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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192802155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19280215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19280215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1928
- Monat1928-02
- Tag1928-02-15
- Monat1928-02
- Jahr1928
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.02.1928
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»« Tu» »»« «*>»» »ö «» G«w W n, m "'N t^u, «,ll^.«l>>pl,<»,11, k» 'M» SKa»«?«»- «mm»» " M d» « mm dr««, PI«. eUAm-»«N» ». «m»«W «SS. I«r ev m» m>„. «—««'M«, SS «mm»»*« v»w««»«m««»- »aw>« irr»». Sm. «q»» «Q E Nr. 39 » tnihall«nd die amMche» Be»«mMm»chm,,ei, der Amkshauplmannschaft und der * Stoaksbehvrden in Schwarzenberg, der Slaair» u. ilädlischrn Behörden in Schneeberg, Lößnitz. N«ustädl«i, Srünhaln, sowie der Finanzämter in Au« und Schwarzenberg. S» werden auberdem verdsfenllicht r Di« Bedanntmachungen der SladirSt« zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgericht« zu Au« und Johanngeorgenstadt. Verlag S. «. Gartner, Aue, Srzgeb. r«m»me»' «w « «» «« a»M «W WM ««« «4»—«, «» «mwe^dNN' »«nibm»» Mittwoch, den 1S. Februar 1928. -S-EMPW-M-W---! 8t. Jahrg. Die Krisenkomödie. Die Krisenkomödie in Berlin nimmt ihren unrühmlichen Fortgang. Die gestrigen interfraktionellen Besprechungen über die parlamentarische Behandlung der in der Schwebe befindlichen Gesetzesvorlagen haben zu keiner Einigung geführt, vielmehr hat sich gezeigt, -aß die völlige Auflösung der Koalition vor der Türe steht. Man will eben das Ende, und alles Verhandeln bedeutet nur Spiegelfechterei. Selbst wenn es einem neuen Eingreifen des Reichspräsidenten gelingen sollte, die Ausein- widerstrebenden noch bis zur Erledigung wenigstens der un- «uffchiebbaren Aufgaben zusammenzuhalten, so kann doch von einer inneren Uebereinstimmung nicht die Rede sein. Cs wird sich um eine Zwangsgemeinschaft handeln, von der ein wirklich ersprießliches Arbeiten nicht zu erwarten ist. Man kann unter solchen Umständen nicht gerade sagen, daß es die Regierungskoalition verstanden hat, noch ihrem bewegten Leben wenigstens in Schönheit zu sterben. * Es wird wieder Propaganda gemacht, die deutschen Wahlen so zu beschleunigen, daß sie noch vor den französischen stattfinden. Der Verdacht, daß gewisse innerpolitische Dor- gänge in Deutschland in irgendwelchem Zusammenhangs mit Paris stehen, erhält von neuem auch durch das Gerücht Nahrung, nach dem Briand versuchen soll, über Brüssel mit Berlin die Räumungsklage zu behandeln. Das ist nur ein Köder für dumme deutsche Wähler. Hr. Briand' hat, das weiß jedes Kind, Umwege nicht nötig, wenn er mit Deutschland ver handeln will. Man verschone uns also mit solchen Albern heiten. Amtliche Anzeigen. Mittwoch, den 18. Februar 1926, vorm. 10 Uhr soll in Schwarzenberg eine Kücheueiurichtung meistbietend gegen so fortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Dieter: Kaffee Poetzsch. 2 3877/27 Der Gerichtsvollzieher de« Amtsgericht« Schwarzenberg. Schulz und seine Geführten „begnadigt". Berlin, 13.Febr. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, sind durch Beschluß des preußischen Gtaatsministe- riums die wegen Ermordung de» Kaufmanns Wilms er. kannten Todesstrafen für die Verurteilten Fuhrmann, Klapproth und Schulz in lebenslängliches Zuchthaus, für den Verurteilten U mH o fer in eine Zucht- hausstrase von 15 Jahren umgewandelt worden. — Das nationale Deutschland erwartet, daß auch diese Strafen bal digst abgeändert werden. E. D. Eine Zwangsgemeinschaft? Die politischen Folgen eine» Scheitern» des Schulgesetzes. Berlin, 14. Febr. Die Germania erklärt, daß das Scheitern des Schulgesetzes nur zur Folge haben könne, daß die Koalitionsgemeinschaft unheilbar erschüttert ist. Wenn nicht sofort ein Bruch der Koalition-erfolgen, sondern diese als eine Zwangsg« mein schäft für gewisse Zeit weiterbestehen sollte, so wäre dies nur dem Umstand zuzuschreiben, daß noch einige wichtige Notstandsarbeiten erledigt werden müssen. Es handelt sich um den Etat und den Nachtraasetat, da» Liquidations- fchSdsngesetz und die Hilfe für die Landwirtschaft. Was das Strafgesetzbuch anbetrifft, so werde nichts anderes übrig bleiben, als durch ein lleberleitungsgesotz die bereits geleistete Arbeit zu retten. Lin solches befristetes Weiterbestehen der Koalition komme jedoch nur dann in Frage, wenn die Ver handlungen über den Etat und Nachtragsetat beschleunigt werden. Cs müßte eine Beschränkung, do? Arbeit auf da» not- weadtoft« Maß erfolgen. L* würde dann mit ein« Berabtchte- Berlin, 13. Febr. Der Ausgang der heutigen interfraktio nellen Besprechung wird in unterrichteten parlamentarischen Kreisen dabin bewertet, daß die Entscheidung zunächst er neut auf die nächsten Tage verschoben worden ist. Die heutige Besprechung erstreckte sich auf rein schulgesetz» liche Fragen, ohne die politische Sette der parlamen- tartschen Lage, soweit sie sich auf die Koalttionsverhältnisse be zieht, zu berühren. Ueber den weiteren Verlauf verlautet, daß die Parteien in der heutigen Besprechung vereinbart haben, daß sie ihre Forderungen zu den verschiedenen Paragraphen des Schulgesetzes, bei denen sie nicht zufriedengestellt sind, aus- tauschen, damit die Forderungen dann geaeneinander abge wogen werden können. Dieser Austausch dürfte voraussichtlich noch heute abend erfolgen, so daß sich die morgen vormittag 10 Uhr beginnende Sitzung des interfraktionellen Ausschusses bereits mit dieser Liste der unerfüllten Wünsche beschäftigen kann. In unterrichteten Kreisen rechnet man damit, daß die morgigen Derbandlungen, da sie sich auf den Gesamtkomplex der strittigen Fragen erstrecken, ziemlich lanoe dauern werden, betont aber, daß außer diesem Austausch der Porteiforderungen eine Veränderung der Lage nicht eingetretey ist. Ergebnislose Besprechungen. Berlin, 13. Febr. Di« heutigen interfraktionel- /en Besprechungen über die mit dem Schulgesetz zu sammenhängenden Fragen begannen um 4 Uhr nachmittags und -alterten bis kurz vor 6 Uhr. Die Besprechungen er- streckten sich auf den Gesamtumfang der strittigen Fragen und konnten noch nicht zu End« geführt werden. Sie werden am Dienstag um 10 Uhr wieder ausgenommen werden. Wie weiter verlautet, haben sich die Verhandlungen fast ausschließlich um die Schulfrage gedreht. Eine Verstau- bigung wurde nicht erzielt. Eine solche ist nach Ansicht in Zentrumskreisen auch nicht für Lie Dienstagverhandlungen der Regierungsparteien zu erwarten, in denen unter allen Umständen ein« Einigung herbeigeführt »erden sollte. Die Regierungskoalition sei damit als erledigt zu btrachten. Der Reichstag soll aber unter allen Umstän den versuchen, den Hauptetat und den Nachtragsetat, der die sozialen Hilfsmaßnahmen für die Kleinrentner und für die Landwirtschaft umfaßt, noch zu verabschieden. Eine Erledi- gung der Strafrechtsreform erscheint unmög lich. Ob das Liguidationsschädengesetz noch zur Verabschie dung gelangen kann, wird davon abhängen, ob sich die Regie rungsparteien in kürzester Zeit darüber verständigen können oder nicht. In parlamentarischen Kreisen des Zentrums glaubt man, daß unter diesen Umständen die Neuwahlen Anfang Mai stattfinden werden, und daß bis zur Neu wahl des Reichstages die gegenwärtige Regierung im Amte bleibt. Umweg Briands über Belgien? Sine komisch« Nachricht. Brüssel, 13. Febr. Nation Belge veröffentlicht fol gende Pariser Meldung: Die französische Regierung oder ge- nauer Außenminister Briand möchte sich des belgischen Kabinetts bedienen, um mit Berlin über die Räu- munq der Rheinlande zu verhandeln. Der Quai d'Orsay wagt aus innerpolitischen Gründen für den Augenblick nicht, mit Deutschland direkte Verhandlungen zu eröffnen. Die von ihm inLdndon unternommenen Versuche, damit sich die englische Regierung ins Mittel lHe, waren n i ch t von Erfolg gekrönt. Briand wendete sich hierauf an Brüssel. Ls sind bei der belgischen Negierung bereits Schritt« in diesem Ginne unternommen worden. Dersammlungsverbot im besetzten Gebiet. Mannheim, 13. Febr. Die interalliierte Rheinlandkom- mission hat die geplanten Versammlungen der Natio nalsozialistischen Arbeiterpartei in den besetz ten Gebieten verboten. * Briands „Erleichterungen*. Paris, 13. Febr. Der Matin meldet aus Mainz, daß im Monat Januar wieder 18 Kriegsgerichtsurteile gegen Zivilpersonen gefällt werden mußten, weil ihre Hand- lunaen Bedrohungen der Sicherheit der Besatzungsarm« dar stellten. Hoesch reist zu Stresemann. Pari«, 13. Febr. Der deutsche Botschafter von Hoesch tritt einen vierzehntägiaen Urlaub an. Er wird an der Riviera mit Dr. Stresemann zusammentreffen. Danzig und der Völkerbund. Danzig, 13. Febr. Bei einer Kundgebung der Liaa für Völkerbund führte Senatspräsident Dr. Sahm in einer Be grüßungsansprache u. a. aus: Was die Danziger bisher fern- gehalten hat, ist nicht etwa ein Mangel an Interesse am Völker- bund gewesen. Wir Danziger haben — ich darf es wohl heute im Kreise gerade von Freunden -es Völkerbundes, zu denen ich mich stets gerechnet habe, offen aussprechen — so manchen Anlaß gehabt, dem Wirken des Völkerbundes mit einer gewissen Skepsis gegenüberzustehen. Wir haben das bittere Gefühl nicht unterdrücken können, daß wir in vielen für uns bedeutsamen Fragen das Objekt der Politik der West mächte gewesen sind, daß gegen uns entschieden worden ist nicht aus Gründen des Rechtes, sondern aus politischen Gründen. Aber das hat uns nicht den Glauben an eine Evolution dieser großen Weltorganisation genommen. Gießen, 18. Febr. Gestern sind auch die beiden letz- ten Funker, die in der bekannten FunZersache in Unter- suchungshaft gebracht worden waren, aus der Haft ent- lassen worden. düng des Etats und des Nachtragsetats innerhalb von vier Wochen gerechnet werden können, so daß die Wahlen in die erste Hälfte des Mai fallen würden. Die Zentvumsabgeordneten von Guerard und Stegerwald haben gchern den Reichskanzler Marx ausgesucht, um mit ihm die Lage durchzusprechen. Sie haben den Reichskanzler von der oben skizzierten Stellungnahme de» Zentrums unterrichtet. Dr. Marx soll sich mit dem Vorschlag einverstanden erklärt und seine Bereitwilligkeit ausgesprochen Haden imter der Voraussetzung, daß di« anderen Koalition»- Parteien keine Einwendung«» erheben, dem Reichspräsidenten V diesem Sinn» sein« Anftög» stellen. DO« PlOi-vyer im BarmOh-Pr»-eß. Die Reich-postkredtte. Berlin, 13. Febr. Oberstaatsanwalt Dr. Sturm setzte heut« im Prozeß gegen die Brüder Darmat sein Plaidoyer fort, und zwar behandelte er das Kapitel Deutsche Girozen trale und den Fall Höfle. Er gab dabei seiner Meinung Ausdruck, -aß Iulius Darmat des Betruges zum Nach teil der Deutschen Girozentrale und der Angeklagte Klensk« der Beihilfe hierzu schuldig sei und außerdem Iulius und Henry in Gemeinschaft der aktiven Bestechung des ver storbenen ReichspöstUltuisters Dr. Höfle, sowie Ser Anstiftung desselben zur Untreue. Der Oberstaatsanwalt schilderte di« einzelnen Detrugsmanöver, zählte -je Portril« aus, die der verstorben« Postmknister dem Varmat-Konzern verschafft habe und nannte als Summe der von den Barmats an Höfle ge zahlten Bestechungsgelder den Betrag von 40 485 Mark. Vor -em Freispruch -es Krautz? Berlin, 14. Febr. Der Haftbefehl gegen den Angerlag ten Krantz im Steglitzer Schülermordprvzeß ist aufge hoben und Krantz aus der Hast entlassen worden. » Elternschaft und Krantz-Prozeß. Berlin, 13. Febr. Der Vorstand und die Führerschaft de« Evangelischen Reichselternbundes haben an den Präsidenten des Moabiter Schwurgerichts, Landgerichtsdirektor Dust, ein Schreiben ^richtet, worin der tiefsten Beunruhigung der Elternschaft -es ganzen Reiches über die Art der Berichterstattung eines Teils der Presse über den Krantz-Prozeß Ausdruck gegeben wird. Der Reichseltern bund bittet namens der organisierten Elternschaft aller poli tischen Richtungen den Gerichtsvorsitzen den, in Verbindung mit den Vertretern der Presse Wege zu suchen, um eine weitere Schädigung der Oeffentlichkeit, insbesondere der Jugend selbst, zu verhindern. Berlin, 13. Febr. In -er letzten Reichstabs sitzung legte Abg. Mumm (Dnatl.) «inen Antrag seiner Fraktion vor, der durch den Krantz-Prozeß veranlaßt worden ist. Der Redner erklärt: Ein Prozeß, d«r gegenwärtig stattfindet, hat durch die Art seiner Berichterstattung bei uns die lebhafteste Sorge um die Gefährdung der Jugend hervor gerufen. Ich bitte deshalb «inen Antrag meiner Fraktion auf die Tagesordnung zu setzen, damit er an den Rechtsausschuß verwiesen werden kann. Es handelt sich um eine Novelle zum Neichsprefleqesetz, um die Einfijgüng eines neuen Z 17 », wo nach Prozeßbericht«, die geeignet sind, das Geschlechtsgefühl der Jugend zu überreizen oder irrezuleiten, verboten find. Während die Linke teils üher die „Sittlichkeitspharisäer der Rechten" schimpft, teils die im Krantzprozeß enthüllten Gesellschaft»- und Erziehungsschäden den Kreisen der Antrag steller zur Last legt, läßt das Zentrum di« Geschäftsordnungs- debatt« schweigend vorübergehen. Dl« sofortige Behandlung de« Antrages scheitert an dem Widerspruch der Sozialdemokraten. Auf Vorschlag des Präsidenten wird sich -er Aeltestenausschuß mit der Frage beschäftigen, ob und wann der Antrag Mumm auf die Tagesordnung gesetzt werden soll. Brutal« Gewalt i« P*l«ischGchlestem »attowltz, IS. Febr. Am Sonntag erzwangen in Katta- witz, KöntgshiiKe und 16 anderen Qwcn von Polnisch^Ober- schkesien die Polen die Aufhebung der deutschen Wählerversammlungen. PoHei zum Schutze war nirgend» zu erreichen. Unter -«>< deutschen Wählern herrscht außerordentliche Erreguyg. .
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