Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 12.12.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189112128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18911212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18911212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1891
- Monat1891-12
- Tag1891-12-12
- Monat1891-12
- Jahr1891
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 12.12.1891
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. für -ie königliche« »«d städtische« Behörde» i« Aue, Grü»hai«, Haetruftetu. Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Re»städtel, Eichueeber-, Schwarzeüderg äst» LSildenftlst. o -- I Sonnabend, 12. Decvr. 1891. > G«m» und Kesttaar. strei« vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennig«. nung, >: die gespalten« poetspalttge M- - Der Gemeinderath Bretschneider, Vorst. Der Rath der Stadt. Or. Kretzschmar. Abg. Reichensperger (Ztr.) erklärt, wir find der M«i- , daß der Reichstag sich in Uebereinsttmmuvg mit der Stabt. Auch dieser soziale Bortheil sei nicht zu unterschätzen. Ferner komme in Betracht die Bedeutung der Landwirthschast für die Ernährung des Volkes im Frieden. Noch größer aber sei di« Bedeutung der landwirthschast und di« Ernäh rung deö Volkes im Kriege. Wer könne garantieren, daß, wenn der Weltbraud komm«, die Getreideschiffe nicht als Kontrebande erklärt würden? Die Regierung habe also die erleichterte Bolksernährung berücksichtigen müssen und nicht allein di« hoh«n Zöll« für di« Landwirthschast. Die Prob« mit den hoh«n Getreidezöllen von 1887 sri nicht bestanden; der Staat bring« übrigen- der Landwirthschast größere Opfer al« diese ihm. Der Herr Reichskanzler ging dann noch aus di« Bedeutung der Industrie ein, rechtfertigte die Weinzölle und gab, nachdem er beiläufig einig« seltsam« Lrschtivunzen in der Press« ckarakterifirt und darauf htng«wi«sen, daß die ganz« Konstellation der gegenwärtigen Verhältnisse auf einen engen Anschluß der Staaten auch auf wirthschaft- lichrm Gebiete Hinweise, dem Reichstag die Frage zur Er wägung, ob mit den vorgelegten Verträgen oder ohne die selben Deutschland einer gedeihlicheren Zukunft entgegen gehen werde. genehmigt. Schwarzenberg, am 10. Dezember 1891. Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. v. Wirsing. Gonfiqnation der Pferde u. Rinder betr. Die Herren Bürgermeister und Gemeindevorstände de- Berwaltuog-bezirk- werdest darauf aufmerksam gemacht, daß in drn letzten vierzehn Tagen diese« Monat« di« in 8 4 »ub e der Verordnung vom 4. März 1881, die nach dem Reichsgesetze vom 33. Juni 1880 für die wegen Seuchen getödteten Thiere zu gewährenden Entschädigungen betreffend vorgeschriebene Lonstgnation der Pferde und Rinver nach Maßgabe der in der gedachten Derordnnvg erlassenen Vorschriften vorzuoehmen und der Erfolg durch Einreichung de« in den Lolumnen 1, 3 und 3 au«gefüüt«n Confignationsformular« spätesten« bi« zum 8. Januar 18S2 zu Vermeidung von 10 Mk. Ordnungsstrafe anher anzuzeigen ist. Die nöthigen Formulare können von der Gehlert'schen Buchbinderei in Schwar zenberg bezogen werd««. Schwarzenberz, am S. Dezember 1891. Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. v. Wirsing. W. Staaten und den Kolonien England« zu Gute komme« sollen. Die ganze Geschichte spitze sich also zu einem Diffe rentialzoll gegen Rußland zu. Er sri überzeugt, die Regie» rungen würden diesen Vertrag auch aus Rußland auSdehuen, wenn dieses irgendwelche Zugeständnisse mache. Die österrei chische Landwirthschast werde also davon keinen Nutzen haben, aber die deutsche den Schaden. Die Erhöhung im Jahre 1887 sei keine Kraftprobe, vielmehr ein Ausfluß der bitterste« Nothwendigkeit gewesen. Wir können jetzt, fuhr der Redner fort, Preisrückgänge erleben, und zwar viel bedeutendere al« je. Dann find aber den Regierungen di« Hände ge bunden. Jetzt tritt nun noch die Nothwendigkeit dazu, di« Isx Huene abzuschaffrn. Nach meiner Ueberzeugung steh« die Gegenleistungen Oesterreichs nicht im Berhältntß zudem, wa« wir gewähren. Wir wollen, wie Frankreich, eine« Maximal- und einen Minimallarif «inführen; letzterer soll «in BertragStarif sein; aber bei un« find die landwirth- schaftlichen Produkt« für jeden zum BertragStarif zu habe«. Ich halte es für ein Unglück, daß da« Getreide mit irgeud einem beliebigen Jndustrieerzeugniß auf die gleiche Stufe ge» stellt wird und bedauere, daß bet diesen Vertrag-Verhand lungen der Herr Reichskanzler nicht ander« Rathgeber ge habt hat, al- die freihäudlertschea Geheimräthe. Ich seh« der Niederlage der Landwirthschast, von der man ja jetzt spricht, ruhig entgegen. Lieber unterliegen, al« sich aus Transaktionen einlassen, die wir mit unserem Gewissen nicht vereinbaren können. Reichskanzler v. Caprivi entgegnet, dieselben Männer, welch« unter dem Fürsten Bismarck gearbeitet hätten, ar beiteten auch jetzt noch unter ihm. Diesen Männeln werde aber der Abgeordnete Graf Kanitz wohl nicht den Borwurf machen, sie seien Freihändler. Auf vas bestimmteste und schroffste wie- sodann der Reichskanzler v. Caprivi die Ja- fiuuation zurück, al» ob Arbeiten au« dem Reichskauzlrramt nach außen gingen, mit denen er nicht einverstanden wär« und für die er nicht di« Verantwortung übernehm«. Hirrauf v«rtagt da- Hau« di« w«U«re Berathuug auf Freitag. Bekanntmachung Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß für deu Verttauen«mäu»«r- b«ztrk der Versicherungs-Anstalt für da- Königreich Lachsen, welcher sich lediglich auf di« Stadt beschränkt, al- Bertrauen«männer Herr Fabrikant E. Papst und , Karbeuarbeiter I. Kirste«, sowie al« deren Stellvertreter Herr Fabrikant Beruh. Lorenz end , Werkmeister Iuliu« Herm. Lendler, sämwtlich in Aue wohnhaft, ernannt worden find. Aue, am b. December 1891. Bekanntmachung. Kür die bevorstehende Ergänzungswahl de« GemeinverathS find Liste« der stimm berechtigten und wählbaren Einwohner aufgestellt worden und liegen dieselbe« 8 vom 10. bis 23. December d. I. während der Expeditionsstunden bei dem Gemeindeoorftande zur Einficht au«. Einsprüche gegen diese Listen find von den Betheiligten bi« Ende de« siebente« Tage« nach Beginn der Auslegung zu erheben, während später erhobene Einsprüche ab« unberücksichtigt bleiben müssen. Zell«, am 10. December 1891. Di« Königlich« Kreishauptmarinschast zu Zwickau bat di« LuSbezirkuug der Ge meinde Wilde«au aus dem Stauderamtöbezirke Beierfeld und deren Zuthriluug z« Hem Staudetamltbezirke Schwarzenberg vom 1. Januar 18SS an Tagesgeschichte. Deutschland. Hamburg, 10. December. Fürst Bismarck macht heut« dem Gräfin Waldrrse« «inrn B«soch, aß später b«i Varon v. Schröder in Hamburg zu Mittag und kehrte um 9 Uhr nach Friedrichsruhe zurück- Rudolstadt. 9. Dezember. Unter herzltchst« An« theilnahme uns««« ganzen Lande« hat heut« vi« Vermäh lung de« regierenden .Fürsten Günther M der Priuzessi» Anna Louise von Schönburg-Waldenburg stattgifüadi». Desterrrich. Wien, 10. Dezember. Abgeordnetenhaus. Ja d«m heut« »«theiltea Motioeoberichte zu d«a Hauvel«o»rträg« hebt di, Regierung hervor, für O«st«rtetch-Ungarn li«g« der Schwerpunkt der hanvel-politischeu Aktion tu d«m verhält» ntffe zu Deutschland. Die neue» Verträge bilde« iu^Za» sammeuhang mit jenen, wtlche D«atschla«d mit JtH«, Belgien und d«r Schweiz »in-«gang« s«i, in Lentralearopa ein« haadel-polittsch« Verständigung von derart maßgebrnd«« Umfang«, daß, ta«befoader« «st Rücksicht auf d««u A»- itehaug«v<rmöz«a, d« handelspolitisch« verfallt«»»!» am 1. Die Handelsvertrag« im Reichstag. I« der gestrigen (137.) Plenarsitzung des Reichstag« Äamen die Handelsverträge zur ersten Berathung. Nachdem die Sitzung vom Präsidenten v. Levttzow um 1^ Uhr er- - öffnet war, nahm alsbald unter großer Spannung des Hau ses Reichskanzler v. Caprivi das Wort, um zunächst zu be werken, daß der Vertrag mit der Schweiz in dieser Sunde zu» Abschlusse gelangen werde (Bravo!), und dann die Mo tiv« de« Näheres darzutezen, welche zum Abschüsse der vor liegenden Verträge geführt haben. Di« Frage, ob Freihan del oder Schutzzoll, sei thitsächlich durck» die Verhältnisse überholt worden. In dem bisherigen Systeme hätten wir nicht bleiben können, wenn wir nicht dazu kommen wollten, «ine« Betrieb nach dem anderen einzustellen. Daß die Han delspolitik nicht nach der Beantwortung der Frage von Schutzzoll oder Freihandel entichieven werden könne, sei auch leine neue Anschauung. Die Staaten müßten sich einander Konzessionen machen, nicht minder aber auch die Parteien im Innern de« Staate«. Die Regierungen seien doch wohl am Besten geeignet, die Einzelinteressen zu übersehen und vi« Interessen gegen einander abzuwägen. Ein besonderer Werth sei auf die Stetigkeit der Handelsbeziehungen zu legen. Die sem Gesichtspunkte sei deswegen in der Vorlage volle Rechnung getragen. LS wurde nun die Einwirkung d«r neuen Handelsverträge auf die Finanzlage geltend gemacht. Jadeß würden diese Bedenktn überschätzt. Es würde doch nur eine Mindereinnahme von 9 Millionen zu erwarten sein, und bei Berücksichtigung der weistbtgünstigten Staaten von .17—18 Millionen. Gleichwerthige Ermäßigungen würden selbstverständlich den Staaten mit dem Meistbegünstigung«- rechte zu gewähren sein. Es blieben also nur Rußland und Nordamerika übrig. Von Rußland braucht er für jetzt nicht zu sprechen, nachdem e» in Folg« de« Nothstaode« in einzel nen Distrikten «in Ausfuhrverbot erlassen habe. Bon den Bereinigten Staaten Nordamerika« habe die deutsche Regier ung, wie bei dem Reichstage bekannt, das Zugeständniß er reicht, daß die amrrikauischen Prohibitivzölle auf die Zucker- eiusuhr keine Anwendung finden sollen. Der Reichskanzler rechtfertigt dann mit einigen schlagenden Bemerkungen das Schweigen, welches beim Abschluß der Handelsverträge be obachtet worden. Sehr eingehend weist der Reichskanzler den Bor wurf zurück, daß in den Verträgen nicht die deutsche Laud- »irthschaft genügend geschützt sei. Als im letzten Frühjahr i» «bgeordueteuhause di« NothstandSvebatt, stattg«fund«n, hätte dw Regierung die Kinger nur hinzureichen brauchen — und die laadwirthschaftlicheu Zölle wäre» verschwunden ge- w«s«. Di« Regierung habe aber selbst j-d« Ermäßigung »er Getr«id»zöUr abgelehnt und deshalb auch di« gröbsten Angriffe einer gewissen Preffe über sich ergehen lasten. Jetzt sei sie nun Angriffen von anderer Seit« ausgesetzt. Di« Regierung hätte ihr Möglichstes für Erhaltung ter land- wirchschaftUche« Zölle grthan. Der Retchakauzler recht fertigt« dann de« Näheren da« Maß der vorg«schlag«neu landwtlthschaftlichen Zölle. Ohne Zöll« würd« di« Landwirth- schäft einer verhängntßvolleu Krifi« zugeführt worden sein. Di« Landwirthschast müßte um so mehr erhalten bleiben, al« sie «in sehr wichtige« staatterhaltende« Element sei, au« drm »i« Liede zum Vaterland« h«rvorgeh«, in dem auch d«r Ar» ch«tt«r l«tcht«r «in geordnete« Familienleben führ«, al« in d«r öffentlichen Meinung befindet, wenn er die Handelsverträge möglichst einstimmig annimmt. In der Ermäßigung der Zölle sehe er (Redner) keine Gefahr für die Landwirthschast, denn «S handele sich um «inen Ausgleich der großen Gegensätze und der großen Interessen der gesawmten vaterländt chen Produktion. Der Börseamache würde durch die Herauffchrau bung der Preise mittel« der Zölle nur Vorschub geleistet. Er hoffe, der Appell an die Vaterlandsliebe, welchen der Herr Reichskanzler ausgesprochen habe, Werve Erfolg haben, sodaß die Handelsverträge im Interesse der wirthschaftlicheu und politischen Erstarkung des Vaterlandes möglichst einstimmig angenommen werden. Abg. Graf Kanitz (dkoos.) betont, au« deu Entwürfen gingen nach zwei Richtungen in unserer Wiithschastvpolttik einschneidende Aenderungen hervor. Einmal solle vom Prin zip der autonomen Taris« üb«rg«gaug«n w«rd»n zu d«m Prin zip d«r BertragStarif«. Damit tret«« aber die verbündeten Regierungen in «in AbhängigkeitSverhältoiß zu dem AuSlaude und er hätte gewünscht, daß die Regierungen hier ihre Selbstständigkeit gewahrt hätten. Audererfelt« bedeuteten di« Handelsverträge «in Zurückwetchen au« der sicheren Position der deutschen Handelspolitik seit einer langen R«th« von Jahren. Di« Landwirthschast wird« jetzt nicht mehr b«r«U s«in, dir industriellen Zölle zu vertheidigen, nachdem von deu laudwirthschaftlichen Zöllen abgebrochen word«a sei. Er protrstirte dagegen, daß der jetzig« Preisstand, der nur vor übergehend sei, al« Sruodlag« zu den Lariskooziffioneu be- nutzt werd«. Gegenüber der Preissteigerung gebe e» nur «in Mittel, und zwar di« Suspension der GetretdeMe auf «ine bestimmte Zeit. Jeder gute Patttot werd» von dem Wunsch« beseelt sein, di« für ua« so wichtigen und werth- voll«» politischen Bündniff« zu hegen ovd zu pflegen, eine anvdr« Frag, sei G aber, ob wirchschastlich Än» besonder« intim« Annäherung au Oest«rr«tch zu wünsch«» ist. D«r Gtvank« «in«r «tastitig« Begünstigung d«r österreichisch«« G«tr«id««insuhr lasse sich nicht aafr«cht erhalt«. E« sei ihm li«b gewestn, »aß »er Herr Reichökaazler »« auege- sproche» hab«, daß dt«s« vortheile a»ch de» vereinigt«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite