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Erzgebirgischer Volksfreund : 29.11.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189311298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18931129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18931129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1893
- Monat1893-11
- Tag1893-11-29
- Monat1893-11
- Jahr1893
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 29.11.1893
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rzgek.Uolksfreunö dUcoo. äurod lftädtek. Loßuitz, Neustädtel, Echueeberg, GchrparMberg u«d Wildevfel- or» in Expeditw«, Druck und Verlag von T. M. Gärtner kl Schneeberg. M. 277. 10 ra«. Ml« lMt tue s ist. ach- hen a« b ßern. schieden Bratwurl k Lei«. lS««s drängt die »ter ger- TagesgeschiEte - De«tschl«»d. nd die er- )en sck. ene rnk n- n- «i -il rn er er nt !k- il- äh ter I Mittwoch, 29. Novk. 1893 »geüjchrenr dir gespaltti^ AeU« e, dir zweispaltige geil« amtlich« Inserate 2b Pfennige. vormittags 10 Uhr als Aumeldetermi», der 17. Januar 1894, vormittags 10 Uhr als Bersteigerrrugster»i«, der 31. Januar 1894, Tageblatt für Schneebekg und Umgegend fdr die kö«iglt»e» mW YLdttschen Be-ördea ia Aue, Grünhain, Partenstein, Ioha«-e»rgeu-«d<. Sonn- und Festtage. P«i« vierteljShrltch 1 Mart 80 Pfennige. — In der gestrigen (6.) Plenarsitzung des Reichs tages, welche Präsident v. Levetzow um 1 Uhr 20 Min. mt geschäftlichen Mittheilungen eröffnete, wurde in die erste Berathung des Etats eingetreten. Am Tische des Bundesraths befinden sich neben dem Reichskanzler Grafen wn Caprivi Staatssekretär des Reichsschatzamtes vr. Graf Dresden, 24. Novbr. Die fünfte öffentliche Sitzung der Zweiten Kammer begann mit der Berathung der Interpellation Dr. Mehnert und Genossen betr. die Heranziehung des Börsenverkehrs für die Zwecke de» Reiches. . Nachdem der Herr Finanzminister sich bereit erklärt hatte, die Interpellation sofort zu beantworten, erhielt Herr Dr. Mehnert das Wort zur Begründung der Inter» pellation. Seit Monaten errege die Frage nach der Auf bringung der nöthig gewordenen neuen Steuern für die Zwecke des Reiches die öffentliche Aufmerksamkeit im allere höchsten Grade. Inzwischen hat nun »war der bäuerische Minister des Innern, Herr v. Lrailshemi, erklärt, daß e» praktisch unthunlich und verfassungsmäßig unzulässig sei, das Votum der Einzelregierungen im Bundesrathe durch einen Landtagsbeschluß zu beschränken. Eine bindend« (Sehr richtig ! im Centrum.) Im Etat der Marineverwal tung betonte Redner die Steigerung der Mehreinnahmen, empfahl Einschränkung der Schiffsbauten. Dem Gedanken, eine Hochseeflotte zu schaffen, würden seine Freunde sich stets widersetzen. Des Näheren beleuchtete der Redner die Frage der Schuldentilgung. Er mahnt schließlich zur Vor sicht bei der Reichssteuerreform und erklärt sich entschieden gegen die Reichseinkommensteuer. Abg. Bebel (Sozialdem.) behauptet, die Majorität des deutschen Volkes habe gegen die Militärvorlage gestimmt. Allerdings habe die Majorität des Reichstages für die selbe gestimmt; das beweise aber nur das schlechte Wahl system. Das deutsche Volk widerstrebe durchaus den stei genden, drückenden Militärlasien. Kriegsminister Bronsart v. Schellendorf erklärt, er wolle die Vorgänge in Hannover keineswegs beschönigen und er würde, wenn von den 22 000 Offizieren nicht, wie jetzt, 40, sondern nur einer derartig gehandelt hätte, dies ebenfalls aufs Entschiedenste verurtheilen, aber unerhört sei es, daß man hier nicht die Betrüger und Wucherer, sondern die leichtsinnigen und unverständigen Offiziere als Ange ¬ klagte behandle. Auf die Anklagebank gehöre auch, wer jene Vorgänge agitatorisch ausnutze. Das Offizierkorps sei seiner Aufgabe jetzt, wie früher, gewachsen und werde es auch bleiben. Hazard werde in allen Bevölkerungs schichten gespielt, es sei nur verwunderlich, daß man vom Spiel der Offiziere solch Aufhebens mache. Die vorge schlagene Abhülfe gegen das Spiel der Offiziere sei un- nöthig, denn das gesammte Offizierkorps, vom Ersten bis zum Letzten, verurtheile das Hazardspiel und leichtsinniges Schuldenmachen. Gegen die Ausschreitungen Einzelner habe man die Kommandobehvrde und als letzte Instanz den Allerhöchsten Kriegsherrn. Die Armee bedürfe daher der gemachten Vorschläge nicht und sie werde nach wie vor intakt bleiben. G-MS 'hohe iMM vokMht' im An-' schluß an die Wetttennen, bei welchem der Gebrauch der Totalisatoren einen lebhaften Anreiz zum Spiel giebt. (Sehr richtig! im Centtum und links.) Und da möchte ich an die Civil- wie Militärbehörden das dringende Ersuchen richten, noch einmal die Form des Totalisators ernstlich in Erwägung zu ziehen und den Urlaub zu den Wettrennen in Zukunft nur unter genügenden Kautelen zu gewähren. 26. d. M., unter der Adresse des ReichSkantz- lers Grafen von Caprivi a«S Orleans r» Gestalt eines Holzkästchen» eingegangene Höllenmaschine wurde von dem Adjutanten dessel ben, Major v. Ebmeyer, durch einen glüMchen Zufall er kannt «nd unschädlich gemacht. Frankreich. — Die Neubildung des französischen Kabi- nets scheint auf große Hindernisse zu stoße». Gestern emfWH Cürnötden Deputirteti WMarä, um mit ihm über die Kabinetszusammenstellung zu berathen; über das Resultat der Verhandlung verlautet bis jetzt nicht». Ferner suchen die Freunde Casimir PSriers diesen zu be wegen, den Auftrag zur Kabinetsbildung doch noch anzu nehmen. Es ist möglich, daß Pörier von seinem erste» Entschlusse zurückkommt. Die gemäßigt konservativen Blätter geben ihrer Verstimmung darüber Ausdruck; daß Präsident Carnot, der bereits vor mehreren Wochen der Ansicht Dupuy» entgegen für die Beibehaltung der radikalen Kabinetsunt- glieder eingetreten, abermals ein Konzentrationsministern»» zu bilden und damit die Aera der Schwankungen fortzusetze» versuche. Der „Figaro" meint, Carnot gefährde dadurch ernstlich seine Wiederwahl. Gpa«ie«. Madrid, 26. November. Der Marschall Martinez Campos ist nunmehr zum Oberbefehlshaber der Truppe» in Melilla ernannt worden. Er wurde beute Mittag vo» der Königin empfangen und wird heute Abend nach Afrika abreisen. Die Abendblätter sprechen sich einstimmig sehr beifällig über die Ernennung von Martinez Campos aus. Der Korrespondent der „Agence Fabra", Oberstlieute«a»t Leopoldo Alas, wird den Marschall begleiten. Bulgarien. Sofia, 27. Nov. Die Leiche des Grafen Harten«» ist gestern nachmittag hier eingetroffen. Die auf den Höhe» von Slivnitza aufgefahrene Batterie begrüßte den Zug mit 21 Kanonenschüssen. Am Bahnhofe waren der. Prinz Ferdinand und die Mitglieder des diplomatischen Korp» anwesend. Prinz Ferdinand begrüßte auf das herzlichste die Prinze» Heinrich und Franz Josef von Battenberg. Als der Sarg vom Wagen gehoben wurde, hielt Stambu- low eine Rede. Der Leichenzug setzte sich programmmäßig in Bewegung. Hinter dem Sarge schritt Prinz Ferdinand mit den Prinzen von Battenberg. Der Sarg ist vorläufig in der kleinen Kirche beigesetzt worden. — Die Errichtung eines Denkmals auf Nationalkosten ist gesichert. Staatssekretär Graf v. Posadowsky erklärt, er behalte sich die Erwiderung gegenüber dem Abg. Bebel bis zur Berathung der Steuergesetze vor. Staatssekretär Hollmann weist die Angriffe Bebels gegen die Marine zurück und bemerkt, wenn unsere Panzer schiffe wirklich so schlecht wären, sollte man neue bewilligen. (Heiterkeit). Auf eine Anfrage erklärt Präsident v. Levetzow, die Etatberathung solle zunächst zu Ende geführt und so dann die Initiativanträge berathen werden. Nächste Sitzung morgen Mittag 1 Uhr. Tagesord : Fortsetzung der heutigen Berathung. lande sind, dem Glücksspiele entgegenzutteten, so findet ich für die Vorgänge in Hannover eine Erklärung darin, >aß die Offiziere auf der Reitschule und somit dem Re- kiessorts vor. Das System der Alterszulagen für die mittleren und Kanzleibeamten sei bei dem Etat der Post- »nd Telegraphenverwaltung im Interesse der betreffenden Beamten selbst nicht zur Anwendung gebracht. Im Ganzen ngiebt der vorliegende Etat eine Mehrausgabe von 45 Millionen Mark; eine Mehreinnahme von 5'/, Millionen Die Realbrrechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke laste»d«t Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens n» Am» meldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rang- Verhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei de» unterzeichnet«« Amtsgerichts eingesehen werden. . Schneeberg, am 24. November 1SSS. Königliches Amtsgericht. -- «iw«. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Emilie Therese verehel. Schnei- »er geb. Hausman« eingetragene Grundstück, brauberechtigtes Wohnhaus mit Stall- ebäude, Schuppen und Garten, Folium 73 des Grundbuchs, Nr. 73 des Brandcatasters, tr. 78», 73 d, 294», 294 d des Flurbuchs für Schneeberg, a»f 15445 M. geschätzt, oll a» hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und e» ist der 28. Tecember ;893, Vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung des Vertheilungsplans anberaumt w^ uns davor hüten, diese Vorgänge dsm ganzen Offiziercorps zur Last zu legen. (Sehr richtig! rechts.) Nach meinen Erfahrungen und meiner Ansicht sind dergleichen Dinge im weitaus größten Theile unseres Heeres nicht vorhanden. Ind wenn dort überall die Regimentskommandeure im- Freitag, deu 1. Dezember 1893, Nachmittags 1 Vhr sollen hi Grünhain 7 Strumpfstrickmaschinen, »8 Stück Mütze«, 1 Spiegel, S Rohrstühle, L Tisch, » «opha, 2 Gessel, 1 «eschirrschrank, 1 Kleide» sekretür, L Waschtisch, 1 Kleiderhalter, L Komm»»« und I Kronleuchter meistbietend gegen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung gela»ge». Gammeichlatz im Rathskeller zu Grünhai«, t Schwarzenberg, am 27. November 1893. 7 Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Sekr. Roth. Mark; die Differenz von 39 ^/, Millionen sei event. also durch Matrikularbeiträge zu decken. Besonders betonte der Schatzsekretär die Nothwendigkeit, die Ausgaben möglichst statt in das Extraordinarium in das Ordinarium zu übernehmen, um nicht die Reichsschulden ins Ungemessene zu vermehren. Der Etat sei mit großer Sparsamkeit auf gestellt, und er glaube nicht, daß an demselben Abstriche möglich seien. Neue Steuern, wofür auch gar kein Be- dürfniß, zu verlangen, liege der Regierung vollständig fern. Die Steigerung der Mehrausgaben, welche im Einzelnen vorgeführt wurden, werde nicht durch die regelmäßige Steigerung der Mehreinnahmen erreicht. Die Mehraus gaben durch Matrikularbeiträge dauerns decken zu wollen, müsse nothwendig zu fortgesetzten Verlegenheiten der Einzel- ftaateu führen. Abg. Fritzen (Centr.) ging «ach wenigen Bemerkungen über die im Etat des Reichs - Postamts und des Reichs- Schatzamts neugeforderten Unterstaatssekretärstellen kurz ein auf den Kolonialetat, in welchem besonders der ostafrika nische Etat schon wegen des Missionswesens eine nähere Prüfung beanspruchen werde; beim Etat der Militärver waltung kam der Redner auf den hannoverschen Spielerpro- zeß. Redner führte u. a. folgendes aus: Ich glaube, das sind Enthüllungen, die jeden patriotisch denkenden Mann mit Bedauern, mit tiefer Trauer erfüllen müssen. (Sehr richtig.) Ich weiß nicht, was. man mehr beklagen soll, die Spielwuth der Offiziere oder den Leichtsinn, mit dem sie von den Wuch erern Gelder angenommen haben, ohne die scharfen Beding ungen oft auch nur gekannt zu haben, oder schließlich, daß sie sich und ihre Family in die größte Bedrängniß gebracht haben. Am meisten hat mich aber der Verkehr der Offiziere mit solchen Wucherern, Hochstaplern und sonstigen zweifelhaften Elementen in Erstaunen gesetzt, die man sonst nicht in gute Gesellschaft läßt. (Sehr richtig! link» und im Centrum.) Andererseits muß aber zunächst betont werden, daß nicht die einzige Schuld die Offiziere trifft, daß vielleicht die ' größere Schuld diejenigen trifft, in deren Netze sie gegangen! nung: ,. Posadowsky, Finanzminister Or. Miquel, Kriegsminister gimentsverbande entrückt waren. Dir finden im all, Lronjchtt^.Scheütudorf»L4aMstk«tq»^wE«chs-Mnrin«- ^meinen ^-daß-^aS 'Hohr vollzieht im H «mts Hollmann u. A. Die Bänke des Hauses sind mäßig besetzt. Die Etatsberathung leitete der Staatssekretär Ür. v. Posadowsky ein. Er gab zunächst eine Uebersicht über den Abschluß des vorigen Rechnungsjahres und legte dann die z« erwartenden Mehr- und Mindereinnahmen des laufenden Etats dar. Bei der Militärverwaltung wird eine Mehrausgabe von 10^ Millionen, bei der Marinever- valtung von Millionen, beim Etat des Reichsamts des Innern von */, Millionen Mark nöthig werden. Der Schatzsekretär ging dann zu dem vorliegenden neuen Etat über und führte die Mehrforderungen in den einzelnen
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