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Erzgebirgischer Volksfreund : 18.04.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193204185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19320418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19320418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1932
- Monat1932-04
- Tag1932-04-18
- Monat1932-04
- Jahr1932
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 18.04.1932
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Stimmen zum Sindenburg-Brief. Der Lokafanzeiger ist der Ansicht, daß das Schrei ben Hindenburgs insbesondere der preußischen Regierung Ge legenheit geben werde, zu erweisen, daß sie überparteilich dem Staatsinteresse diene. — Die D. A- Z. hält den Brief für ge eignet, die weitverbreiteten Besorgnisse zu zerstreuen, als sei das SA.-Verbot gewissermaßen die Quittung für die Wahl- Unterstützung der Sozialdemokratie bei der Reichspräsidenten wahl. Denn die Aufforderung des Reichspräsidenten an den Reichsinnenminister beziehe sich auf den „Unfug der sozial demokratischen Eisernen Front". — Die Börsenzeitung bezeichnet das Schreiben als eine Aufforderung an Groener, nunmehr auch das Reichsbanner zu verbieten. — Die Deut sche Tagesztg. meint, daß das Schreiben in nationalen Kreisen aufs lebhafteste begrüßt werden wird, die es als schwe res Unrecht empfanden, daß dem Nationalsozialismus ver boten wurde, was der Sozialdemokratie erlaubt war. — Die Kreuzztg. führt aus, es sei eine Selbstverständlichkeit, daß mit der Aeußerung „ähnlich geartete Organisationen, wie sie auch bei anderen Parteien bestehen", lediglich Reichsbanner und Eiserne Front nicht etwa der „Stahlhelm" gemeint seien. — Das Berl. Tagebl. meint, daß der Beweis für die Un richtigkeit des Materials in Wirklichkeit schon längst erbracht sei. Das Reichsbanner brauche die Nachprüfung nicht zu scheuen; denn seine legale und loyale politische Arbeit liege offen zutage. — Die Voss. Z tg. meint, das Reichsbanner sei weder eine Armee noch eine Pärteiarmee, sondern eine aus gesprochene Schutzorganisation für den Staat und die Der- fassung. Berlin, 17. April. Der Deutsche Offizierbund teilt mit: Der Deutsche Offizierbund schließt sich im Rahmen der nationalen Front den entrüsteten Kundgebungen gegen die Notverordnung an, durch welche die SA.- und SS.-Abteilungen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbei terpartei aufgelöst sind und damit völlig einseitig gegen einen Teil der nationalen Bewegung vorgegangen worden ist. Er fordert Rücknahme dieser Maßregel oder gleiches Recht ür.alle durch, ihre Ausdehnung auf das Reichsbanner, da mf dessen Orggnisation, Wb öffentlich bekoMtgsqebener Atgh etzung die für die Begründung der Notverordnung znge- chnittenen Sätze der Reichsregierung in vollstem Maße zu- reffen, Berlin, 17. April. Das Gerücht, daß die endgültige Cnt- cheidunq des Reichspräsidenten hinsichtlich des Verbots der SA. dadurch herbeigeführt worden sei. daß der Chef der Heeresleitung das Verbot im Namen der Armee ge- ordert habe, wird seitens der Reichswehr, als erfunden bezeichnet. Reichspräsident und Reichsbanner. Groener und Dran« sind anderer Meinung. Die Lügen -er Systempreffe. -stler beantragt ei« Disziplinarverfahren. Berlin, 17. April. Der „Montag« schreibt, baß Adalf Hitler »egen der Behauptung, er habe vor der anolSndi- .Ken Presse erNLrt, die Auslösung der SA. sei unter Frankreichs Druck erfolgt, durch Rechtsanwalt Lütge- brune gegen sich selbst Antrag auf Einleitung eine» Dis ziplinarverfahrens gestellt habe. Für die Dauer de» Verfahrens habe Hitler Suspendierung von den Amtsgeschäf. ten bei der braunschweigischen Regierung beantragt. Hitler hat gleichzeitig gegen den Chefredakteur ve» „Berliner Tage- blatte»", Theodor Wolfs, und gegen de» Schriftleiter Dr. Bretholz Strafantrag gestellt mit der Begründung, daß er niemals die oben erwähnte und vom „Berliner Tageblatt« Wiedergegebene Erklärung abgegeben habe. Der Brief des Reichspräsidenten an Groener, den der „E.D." am Sonnabend veröffentlichte, hat naturgemäß das größte Aufsehen erregt. Er ist «ine scharfe politische Zurecht- Weisung des Ministers, und man fühlt es aus dem Wortlaut heraus, daß der Reichspräsident, ehe er sich den Sekretär -um Diktat kommen ließ, mit der Faust aus den Tisch geschlagen hat. » Aus dem Wortlaut des Briefes geht hervor, daß Hinden burg einmal selbst den Verdacht hat, nicht richtig bevaten wor den zu sein. Andere Leute haben sich längst gefragt, ob di« Informationen, die der Reichspräsident erhält, immer objektiv sind. Gewisse Aeußerungen und Handlungen Hindenburgs deuten auf das Gegenteil hin. In seinen: Briefe geniert er sich nicht, seine Ratgeber bloßzustellen. * Das Reichsbanner, gegen welches sich der Brief richtet, hatte Wind davon bekommen, daß Hindenburg verärgert sei. Daher die überraschende Bereitwilligkeit des Genossen Hölter mann, die Schufo aufzulösen, und die geschäftige Verteidigung der SPD.-Schutztruppe in der Morgenpresse des Sonnabends. Sehr unangenehm ist die Sache auch dem preußischen Minister- Präsidenten, der sich eben auf Wahlreisen für sein« Partei be findet. Er versucht sich dadurch aus der Affäre zu ziehen, daß er (in einer Wahlversammlung in Düsseldorf) Hindenburgs Bedenken als eine „Verzerrung des Begriffs der Unparteilich keit" bezeichnete. Na ja, von diesen „Freunden" des Reichs- Präsidenten, von diesen Mitgliedern der „Hindenburgfront", hat man schließlich nichts anderes erwartet. * Minister Groener flüchtet sich — eigentlich eine Unge wöhnlichkeit, ja Unmöglichkeit — gleichfalls vor dem Zorne Hindenburgs in die Oeffentlichkeit. Er läßt eine sehr, sehr lange Erklärung verbreiten, in welcher er seine einseitige Stel lungnahme gegen die SA. zu begründen versucht und neben bei dem Reichsbanner ein verschämtes Loblied singt. Die Me lodie ist bekannt, deshalb verzichten wir darauf, sie unseren Lesern vorzupfeifen. Ein kleines Malheur ist dem Minister obendrein passiert. Er macht sich aus dem „Berliner Tagebl." die Unwahrheit zu eigen, Hitler habe behauptet, die SA. sei unter dem Druck Tardieus aufgelöst worden. Im übrigen will Herr Groener wieder einmal die junge Generation aller Rich tungen zusammensasscn, diesmal in Sportverbänden. Dazu ist nur zu bemerken, daß der Minister mit diesem Plan zu spät kommt. Nachdem man oben einen so unerhört hetzerischen Wahlkampf gegen die Rechte zugelassen hat, dürfte der Weg zur Einigung auf lange Zeit hinaus verschüttet sein. Der Kampf zwischen rechts und links muß ausgetragen werden. Im übrigen ist das Vertrauen zu der Regierung auf der Rech ten völlig futsch. Es wird auch durch an sich wohlgemeinte Vorschläge nicht wieder zu erringen sein. G» Düsseldorf, 17. April. Am Sonntag wurde in Wersten ein Umzug des Reichsbanners von 160 Kommunisten, mit Stei nen beworfen. Mehrere Personen wurden schwer vorletzt. In Gerresheim gerieten etwa t30 Kommunisten mit 20 Mit gliedern eines rechtsgerichteten Wanderklubs zusammen, wobei fünf Beteiligte durch Messerstiche schwer verletzt wurden. Die Polizei nahm acht Beteiligte fest. Wiesbaden, 17. April. Bei der heutigen Kundge bung der Eisernen Front, in der Dr. Breitscheid sprach, kam es während des Aufmarsches der Teilnehmer zu Schlägereien. Ein Mitglied der NSDAP, wurde ver letzt. Die Polizei nahm mehrere Personen fest. Die S18-ke werden erwürgt. Katastrophale Lage der Gemeindefinanzen. Berlin, 17. April. In der Vorstandssitzung des Deut schen Städtetages kam von allen Seiten zum Ausdruck, daß sich die Lage der Städte in den letzten Wochen unhalt bar verschlechtert habe. Aus den einleitenden Worten des Präsidenten Dr. Mulert und der eingehenden teilweise sehr erregten Llussprache ging die neuerliche katastrophale Zuspitzung der Lage eindeutig hervor. Cs wurde betont, daß das Steueraufkommen selbst die pessimistischsten Schätzungen überschreitet. Die Zahl der Wohlfahrts erwerbs losen ist in den letzten sechs Monaten um mehr als 60 Prozent gestiegen. Mit Abstrichen ist die Ge fahr nicht mehr zu bannen. Trotzdem ist den Gemeinden weder vom Reich noch von den Ländern auch nur irgendwie aus reichend geholfen. Noch immer steht die Reform der Arbeits losenhilfe aus. Es besteht die ernste Gefahr, daß in kurzem auch die Zahlung der Zinsen, Gehälter, Löhne und Unterstützungen in größerem Umfange in Frage gestellt wird. Mit besonderer Erbitterung müßten die Gemeinden feststellen, daß die Staatshaushalte vielfach dadurch ausgeglichen würden, daß die Länder ihre Einnahmen erhöhten und ihre Ausgaben verminderten, indem sie den Finanz- und Lastenausgleich zu ungunsten der Ge meinden veränderten. Die deutschen Gemeinden und Ge meindeverbände müßten für 1932 mit einem Fehlbetrag von mindestens 750 Millionen Mark rechnen. In zahlreichen Industriestädten decken die Gesamt steuereinnahmen nur noch die Hälfte der Wohlfahrtslasten. Angesichts dieser Sachlage ist von einen: Haushaltsausgleich in den meisten Städten nicht mehr die Rede, bevor nicht die dringendsten Forderungen der Städte erfüllt sind. Die Reform der Arbeitslosen- für sorge muß endlich verwirklicht werden. Es geht nicht an, daß die Lasten der Arbeitslosenfürsorge von Monat zu Monat stärker vom Reich auf die Gemeinden ab- gewälzt und die Länder von diesem Hauptteil der Wirtschafts krise überhaupt nicht betroffen werden. Berlin, 17. April. Der Reichspräsident hat den Ministe rialdirektor im Reichsverkehrsministerium Dr. Branden- bürg zum deutschen Delegierten für die Abrüstungskonfe renz ernannt. Helsingfor«, 17. April. Der sozialistische Abtz. Erich ist in der vergangenen Nacht von Unbekannten entführt, heute aber zurückgebracht und den Behörden ausgeliefert worden. Springfield (Illinois), 17. April. Der italienische Kon- si'laragent Iobn Pieeo wurde auf der Straße von drei '"-rn —"b" Schüsse mit Dum-Dum-Munitie« ae tötet Der nervöse Bürgermeister. In Langewiesen, einem Städtchen mit 4000 Ein wohnern unweit von Ilmenau in Thüringen, hat sich, (wie der „E. V." bereits kurz berichtet) folgendes ereignet: Der Bürgermeister Genosse Worch, offenbar ein etwas leicht erregbarer Herr, hatte den telephonischen Bescheid, die dortige SA. aüfzulösen, nicht ganz verstanden und sich in dem Glauben befunden, ein nationalsozialistischer Putsch in Langewiesen, von wo aus Hitler offenbar die Macht im Staate erobern wollte, stehe unmittelbar bevor. Da seine legitime Armee, drei etatmäßige Polizei beamte, erst geweckt werden mußte — cs war bereits 9 Uhr abends — holte er zwei ihm als zuverlässig bekannte Orts einwohner herbei, von denen er, wie er angibt, nicht wußte, daß sie Neichsbannerleute seien, ernannte sie zu Hilfs- p o I iz e i o rg an e n, gab ihnen Jagdgewehre in die Hand und beauftragte sie, das Rathaus gegen die feindlichen Scharen, die gar nicht existierten, zu bewachen. Er selbst setzte sich mit entsichertem Revolver auf die Nathaustreppei Unterdes war, durch zwei Nachtwächter alarmiert, die reguläre Armee von Langewiesen in Stärke von drei Mann an Ort und Stelle erschienen. Bürgermeister Worch ließ nun die „Hilfspolizei" ablösen und ging zum Angriff vor. Er ließ die Büchsen des Langewiesener Kleinkaliber-Schützen vereins auf die Polizeiwache schaffen und sich einen Mann vorführen, von den: er annahm, daß er SA.-Führer sei. Als dieser erklärte, er sei es nicht, wurde er nach Hause geschickt, ebenso der kür kurze Zeit in Haft genommene national sozialistische Führer von Langewiesen, als sich herausstellte, daß er von Putschabsichten nichts wußte. Durch diese etwas ungewöhnlichen Vorkommnisse angeregt, sollen sich in dieser seltsamen Nacht Ansammlungen auf den Straßen von Langewiesen gebildet haben. Auch das Reichs- banner der Stadt habe sich zusammengetan und sei bewaffnet mit Schützenvereinswaffen und Luftgewehren, die Bürger meister Worch hatte beschlagnahmen und an sie verteilen lassen, durch die Straßen gezogen. Die Staatsmacht hat unterdes auch eingegriffen. Eine Untersuchungskommission der thüringischen Regierung hat sich nach Langewiesen begeben. Bürgermeister Worch aber hat sich krank gemeldet. Es ist ein Wunder, -aß sich nur der Genosse Bürgermei- ster in Langewiesen von der Nervosität hat anstecken lassen, welche in den amtlichen und nichtamtlichen Berliner Partei kreisen vor der Wahl herrscht«. L. D. Mecklenburg - Slrelltz proteMert. Neustrelitz, 18. April. Di« M«cklenburg-Dtrelitzer Regi«- rung, di« sich aus einem deutschnationolen Minister und einem nationalsozialistischen Staatsrat -usammensetzt, prote-, stiert in einem Rundschreiben gegen da» Verbot der SA.- und GS.-Formationen, da» st« völlig einseitig nennt. Es könnt« au» dem Verbot auf ein ordnungswidriges Dechalten der genannten Organisationen innerhalb des Lan des Mecklenburg-Strelitz geschlossen werden. Das Gegenteil sei der Fall. Ihr Auftreten gegenüber den Behörden hab« keinerlei Veranlassung zu Besorgnissen gegeben. Da» sei auch auf der Konferenz der Innenminister der Länder am 13. April ausdrücklich hervorgehoben worden. Trotzdem sei den örtlichen Behörden die Sicherstellung der im Besitz der aufgelösten Or ganisationen befindlichen Gegenstände aufgegeben wordW. Erfolgreicher Volksentscheid in Oldenburg. Oldenburg, 17. April. Heute wurde im Freistaat Olden- bürg der Volksentscheid für Auflösung des Land- tags durchgeführt, für den sich Deutschnationale, National sozialisten, Kommunisten und die Landvolkpartei eingesetzt hatten, die zusammen im jetzigen Landtag di« Mehrheit bilden. Sozialdemokraten, Staatspartei und Zentrum hatten Wahl- enthaltung beschlossen. Ls wurden abgegeben 125 365 Ja- Stimmen, 57S6 Neinstimmen, ungültig waren 1079 Stim men. Damit ist die erforderliche Mehrheit erreicht. Die Neu wahlen des Landtags werden wahrscheinlich am 29. Mai statt finden. IS Parteien in Preußen. Berlin, 17. April. Der Landeswahlletter für Preußen, hat 19 Wahlvorschläge zugelassen, unter denen sich die merkwürdigsten Gruppen befinden. Es gibt eine Partei derer, die ein Höchstgehalt von 5060 Mark für die Beamten for dern. Es gibt eine Partei der Erwerbslosen, eine solche für wahre Volkswirtschaft, die sogar den Mut hat, sich „Deutsche Einheitspartei" zu nennen. Es gibt eine Deutsche Volksge meinschaft, eine Partei der Vereinigten Reichsbankgläubiger und Markgeschädigten und schließlich eine Menschheitspartei. „Verwahrloste Schafe«. Im Sklarek-Prozeß kam es zu einer Erörterung darüber, daß verschiedene Verteidiger eine Vertretuna wünschten, da sie anderwärts benötigt würden. In diesem Zusammenhang sagte Willi Sklarek: „Herr Vorsitzender! Ich möchte Sie um einen Rat bitten. Wir sitzen hier wie verwahrloste Schafe. Unsere Verteidiger kommen nicht mehr. Bisher haben unsere Freunde sie bezahlt. Wir haben kein Geld, st« zu bezahlen. Was sollen wir machen?" — Vorsitzender: Ich kann Ihnen da keinen Rat geben, wenn ich diesen Prozeß entscheiden soll. Außerdem leben Sie doch noch nicht auf so beschränktem Fuße. Sie haben doch noch große Wohnungen. Außerdem sind doch die bisherigen Verteidiger noch in ihrem Amt, wenn sie auch nicht immer erscheinen. Diese müßten ihre Verteidigung erst niederlegen, ehe andere Entscheidungen ge- roffen werden können. — Oberstaatsanwalt: Es ist )ter M«r großen Anzahl von Angeklagten die Offizialver- tetbigüng zugebilligt worden. Ich empfinde es schon al« «in« große Unbilligkeit, daß die angeklagten Beamten, die die Stadt Berlin geschädigt haben, Offizialverteidiger erhalten haben. Ich finde es aber geradezu himmelschreiend, wenn di« Ange klagten Sklareks setzt auch nock auf Staatskosten eine Dertei- digunq gestellt erhielten. — Willi Sklarek: Was ist das für eine Verteidigung, die niemals da ist. Ich halte sonst sehr viel von meinen Verteidigern. »»Graf Zeppelin" zum -ritten Sü-amerikaftug gestartet. Friedrichshafen, 18. April. Das Luftschiff „Graf Zep- pelin" ist heute nacht um 0.06 Uhr zu seiner dritten Südamerikafahrt unter Führung von Dr. Eckener ge- ' startet. Als Gast befindet sich Commander Booth an Bord. Französische Aetze gegen Danzig. Danzig, 17. April. Französische Zeitungen bringen die Meldung, daß Hitler sein Hauptquartier in Danzig aufge schlagen habe, daß Danziger Hotels mit Hitler-Anhängern überfüllt seien und daß die Großmächte einen Schritt vorbe reiteten, um Danzig zu zwingen, die SA.- und SS-Formatio- nen wie im Deutschen Reich zu verbieten. * Die Meldungen der französischen Blätter liegen im Rah- ' men der Hetze gegen Danzig, die in den letzten Tagen beson ders von -er polnischen Presse und der ihr nahestehenden französischen zur Verunglimpfung des Kommissars des Völker bundes und der Danziger Regierung geführt wird. Der Fälscher Ivar Strenger. Stockholm, 17. April. Generaldirektor Nothin, der der Kreuger'schen Untersuchungskommission angehört, hat Beweise dafür erhalten, daß Ivar Kreuger die Fälschungen von italienischen Schatzanweisungen selbst begangen hat. Die Zahl der falschen Schatzanweisungen beträgt 42; jede lau tet auf einen Betrag von 500 000 englischen Pfund. Die Obligationen sind in einer Stockholmer Druckerei hergestellt worden. Die Namensunterschriften hat Kreuger persönlich gefälscht. Im Geheimgewölbe Kreugers hatte man die von einem italienischen Graveur hergestellten Druckplatten ge funden. Koooer für »tägige Arbeitswoche. Washington, 17. April. Präsident Hoover hat zur Linderung -er Arbeitslosigkeit di« Einführung der fünf- tägigen Arbeitswoche vorgeschlogen und dem omeri- konischen Kongreß empfohlen, mit der Beamtenschaft den Anfang zu machen, wobei gleichzeitig eine Ersparnis von Derwaltungskosten bezweckt wird. Berlin, 17. April. Aus Anlaß de» 50jährigen Jubiläums de« Berliner Philharmonischen Orchester» hat der Reichsprä- sident dem Generalmusikdirektor Wilhelm Furtwängler Vie Goethe-Medaille für Kunst un- Wissenschaft verliehen.
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