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Erzgebirgischer Volksfreund : 01.01.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192701016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19270101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19270101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: 1. Beiblatt als 3. Beiblatt gezählt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1927
- Monat1927-01
- Tag1927-01-01
- Monat1927-01
- Jahr1927
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 01.01.1927
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WMWW MM Sonnabend, den 1. Januar 1927. Nr. t Amtliche Anzeigen. Rückblick. 'M- ' tch^eatHLUNg Das DersaillerDkktat beginnt sich gegen'seine Urhe^y. -m^ auszuwirken. Das zähe Festhalten Frankreichs an der VL. die in den Genfer n ließen, wie heiß gleichspolitikauf Schwierigkeiten stie Dezembervvchandlpngen von neuem ertem wir um jeden Schritt nach vorwärts ringelt mußten. Diesmal raffte sich die deutsche Außenpolitik zu einer weiteren Drohung auf: derDertragmitItalien wurdh abgeschlossen. Wir sind ein „Doll ohne Naum" geworden, seitdem der Pakt von Versailles uns viele Verdienst- und alle Aus- dshnungsMöglichkeiten genommen hat. Wenn sich auch glück licherweise das Wort des Tigers Clemenceau von den 20 Millionen zu vielals eine falsche Rechnung heraus gestellt hat, so werden doch für lange Zeit an die 2 bis 3 Mil- liononMenschen inDeutschland der Staatshilfe bedürfen. Es sind dies die bedauerlichen Opfer auf dem unblutigen Schlachtfeld des Lebens. Dabei darf nicht vergessen werden, daß die Zahl verhältnismäßig gering ist, wenn man bedenkt, daß in den Zeiten vor dem Kriege in Deutschland fast 1 Million Männer unter den Massen standen, Hunderttausende Menschen für das Heer arbeiteten und Scharen von vermögenslos Gewordenen, die früher au» eigenen Mitteln ohne Beruf lebten, heute in bas Erwerbsleben eingereiht sind. gerechnet zu' Beginn des Winters heräuskaM, werden als durchaus unrentabel beurteilt. Außerdem hat sich bei den Vorbereitungen das bereits sprichwörtlich gewordene Ausein- anderarbeiten der verschiedenen Behörden in Reinkultur ge zeigt, so daß der Erfolg dieser Pläne von vornherein in Frage gestellt ist. Don einer ernsthaften Förderung des Bau - Marktes hat man unbegreiflicherweise abgesehen, obwohl doch hier Rückwirkungen zu erwarten wären, die einen wirk lichen Fortschritt bedeuten würden. Wenn in der Außenpolitik hier und da Lichtblicke für Deutschland zu erkennen waren, so zeigte die innere Politik eine trostlose Rückentwickelüng. Schott die M>rgänge, die den Uebergang des Reichskanzleramtes von Luther auf Marx herbeiführten, bewiesen, daß ein mißverstandener Par lamentarismus daran war, die Herrschaft restlos an sich zu reißen. Flaggenfrage, Volksentscheid für die Fürstenenteig nung, Vorstöße gegen Justiz und Reichswehr waren Etappen auf dem Wege zur Festigung der Parteiherrschaft. Wir haben im Laufe des verflossenen Jahres oft genug ay dieser SMe auf die bedauerliche Entwicklung hingewiesen, die der Parla mentarismus genommen hat, so daß mir uns Einzelheit«! er sparen können. Am Beginn des neuen Jahres ist die Ver wirrung größer denn je. Es hat keinen Zweck, Uber die poli tische Unreife des Volkes zu jammern, sie ist eben ein Faktor, der in die Rechnung gestellt werden muß. So unreif ist übrigens das Volk nicht, daß es nicht einsähe, wie schädlich das System ist, das sich — gegen den Seist der Verfassung — heraus gebildet hat. Aber nach dem Gang zur Urne kann es nur zusehen, wie ein großer Teil der Männer seines Vertrauens die Macht mißbraucht, die durch ein unvollkommenes Wahlsystem in seine Hände gelegt worden ist. Eine Besserung kann nur kommen, wenn sich endlich alle diejenigen Politiker zusammen» finden, die erkannt haben, daß das Wohl des Vater* landes vor demjenigen der eigenen Personen und der Par teien den Vorrang haben muß. Daß dies im neuen Jahre der Fall sein möge, ist der heiße Wunsch aller Patrioten. eich soll der mittelameükomische ick dem Mden de» W Trotz allem ist ein wirtschaftlicher Aufschwung unverkenn bar. Was diePolitik anlangt, so begann in der Außen politik gleich der Anfang des vergangenen Jahres mit einem kläglichen Fiasko. In Locarno und London waren Deutschland Ende 1928 Versprechungen aller Art gemacht worden. Unanständige Machenschaften Frankreichs und un. faires Verhalten Englands ließen es zur Aufnahme Deutsch, lands in den Völkerbund nicht kommen.' Polen und die Kleine Entente konnten dagegen einen vollen Erfolg buchen. Die Antwort Deutschlaichs war der Berliner Vertrag mit Rußland, der zum ersten Male seit langem eine'gewisse Selbständigkeit der deutschen Außenpolitik bewies. Schließlich erfolgte am 11. September der Eintritt in den Bund, nachdem unsere grundsätzlichen Fächerungen wenigstens in der Form erfüllt waren. Die Erfahrungen bis dahin hatten dem uferlosen Optimismus, wie er in gewissen deutschen Kreisen anzu treffen war, einen Dämpfer aufgesetzt. Er wurde noch mehr herabgesetzt, als bald nach der zweiten Genfer Tagung die in Thoiry verabredete französisch ^deutsche Aus- HmeMeAmuitmachNWg,, »er Aalchauplmonnschaft und d« " »aw- u. siÄlilchm Behörden in S-neeberg, t in A« und Schaerzenders. Das Manöver d er Inflation hat zwar die öffent- tlchen Schulden weggewischt, es ist aber insofern fehlgeschlagen, als eine Schicht geschaffen worden ist, die nun aus Mitteln der Allgemeinheit unterhalten werden muß und dadurch die Schulden von Reich, Ländern und Kommunen sehr schnell auf den Bor- kriegsstand hinaufschnellen lassen wird. Dabei ist erschwerend, daß innere Anleihen infolge des vernichteten Staatskredits vorläufig als Hilfe nicht herangezogen werden können. Ein gewisser Ausgleich ist in dem Hereinfließen ausländischen Geldes geschaffen, hierdurch ist jedoch eine Abhängigkeit und Verschuldung entstanden, die einem normalen Wiederaufbau des Dolksvermögens hinderlich ist. Ob die interna t i o n a l e n W i r t s ch a f t s v e r st ä n d i g u n g e n, hie in dem vergangenen Jahre zum ersten Male in einigen Fällen zum 'Abschluß gekommen sind, das Loch in der deutschen Wirtschaft ausfüllen werden, steht dahin. Bisher kann man sich de» Eindrucks nicht erwehren, daß gerade unsere Wirtschaft dabei nicht besonders gut weggekommen ist. Ueberdies ist es eine alte Erfahrung, daß ein Zusammengehen von Konkurren ten meist nur in guten wirtschaftlichen Zeiten von Erfolg 'st. Eine Genugtuung haben wir auf unserem mühseligen Wege, dxr noch lange nicht zu Ende ist. Die Weltlage ver schiebt sich automatisch zu Ungunsten unsere» Hauptgegner von Monat zu Monat. Insbesondere wird die Dox Machtstellung Frankreichs immer mehr bedroht. Das Pariser Bündnis- system hat im Laufe des Ichres manches Loch erhalten, so daß enten wollen sich bis < melden. nommen werdens als St Wirtschaftlich war das vergangene Jahr, das -ritte der Stabilisierung, gekennzeichnet durch den fortschreitenden Reinigungsprozeß in Handel, Gewexbe und Industrie, sowie durch weitestgehende Bestrebungen der Rationalisierung, Mechanisierung, Typisierung und Normierung auf zahlreichen ' Wsteten de« öffentlichen Lehens. DtMi stellten siG natürlich Beschwerde^, aller Art ein, von denen man hofft, daß sie KinÄrkramMtien sind, die nach und' nach überwunden werden können. Tatsächlich ist seit diesem Sommer ein« Besserung der geschäftlichen Lage eingetretsn, die wohl nicht nur auf äußeren Umständen, wie z. D. dem Bergarbeiterstreik in England und der Festigung der Währung in konkurrierenden Ländern, bericht. Die betrübende Erscheinung der Arbeits- losigkeit, mit der eine natürliche Demoralisation und Radikalisierung weiter Dolkskreise im engsten Zusammenhang steht, wird auch im neuen Jahre fortdauern. Die Neuordnung der Wirtschaft hat Kräfte freigemacht, deren anderweite Beschäftigung im Vaterlands kaum möglich sein wird. sctzung deutschen Gebiet» und sein Widerstand gegen die Aus hebung der Militärkontrolle sind nichts als Schwächszeichen. 4- der Kampf aller , .WWW» Hy »1* e»«. 'M DlM >m» d«ü* «im«. M '»MMlchcM NI «HmNkEiüom m» MNWVKM« >«. «MM» »1 Ur »k « mm »nM V«, , «man. 1,0. w »0 mro »n» Sch»», Nk. Sm, WM», m. w. Bern, 30. Dez. W^ tüe S gelandet. In schlechten herrscht List N^rrstebK gegen alle. ' - man heute vön einem Scheitern der gegen Deutschland gerich- teten Einkreisungspläne sprechen kann, un- et« Abdrängung Frankreichs pon dem Osten Europas in naher Llurficht steht. Das Dersailler Diktat beginnt sich gegen'seine Urhebax italter des Pazifismus rwch etwas auf den'Weden-' "Ler einzige Staatsmann, der hier und da ehrlich den Schleier von den Dingen zieht, ist Mussolini. Seine Brandreden über die Südtiroler Frage gehören hoffentlich der Vergangenheit an. Dagegen kann es uns nur lieb sein, wenn er den Franzosen in Nordafrika und in: nahen Osten in die Parade fährt. , TllAbhIE * SlaÄÄörden Ul ' d««, dußla. Lößnitz.ReustLüteLOraa-oi», In England hat der Kohlenarbeiterstreik finanziell die Wirkung eines verlopesten Krieges gehabt. Bei der Neichsko n.f e r e n z hat sich, trotz aller Bemühungen, sie nach außen hin als vollen Erfolg erscheinen zu lassen, ge zeigt, daß der Unterbau -es Weltreiches nach dem Völler- ringen nicht mchr so fest ist-wie vorher. Die Dominions haben allerlei Rechnungen präsmtiert, deren Einlösung das Mutter land mit süß-saurem Gesicht nun vornehmen muß. Sie wevden es sich sehr überlegen, ob sie diesen: bei elyer etwaigen Austragung des Gegensatzes zwischen London und Moskau Hilfsstellung, leisten werden. In China hat Britannien die ersehnten Erfolge bisher nicht gehabt. ED scheint, als ob sein Eingreifen statt eine -auiwN-D-Zer splitterung des geplagten Lande- eine Einigung der Kämpfen- den herbeiführen würde. Aüßkrdem d>wP dort die Gefahr eiyes Zusammenstoßes -« englischen mit den amerikanischen Interessen, was die Sorgen der Downing-Street nicht geringer macht. Die Bereinigten Staaten selbst sind darüber, Mittel- und Südamerika wirtschaftlich und politisch zu erobern. Sie haben, nachdem ihnen der Vorstoß gegen Mexiko mißlungen ist, zunächst in Nicaragua nach angelsächsischem Muster einen Aufstand entfesselt, -er ihnen dort die Vorherrschaft verschaffe« soll. Von dort soll das OellanL Mexiko in die Zange ge- Die Ansätze, die gemocht wurde«, »keinem Ersatz „WkurbelMg, W7 , ... „Grüne Tisch" Lille" Mcktiche Hast- in wirtschaftlichen Dingen hat. Die Ka n a lb aUprojekke"z. B./mit denest man aus. «erlag S. «. kÄrlaer, ADe, Er-geh. MD-D»: «WM»»»«, «DS» E WD MW«»»«». »Emm» I*«,»»»«» Bekannknachung. Dom 1. Januar 1927 ast sind bei Todesfällen auch die Gebühren für das Srabmachen und für das Aufsetzen desGrabhügols bereits vor der Beerdigung in der Kirch- neret zu entrichten. Dies« Gebühren betragen bis zu der de- vorstehenden Neuregelung wie bisher für ein Erwachsenengrab SO ML, für das Grab eines Mittelkindes 16 ML, für em Kleinkindsvgrab 12 Mk. Schneeberg, den 31. Dezenwer 1826. Der Kirchestvorstaud. Nicolai, Pors. Berlin, 30. Dez. Die letzte Nummer der in Berlin er scheinenden Wochenschrift „Friderieus" hatte einen Ar tikel gebracht, der sich im Anschluß an die letzte große Rede -es Aba. Sch ei bemann über die Reichswehr mit angeblichen Geschäften des sozialdemokratischen Abgeordneten während der Krr«gszeit befaßte, bei denen dieser SO 000 Mark, Justizrat Werthauer 30 000 Mark und andere nicht genannte Abgeord nete des Kriegsreichstäges 8000 Mqrk verdient haben sollten. Auf Antrag des Abg. Scheidemann Und des Justizxyt Werthauer hat das Landgericht entschieden, daß alle stoch vor handenen Nummern des Fridericus vom Verlag zurückzuziehen seien. . Unter dem E^flügelbestande dos Fabrikbesitzers Albert Hange in Auerhammor ist die Geflügelcholera ausgebrochen. Di, Maul- und Klauenseuche unter dem Viehbestände des Atrtschaftsbesitzers Richard Meiß in Albernau Nr. 26 ist er- loschen., ' - Die Amtzhauptmannschast Schwakenberg, 30. Dez. 1926. Montag, daß S. Januar 1927, vorm. 9 Uhr, sollen in Schwavzenbevg^H Roste« Gratulation«- und Tranerkarte», eine Uhr «tt Kette und Kompaß meistbietend gegen sofortige Bar- zahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Amts gericht. - . sOu,W1/26 Der S«richd»voMi«cher -es Amtsgerichts Schwarzenberg. Aue. Srun-Wcksv^ Das städtisch« Grundstück an der Aeußeten Schneeberger Straße zwischen den Häusern Nr. 126 un- 182 soll sofort anderweit verpachtet Werden. Pachtintsressent«, wollen sich bis ö. Januar 1927 4m. Stwdchause, Zimmer 7, melden. Ane, den 24. Dez. 1926, - Der Rat der Stadt. - Aue. VriWausgabe an Unterstützmrgsempfänger mit Gutschein Re, 1 bl» 124 er folgt am Montag, dem 3. Iammr 1927, von vorimttags 8 Uhr ab auf dem Güterbahnhofe ist Au«. Aue, den 30. Dezember 1926. Der Rat der? Stadt. — FSrsorgeamt. —
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