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Erzgebirgischer Volksfreund : 07.08.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189408070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18940807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18940807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1894
- Monat1894-08
- Tag1894-08-07
- Monat1894-08
- Jahr1894
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 07.08.1894
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licht» Einvernehmen üher rin gemeinsame» Borgrhen gegen de« kontraktbrüchigen -lrinstaat: über dl« Art diese» Bor« aehrnS schvrbrn aber «och Verhandlung««. Jedrnsall» hat Deutschland «och keinen einseitigen, entscheidenden Schritt gethan, wie da» die „Time»-, ihren Wunsch mildem Fac tum verwechselnd, bereit- meldeten. D«otfchl»«d. — Die „Norddeutsche Allgem. Ztg." führt in einem längeren Artikel au», daß di« Sozialdemokratie gltichwi« d«r Anarchismus st«tS bereit sei, den Weg de« Umsturzes zu beschreiten, sobald sie ihres Erfolges sicher sei. Die bestehenden Gesetze zur Bekämpfung der sozialrevolutionären Agitation seien nicht ausreichend. In Preußen würde man in der Bekämpfung der Umsturzbestrebungen wesentlich ge svrdert, Wern daS BereinSrecht dem in anderen Bundes- staatrn, wie Sachsen und Hamburg, giltigen Recht« konform gtstaltet würd«. Die „Nordd. Allg. Ztg." glaubt anneh men zu dürfen, daß die Absichten der Regierung auf eine Abänderung des preußischen BersammlungSrechteS gerichtet seien, so daß eine praktisch brauchbarere, mehr dem Be. dürfniß der Gegenwart entsprechende Gestalt gewonnen würde. Eine solche Gesetzvorlage dürfte in Preußen ver- muthlich auf ein bereitwilliges Entgegenkommen des Land- tags rechnen. — Ueber das gegen den Kanzler Leist und den Assessor Wehlau schwebende Disziplinarverfahren wird der „Boss. Ztg." mitgetheilt, daß nach Ablauf der Gerichtsferlen gegen Beide Anklage er hoben werden wird. — Die „Nordd. Allgem. Ztg." theilt Folgendes mit: Major Leutwein ist am 4. Mai mit einem Theil der süd- westakrikanischen Schutztruppe vor Naukluft eingetroffen, wo sich Witbooi in verschanzter Stellung befand. Witbooi ließ um Frieden bitten, Leutwein stellt« FriedenSbeding- ungen und sicherte dem Witbooi persönlich das Leben zu. Witbooi fand die Bedingungen zu hart. Nach längerem Briefwechsel zerschlugen sich die Verhandlungen. Am 9. Mai lfd. Js. eröffnete Leutwein das Feuer wieder, verschob aber die Hauptaktion bis zum Eintreffen der Verstärkung der Schutztruppe. Witbooi nahm nun die Unterhandlungen wegen Urbergabe wieder auf und Leutwein gewährte eine Bedenkzeit bis 1. August. Witbooi dankte lebhaft für diese Fristgewährung. Während der Waffenruhe begab sich Leutwein mit einem Offizier und zwei Mann in das Hot- tentottenlager, von Witbooi höflich begrüßt. Witbooi ver sprach bis 1. August eine klare Antwort auf di« Friedens bedingungen. Wilhelmshaven, 5. August. Se. Majestät der Kaiser ist heute früh kurz nach 8 Uhr an Bord der „Hohenzollern" nach Cowes abgereist. S. M. Kreuzer „Prinzeß Wilhelm" folgt der „Hohenzollern." Karlsruhe, 5. August. Der Bund der Inhaber des eisernen Kreuzes hielt heute eine Delegirtenversammlung ab. 41 Vereine mit 7000 Mitgliedern waren vertreten. In der Ehrrnsoldfrage beschloß die Versammlung ein Imme- diatgesuch an den Kaiser, worin demselben die Frage über lassen wird, zu übersenden und zugleich eine Petition an den Reichstag zu richten, die vom Kaiser bestimmte Summe zu bewilligen. Der Jahresbeitrag wurde aus 25 Pfennige festgesetzt. Die Gründung eines Vereinsorgans wurde ab- gelehnt. Begrüßungstelegramme wurden an den Kaiser, den Großherzog und den Fürsten Bismarck abgesendet. Am Nachmittag fand ein Festmahl und abends findet ein Barket in der Festhalle statt Orfirrrktch. Wien, 5. August. Die „Neue Freie Presse" ver öffentlicht den Inhalt einer Unterredung mit dem, „Old Gentleman" genannten, Mitarbeiter der russischen „Nowoje Wremja", der sich gegenwärtig in Wien aufhält. Dieser sagte, seine Entsendung nach Bulgarien sei nicht ohne Zu stimmung des russischen Auswärtigen Amtes erfolgt. Bul- garien sei, so erklärte er, ein wohlgeordneter Staat, in dem sogar eine musterhafte Ordnung herrsche. Bei der Erör- Irrung der Gründe, die den Sturz StambulowS herbeiführten, hob er hervor, in Bulgarien gebe es keine Russenfreunde in dem Sinne, daß Bulgarien an Rußland ausgeliefert werden solle. Von einer Wiederherstellung des russischen Einflusses in Bul garien könne keine Rede sein. Auch das gegenwärtige Ministerium und selbst Karawelow strebten nicht die Schmälerung der Selbstständigkeit Bulgariens an. Prinz Ferdinand selbst sei zu Zugeständnissen an Rußland bereit, so weit dadurch seine Ehre nicht berührt werde. Man trage sich in Bulgarien mit der Idee, nach der Wahl der neuen Sobranje eine Adresse an den russischen Kaiser zu richten, in welcher um Anerkennung des in Bulgarien herr schenden Zustandes gebeten werden solle. Aremkreich. Paris, 5. August. Die Commission für Erfind- ungen hat ihren Bericht an das Kriegsministerium über die Erfindung TurpinS erstattet. Der Bericht er klärt, daß die Vorschläge Turpins keine Er- findung bedeuten, die dem Staate, der sie erwirbt, irgend welche Ueberlegenheit vom Gesichtspunkt der nationalen Vertheidig- ung aus sichern würde. Turpin habe durch aus keinen auf praktische Versuch« gestützten Beweis geliefert. D"s Kriegsministerium habe seit 1891 Versuche gemacht, di« im Princip eine auffällige Ähnlichkeit mit den Vorschlägen TurpinS zeigten, bis jetzt aber keine befriedigenden Ergebnisse gehabt hätten. Di« Vorschläge TurpinS schienen sich aller dings auf «ine geistreiche Idee zu stützen; es sei aber un- gewiß, ob diese Idee zu einem Erfolge führen würde. Es bestehe kein Hinderungsgrund, Turpin daS EigenthumS- recht an feiner Erfindung zu lassen. Die Commission er suche Turpin, die ersten Versuche anzustellen, damit diese zeigten, ob das Kriegsministerium selbst mit seinen Ver suchen fortsahren sollte. Rußland. Petersburg, 5. August. Heute sand die Be- stchtigung des Lager- von KraßnojeSelo durch den Kais«« Alrxander statt. Wnlgarten. Sofia, 5. August. G«g«nüber de« Nachricht, daß die Billa StambulowS in Tirnowo angeblich von Partei gängern der Regierung in Brand gesteckt worden sei, sttllt ein« offizitll« Depesche s«st, daß «S sich um die Billa des Bruders StambulowS handelt, in deren Nähe Heu in Brand gerieth. Die Flammen ergriffen eine Schrun«, in welcher Heu lagerte, daS verbrannte. Die Billa erlitt kei nerlei Schaden. Man vermuthet, daß Bedienstet« d«S Bruders StambulowS das Feuer angelegt haben. Asien. — Die „Köln Ztg." meldet, die chinesische Regier ung sprach der deutschen Regierung für die durch da- deutsche Kanonenboot „JltiS" im Seegefecht zwischen den Japanern und Chinesen erfolgten Rettung von 150 Mann des „Kow-Shing ihren Dank aus. — Die Nachricht, daß Li-Hun-Tschang, der chinesische Bismarck, wie er oft genannt wird, bei seinem kaiserlichen Herrn theilweise wenigstens in Ungnade gefallen sein soll, weil er in den Kriegsrüstungen hinter den Japanern zurück- geblieben sei, erregt im gegenwärtigen Augenblick begreif- licheS Erstaunen. Li-Hung Tschang ist noch in einem ganz andern Sinne allmächtiger als Bismarck; er erinnert viel mehr an Wallenstein, sintemal er thatsächlich fast der Eigen- thümer einer Armee von 75 000 Mann und der besten Flotte im Osten ist. Er besitzt ungeheuren Reichthum und hat keine Feinde, in dem Sinn«, daß er sie alle besiegt hat. ES ist kaum eine Uebertreibung, wenn man behauptet, daß er und nicht der Kaiser der thatsächliche Beherrscher der 350 Millionen Zopfträger ist. Ungleich dem Kaiser, der aus der Mandschurei stammt, ist er ein reiner Chinese, und darin beruht zum Theil seine Stärke. Schon im Jahre 1860 nahm er eine solche Stellung ein, daß er mit dem berühmten Gordon zusammen speiste. 1880 wurde er Großkanzler. ES ist nicht das erste Mal, daß er in den Schatten der kaiserlichen Ungnade gerathen; sHon 1870, nach dem Blutbade von Tientsin, ging er vieler Titel ver lustig, weil er angeblich seinen Oberb fehlshaber im Stiche ließ; aber schon 1872 kehrte er in Amt und Würden zurück. Er ist jetzt 71 Jahre alt, steht also auf der Schwelle des Greisenalters und mag es auch an Emsigkeit haben fehlen lassen. Immerhin aber ist er der einzige Mann in China, der allgemeine Autorität besitzt; man darf aber annehmen, daß der Verlust des Abzeichens der gelben Reitjacke ihn nicht ohne weiteres aus dem Sattel hebt. Er ist ein Freund des Grafen Jtu und theilt dessen Befürchtungen ob der wachsenden Macht Rußlands. Im Jahre 1888 gestand er offen ein, daß die russisch chmrsischen Beziehungen nach Been digung der transsibirischen Bahn eine Umwandlung erfah ren würden; er will aber diesen Zeitpunkt abwarten, währ end Graf Jtu ihm zuvorkomwen will. — Nach ein«r Meldung des Daily Chronicle aus Tokio sind Berichte über einen neuen Zusammenstoß ringe- laufen. Nach der jüngsten Niederlage vereinigten di« Ji- paner ihre Streitkräfte, ergriffen die Offensive und erfoch ten einen glänzenden Sieg Es scheint, als wenn schon zwei chinesische Heere aus China den Grenzfluß Aalu über schritten hätten, erstere 20000 Mann hauptsächlich aus Regimentern der schwarzen Flagge, letztere 8000 Mann aus der- mandschurischen Besatzung aus Mutten und Kirrin. Die ersten marschirtm wahrscheinlich über die Antschu und Pinkyang auf Söul, diese auf Wonsan an der Nordost küste Koreas bei Port Lazarew. Natürlich würde bis zu einem Zusammenstoß mit den Japanern noch geraume Zeit vergehen. Die chinesische Flotte hält sich in den Kriegs häfen Waiheiwai und Port Arthur, sodaß, wenn Japan die Seeschlacht wünscht, es dahin Vordringen muß. China verfolgt also ein abwartendes Spiel. Es verlautet aus bester Quelle, daß es die Besorgniß vor der Bereinigung der chinesischen Nord- und Südarmeen war, die Japan zur Kriegserklärung bewog. Es befürchtete, seine Truppen möchten in Korea erdrückt werden. — Ein offizielles japanisches Telegramm meldet: Nach einem heftigen fünfstündigen Kampfe vom 29. Juli, nachmittags 3 Uhr ab, gewannen wir einen ent scheidenden Sieg. Die feindliche Verschanzung bei Schonghong wurde erobert, mehr als 500 von 28000 chinesischen Soldaten wurden getüdtet und verwundet, während unserseits nur 5 Offiziere und 70 Soldaten ge- tödtet wurden. Der Feind floh aufgelöst gegen Hongt- schau, wahrscheinlich um die koreanischen Boote bei Gursan zu benutzen. Wir eroberten viele Flaggen, Kanonen und sonstiges Gut und nahmen vom feindlichen Hauptquartier in Asan Besitz. A«» v « «y f e «. — Um den Reisenden, welche eine direkte Fahrkarte bis zur Zielstation ihrer Reise nicht erhalten können, die ungestörte Fortsetzung der Reise bis zu dem Reiseziel zu sichern, ist auf sämmtlichen deutschen Eisenbahnen die Ein richtung getroffen, daß die für die Weiterreise nöthigen Fahrkarten und Gepäckscheine auf der Abgangsstation des Zuges telegraphisch gegen Entrichtung einer Gebühr von 25 vorausbestellt werden können. Wird eine neue Abfertigung mehrmals erforderlich, so können die Depeschen gegen Zahlung von je 25 H sämmtlich schon am Ab gangsorte aufgegeben werden. Anträge auf Vorausbe- stellung von Fahrkarten und Gepäckscheinen sind an den diensthabenden Stationsbeamten zu richten. Dem reisenden Publikum wird empfohlen, im eigenen Interesse von dieser Einrichtung Gebrauch zu machen. Dresden, 4. Äug. Die Vorarbeiten für daS in der Zeit vom 19. bis mit 22. August ». v. hier statt findende 1. WettinbundeSschießen nehmen ihren ungestörten Fortgang. Nachdem seitens des „SchießauSschusseS" die von ihm festgestellte Schießordnung an die einzelnen Schützengesellschaften versendet worden, hat derselbe die zum Schießen benvthigten Karten, Listen und Stempel in Arbeit gegeben und Vorsorge getroffen, daß möglichst allen Anforderungen Rechnung gettagt« werden kann.. Setten» de» Finanzausschuss«» ist «in« silbern« Festmünzt in ge schmackvoller Ausführung «iner Dresdener Präganstalt in Auftrag ««geben und mit der Fortfindung der bereit» in größerer Anzahl bestellten Fistkarten begonnen worden. Auch sind bei dem CentralauSschuß bi» jetzt schon Werth- voll« Ehrengaben, u. A. se t«n» der Stadt Dresden ein Kunstgegenstand im Werthe von 300 Mk, von der priv. Scheiben - Schützen - Gesellschaft Chemnitz drei Prämien im Werthe von 100 Mk., von der Bürger - Schützen - Gesell- schäft Döbeln eine Ehrengabe im Werth« von 30 Mk., von d«r Schützengesellschaft Zittau «in« Silberprämi« im Werth« von 25 Mk., firner je «ine werthvoll« Prämie seitens d«S Finanz-, Schieß-, Bau-, WirthschaftS- und Ber- gnüzunaS-ÄuSschusfeS re angtmeldet bez. eingesandt worden. Unter Leitung des Wirtschaftsausschusses hat man mit d«m Bau der benvthigten Bureau-, Gewehrdepots re. be gonnen, wLhr«nd der Festausschuß bemüht ist, den be suchenden Schützen durch Festlichkeiten verschiedrner Art den Aufenthalt in DrrSden jo angenehm wie möglich zu gestalten, so daß daS Fest ein in allen Theilen gelungene- zu werden verspricht. Leipzig, 5 August. Heute Vormittag wurde der 15. BerbandStag deutscher Buchbinder-Innungen im Kry- stall-Palast abgehalten. Der Vorsitzende deS Verbandes Schlafmann (Berlin) eröffnete die Sitzung und Slaby (Berlin) erstattet^ den Jahresbericht. Danach gehören dem Verbände zur Zeit 36 Innungen mit etwa 1600 Mit gliedern an. Hierauf folgte die F«ier deS 350jLhrigen Bestehens der Leipziger Buchbinder-Innung durch Fahnen weihe. Um 1'/» Uhr wurde die Fachausstellung eröffnet, die in solcher Ausdehnung bisher einzig dasteht. Dieselbe ist von 179 Ausstellern beschickt und fitzt sich aus 7 Grup pen zusammen, die hervorragendes Fachinteresse bieten. — Am Sonntag früh 5 Uhr hat der 21jährige Handarbeiter Heinze in seiner in Bolkmar-dorf bei Leipzig gelegenen Wohnung seine 21jährige Geliebte, die Arbeiterin Zieger, mittels eines Revolvers erschossen, worauf der Mörder sich selbst durch zwei Schüsse tödtete. Als Grund der That wird Eifersucht anzegeben. — Einen gefährlichen Fund machte ein Schulknabe in Zittau im Mandauflusse. Derselbe fand beim Baden ein avgeschosseneS, aber noch nicht «xplodirtes Shrapnel. Der Knabe nahm das gefährliche Fandstück mit nach Hause und wollte damit spielen. Zum Glück wurde ihm das Geschoß noch rechtzeitig abgenommen und an di« Polizeibehörde abgeliefert. Wie dieses Geschoß in die Mandau gerathen ist, ist unrrklärlich. — Von dem königlichen Justizministerium ist unter dem 1. August d. I. auf die Ergreifung des muihmaßlichen Raubmörders Kögler eine Belohnung von 500 Mark ausgesetzt worden; mehrere Einwohner Oy bins haben weitkre 300 Mark auf die Ergreifung deS Raubmörders, welcher den Mordanfall auf dem Töpfer verübte, als Belohnung ausgesetzt. Hoffentlich trägt diese hohe Belohnung dazu bei, den Aufenthalt Kög lers zu ermitteln und seine Festnahme herbeizuführen. — Am Wundstarrkrampf v-rstarb am Mittwoch Voimit- tag der an der Saydaerstraße in Olbernhau ansässige Handelsmann Berger. Derselbe war am Dienstag der vergangenen Woche in der Nähe von Freiberg dadurch zu Schaden gekommen, vaß ihn der mit etwa 8 Zen wer Waaren beladene Handwagen, an welchem das Schleif, zeug versagte, auf abschüssigem Wege niederriß und durch die Räder an der Brust und einem Bein ver letzte. Die Wunden, welche anfänglich eine Besserung versprachen, verschlimmerten sich jedoch in den letzten Tagen und die endlich herzugezogene ärztliche Hilfe konnte den bedauerlichen Ausgang nicht mehr abwenden. — Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich am Mittwoch Vormittag in Erfenschlag bei Chemnitz. Ein Knabe fuhr ein zweijähriges Kind in einem Fahrstuhl an der Zwönitz spazieren, als plötzlich das Gefährt umkippte, das Kind in den Fluß stürzte und darin leider ertrank. — In der Nacht vom letzten Juli zum ersten August stürzte der auf der Höhe zwischen Berge« und Gelten- grün befindliche Aussichtsthurm ein. Derselbe sollte in diesen Tagen wegen seiner Baufälligkeit abgetragen werden, nun hat Wind und Regen diese Arbeit erspart. Genannter Thurm wurde zur Erntezeit des Jahres 1882 auf jener Höhe (607 m) vom Erzgebirgsverein zu Adorf erbaut, während der verstorbene Rittergutsbesitzer Herr Julius Roßbach auf Bergen das Holz dazu unentgeltlich lieferte. Im Monat September 1882 erhielt er durch Herrn Schul- direktor Arnold, vormals in Adorf, jetzt in Leipzig. Klein- zschocher seine Weihe und bekam zu Ehren des Mannes, der in der uneigennützigsten Weise so viele Opfer dafür gebracht hatte, den Namen „Juliusthurm." In späteren Jahren hatte die Wittwe drs verstorbenen Herm Julius Roßbach auf ihre Kosten den Thurm nochmals repariren lassen, so daß er wieder bestiegen werden konnte. Mit der Zeit ward er aber immer defikter, und sein Abbruch war un- vermeidlich. Sonach hat der Juliusthurm 12 Jahre lang auf lustiger Höhe gestanden und manchen Touristen von Weitem gegrüßt oder durch seinen lohnenden Rundblick erfreut. — Herrn Brauereibesitzer Heinig in Berusgrü« bei Mehltheuer ist in seinem im Dorfe gelegenen Teich der ganze Fischbestand im Wrrthe von 70—80 Mk. verendet. Man vermuthet, daß die Fische von einem Rachsüchtigen vergifttt worden sind. zu der am Mittwoch, dm 15. August dieses Jahre» Vor mittags */,12 Uhr statlfindenden öffentlichen Sitzung des KrelsausschusseS. 1. Meinungsverschiedenheit zwischen dem Stadtrathe und den Stadtverordneten zu Glauchau wegen Neuregelung der Gehalte der dortigen Rathsbeamten. 2., Die von der Firma C. G. Bäßler in Werdau beabsichtigte Aufstellung von Maschinen in der zu erbauenden Fabrik an der Kvr- nerstraße dort gegenüber der Schule. 3., Gesuch des Na turheilkundtgen Otto Hirt in Glauchau um Genehmigung
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