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Erzgebirgischer Volksfreund : 24.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192210248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1922
- Monat1922-10
- Tag1922-10-24
- Monat1922-10
- Jahr1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 24.10.1922
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WWWMWO Dienstag, den 24. Oktober 1922 Nr. 249 75. Sahrg. v« ««Mr«»«»- «r««« ia^l» mr der Lag« »a» S-xm- in» «»»etgendret» l«t»idv«KI. «nz^gensteuer): ,m «ml-di»», bezir» der Roum der l». soloneUett, IS M»., gamMm- miMen undSlrücng-Iuch« 12 Md., ouLwSrl» 2VMli.. im amwchm Teil die bald« Aelle SV Miu. ouemLri« S0 Md., im RediameleU di« PeiiizeU« «0 Md., ausoSrl, S0 Md. PolIl»«<I-K»nt»< Leipzig Ar. 1222«. i Aue, Srzgeb. Ar. 70. « «nihaliend die «kttich— L«»a«nk»ach«»8«» d« Amisbau^maiinlchast und der Slaatsbehdrden in Schwarzenberg, der Eiaals-u. fiädlisckrn Behörden in Schneeberg, Löbnitz, Neustadt«!, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden auberdem veröffmllicht: Die Bekanntmachungen der Siadkräte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag Ek. M. Gärtner, Aue, Srzgeb. 7«rnspr«ch«r, «m »1, S-slnIy (Amt Au«) 4«, S»n««»«r, 1», ««»arr-nd.r, 1». Drahtanschrift- AoINft«und A-««,z«dfts«. S1««t^»M»»aY»» fttr di» am AmturUla, ms»«!««»« Auimmr di» oonnitr-W, » Uhr t» tx, «äupi»lchift» k«ll«u. Mn« ««michr »r d» «»fti-hm, dir Anzftgrn am o»r,«i<dri«d«n«v Tao« samt« an bEmmim.St«!« wird nick» St««»«», -«» ntrdi fttr di, RtärftadUi dm^und ym». sprech« aosg^«bm«a «nzeigrn. — RrAUck-ab« uno«rlii»gt «iugrlaridlrr Schrisisttid« ibernimmt dl« SchrisileiNmg d«tn« DrranMwriuim. - Ut>imbrich»>mn dm SeschisM- betriebe« begrLndenbeine Ansprüche Bo JddirinjMwrzi» und A-Mr, geito, «MS« air »ich! vselntar«, ya»plgeschift»geil«« ft, Mm. Ldtzaitz, Schn«««» m» Schwarz«,»«,. Die VeepflesM« im Prinzeh Marirn-Slist (Bezirkasltfi) sind durch Beschlub des Be zirksausschusses mit Wirkung vom 18. Oktober 1828 ab wir solgt festgesetzt worden: I« -er ÄraukeuabteUungr Erwachsene (über 12 Sabre) 250 Mark, Kinder (unler 12 Jahren) 200 - neugeborene Kinder bi» zum Alter von drei Wochen oder so lange wie st« von der eigenen Mutter gestillt »erden. 75 - Angehörige, die zur Pflege anwesend find 900 » Die Ortsarmenverbände zahlen 20 Prozent weniger. Krankenkassen, die mit dem Bezirk« einen Vertrag abgeschlossen haben, zahlen für ihre Mit- alieder gleichsalls 20 Prozent weniger. Familienangehörige der Koflenmitglieder erhalten, soweit sie An- spruch auf Familien Hilse haben, einen Nachlab von 10 Prozent. Sie Haden zum Nachweis ihre» Anspruchs eine Beschem'gung der Sasse beizubringen. Für Kranke, die besondere Zimmer beanspruchen, wird der Verpflegsatz bis aus weiteres von der Slislsverwaltung festgesetzt. 8. I» SSuglingsheiMt Gesunde Kinder SV Mark, kranke Kinder 100 - 6. I« der Dersorglen-Abttilung r Arbeitsfähige Versorgte und Besserlinge S5 Mark, nicht arbeitsfähige Versorgte 115 » besonderer Pflege bedürftige Versorgte 125 . Kinder SO . . Besondere schriftliche «tUeilnng an die Sememdrn und Inlerrssenlen erfolgt «ich». Ser Bezirksverband der vmtshaiplmannschast Schwarzenberg, am 20. Oktober 1S22. Löbnitz. Der Kriminal-Polizeidiensl in unserem Verwaltungsbezirk ist mit dem 1. Oktober 1922 auf den Gendarmerieposten Löbnitz Über- gegangen. LStznitz» am 19. Oktober 1922. Der «aß der Stadl, Die Schwarzenberger Freisteck« an der Kürsten- und Landes schule zu Grimma ist von Ostern 1923 ab wieder zu desrtzrm Gesuch« hisstger Bewerber um dies« Freistelle sind bis zum 18. «»»,«8er 18« beim unterzeichneten Stadlrat schriftlich einzureichen: den Gesuchen sind Geburts- und Taufschein, Gesund« h«il»z«ugnis, Wiedsrimpsungsschrin und Schulzeugnis des Schülers beizusügen. Voraussetzung für die Uebertragung der gr«iltelle ist, datz der Schüler bis Ostern 1923 das 13. Lebensjahr vollendet hat und dl« Aufnahmeprüfung für di« Untertertia besteht. Schwarzenbrrg, am 19. Oktober 1928. Der Bat der Stadt. Tubertmlosenfürsorgestelle Schwarzenberg. Die nächste Sprechstunde der hiesigen Tnberknlosenftirsorgestelle, in der tuberkulösen und tuber kuloseverdächtigen Personen von Schwarzenberg mit den Stadtteil«! Sachfenfeld, Neuwelt, Wildenau uno den Oriichoftm Bermsgrün, Er!a uns Crandorf unentgeltlich Bot und Unterstützung er»' teilt wird, findet Dienstag, den 24. OKI. 1SW, «achm. 4—S Uhr, im Wohlfahrtsamt — Torbick» Haus — statt. Schwarzenberg, den 21. Oktober 1922. Der Rat der Stadt. — Wohlfahrtsamt. — Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden könne» in de» Geschäftsstelle» des „Erzgebirgischen Dolkssreundes" in Aue, Schneeberg, Lößnitz «»b Schwarzenberg eingesehe» werde«. V, . . !> schen Kabinett v. Raumer. Als aussichtsreicher Kandidat gilt auch der frühere Gesandte in Berlin, v. Romberg. Das Resultat der Erfüllungspolitik. Er. Schon seit längerer Zeit war bekannt, daß die beiden Hauptdelegierten in der Reparationskommisston, der Engländer Bradbury und der Franzose Barthou, verschiedene Vorschlags- entwürfe einreichen würden. Bradbury, der seit Jahren im Amte ist, ist mit seinem Plan eher fertig geworden als sein französischer Kollege. Das Schicksal der englischen Vorschläge war, daß Frankreich lebhaft opponierte. Nun ist auch Barth ou mit seinen Absichten hervorgetreten. Er hat sie in einer Denkschrift niedergelegt, die -er Reparationskommisston zur Beurteilung überwiesen worden ist. B^»rthou lehnt es von vornherein ab, daß den Deutschen ein Mo- rätorium ^cLählü wird. Zu der Debatte in der französischen Depu- tiertenkammer hatte der Deputierte Reynaud über die Unmöglich, keit gesprochen, in absehbarer Zeit aus Deutschland Barzahlungen her auszupressen. Po innere hätte ihn mit ^er Feststellung unter brochen, daß sein Kabinett nie die Zustimmung zu einer Ermäßigung der deutschen Zahlungspslicht gegeben habe und auch künftig nicht ge ben werde. Diese Aeußerung Poincare's und der Geist, der aus der Barthou'schen Denkschrift spricht, lassen keinen Zweifel darüber auf- kommen, daß Frankreich seine Reparationsansprllche Deutschland ge genüber politisch ausnutzen möchte, daß man also den Franzosen mit finanziellen und wirtschaftlichen Erwägungen überhaupt nicht nahe kommt. Unter sieben Punkten wird in der französischen Denkschrift aufgezählt, worauf sich die Kontrolle und die von Deutschland ge forderte Reform erstrecken sollen. Das Garantiekomitee soll ermächtigt werden, nach Berlin überzusiedeln und die ver schiedenartigen Maßnahmen durchzuführen, welche dem Deutschen Reich finanzielle Rettung bringen und Zahlungsmöglichkeiten geben sollen. Das Ergebnis erfolgreicher Rcformversuche wird übrigens bereits vorweggenommen: man will die Ausgaben des Reiches zur Erfüllung eines Teiles der Repara tionsverpflichtungen progressiv in den deutschen Haushaltplan aufnehmen. Die eben erst von der Aufsicht durch den Reichskanzler befreite Reichsbank soll beson- derer Gegenstand der interallierten Kontrolle werden. Das Kontroll organ der Derbandmiichte will dafür sorgen, daß die Reichsbank keine Reichsschatzwechsel mehr diskontiert, bezw. daß das Reichsfinanzmini- sterium keine Schatzwechsel mehr an die Reichsbank zum Diskont gibt. Besonders aussichtslos erscheint der in der französischen Denkschrift angekündigte Versuch, die deutsche Kapitalflucht zu unterbin den und Auslandswechsel im Innern Deutschlands .anzuhäufen"'. Die Ausgabe von Goldschatzanweisungen, welche die französische Denkschrift weiter ins Auge faßt, soll den Erfolg einer Währungsreform sichern; daneben soll aber noch etwas für die Repa- rationserfüllung abfallen. Bekanntlich plant die Reichsregierung die Ausgabe von Goldbons, um der Dollarhamsterei und dem Sparen in Devisen zu begegnen. Würden Goldschatzbons auch nur in nennens- wertem Maße unmittelbar in dm Dienst der Reparationserfüllung gestellt, so würde das Publikum nicht einen einzigen dieser Werte er werben. Endlich regt die französische Denkschrift die Erhebung einer üöprozentigen Asfuhrabgabe in Gold- oder Auslandsdevisen an. Diese Maßnahme wird mit ziemlicher Gewißheit auf dem Papier stehen bleiben. Die deutsche Ausfuhr ist bekanntlich auch ohne eine Löprozentige Goldbelastung auf das Aeußerste gefährdet und würde in dem Augenblick ganz ins Stocken geraten, wenn >ie von der Inter alliierten Kontrollkommission erstrebte Sanierung der deutschen Mark wjber Erwarten Erfolg haben sollte. Bradbury hat di« französischen Gegenvorschläge als un- durchführbar bezeichnet. Aber auch die französisch« Presse ist mit der Frucht Barthou'schen Genies nicht zufrieden. Leider ist diese letzte Tatsache nicht einmal eine schwache Garantie dafür, daß die Vorschläge Barthou's in für un» erträglicher Weise ergänzt und ab- geändert welchen. Die Press« de» nationalen Blockes hätte einem Programm der Sicherungen und Pfänder gewiß begeistert zuge stimmt. Praktisch b^teht di« einzig« Auestcht, daß die Unvernunft der Denkschrift durch eine nicht minder große andere Unvernunft er- setzt wird. Es ist zu erwarten, daß die konservative Jnterimsre- girrung in England jede Initiative in den großen politischen Fra gen, und damit auch die Initiative im Reparationsproblem, den Franzosen überläßt, die nach dem Rücktritt Lloyd Georges zweifellos Herren der Situation find. Die Brüsseler Konferenz wird wahrschein- lich nicht einmal im Januar 1923 abgehalten werden. Es bestehen für die Reparationskommisston uferlose Möglichkeiten, mit den Vor schlägen Bradbury» un- Larthous herumzujonglieren und ein Meer nutzloser Tinte zu verspritzen. Dies eben liegt aber in der Richtung der Poincare'schen Politik, welche es meisterhast verstanden hat, durch Verhinderung und Verschleppung von Entscheidungen dem Wirtschaft- lichsn Unheil in Deutschland freien Lauf zu geben. * Pari», 22. Okt. Der diplomatische Mitarbeiter der Agenee Havas teilt mit, daß Gir John Bradbury rni Laufe der Vor- Mittagssitzung -er Reparationsrommission an dem französischen Plan allgemeine Kritik geübt halbe. Die englischen Hwupteinwen- dungen richteten sich gegen die Befugnisse, welche der französische Plan dem Garantieausschuß gebe, und die England als dem Zahlungsplan vom 26. Dian entMenstchend betrachtet, da dieser dem Ausschuß nicht gestattet, sich in dis deutschen Verhältnisse ein zumischen. London, 22. Okt. „Daily Lhronicls" schreibt, -er neue fran zösisch« Plan zur Wiederherstellung der deutschen Finanzen werde in Pariser britischen Kreisen als unmöglich ange sehen. Es werde gesagt, diese Vorschläge, die eins alliierte Ein mischung in die deutschen Finanzen und die deutschen Regrerungs- befugnisss bedeuten, liefen allen bisherigen Verein- bar ungen zuwider und würden die Uebernahms der Der- waltung der deutschen Finanzen durch die Alliierten bedeuten. „Daily Harald"' erwartet den unverzüglichen Rücktritt Bradburys von seinem Posten in der Reparationskommissio-n als Folge der Antwort der französischen Regierung auf seinen Vor schlag, Deutschland ein Moratorium zu gewähren. Bradbury sei überzeugt, daß die Ablehnung seines Vorschlages und die Annahme der französischen Gegenvorschläge so katastrophale Folgen für ganz Europa haben würden, daß er sich verpflichtet fühle, nachdrücklich jede Verantwortung für das, was dadurch be wirkt werden würde, abzulehnen. Rom, 22. Okt. „Giornale -'Italia" bringt ein Interview seines Sonderberichterstatters Caburi mit dem Reichskanzler. Dr. Wirth führte mit der ausdrücklichen Ditte um Veröffent lichung aus: Die Bekanntgabe des Romberg-Dokuments war eine moralisch« Pflicht. Poincare forderte mit seinen fortgesetzten An klagereden die Wahrheit heraus. Ebenso falsch stnd di« Behaup tungen über den künstlichen Marksturz. Die Riesenausgabe von Papiergeld ist ober nicht die Ursache, sondern die Folg« des Atarkzusammenbruchs. Jetzt haben wir keinen Pfennig mehr, all« Ouellen stnd erschöpft. Der Winter sieht vor -er Tür. Es ist kaum genügen- Brot bis zum Jahresende vorhanden. Daher wrrden wir allen Drohungen gegenüber antworten: Zuerst Brot, dann Reparationen! lieb rügens wissen die Mächte genau, daß wir nicht mehr in der Lage stnd, zu zahlen. Europa ist da» Opfvr einer Verrücktheit gewovden, von einem «in- zelnen Volke zu vevlangrn, die Lasten ein«» Welt krieges zu tragen. Die Lösung des Repavaii prMems muß von Geschäftsleuten und Industriellen gefunden werden. Nach Brüssel gehen wir, wenn wir eingeladen werden. Ab« wir er- klären, nicht zahlen zukönnen. Di« Möglichkeit einer Recht» revolution erklärte Dr. Wirth für au «geschlossen. Di« Republik ruhe auf solider Bast», dagegen bestehe di« Gefrchr ein« Nevolu- tion im Wirtschaftssinne, h«rv^orgehob«n durch den Hunger. Wer «ich Außenminister? Berlin, 22. Okt. Der Kampf um di« Besetzung der auswSrtige» Amte» ist in vollem Dange. Der Eintritt der Deutsch«, Volk» pavtei in di« Reichsregierung bedingt di« U«bernahm« de« Amte« durch-ein«« Vertrauensmann der Partei^ Dr. Etrrfeman« wird «normt. D«al«ichen d« krflb« Mnist« im „Die Franzosen selbst weiten vor de» farbige« Truppe« zitter« .. / In der französischen Halbmonatsschrift „Le Eorrespondent" ist zu lesen: „Der Krieg ist vorüber. Um unsere Soldaten zu belohnen, 1 haben wir sie als Garnison in die Hauptstädte -es Rhernlandes ge legt. Wir wollten damit die „Barbaren"' demütigen, aber wir be dachten nicht, daß die Erniedrigung des „Boche" die Erniedrigung der weißen Rasse als solcher war. Wir haben uns über die Empfind samkeit der deutschen „Gretchen" lustig gems.bt. Aber wir bezahlen dieses Amüsement teuer. In kurzer Zeit es so weit fein, dnß ! wir in unseren Kolonien die Lynchiustiz müssen. Wir ha ¬ ben dm „Boches" geärgert. Gut. Wer nun» ^lagss werden nicht nur die Boches, .sondern pir Franzosen.selbst -yn fgrbigen Trup pen zittern." Dieses beachtliche Zeugnis flammt nicht etwa aus einem chauvi nistischen französischen Blatte, sondern aus der Feder des französischen Sozialisten Pierre Khorat! Gedanken über dis schrmrze Schmach am Rheine hat sich gewiß auch schon dieser und jener Franzose gemacht, ausgesprochen hörte man st« aber selten genug. Ernste Lage Italien». Nom 21. Okt. Ritu hielt in Lauria «ine Rede, in der er sagte, die wirtschaftliche und finanziell« Lage Italiens sei ernst. Da die Ausgaben größer als die Einnahmen sind, so müßten große Ersparnisse gemacht werden, um den Haushalt ins Gleichge wicht zu bringen. Die Gewalttaten müßten aufhören un- alle müßten sich zusammen tun, um Italien zu retten. Berlin, 22. Okt. Eine nach den Kammevsiilen einberufen« Versammlung des -eutschnationalen Preußenbimdes, in Ler auch Graf Westarp sprechen sollte, ist auf Dvund des Gesetzes zum Schutze der Republik verboten worden. Berlin, 22. Okt. M« jetzt bekannt wird, ist in den Pralineen, welche den Angeklagten im Nathenauprozeß geschickt wurden, Arsen enthalten gewesen, und zwar in so großen Mengen, daß sie den Tod hätten herbeifübven können. Nur oem Umstand, -aß sich bei den Angeklagten sofort Erbrechen «instellte, ist es zu danken, -aß sie am Leben geblieben sind. Der Oberstaatsanwalt in Leipzig hat auf di« Ermittlung -es Attentäters eine Belohnung von 500900 Mari ausgesetzt. Wie«, 22 Dkt. Der ehemalige Minister -es Aeußern -er alten österveichisch-ungtrischen Monarchie Graf Stephan Burian ist im Alter von 71 Zohren gestorben. Moskau, 22. Okt. Hi« stnd Vertreter -er deutscher» schwedischen und tschechoslowakischen Schwerindustrie, -ar- nnter di« Direktoren der Firmen Krupp, Rheinmetall und Linke u. Hoffmann, der Lokomotivensabrit Hohenzollem und Orenstein u. Koppel eingetroffm. Reichsragsflimmun-sbil-. Ne. Gegenüber den Freitagstürmen im Reichsparlament zeigt« die Sonnabendsttzung ein sehr ruhiges Gepräge. Die Behandlung zweier deutschnationaler Anträge leitet« die Tagesarbeit ein. Ei» betrafen die Forderungen nach Aufhebung der Anzeigensteuer für Zeitungen und Zeitschriften bezw. ein« Herabsetzung de« Kohlensteuer von 40 auf SO v. H., in Verbindung mit dem Verlangen, daß für die zu Hausbrand-wecken verwendete Kohle «in« Steuernickoergütung in voll« Höh« an di« unteren Steuerzahler g» währt wird. Der erste Antrag erfährt ohne weiteres Rechtfertigung durch die geradezu schreiende Not der Presse. Die zweite Forderung war von den Deutschnationalen schon im Frühjahr bei Beratung de» Kohlensteuerg«setzes schoben worden. Die Regierung erklärte da» mal», daß die Kohlenpreise nicht weiter steigen würden. Noch nie mals wohl ist, wie in Begründung de» Antrages Abg. Hartwig hervorhob, eine Prophezeiung ärger durch die Tatsachen widerlegt worden. Der Redner gedachte d« Schwierigketten der kleinen Be triebe der Eisenindustrie und der Sorgen der kinderreichen Familie» wegen de» Hausbrande». Beide Anträge wurden dem St«u«au»- fchuß überwiesen. Ein gegen die Ueberflutuna Deutschland» durch valutastark« Ausländ« und grgen dr« Ausverkauf Deutschlands ge richteter Antrag Dr. Lauscher (Ztr.) fand nach kurzer Begründung durch diesen Abgeordneten einstimmige Annahme. Die bürgerlich«» Parteien hatten dann «inen gemeinsamen Antrag unterbreitet zu« gunstt» von Beihilfen für Einrtchtungen der Wohlfahrt»» pfleg«, gusammrn mit «in«m ähnlich aerichtetrn sozialdemokrati schen Antrag wurde er dem Sozialpolitischen Ausschuß überwiese«. Bei d«r zweiten L«suyg «ine» Gesetzentwürfe» zur A«»b«rung d« Verordnung üb« di« Lohnpfändung flog dj« Sitzung <mf. Di»
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