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Erzgebirgischer Volksfreund : 24.03.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192103241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1921
- Monat1921-03
- Tag1921-03-24
- Monat1921-03
- Jahr1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 24.03.1921
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«Hm« der Laysrischen Staatsregleruna »u de« Gesetz über du Durchflchrm» der Artttel 177 und 178 de» Frieden »vertrag«» tm «tulDeeat «n«lei Beschlüsse gefaßt ward«, find. O Uektztreug der Gr addeUUA»mtu1fbn» DI» »Mchst» Konferenz der ErnShrungsmintster findet am Montag de» 4. April, im Bremen statt. Auf der Tagesor-nung fiehen-i» Umstellung der Milchwirtschaft sowie die Beschränkimg de» Fremdenverkehr». » Der ««schlag auf die Sltyessäule. Bern«, rs. MLp». Am Montag abend gelang e» der mit -er Untersuchung de» St«ge»sSulenattentate» beschäftigten Kommission des Polizeipräsidiums, ein« Reihe von Persairen festzunehmen, unter denen sich wohrscheiMch die Hauptschuldigen an dem Atten tat befinden. Nach den eigenen Angaben der Verhafteten sind stc Mitglieder der kommunistischen Arbeiterpartei. S « waren im Be- fitz «« geladenen Ptfivlen und Revolvern, sowie schwarzer Atomen. Brockdorff-Rontzau und Ludendorff. München, 22. Mürz. Graf Brockdorff-Rantzau hatte, wie im E. B. mitgeteitt, im einem offenen Briefe scharfe Angriffe gegen General Ludendorff gerichtet. Di« „Mlinchen^lugsburger Abend- geitung' schreibt wohl im Auftrag Ludendorffs dazu folgendes: General Ludendorff i>at dem Grasen Rantzau gegenkibrr gar keinen Anlaß, etwas zuriickzuuvhmen. Die Vovwiirfe, durch die Graf Rantzau sich beleidigt fühlt, sind ein Zitat, entnommen einer Schrift von Dr. Wirth. Vs ist sehr l«^ichu«od, >daß sich Graf Rantzau, dem doch der wahre Sachverhalt bekannt sein mutz, nicht bei dem Verfasser und Urheber, sondern erst bei General Ludendsrss Ge nugtuung holen will. Selbstverständlich lehnte dieser ein solches Ausinnen rundweg ab Lord Rodert ««ell bet der Opposition. Lomdon, 82. Mürz. In einer Rede gab Lord Robert Lecil feinen Wählern bekannt, daß er zur Opposition übergegange» sei. Er erklärte, -aß er mit der Regierung in Meinungsverschiedenheiten über dt« auswärtige und Finanzpolitik geraten sei. Die Arbeitslosigkeit in England. Bafil, SL NkSrz. „Manchester Guardian" schreibt: Dke Lage tn England werde infolge des rapiden Anwachsens der Arbeit«- lostgskeit immer fataler. Die Gesamtzahl der vollständig Arbeits- toscn betrug am 18. März 1858 000 'Personen. Alle von -er Ne gierung zur Bekämpfung der' Arbeitslosigkeit getroffenen Maß- «ahmen evwiesen sich -IÄ)er al» erfolglos. Kronstadt wieder in den -Sude« der Ansstlindischen? Reval, 22. März. »Expreß Telegraph' behauptet«, -aß Kron stadt am 1V. März abends wieder von aen Aufständische» besetzt wovden sei. * Bremen, 22. Mürz. An Bord de» hier im Hofen liegenden amerikanischen Dampfers „Derauofs" hat der zweite Offizier Gowan seinen Kapltün nledergeschojsen. Der Offizier gibt an, er sei von dem Kapitän stet» unfreundlich behandelt worden. Der Kapitän tfi Moskaus Bluldiklal. DK Warnung der deutscheu Sozialisten an dir Arbeiter. Seit einigen Tagen gefallen sich die kommunistischen Organe Deutschland» oarin, die Arbeiter zu einer ,menen Aktion' aufznpeit- schen. In dem Bemühen des sozialistischen Obcrpräsidenten der Pro- vinz Sachsen, Hörsing, durch die Entsendung von Sicherheitspolizei in das mitteldeutsche Industrierevier die dort vielfach gestörte Ruhe und Ordnung zu sichern, sehen die Kommunisten einen Angriff der Gegen revolution. In Eisleben find bereits einige Belegschaften, dem kom munistischen Befehle folgen-, in -«n Allsstand getreten. Sowohl die Mehrheit«sozialtsten als mich die Unabhängigen wenden sich mit aller Entschiedenheit gegen diese kommunistischen Versuche, eine neue revolu- tionäre Bewegung zu entfesseln und können sich das ganz unmoti vierte Vorgehen der Kommunisten nur damit erklären, daß es auf — Diktat Moskau» erfolgt. So schreibt di« unabhängige sozialistische »Freiheit' an der Spitze des Blattes: »Diese» Treiben ist Wahnsinn. Während in dem Aufruf die unbewaffneten Arbeiter aufgefordert werden, mit der Waffe in der Hand die Gegenrevolution niederzuschlagen, wird im Leitartikel zu gegeben, daß keine „Note Armee' existiert. „Sie würde — heißt es da weiter — auch immer nur ein schwächliches Gebäude sein gegen über der wohlorganisierten Kraft der Konterrevolution.' Die Bur- scheu wissen also, daß die Arbeiter waffenlos sind, sie erzählen selbst, daß die Gegenrevolution wohlorganisiert und wohlbewasfnet ist, und in demselben Augenblick fordern sie die Arbeiter zum bewaffneten Kampf auf! Das isst di« Konfusion aus dem Gipfelpunkt! Das beweist nur, Laß die Kommunisten mit ihrer Politik völlig fertig sind und deshalb noch den Verzwciflimgsstrcich versuchen, ihre Partei zu retten, in dem sie sinn- und zwecklos Ärbeit-rleben opfern. Zugleich ze gt es deutlich, daß die Kommunisten auf Druck von außen hin handeln. Der russisch «Bolschewismus ist trotz des militärischen Erfolges in sehr ungünstiger Lage. Er bedarf einer Stärkung. Deshalb soll in Deutschland wieder einmal geputscht werden.' Der mehrheitssozialistische „Vorwärts' ist derselben Ansicht. „Auch uns", schreibt er, erscheint unzweifelhaft, daß diese ganze Hetze aus „höheren Befehl' von Leuten erfolgt, die von der deutschen Situation keine Ahnung haben. Denn es ist doch gar zu auffällig, daß die „Rote Fahne" seit einer Woche unausgesetzt über das „Wüten von Mord banden lmd Bluthorden" kreischt, wahrend tatsächlich gerade die letzte Zeit ohne den geringsten blutigen Konflikt verlaufen ist. Die Sache iu Mitteldeutschland ist an den Haaren herbe gezogen, um den Schein eines Vorwande« zu haben. Wir wiederholen immer wieder: Moskau braucht Leiche«! Die Vereinigte Kommunistische Partei hat den Befehl des Exekutivkomitee«, in den nächsten 'm,gen oder Wochen blutige Zusam menstöße in Deutschland herbeizusühren." Hoffentlich halten der „Vorwärts" und die „Freiheit" mit den Parteiführern diesmal Stich und gehen nicht, wie schon oft, schließlich -och mit fliegenden Fahnen in das andere Lager über. Die Streitlage kn Mitteldeutschland. Halle, 22. März. Die Streitlage im Irckustrlegeblet hat sich «g:u gestern im allgemeinen nickt verschärft. Auf den Gewerken -er Manslelder Gewerkschaft ist cher «ine Zunahme -er Arbeits willigen festz,»stellen. Im Oberröblinger Gebiet allerdings rrcht 'nicht mir die Arbeit selbst, sondern auch di« Notstaubs arbeiten iwurdea jetzt verweigert. Radikal« Elemente hielten heute früh die «tektrische Kleinbahn im Diansfelder Bevgvevter, das einzig« Der- Dchrsmittrl der Arbeiterschaft, an unü zwangen sie zur Umkehr, so Daß viel« Arbeiter gezwungen waren, ihren Arbeitsstellen fernzu- Hleiben. Auch auf bem Lande ist in vereinzelten landwirtschaft liche« Betrieben unter -em Drucke des Stvcikbefehls -i, Arbeit piedergelogt worden. In allen Betrieben -es Industriegebietes ist sei« Bekanntmachung ausgehängt, daß jeder, der innerhalb dreier Lage nicht wieder an der Arbeitsstelle erscheint, al» aus d«n Ar- -eitsvechältnls ausgeschieden betrachtet wird. Halle, 22. März. Die Arbeiter -er Leuna-Werke, etwa SV 00» Mann, bestehen darauf, -aß am Karsteitag in den Betrieben ge arbeitet wivb. Da -er Karfreitag ein gesetzlicher Feiertag ist, hat die Direktion -er Leuna-Werke Äe Angelegenheit nach Berlin zur sknischeiLung gemeldet. Berit«, 22. März. An» dem mitteldeutschen In-ustri «bezirk wi b gemeldet, daß Vie Polkzekaktkau doppelt notwendig geworden is. 'n k .' ei .'riffle» in Kost» der« den Diebstählen, Hie in unheimlicher Weise uni sich gegriffen haben, zu begegne». Sekt e««» Ach« KG «W wenfyer «t» ffk M» MMon Serk aestchlvt worden. Die Tovwächter, welche von den Betriebs leitungen zur Kontrolle beistellt «raren, waren stet» Mißhandlungen preirgögeben. Schon seit längerer Zeit war seit««» Ler Betri««, lettungen polizeilich» -Ufe »erlangt worden. Sie könnt» aber bi» dahin nicht gestellt wer-en. S» handelt sich nur um «in, Polini, awton zur Wiederherstellung geordneter Zustände. E» find strengst« Anordnungen ergangen, alle Provokationen zu vermeiden. De« Seneoay^ckk wird «ach alle« oorltegendm» Anzetchn» in Bälde zu- , , '.V «H'm' i , I Oertliche Angelegenhetten. I * Gründonnerstag. In der dllstern, ganz der Erinnerung an Ehristi Leb«:, aeweihten Karwoche ist der Gründonnentag ein freund licher Lichtbl ck, «in leiser Auftakt der mit dem Osterfest anbrechenden Freude. Dieser DoraueNm^ der Osterstimmung tritt auch in den VolksbrSuchm am Gründonnerstag deutlich hervor. Der Tag Kat ja seinen Namen davon erhalten, daß an diesen, Tage in der katholischen Kirche dein, Hochamt grüne Paramente gebraucht werden. Aber da» Volk bringt die Bezeichnung in Zusammenhang mit dem hervorsprie ßenden Grün der Erde, mit dem Erwachen der Statur, und es verlangt, daß man an diesem Tage etwa» Grüne» esse, Gemüse, Salat, Suppen mit neunerlei oder zwölserlei Kräutern darin. Solche» Essen verleiht Gesundheit für» ganze Jahr. In diesem Jahr Hot der zeitige Lenz, trotzdem ja der Gründonnerstag recht früh fällt, den ersten grünen Hauch an Baum und Strauch hervorgelockt, so daß der Tag auch In der Natur seinen Namen mit Recht führt. * Keine Anmeldung zum Religionsunterricht. Kul tusminister Fleißner hat bekanntlich vor einiger Zeit eine Verordnung erlassen, nach der die Eltern, die Kinder am Religionsunterricht teilnehn'.en lassen wollten, das bei der Aufnahme besonders zu erklären hätten. Don bürgerlicher Seite war diese Haltung des UnterrichtsministerZ tm Land- tage wiederholt bemängelt und angegriffen worden. Es war geltend gemacht wordrn, daß sich diese Verfügung nicht mit Artikel 1Ü0 der Reichsverfassung vereinbaren lasse. Mi nister Fleißner hielt aber seine Ansicht unter Zustimmung der sozialistischen Parteien trotzdem aufrecht. Dieser Hal- tung des Ministers ist nunmehr ein Ziel gesetzt. Don bür- gerlicher Seit« war im Reichstage veantragt worden, daß die Reichsregierung durch ein Gesetz den Artikel 1't9 der Reichsverfassung dahin auslegen möge, das; nicht die reli- gionSfrenndlichen Eltern ihre Kinder anmelden, sondern die reltgionsgegn« rischen Eltern ibre Kinder vom Re ligionsunterricht abmelden sollen. Dieser Antrag ist nun mit 203 gegen 151 Stimmen angenommen worden. Anzeigen für die vier Tage aufliegend» Oster - Nummer müssen bis spätestens Donnerstag mittag in der Hauptgeschäftsstelle Aue eingegcmgen sein. * Schinken- und Wurstpreise. Das Landesprelsamt schreibt: Vielfache Klagen über unverhältnismäßig hohe Preise für Wurst und Schinken haben das Landespreisamt veranlaßt, die entsprechenden Preise sowohl in Fleischereien wie in Feinkosthandlungen nachzuprüfen. Diese letzteren Nachprüfungen haben ergeben, daß in der Mehrzahl der Fälle derartig ungerechtfertigt hohe Zuschläge von den Ver käufern gemacht worden waren, daß eine Anzeige an die Staatsanwaltschaft erfolgen mußte. Die Nachprüfungen werden fortgesetzt, und es werden deshalb alle beteiligten Kreise, Geschäftsleute sowohl wie Hausfrauen, darauf hin- gewtesen, daß nach den Richtlinien in den Mitteilungen der PreisprüfungSstellen, die das Reichswirtschaftsministe rium herausgibt, ein Klsiuhandrlszuschlag von höchstens 23 Prozent auf den Einstandspreis, d. h. auf den Preis, den der Kleinhändler frei Laden selost hat bezahlen müssen, beim Verkauf nicht überschritten werden darf. In diesen Zuschlägen sind sowohl die Unkosten für die handelsübliche Verpackung alö auch alle sonstigen Aukosten enthalten, fer ner die Verzinsung, Umsatzsteuer, etwaiger Schwund, wie er insbesondere bei weicherer: Wurstsorten und beim Aus schneiden der Wurst eintritt, sowie die Risikoprämie und der Reingewinn. Nur beim Verkauf von Schinken tm Aufschnitt ist neben den 23 Proz. das Gewicht des Kno chens noch mit zu berücksichtigen. Die Einstandspreise wer den auf ihre Richtigkeit genau nachgcprüft; sie sind seit Wochen bekanntlich tm Sinken begriffen. * Erhöhung der Kraftwagensteuer. Die Retchsrcgie- rung plant eine neue Besteuerung der Kraftwagen tn erheb lich wettergchsndem Umfange, als sie jetzt besteht. Bet der Neuregelung sollen auch die Lastwagen steuerltch er faßt werden. * 105er--Tag. Am 7. nnd 8. Mat findet in Dres den im Ausstellungspalast ein 105er-Tag statt. Alle ehe maligen 105er aus Kriegs- und Friedenszeiten werden herz lichst gebeten, sich recht zahlreich zu beteiligen. Zur Fi nanzierung pes Unternehmens und ixn ein« Uebersicht über die Teilnahme zu gewinnen, müssen bis 15. April 1S21 Teilnehmerkarten gegen eine Gebühr von 5 Mk. bei Postsekretär Naumann, Dresden-A., Augsburger Str. 72 beantragt werden. Zusendung der Karten erfolgt bis 1. Mat. * Auszeichnung. Durch Vermittelung des Direkto riums deS Albertvereins in Dresden ist Frau Bürgermei ster Rosenfeld, früher in Johanngeorgenstadt, Frau Pfarrer Schumann, früher In Grünstädtel, Frau Ge meindevorstand Heinke tn Zschorlau und Frau Kaufmann Seidel tn Eibenstock auS Anlaß threr Verdienste um daS Rote Kreuz (Sammlung von Liebesgaben für die Krieger und Lazarette, Leitung und Verwaltung ron V ' .Nsst'llcu zur Ansertiguna von Wäsche, Unterkleidern, Strümpfen, Deinen fvv Krieger und Lazarette) bi« Roke Kreuz-MedalNe 3. Kl. verliehen worden. * Di« ersten oberfchlesischen Heimkehrer sind auch im Erzgebirge bereit- wieder etngetroffen. Sie kamen mit froher Stimmung Helm, berichten von guten Ergebnissen in ihren AbsttmmungSorten und sehen der Entwickelung der Dinge mit guter Zuversicht entgegen. « Aue, 23. März. Der Wächter Richard Wehrman« und der Anstreicher LutS Hengst aus Lößnltz beginge« heute das Jubiläum threr 25jährtgen Tättgkett bet der Finna Erdmann Kircheis. Don den Ftrmentnhabern und von ihren Mitarbeitern wurden dte Jubilar« tn übltcher Weise geehrt und beschenkt. Schwarzenberg, 23. März. Nachdem am Vormittag« deS Palmsonntags dte Konfirma tton Sfeier n Inder Kirche stattgefnnden hatte, vereinte der Abend deS fest lichen Tages dte Neukonftnnterten fast vollzählig mtt ihren Eltern und Angehörigen tm Ottenstein-Saale. Der Saal war überfüllt, viele mußten umkehren. Nach dem einlei tenden Gesang des alten Lnther-Lledes „Ein feste Burg tst unser Gott" begrüßte Hr. Pfarrer Hauffe dte Erschie nenen mit herzlichen Worten und wies auf dis Bedeutung der christlichen Iugcudvereine hin, die den Nrnkonfirmter- ten ihre Lore öffnen. Die beiden Abteilungen deS Jung» sraucnnvereinÄ und der Evangelische Verein junger Män ner wetteiferten miteinander tn wohlgelungrnen, mtt vteler Sorgfalt elngeüdten und wirkungsvoll zur Darstellung ge brachten Aufführungen. Ernste Bilder zogen im ersten Stück, das das Motto trug: „Halte, was dn hast, daß niemand deine Krone nehme", an Auge und Seele vorüber. Heltere Szenen bot das Spiel: „Hoch leb« die edle Koch» kunst!" Starken Beifall löste auch das von Mitgliedern des Evangelischen Vereins junger Männer gespielte Stück „Die Wette" aus. Zwischen Vielen Aufführungen wurden die Zuhörer durch sinnige Detiamoiionen erfreut, auch Frau Musika kam tn Zither- und Mandolinen »Vorträgen zu ihrem Rechte. Sehr eindrucksvoll war die Auszeichnung einiger Mitglieder des Iungfrauenvercins; zum Lohn für zehnjährige treue Mitgliedschaft erhielten Martha Hutschen- reiler und Thea Kahle «in Lhreudtplom, wahrend Eleonore Ficker, Hanna Anger, Fanny Weidauer und Johanne Wit tich, die fünf Jahre treu zum Verein gehalten haben, mit dem Christogramrn^ an silberner Halskette geschmückt wur den. In seinem Schlußwort zeigte Hr. Pastor Anacker, wie tn einem echten Ehrlstenleben ernste Frömmigkeit und rechte Fröhlichkeit sich verbtnben, den Nachweis dafür be sonders auf Martin Luther stützend. Der ganze Familieil- abend war ein Beweis dafür, daß Frohsinn und Ernst wohl miteinander in Einklang zu bringen sind. Das gemeinsam gesungene Lied „Laß mich dein setn und bleiben" schloß die reichhaltige Feier ab. Eine Tellersammlung er gab 312 Mart. Stützengrün, 23. März. Di« Schuhmacher Ernst Georgi und Fritz Leistner haben sie Meisterprüfung bestanden. ' Dresden. Jin Zusammenhang mit -er Verbastum, des Rechtsanwalt» Dr. Walther, -er als Inhaber eines Steuer- beratungsbureans Winke zur Verringerung -er Steuer gegeben hatte, hat die Beschlagnahme von Geschäftsbüchern bei etwa 35 Firmen stattgefun-en. Die hinterzogenen Stenern sollen sich auf Millionen belaufen. Ävnzerie, Theater, Dsrz«8g»i,geir. Aue, 23. März. In schnellem Flug« hat sich Hans Rößler in die Gunst des Publikums zu setzen gewußt. Sein zweiter heiterer Abend im Kaffee Temper bedeu tete gestern wieder einen vollen Erfolg. Dieser beruht nicht so sehr auf der Vielseitigkeit Rößlers, als vielmehr auf dessen echter Natürlichkeit. Weder durch mimische Effekt« hascht er nach der Gunst, einfach im Klang des Wortes, im Tonfall liegt der Reiz. Er brachte namentlich heitere Sachen, die alle vortrefflich vorgetragrn wurden. Beson ders gut liegt ihm Dialektisches. „Der Wunderdoktor" von Stiehler, „Eigentümlichkeit" von Justinus, „Säch sische Anekdoten" von Hans Reimann und „Die Fahrt durch Lorbeerwälder" von Ueberty wurden durch die ge schickte Betonung von Steigerung und Höhepunkt zu wah ren Kabinettstücken heiterer Vortragskunst und entfesselten bei den zahlreichen Zuhörern wahre Beifallsstürme. Wir glauben, gar manche uns mancher hätte gern noch länger der eindrucksvollen Vortragskunst Hans Rößlers gelauscht. Nns -em GsrichlssaaU Der 20 Jahr« alte Handlungsgehilfe Fritz H. tn A u «, der End« Januar seinem Vater aus -em Lagerschuppen 15 Tafeln Zinkblech gestohlen und an einen Eisenworengeschästsinhaber in Sckmevberg für 13L2 Mark verkauft hatte, wurde wegen schweren Debstahls zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Unterschlagung, einfacher und schwerer Diebstahl siel dem 28 Jahre alten Journalisten L. aus -er Schweiz zur Last. L. war im April v. I. Mitglied -er Varitectruppe Welker in Au« und wohnt» bei -em Fabri isuMi«- K. Am 4. April lieh «r sich von dem Gard^obeoetteiher H. daselbst eintn Frack mit Weste, -en er für 150 Marl verkaufte. Am 17. ?lpril entfernte er sich heimlich mra der Kschrn Wohnung nnd stahl hierbei Klei-ung, Wäsche un- Ge- brauchsgegev stände im Werte von 260 Mark. Ferner war er be- schuldigt, in der Nacht zum 24. April v. I. in -er Schankwirtschaft „Wettiner Hof" in Aue eingestiegen zu fein und daraus Gegen ständ« im Werre von über OVO Ma2 gestohlen zu haben. Diesen Diebstahl leugnete er jedoch und -a» Gerickst hielt -cn Schul-beweis auch nicht für erbracht. Megen des anderen Digbstahls un- der Unterschlagung wurde L. zu vier Atonalen Gefängnis verurteilt. Ein schweres Srttlichkcitsverbrechen fiel -em in Neuftädtel wohnhaften 25 jährigen Maurer Emil T. z:rr Last. T., -er sich in Untevsnäzm^shaft befindet, hatte am 2. Februar auf einem Wald wege «m Gleesberg zwei Mädchen aus L«ipzig, die sich im Lr- holmrgchcim Neustadt«! befanden un- auf einem Spazierwege be- ,griffen waren, überfallen, »mit einem Revolver bedroht und sich dann, nachdem -ie eine geflüchtet war, an der anderen schwer ver gangen. Die Anklage lautete auf versuchte Notzucht und gewalt same Vornahme unzücktiger Handlungen. Während der Deweis- aufnechme war die Oeffentlichkeit aueg.schloffen. Dem Wahrspruch« -er Geschworenen genräß, durch -en dem 'Angeklagten mildernd« Umstände zugebilligt wurden, wurde dieser unter Einrechnung einer vom Schöffengericht Schneeberg wegen Diebstahls gegen ihn er kannten Strafe von sechs Wochen Grfäqnis zu 1 Johr 4 Monate« löefängnis u/b drei Jahren Ehrverlust verurteilt. Von -er Ge- sänMisstrase gilt 1 Monat als durch Untersuchungshaft verbüßt. Der IS jährige Arbeiter Eurt Z. und Walther M. in Earls- f«lL waren beschuldigt, in der Nacht zum 12. November aus einem Schuppen der Firma Alfred Arnol- daselbst Bretter zu stehlen versucht zu haben. Sie hatten ober di« bereit» herausgeholten Breiter wieder liegen lassen un- wurden, bevor sie sich entfern«, kannten, sestgenommeu. Das Gericht erkannte auf Freisrre düng, da es in vcm Licgeulasscn der Bretter einen freiwilligen Rücktritt vou -sm Diebstahl« erblickte,
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