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Erzgebirgischer Volksfreund : 19.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192403192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240319
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240319
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1924
- Monat1924-03
- Tag1924-03-19
- Monat1924-03
- Jahr1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 19.03.1924
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ZÄWUWWM MV Mittwoch, den 19. März 1924 77. Jahrg. Nr. 67 -st- 8 wickeln. lb» verhaftet w-ovden. mt «g gen nur sind eil« /la nck »ul jigt Hl: n« M ige en- «a u» t» la >v »a >ck n» «I «! Kabinett bereits den gleichen Beschluß für die belgischen Mit^ glieder der Regie gefaßt. »»- «« »- Ä» sa lar d»t ack »k- I«. er e» ack >la »a. »rt at la » nsk »tÄ m. Der .«>-««'irxiich« 4 vlldlreon»- .»««ini Ul^Uid mU Busnadme Lor 2'00« Ntiw kenn- und ?e!Uooon D« Vr«lS Mr dl« 34 mm breU, Colonel-Anz-Monzell« Im mi.dwllo-->rli ist L0 FomMenonielgen uud Slekengehich« Dedlirlllg«' 15>, miswürls »5, Mr die 8V mm brrll« Pellt- Nelilamezel e 80, ousw rl» Ivo, Mr dl» 90 mm breM amn. Lciouei.«.!» 41, nuswäris ar Goldpsonnie» Pvlllchkck-aonr» > L ripzla Al. I22LS. S«uictnde-Ktro-Nonloi c ue, Crzgob Sie. 79. Handgranaten gegen eine völkische Wahlvvisaminlung. Hindenburg, 17. März. Gestern abend wurde in einem Saal einer Wirtschaft, wo eine Versammlung der deutsch-völkischen Partei statt- fand, eine Handgranate geworfen, wodurch 3 Personen verletzt wurden. Der Täter wurde festgcnommen. Unrecht an den Berufsbcamten, den Hausbesitzern, den Besitzern von Wertpapieren, an den Pensionären und vor allem an den Opfern desKrieges. Das deutsche Volk darf endlich nicht ablasscn von der Forderung, das; für das Problem der Geldentwertung der Grundsatz vonTreu und Glauben ausgestellt werden muß; denn dieser Grundsatz ist die Bakis alles Rechtes und der Schild der Ehrlichkeit und Gerechtigkeit. Nicht sche matische Sätze, sondern der Grundsatz von Treu und Glauben, der eine billige Rücksicht auf die gegenwärtige und spä ere Lage des Gläubigers und Schuldners in sich schließt, müssen den gesetzgebe rischen Maßregeln zugrunde gelegt werden. Die Äeichsreg'erung lebt in einer Illusion, wenn sie glaubt, mit ihrer dritten Steuernotvcr- ordnung die Stimme des Rechtsgefühlcs zum Schweigen zu bringen. Es ist überhaupt betrübend, das völlige Versagen sämtlicher Reichs- regierungen in dem Niesenkampf des deutschen Polkes um sein Recht feststellen zu müssen. de Metz noch immer hinter den Separatisten. London, 17. März. „Daily News" schreiben, die letzten Infor mationen aus der Pfalz seien sehr bcunruh igend; sie zeigen, daß die kürzliche enalisch-französische Regelung, trotzdem sie die Separatisten als politische Partei vernichte, sie nicht daran gehindert hat, ihre Pläne in besonders unheilvoller Form fortzusctzen. Die Separatisten hätten sich setzt an die Spitze verschiedener Körperschaften von Arbeitslosen gestellt und mit Hilfe ihrer reichlichen Versorgung mit Geld und Waffen einen Terror hervoraerufen, der ebenso groß fei, wie in den Tagen, wo die sogenannte automc Ncaierung die Kon trolle in Händen gebubt habe. Noch ernster sei die Behauptung, das; die örtlichen französischen Militärbefchlshaber die neue Be wegung heimlich unterstützen. Es erscheine vollkommen Nach bas; keine Rückkehr zu normalen Zuständen und ordentlicher Sicherheit erfolgen werden, bevor nicbt zwei oder drei der führen den französischen Osfizäre in der Pfalz gänzlich zurückgezogen wür den und die früheren Beamten, die der bayri'chen Negierung allein verantwortlich leien, wieder in ihrs wichtiaen Acmtcr eingesetzt seien. Es sei klar, daß bei der augenblicklichen Stimmuno in Deutschland d'« bevorstehenden Verhandlungen in einer gefährlichen Atmosphäre beginnen würden, wenn nicht vorher die Pfalzsragc aus dein Wege geräumt sei. Bürgerliche Wahlerfolge. Berlin, 17. März. Die Niederlage der Sozialdemokraten bei den Potsdamer Grmrindsratswahlen hat sich am gleichen Tage in der Neu mark wiederholt. Bei den Gcmeinderatswahlen in de» neumärkifchen Städten am Sonntag verloren Sozialdemokraten und Kommunisten SS Prozent des bisherigen Besitzstandes. Schwere Unruhen. Berlin, 17. Märrz. In Höchst a. M. ist es zu schweren Un ruhen der Arbeiterschaft der Höchster Farbwerke gekommen. Am Sonnabend versuchte ein Teil der Belegschaften, der sich gswe'gert habe v Stunden zu arbeiten, die Arbeitswilligen beim Verlassen der Fabrik zu überfallen. In die Auseinandersetzung mischten sich auch Erwerbslose. Die Arbeitswilligen wurden bedroht und schwer mißhandelt, so daß eine ganze Reihe schwer verwundet in das Krankenhaus gebracht werden mußte. Italienische Rüstungen. Zürich, 17. März. Der „Eorriere della Sera" meldet: Turing Genua und San Remo wurden zu Luftflotten-Stützpunk« ten erklärt. Die Verstärkung der italienischen Luftflotte wird im Nachtragsetat statt um 60 um 85 Flugzeuge gefordert. Schacht berichtet dem Reichskabiuett. Berlin, 17. März. Neichsbankpräsident Dr, Schacht ist am Sonnabend von Paris wieder in Berlin eingetroffen und hat heute vormittag dem Reichskabiuett über die Verhandlungen mit den Sachverständigen Bericht erstattet. Er wird sich am Dienstag abend wieder nach Paris begeben. Tse Micum-Vcrtrüge. Zürich, 17. März. Der „Matin" meldet: Der gestrige franzö - si sch c M i n i ste rr n t hat beschlossen, die französischen Vertreter in der Nuhrregic nicht zu ermächtigen, die M i c u m v e r t r äg e am lö. April in den Grundzügen zu verändern. Die Leistungen der Nuhrinduslricllen sollen um höchstens 10 Prozent herabgesetzt wer- den dürfen. Dem „Tcmps" lolo- hak.das neue belgische Opposition gegen Morgan. Berlin, 17. März. Wie die „Deutsche Allgem. Itg." aus Neas york berichtet, legte Senator Shipstead von Minnesota Ver-h wahrungein gegen das Morgan-Darlehen an Frankreich, indem er; daran erinnerte, daß Morgans 400 Millionen-Dollaranleihe für die^ Verbündeten die Teilnahme Amerikas am Weltkriege herbei-i geführt habe. Es wäre interessant, zu erfahren, inwieweit dieses neue Darlehen Morgans für die imperialistischen Pläne Poincares die Wirkung haben würde, Amerika in den nächsten Krieg zu ver-» re« der alt« ion» gen rag Nb- ms- Verlag C. M. Gärtner» Aue» Srzgeb. No« 51, essmy (Ami Au«1 440. 0»n««d-r» 1». Schwor,«nb-r? LSI Dre-uanschcitt, NolNfrtim» Ni„«r,q«»I«g«. XI- kN- «it Hr pm k» aid ns. hl. K8 rrs »r- SeM. ßkikrrMkltMm m Meedm Donnerstag, den LU. Mürz 1924» abends 7 Uhr. Poincares Forderungen für eine Verständigung mit England. Paris, 17. März. „Daily Mail" kündigt an, daß Poincare in allernächster Zeit daran gehen werde, sich mit England über die Frage der Wiedergutmachungen und der Sicherungen auszusprechen. Die Programmpunkte Poincares seien folgende: 1. Die Sicherheit, daß Deutschland abgerüstet habe, und die Uebergabe der Kontrolle über die Rüstungen und über die Ent» milnarisicrung des Rheinlandes an den Völkerbund. 2. Unter den Auspizien des Völkerbundes wird eine Reihe gegen seitiger Verträge zur Garantierung der bestehende« Grenzen abgeschlossen. 3. Zwischen England und Frankreich unter Einbeziehung Belgien» als dritter Partner wird ein gcgenseitigerDerteidigungs- vertrag gegen einen deutschen Angriff abgeschlossen. Graz, 17. März. Di« Polizei hat einen großen Wohltätig keit s s ch w i n d e l aufgcdeckt, bei dem auch für die Deutschlandhilfe bestimmte Gelder unterschlagen worden sind. Die Feststellung sollen ergeben haben, daß von insgesamt SO Millionen Krone« etwa 8 Millionen abgefllhrt worden sind. Mehrere Personent Amtliche Anzeigen. Olvihiek In das StadtoerordnetenkoNegium ist an Stell« L-'-sMe", anegeschiedenen .^errn Obermontcur Paul Neuthcr hier Herr Plcchuaccu'abritnnt Ernst Löschner hier berufen worden. Löhnig, am 17. März 1924. Der Nat der Stadt. Norilaeo.NnnaLm« IO» LI« am NackmMaq «NchNn.nd« 2 ummer bl, vormittag-, 9 Udr In L«a öaa»lg«IchAU. ll«llm. Sine (LewSdr iür di« Auinadm« d»r Änz«tg»n am eorgilwnebene« Tage wm« an asilimmler Stele wird nlckl gegeben, aut nichl Ilir die Nt-dligdeil der durch lern- iprecher auigegedenen llnieigen. - ,1iir Uüchg. unverlangt «ingelandi«! öchrstML« ildernimml die schrtlllellung bein« Veraulwortung. - Unierbre aungen de, Ailchüsti- delrieb«» begründen »eine Ampra.de. T «l Zablunasasrpiz und Konkurs gelten üladatie al, nlchl vereinbart. -aoplg«lchtftrll«llen in Aue, Lügnlg, ö mewer, und Schwarzenberg. Berliu, 18. März. Reichsaußenminister Dr. Stresemanac wird den Reichskanzler Marx auf seiner Reise nach Wien be-f gleiten. Die kürzlich in Berlin geführten Verhandlungen über die; wirtschaftlichen und Handelsbeziehungen Deutschlands und Oesters reichs, sowie auch die Frage der Rcchtsangleichung und des Verkehrs, werden Gegenstand der Aussprache sein. I Berlin, 17. März. Das R ei'ch s k a b i n e t t l)at sich heute? nachmittag mit der Frage befaßt, welche Gehaltserhöhung für Beamte ohne Gefährdung der Währung am 1. April möglich ist. Die! Beratung ist auf morgen vertagt worden. München ,17. Mürz. Die Vollversammlung des Landtages ver-s handelte heute über die Volksbegehren der bayerischen Volksparteip dafür wurden 72, dagegen 68 Stimmen abgegeben, so daß dis not wendige Zweidrittelmehrheit nicht erreicht wurde und die Begehren als abgelehnt gelten. Der Präsident teilte nach der Abstimmung mit» daß er das Ergebnis sofort dem Staatsministerium zuleibe« werde, damit nunmehr eine Volksentscheidung über die Volks-? begehren herbcigeführt werden könne. München, 17. März. Nach der Feier des republikanischen Reichs« Hundes bewegte sich am Sonntag vormittag ein großer Demon strationszug in oas Innere der Stadt unter Mitfuhrung einer schwarz-rot-goldenen Fahne. In der Ehrharotstraße wurde der Zug von der Landcspolizei aufgelöst. Einig« widerspenstige Teil nehmer wurden verhaftet und die Fahne beschlagnahmt. München, 17. März. Der bekannte Pazifist Professor Dr-< Quidde, wurde verhaftet. Die Festnahme geschah im Zusnmmen-s Hang mit der Veröffentlichung in der „Welt am Mcntag" vom 10» März, überschrieben „Die Gefahr der Stunde" und beschäftigt siH mit der Frage, inwieweit die Gerüchte von gesetzwidrigen- militärischen Formationen'in Deutschland geeignet sind„ den Franzosen Material für ihre gefährliche Hetztätigkeit gegen, Deutschland zu liefern. Köln, 17. März. Nach zweiwöchiger Dauer wurde heute der Streik in der Gasmotorenfabrik Deutz auf Grund der allgemeinen Bedingungen des Schiedsspruchs für die Kölner Metallindustrie beendet. » enthaltend die amNlchen.Sestannlmachungen der Amishauptmannichaft und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. Uäd'ischm Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädtel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden außerdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Cladlräke zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Die deutsch« Not. Verlist, 17. März. Ter Hauptvorstand des schwedischen Roten Kreuzes hat unlängst einen Vertreter nach Deutschland en sandt. um Uutersuchnween über den geqenwllrti-gey Stand der Allgemeinen Not und über Deutschlands eigenen -Anteil an ihrer Abhilfe anstellen zu > lassen. Der Vertreter hat darüber eine Schrift veröffentlicht, die I namens des Haupt-vorstandes des schwedischen Roten Kreuzes vom I Prinzen Karl von Schweden eingeleitet wird. Dieser führt dabei n. a. felgendes ans: Das schwedisch« Note Kreuz, das >m Jahre 1023 seitens der schwedischen Allgemeinheit an Gaben für Deutschlands Notleidende über'300 000 Kronen erhielt, hat es als seine Pflicht betrachtet, die in Deutschland herrschenden Bsvhällnisse genau zu untersuchen. Der Hauptvorstand ist der Meinung, daß Deutschland in weit größerem Umfange, als zur allgemeinen Kennt nis gelangt ist, seine eigenen Landsleute imerstiitzt hat, und daß das schwedische Note Kreuz nicht ohne Ursache die Aufmerksamkeit der schwcdifchen Allgemeinheit auf die in Deutschland herrschende Not gelenkt hat. Das LharakteristPche für die jetzige deutsche Not ist nicht nur eine vermehrte Sterblichkeit, sondern auch eine rasch fortschreitende Verarmung, für große Dolksgru- pcn eine ge'ährliche Prolet arisierunq und ein verderbliches Untergraben der Gesundheit und der Kraft des Volkes und ganz be sonders des Heranwachsenden Geschlechts. Der Kitter-Prozeß München, 17. März. Zu Beginn der heutigen Verhandlung wurden die Zeugen Samtätsrat Dr. Pittinger, Kapitänleutnant Ehr hardt, Korvettenkapitän Kauster, Major Graf Hunglingen aufgc- rnfen. Der Vorsitzende stellte fest, daß die Zustellung der Vorladung an Ehrhardtnicht möglich war, da er in der von dem Gericht angegebenen Wohnung nicht angetroffcn wurde. Als erster Zeuge wird vereidigt vernommen der Sanitätsrat Dr. Pittinger, der Bundesvorsitzende von „Bayern und Reich". Ec gibt auf Fragen des Vorsitzenden an, cs sei richtig, daß er End« Oktober bei Pöbner war und mit ihm gesprochen habe, wie weit er bereit sei zu aktiver Mitarbeit.im Sinne der vaterländischen Belang« und im Sinne des Generalkommissariats. Pöhner habe starke Br-> denken gelabt, weil er glaubte, daß Kahr doch die nötige Aktivität nicht hatte. Die Frage der Aktivität habe sich dar auf bezogen, daß von Kahr die Lösung der großen wirtschaftlichen Not erwartet wurde. Er, Pittinger, habe qebetcn, Kahr zu sagen: Di« Stimmung in den vaterländischen Verbänden sei kein« gute, weil di« Erwa'tnngcn auf Debobung der allgemeinen Not nicht erfüllt werden. Er sähe heute schon den Tag kommen, wo die Verbände ihr Treuver hältnis lösen würden. Er werd« sich dann lieber vollständig zurück ziehen, als in Gegensatz zu Kahr zu kommen. Auf di« weit«. Frag« Der Kampf ums Becht. Bon W. Bazille -Stuttgart, Mitglied des Reichstags und des Wllrttembergischcn Landtags. Im Jahre 1872 erschien zum ersten Male die kleine Schrift „Der Kamps ums Siecht" des mannhaften Nechtsgelehrten Rudolf von Ihering. Sei-dem ist die Schrift in vielen Auggen hcrausgcgeben und in alle Kuttursprachen übersetzt mordens G-.e trägt das Motto: „Im Kampfe sollst du dein Recht finden." Im Vorwort führt der Verfasser aus: „Die Nachgiebigkeit und Versöhnlichkeit, die Milde und Friedfertigkeit, der Vergleich und dec Verzicht auf Geltendmachung des Rechts finden auch in meiner Theorie vollauf den ihnen ge bührenden Platz; wogegen sie sich erklärt, ist lediglich die unwür dige Erduldung des Unrechts aus Fe ig h ei t, Be - guemlichkeit, Indolenz." In kraftvoller, von einem starken und stolzen Geiste diktierter Dart gung weckt Iherings Schrift das Ehr- und Rechtsgefühl, indem sie den Kampf um das Recht aus der staubigen Arona der Iuteressenkämpfe in die reine Region der mora lischen Selbstbehauptung der Person und weiterhin in dis noch höhere Sphäre der Verwirklichung der Rechtsidee im Interesse des Gemein wesens hinaufträgt. Unsere Zeit erhebt den Kampf ums Recht noch eine Sphäre höher hinauf: Wenn nicht alles trügt, wird.das 20. Jahr hundert den erderfchiitternden Kampf um die Gerechtigkeit auch im Verhülinis von Nation zu Nation zu führen haben. Die gewaltigen Zuckungen, die seit etwa 20 Jahren den Riesenkörper Asiens er schüttern, sind die ersten Zeichen neu erwachenden Lebens, die Vor bereitungen zn dem riesigen Befreiungskämpfe aller unterdrückten Stationen der Erde, in dem Deutschland, wie es scheint, eine führende Nolle von der Vorsehung zngedacht ist. Das Deutschland von beute ist zu einem großen Befrciungs- kämpfe nicht reif. Zwar verläßt das deutsche Volk langsam den poli tischen und moralischen Sumpf, in den cs ein- schwächliche Politik während des Krieges nnd schließlich die Revolution geführt hat, aber es ist noch weit entfernt von den Höhen, auf denen allein seine k.anke Seele gesunden kann. Die Art und Weise, wie der Widerstand an der Ruhr geführt wurde, war ein Beweis erwachenden Ncchtsgesühles; Tausende, ja Millionen haben gestritten und gelitten; aber die Nation im Ganzen hat den Kampf nicht mit jener heldenhaften Größe ge führt. die entweder siegt oder nntergeht. Ja, es war ein Zeichen für die sichere Niederlage in diesem Kampfe, daß sozialistische Gewerk schaften, anstatt die äußerste Kraftanstrcugung anzubietcn, die Stabi lisierung der Valuta als Voraussetzung ihrer Mitwirkung verlangten, ohne selbst das zu geben, was allein auf die Dauer die Valuta hätte festigen können. Solange große Teile des Boltes im Kampf um nationale Ehre und nationales Siecht Leistungen ver langen, statt Dienste anzubietcn, kann der große Kampf Deutschlands um sein Recht nicht erfolgreich geführt werden. Dieser Kämpf aber wird Deutschland nicht erspart werden, weil er gleichzeitig eine Mission in der gewaltigen Dovwärtscntwicklnng zu erfüllen hat, welche der cigen'liche Zweck unserer kriegerischen und rcvolutionären Zeitepoche ist. Das Unrecht ist vom Wesen solcher Zeiten unzertrennlich. Aber wenn man der Frage, die Lessing in seiner kleinen Schrift „Die Erziehung des Menschcngcschlechtes" aufwirst: „Gott hätte seine Hand bei allem im Spiele, nur bei unsere» Irr- iiimenl nicht?" einen tiefen Sinn zuerkenncn will, dann darf man das Unrecht yur als die Vorstufe zu einem Höheren Rechte der Menschheit ansehen, muß sich aber auch bemühen, dieser Erkenntnis entsprechend zu handeln. Je lauter die Trompete des Unrechts ruft, desto lauter muß das Echo aus den Wäldern sein, in denen Recht und Wahrheit wohnen. Beharrlichkeit führt nirgends so sicher zum Ziele, als im Kampf gegen Unrecht und Lüge; denn die Zeit ist die Mutter der Zwillinge Recht und Wahrheit. Dem deutschen Volke hat das Schicksal den Kampf um Wahrheit nnd Siecht ausgezwiingen. Es muß ihn nach außen wie nach innen führen. Dieser Kampf ist deslalh-so überaus schwer, weil er von einem Volk geführt werden muß, dessen gegenwärtiger Staat ans Umsturz beruht, dessen Machthaber am letzten Tag« des Schicksal- jahres 1018 durch Auflösung-des Heeres vor dem FUedens- schlnsse jenen furchtbaren politischen Fehler begangen haben, den man mit Recht die Todsünde der Nationen nennt. Trotz alledem muß der Kampf durchgcführt werden. Das deutsch.' Volk muß kämpfen bi» zum schließlichen Siege gegen den Betrug um die 14 Punkte Wilsons, die ihm im Waffenstillstand zngestanden waren; es muß kämpfen gegen die Schuld! üge; es muß ringen in Wort und Schrift um den großen Grundsatz des S e l b st b c st i m m u u g s - rechtes der Völker, das ilm betrügerisch und gewaltsam vor- cnthalten wird. Aber es muß auch im Innern einen langen Kampf Mren gegen viel Unrecht, da» di« Revolution erzeugt hat: SimerWimMe Amen- uns KMajiWsMe M LHMMerg. Die Ausstellung der Arbeiten der Schülerinnen findet am Freitag, den 21. rind Sonnabend, den 22. März nachmittags 2—S Uhr, Sonntag, Len 23. März, von vormiirap.. 11 bis nachmittags 5 Uhr in den Räumen der Schule statt. Zum Besuche wird crgebenst eingcladcn. Das Lokalpatronat der Obererzgebirgischcn Frauen- uud Sanshaltungsschnle zu Schwarzenberg. Aurtohauptmann Dr. v. Schwartz, Vorsitzender. Die Schulleitung. M. Wilhelm. KotzverMgerrmg. KirchenWM Mintz. Im Gasthof znm wilden Mann In Obcrpfannensiicl sollen Montag, den 24. März 1924, vormittags 10 Uhr, 430 fi. Klötze, 7—20 cm, in kleinen Posten; 14 rin fi. Brennholz, KO rm fi. Reisig, Abt. 6, 7, 10, 19; 100 fs. Stangen, 7—8 cm, Abt. 15, gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Der Kirchrnvorstand LSßnitz.
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