlungen Lord Roseberys mit dem Fürste« BtSmarck für das klar« verstäudniß unserer Ziele^' mch unsere» ernste» Wille«» gesorgt haben. Freilich «Emän vvrläüfig^Ämtt rechnen, daß «an. den Rücktritt Gladstone» erst dann al» gewiß annehttwaUim, 'bw«NÄe Lotddnerj Gazette ibn amt lich verkündet hat; denn selte« hat es einen Minister ge geben, dessen Entschlüsse so unberechenbar waren, wie dies bet Gladstone durch Alter, durch Selbstüberschätzung, durch da» harckäcktge Kleben am Ministersessel hervorgerufen ist. Luch ist damit zu rechnen, daß di« eonservative Partei in England nicht so stark ist, daß sie gem die Regierung über nehmen würde. Es bleibt auch nicht au-geschloffe«, daß der Sturz des Cabtnet» Gladstone stattfindet, ohne einen Partet- »und Systemwechsel herbeizuführen, und schon das würde ge nüg«, da» übrige Europa mit Befriedigung zu erfüllen und insbesondere in Deutschland eine der englischen Regierung freundlichere Stimmung hervorzurufen. Berlin, 10. Juni. Von dem Führer der letzte« hiesigen Expedition nach Ostafrika, dem Regierungsbaumeister Hörntcke^ Ist gestern eck etfteS Lebenszeichen eingetroffen. Der an einen Berliner Freund aus Lamun unter« zweiten Grad Micher Breite vom 11. Mai datirte Brief enthält die Mit- tbeklung, daß die Expedition am 5. Mai auf dem Dampfer „Goa" in Zanzibar anlangte und daselbst in zwei für ste
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