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Erzgebirgischer Volksfreund : 22.09.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192009224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19200922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19200922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1920
- Monat1920-09
- Tag1920-09-22
- Monat1920-09
- Jahr1920
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 22.09.1920
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Erzgebirgischer Dolkssreunö I: Nr. 220. Aue, Erzg., Mittwoch, den 22. Sept. 1920. 73.Zahrg. ; l! /. DK Papierknapphoit zwingt zur Verwendung diele» Noi»3«Itung«kopsea. ! >" 7 . I Auf Dlail 17L des Handelsregister» Ist Heuke das Erlöschen der Firma Sderl öd Wüller In Schneeberg eingeiragen worden. . Schneeverg, den i7. Scpiember 1920. Da» Amtsgericht. Neuflüdlel. Wegen Reinigung dleiben Freitag, de« 24. September 1929, nachmittag», na» Sonnabend, den LS. September 1920, unsere Rats- un» Sparkassenräum« gefchlossen. Standesamlsangelegenheilen werden Sonnabend oormitlags lt—12 Uhr erledigt. veuttüdtel, den 21. September 1929. Der Stadlrat. vr. Richter, B. Ser «»melnderorstand. Der «emetudevorttand. Die deutschen Waren unter englischer Flagg«. M Waren aus Berlin, Lösung der hielt der Reichsfinanzminister seine Absicht, zu demissionieren, auf- recht. Man rechnet mit einer vorzeitigen Rückkehr des Reichsprä sidenten für morgen nach Berlin. * Die Wahl des Reichspräsidenten soll im Dezember d. I. stati- siuden, nachdem dem Reichstage im Oktober eine betretende Vorlage zugehen wird, Lbert wird auf eine Wiederaufstcllung verzichten. Dte Kabtnellskrlfis. 29. Sept. Die Beratung 'm Reichskabinett hat ikein« Krisis gebracht. Auch in den heutigen Besprechungen Gespensterseher. München, 20. Sept. Die Blätter bezeichnen dte M. :ng des „Vorwärts"' über eine geplante Ausrufung des Prinzen sprecht als König und über die Organisierung einer monarchistischen Neichs- zertriimmerung als aufgcwärmte Tatarennachricht und L.Fenster- seherei. Beschleunigte Steuererhebung. Berlin, 29. Sept. Staatssekretär Mösle aus dem Reichsfinanz- Ministerium befindet sich auf einer Dienstreise, um mit den Priisi- deuten der Landesfinanzämtcr wegen einer beschleunigten Erhe. bng der Besitzsteuern und des Reichsnotopfer» zu beraten. Die amttichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden bv«««« ta -«« Gefchäfisstellen -es „Erzgebirgischen Dolk»fr«on-es" in Aue, Schneeberg Löhnitz «nb Schwarzenberg eingesehen «erben. Oessentliche Sitzung -er Slavloerordnelen zu Schneeberg Freitag, -en 24. September 1920, «ach«. 9 Ahr, »»« - Meberschlema. Feneralarm In nächster Zeit wird zu einer Aebnng der Freiwilligen Feuerwehr Alarm geblasen werden. Zur Vermeidung von Beunruhigung wird dies bekannt gemacht. Der «emeindeoorslan». Ab 1. Vitvder 1920 gellen für d« Ganmtnbeanet einschließlich der «asten und des GrnShrun«- amt» frlgend« «efchan,-»»««: * 8-12 Uhr vormittag». 2-8 Uhr nachmittag», Sonnabend» r 8-8 Uhr durchgehend. von 8—12 und 2-4 Uhr, Sonnabend» von 8—1 Uhr. Borkan, den 18. September 1920. Felberverpachlung. Sonnabend, den 2». September 192«, nachmittag» 2 Ahr, Hindenburgs Glaube an Deutschland» Zukunft. Berlin, 29. Sept. Der Redakteur des in Rosenheim erschei- nendcn Organs der Bayrischen Volkspartei Dr. Wendelstein wurde in Hannover von Hindenburg empfange:». Ter Marschall sagte am Schluß der Unterredung bewegt: Deutschland wird solange nicht zugrunde gehen, als es den Glauben an seine weltgeschichtliche Sen- dung behält. Ich habe das Hcldenrinoen meines Vaterlandes ge- sehen und glaube nie und nimmer, daß cs jein Todesringen gewc- len ist. Der gute alte deutsch« .Geist »izd sich wi^ durchsetzen. Die Diktatur. Berlin, 29. Sept. Gestern vormittag sollten in Berlin eine Reihe von Protestkundgebungen gegen die von den beiden sozial demokratischen Parteien ausgestellte Kandidatur des Unabhänigen Dr. Löwenstein zum OberstaLtschulrat des neuen Großberlin statt finden. Sowohl die Deutschnationale Volkspartei, als auch die Deutsche Volkspartei und das Zentrum hatten Versammlungen an gekündigt. Zu einer ordnungsmäßigen Abhaltung der Versamm lungen ist es nirgends gekommen, da die U. S. P. schon vorher den Zirkus Dusch und die übrigen Lokale besetzt hatten. Die wenigen bürgerlichen Versammlungsteilnehmer, welchen es gelungen war, in den Saal vorzudrängen, wurden mit Gewalt hinausgedrängt, wobei es vielfach zu Tätlichkeiten und Verletzungen kam. Die Sicher heitspolizei nahm mehrere Verhaftungen vor. Laut „Dost. Ztg." wurde der Direktion der Großen Berliner Straßenbahn heute mitgeteilt, daß die Funktionäre der Angestellten und Arbeiter einstimmig beschlossen haben, am Mittwoch in einen eintägigen Proteststreik gegen die Wahl des Professors Giese zum Verkehrs-Stadtrat zu treten. Der Vorstand des Dezirksverbandes Groß-Berlin der sozial- demokratischen Partei warnt im „Vorwärts" die Arbeiterschaft vor der Teilnahme an einer zu Dienstag, 21. September, vormittags an gesetzten kommunistischen Demonstration. Berlin, 29. Sept. Aus den Berliner Eisenbahnerwerkstätten sind heute sechs Eisenbahner wegen Aufforderung zum Ungehorsam gegen die Anordnungen des Reichsvcrkehrsministeriums entlassen worden. ' Teuernngszuschüsse für Kriegsbeschädigte. Da» Bezirksamt für Kriegerfürsirge in Zwickau schreibt uns: Den Kmegshinterbliebenrn sind durch Erlaß des Reichsavbeitsministeriums vom 28. Juni 192« — V. A. Nr. 11128 — nach Ortsklassen abgestufte Teuerungszu- chläge bewilligt worden. Es wird nicht verkannt, daß dadurch nicht ür alle Fälle ausreichende Hilfe getroffen worden ist. Es erscheint nelmrhr erforderlich, die Hinterbliebenen wie auch di« Beschädigten, oweit der Anspruch auf Dersorgungsgebührniffe bereit» festgestellt st, im Fall der Bedürftigkeit durch laufende Vorschüsse, möglichst bald in den Genuß der durch das R.ichsverordnungsgesetz eintreten den höheren Debührniss« zu setzen. In welchem Umfange und aus welchem Weg« die» am Schwarzenberg. Brennstossbezugsmarken. Dom Bezirksoerband ist uns eine kleine Menge Brennspiriius-Marken zur Verteilung an die minderbemittelten Haushaltungen überwiesen worden. Infolge der geringen Menge können nur die jenigen minderbemittelten Haushaltungen berücksichtigt werden, die «eins Gaskocheinrichtungen besitzen und bei denen Kinder unter 2 Jahren, Kranke oder alt« Leute vorhanden sind. Die Marken werden Mittwoch, »en 22. September, vormittag für die Einwohner im 1. bis S. Bezirk und 8. Bezirk (Wildenau) in unserem Ernährungsamt und für di« Einwohner im 7. Bezirk (Neuwcll) in der dortigen Verwaltungsstelle ausgegeben. Schwarzenberg, den 21. September 1929. Der Rat -er Stabt. Millerand. Genf, 29. Sept. Die Kandidatur Millerand» al» Präsident rückt immer mehr in de« Vordergrund. Eine Ablehnung Millerand» scheint nicht mehr wahrscheinlich. Erfolg« der Polen. Genf, 29. Sept. Von der polnischen Südfront wird gemeldet Dubno steht vor dem Fall. Von der Festung Rowno sind di» Außenforts gefallen. Durch die Einnahme dieses Festungsdreieck» wird dem polnischen Heere der Weg nach Kiew sreigemacht. Die polnisch-litauische» Verhandlungen. Kown», 29. Sept. Die litauische Telearaphenagentur teilt «Utz. daß die litauische und polnische Delegation Kalwarja verlassen haben, da die Polen auf ihrer Forderung, Lie Litauer sollten sich auf di» Foch-Clemenceau-Linie zurückziehen, bestanden und den litauische« Vorschlag, «ine neutrale Zone zwischen beiden Armeen zu errichten, ablehnten. Der Hunzerstrett de» Bürgermeister» von Cork. London, 20. Sept. Der Bürgermeister von Cork, -er jetzt den 38. Tag hungert, befindet sich noch in unverändert schwachem Zu stande. Aber eine unmittelbare Gefahr besteht nicht, (Scheinbar kriegt der gute Mann „hintenrum" doch etwas zu essen. E. D.) Ei» sinnisches Flottenbauprogramm. Kopenhagen, 29. Sept. Laut Meldung der „Dcrlingste Tidende" aus Helsingförs hat das Kriegsministerium ein großes Flottenbau« Programm ausgearbeitet, das im Laufe von 9 Jahren durchgeführt werden soll. Die Kosten werden auf 609 Millionen Mark veran schlagt. Der indische Großindustrielle Jevanjee aus Bombay, der gegen wärtig in Berlin weilt, um die deutsch.indischen Be ziehungen wieder anzu knüpfen, erklärte, cs sei lange Zeit den Indern überhaupt nicht zum Bewußtsein gekommen, -aß wirtschaftliche Beziehungen zwischen Indien und Deutschland bestan den hätten. Davon habe die indische Bevölkerugn erst eine Ahnung bekommen, als mit Ausbruch des Krieges alle die guten „eng lischen" Waren aufhörten, den Indischen Markt zu er reichen. Damals sei es den Indern klar geworden, daß diese guten Waren deutschen Ursprungs waren, -aß England aus dcm „Made in Germany" einen „Made in Lngland"-Stempel gemacht hatte. Man sehe jetzt in Indien nicht ein, weshalb Indien seine Deutschland über England beziehen solle. sollen 7—8 Scheffel Feld vom früheren Pechsteinschen Gasthof in Teilstücken zu je 1 Scheffel meistbietend an Ort und Stelle verpachtet werden. Pachtzett zunächst 1 Jahr, Verlängerung nicht ausgeschlossen. Treffpunkt: Oberer Ouerweg. Bockau, den 18. Scpiember 1929. Das Attentat tn Re« York. Amsterdam, 20. Sept. Berichten aus Ncwyork zufolge tst es ausgeschlossen, daß die Explosion in Wallstreet sich zufällig ereignet hätte. Die Amerikaner erkennen, daß die bolschewistische Agitation nicht nur in europäischen Ländern, sondern auch im Herzen der Ber einigten Staaten ausgeübt wird. In einem Briefkasten in der Nähe der Wallstreet wurden drei Minuten vor der Katastrophe mehrer« Flugblätter gefunden, auf denen mit roter Tinte die Worte standen: Unsere Gedul- ist zu Ende! Befreit die politischen Gefangenen oder Euer aller Tod ist sicher! Der verhaftete Mann namens Fisher, der vor dem Attentat an eine Anzahl von Leuten Warnungsbriefe ge sandt halt« und nach dem Irrenhause gebracht worden ist, erklärt«, die nächste Bombe sei für den Präsidenten Wilson bestimmt. A OerMche Angelegenheiten. Neue Bestimmungen über die Lohnpfändung. WW. Entsprechen- den weiter gestiegenen Kosten für den not wendigen Lebensunterhalt ist durch Reichsgesetz vom 10. August 1020 der pfau-freie Teil des Dienst- und Arbeitslohnes mit Wirkung vom 1. Oktober 1920 ab erweitert worden, Bisher waren -er Pfän dung nicht unterworfen: a) bei Ledigen 166,67 Mark monatlich (2000 Mark jährlich) und zwar zwei Zehntel des Mehrverdienstes. Der Gläubiger könnt« also acht Zehntel -es 166,67 Mark monatlich übersteigenden Lohne* pfänden, nur der 250 Mark monatlich (3000 Mark jährlich) über steigende Lohn war unbeschränkt pfändbar. Dom 1. Oktober 1929 ab sind die doppelten Grundbeträge pfandfrei, sodaß der Gläubiger nur acht Zehntel des 333,34 Mark monatlich übersteigenden Arbeits lohnes und unbeschränkt den 500 Mark monatlich übersteigenden Lohn pfänden kann. d) bei Verheirateten waren bisher 298^4 Mark monat lich (2599 Mark jährlich) und zwei Zehntel des Mehrverdienstes in jedem Falle unpfändbar. Für jeden Unterhaltsberechtigten Ange hörigen blieb ein Zehntel mehr pfandfrei Lie zum Höchstsätze von sechs Zehntel. Bei einen: Schuldner mit Ehefrau und drei oder mehr Kindern ohne eigenen Verdienst konnte also -er Gläubiger vier Zehntel des monatlich 208,34 übersteigenden Betrages, jedoch unbe schränkt den mehr als 375 Mark monatlich (4500 Aiark jährlich) be tragenden Lohn pfänden. Auch hier sind die Grundbeträge vom 1. Oktober 1020 ab verdoppelt. Im oben erwähnten Falle sind als dann vier Zehntel des monatlich 416,67 Mark übersteigenden Be trages und unbeschränkt der mehr als 780 Mark monatlich betragend» Lohn der Pfändung unterworfen. Bei laufenden Unterhaltsansprüchen getrennt lebender Ehe« flauen und ehelicher Kinder ist Ler Lohn ohne jede Beschränkung pfändbar. Bei den unehelichen Kindern muß dem Schuldner -«» notdürftige Unterhalt und seiner Familie der standesgemäße Unter- halt pfandfrei gelassen werden. Bestimmte Beträge sind hierfür im Gesetz nicht genannt; sie werden aus Antrag des Gläubigers vom Gericht nach den örtlichen und persönlichen Bedürfnissen unter Be rücksichtigung der gesteigerten Kosten des Lebensunterhaltes festge setzt. Die erwähnte Erhöhung der pfanLfreicn Teil« der Arbeits lohnes tritt zwar am 1. Oktober 1920 von selbst ein; -a aber der Arbeitgeber auf Grun- früherer Pfändungs-Schlüsse die Abzüge in -er bisherigen Höhe rechtswirksam machen kann, solange ihm nicht eine Berichtigung des Pfändungsbeschlusses zugestellt ist, so empfiehlt es sich, bei dem Amtsgericht, das den LohnpfanLungsbeschtuß erlassen hat, rechtzeitig schriftlich zu beantragen, Len Beschluß nach den zm» 1. Oktober 1920 ab geltenden Bestimmungen zu berichtigen. Englands Wirtschaftslage. Die Krise auf dem W-ltwarrnmarkt hatte Las britische Wirt schaftssystem sehr stark getroffen. Man hatte, in Erwartung Les großen Warenhungers nach dem Kriege und auf Grund der Er fahrung, daß nach jedem gewonnenen Kriege Englands Handel und Industrie florierte — Krieg ist Geschäft —, sich industriell ganz be sonders für Vermehrung Ler Erzeugung vorbereitet und die Land wirtschaft völlig vernachlässigt. Vian wollte Japan und Nord amerika Konkurrenz machen, ganz Europa ausbeuten. „Vermehrung -er Erzeugung ohne Rücksicht auf Gestehungskosten" war Las Schlag wort. Die Löhne stiegen und wurden anstandslos bewilligt. Aber die von Amerika ausgehende Warenkrise warf alle Berechnungen über den Haufen. Die Welt litt nicht so sehr am Hunger nach InLustriewarcn, sondern an einem rein physischen Hunger. Um diesen zu befriedigen, setzte man den Ankauf von Waren auf das Mindest maß herab. Dazu kam, daß aus Nordamerika und Japan viele In-' -ustriegcgenstände in Massen auf den Miarkt geworfen wurden, de^ bisher Domäne der englischen Industrie war. Die Riescnstocks in Len englischen Lagerhäusern leerten sich nicht und England ertrinkt auch jetzt noch in Eigenware. Dazu ist Lie Erzeugung nicht ge steigert worden, sondern stockt, weil Lie Arbeitsmeng« nachgelassen hat. Für viele Dinge ist also England auf die Einfuhr angewiesen. Ueberhaupt ist Lie englische Fertigware viel teurer als die anderer Nationen auf dem Weltmärkte. Der Beschäftigungsgrad in -er englischen Industrie ist also ge ringer geworden, gleichzeitig sind aber auch im Monat August Vie Indexziffern gesunken und dieser ziemlich starke Preissturz L-r Lebensmittel allein läßt Lie schlechte Wirtschaftslage noch nicht a'f:u fühlbar werden. Der Gradmesser für England ist aber stets die Handelsbilanz. Und diese hat sich nicht so gestaltet, wie die Engländer hofften. S:e ist z. B. für den Monat August 1920 viel ungünstiger als für den Monat Juli, wenn auch etwas besser als für den gleichen Monat -es Vorjahres. Ein- un- Ausfrchr gingen im August zurück. Die Ausfuhr — «in schlechtes Zeichen — stärker als die Einsuhr. Die Ausfuhr von Steinkohle war im August um 326 000 Torme» geringer als im August 1919, brachte allerdings infolge der hohen Ausfuhr preise 2)4 Millionen Pfund Sterling mehr ein. Auch an Kattunen, anderen Baumwoll- und Textilwaren wurde weniger ausgefllhrt (2 700 000 PfunL), wenngleich -er Wert auf 14 195 000 Pfund stieg. Bis zum 1. Septsm^r 1920 betrug Ler Wert der englischen Ein- fuhr 1348 964 000 Pfund Sterling, 32 v. H. mehr als in der gleichen Zeit Les Vorjahres, die Ausfuhr wurde mit 889 882 000 Pfund Sterling bewertet, hierzu kam eine Wiedereinfuhr von 167 607 000 Pfund Sterling, sodaß die Gesamtausfuhr immerhin noch unter der Einfuhr blieb. Englands Handelsbilanz ist also nicht, wie man er wartet hatte, aktiv geworden. Immerhin mag dieses Ergebnis günstig erscheinen, in Wirklich keit sind aber entscheidend Lie Warenmengen, nicht die Warenwerte. Die englische Valuta steht gut, abgesehen vom Dollar. Für verhält nismäßig wenige Pfund Sterling erhalt England eine Menge euro päischer Waren. Wenn trotzdem der finanzielle Ertrag der Einfuhr so hoch ist, dann scheint Las zu beweisen, daß die britisch« Eigen erzeugung entweder zu teuer ist oder, was auch die Ausfuhr beweist, an Quantität nachgelassen hat. Dieser ungesunde Zustand macht aber mit Recht den englischen Volkswirten große Sorge. wenn auch erst nach schwerster Läuterung im Glutofen- von Leid und Leidenschaft. Die Sturmflut der Leidenschaft und Lie tönenden Redensarten werden sich wieder verlaufen; das Blut all«r, die im Glauben an Deutschlands Grüß« gefallen sind, wird nicht vergebens geflossen sein. Mit dem Glauben an Deutschlands Zukunft steige ich ins Grab. Die Schiffahrtsplüne des Norddeutsch«» Lloyd. Paris, 20. Sept. „Ncwyork Herald" meldet, -aß der General direktor Les Norddeutschen Lloyd, Heinecken, aus Amerika in Ply- mouth eingeiroffen ist und erklärt hat, im nächsten Frühjahr würden die Schiffe Les Norddeutschen Lloyd jene Linien wiKxr befahren, die sie vor dem Kriege befuhren. " - Die -rohen-e ErnührungsschwierlgkeN. Berlin, 20. Sept. Im Hauptausschuß -es Abgeordnetenhauses wies Abg. v. d. Osten (D.-N.) darauf hin, daß bl« Ernähnmgslag« katastrophal werden kann. Abg. Heilmann (Soz.) erklärte es im Anschluß daran sür notwendig, möglichst rasch mit dem Ernäh- rungsminister Dr. Hermes eine gründliche Aussprache herbeizu- sührcn. Die drohende Katastrophe sei durch -en plötzlichen Abbau der Zwangswirtschaft herbeigeführt worden, nicht nur in Ler Ge treide-, sondern auch in der Fettwirtschaft. An dieses Urteil schloß sich Abg. Kloft (g.) an und der Minister Severing erklärte aus drücklich, sür die Aufrechterhaltung -er Ruhe nur sorgen zu können, wenn -ie Crnährungswirtschaft für einigermaßen ausreichende Nahrung zu erträglichen Preisen sorg«. Basel, 20. Sept. Wie verlautet, gehen von -er deutsche» Kar toffelernte -«deutende Mengen über Elsaß-Lothringen ins Ausland, namentlich nach Frankreich. Die schweizerischen Bundesbahnen be- müh-rc-stch Larum». L,ie. KwxtMeIu- iMe Hik-Lchmelr-L». leiten, uw dadurch für die Schweiz selbst billige Kartoffeln zu erhalten. Die deutsche Reichsregierung soll von diesem Kartoffelverkauf unter richtet sein, aber noch kein« Maßnahmen dagegen getroffen haben. Spartakus. Me die „Rote Fahne" mitteilt, hat -!e Kommunistische Partei (Spartakusbund) ihren Namen, entsprechend dem Ukas von Moskau, in Kommunistische Partei Deutschlands, Sektion -er Dritten kom munistischen Internationale, umgcändert. Die Unabhängigen in Eilenburg, die zu den Radikalsten ge hören, beschlossen mit 211 gegen 64 Stimmen, die Moskauer Be dingungen abzulehnen. Au» SÜLwest. London, 20. Sept. „Times" melden, daß -I« deutsche» Kolo nisten des vormaligen Deutsch-Südwest-Afrika» -cm General Smuts in Windhuk ein Memorandum überreichten, in welchem sie erklären, daß die Verwaltung Dcutsch-Südwest«Afri!as als Teil der Südafrikanischen Union eine Verletzung d«» Fried««» bedeuten und den einmütigen Wünschen der Einwohner widersprechen würde. Das Memorandum fordert das Fortbestehen deutslher Elnrichtun- gen, die Zulassung deutscher Kultur, die Rückkehr der Deutschen, die Errichtung eines deutschen Konsulate», das Deutsche als Amts- spräche und die Beibehaltung des bürgerlichen Gesetzbuches, da die Einführung ü«s in Südafrika geltenden römisch-holläiHlschen Rechts einen Rückschritt um Jahrhunderte bedeuten würde. — In seiner Antwort erklärt» General Smuts, die Deutschen sollten es für immer aufgebcn, nm Unterstützung und Hilfe nach Deutschland ausruschanen; sie müßten einsehen, daß ihr Schicksal non nun an unauflöslich mit der Un Ul
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