Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 23.07.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193807238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19380723
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19380723
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1938
- Monat1938-07
- Tag1938-07-23
- Monat1938-07
- Jahr1938
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 23.07.1938
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WWWNWW Sonnabend/Sonntag, L3./24. Juli 1938. Nr. 170 Jahrg. 91 Bor -er große« Parteik««-geb««g -er Ostmarkga«e Atemübungen u. dgl. Die Hinrichtungen, die nach einem höchst summarischen Verfahren verhängt wurden, gestalteten sich für die Unglück- lichen Verurteilten noch besonders grausam dadurch, daß in dem schachtähnlich engen Hof des Wiener Landgerichts H, dem be rüchtigten Galgenhof, jeder aus der Armsünderzelle heraus tretende Verurteilte beim ersten Schritt in den Hof sofort seine bereits gehängten Kameraden sehen mußte. Es gehört schon eine bewunderswerte Glaubensstärke dazu, wenn in dieser Situation einer der Verurteilten erklärte: „Und trotzdem, i bleib das, was i war, ein Nazi, bis zum letzten Atemzug!" Die meisten Verurteilten endeten denn auch mit dem Ruf: „Heil Hitler!" Jene Augusttage von 1934 waren nach der Schilderung Köcks die schlimmsten, die die Gefangenenseelsorge der Wiener Landgerichte zu erleben hatte. Am Kopfende der Galgen hat Keine Veränderung im Befinde« -es Gauleiters Die Anteilnahme -es Dachsengaues. Berlin, 23. Juli. Der Führer hat dem Universitätspro fessor Dr. Philipp von Heck in Thüringen anläßlich seines 80. Geburtstages die Goethemedaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Der NS.-Gaudienst schreibt: Seitdem bekannt geworden ist, wo der Gauleiter krank darniederliegt, ist die Zahl der Teilnahmebezeugungen ungeheuer angewachsen. Dauernd werden im Kurhaus Blumen abgegeben. Die Postboten bringen Stöße von Tele- grammen und Briefen. Neben den Führern der Partei, des Staates, der Wehrmacht und der Wirtschaft sind es besonders auch überaus zahlreiche unbekannte Männer und Frauen, deren beste Wünsche Pg. Mutschmann gelten. Alte Kämpfer aus Plauen, erzgebiraische Bergarbeiter, ganze Belegschaften großer Werke des sächsischen Industriegebietes, Kriegskameraden des Gauleiters, die Mitarbeiter von Dresdner Dienststellen und Behörden drücken brieflich oder telegraphisch ihre Anteilnahme aus. damals der Scharfrichter Lang sen. Zeile unter Zeile mit ge nauer Uhrzeit und mit Datum die Hinrichtungen vermerkt. Der Galgen, der die meisten Eintragungen von der Hand des Hen kers hat, zeigt als frühestes Datum den 13. Februar 1934 mit der Uhrzeit 13.15 und als letztes Datum unter einem quer durchgeführten horizontalen Skich den 31. Marz 1937 mit der Uhrzeit 19.45. Die Namen der übrigen 12 Gehängten vom August 1934 außer Otto Planetta lauten: Josef Hackel, Ludwig Maitsen, Franz Holzweber, Hans Domes, Franz Leeb, Erich Wohlrab, Friedrich Wurnig, Franz Ebner, Franz Saureis, Franz llnter- berger, Ernst Feike und Rudolf Erlbacher. Sie und die Hun derte der anderen Kämpfer, die für die Einigung Deutschlands ihr Leben gaben, halten stille Wacht über dem großen Reich zu sammen mit jenen Helden, die in den Ehrentempeln auf dem Königlichen Platz in München ruhen. Salzburg, 23. Juli. Gestern nachmittag traf Dr. Goebbels, mit stürmischem Jubel begrüßt, hier ein. « «uthaltrnd die amUtche» des «ml-hauptmann, und des Bezirksverbands Schwarzenberg, der Bürgermeister zu Grünhain, Lößnitz. Neustädlel und Schneeberg, d« Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. L»' werden außerdem veröffentlicht: Bekanntmachu.gen der Amtsgerichte in Au«, Schneeberg, Schwarzenberg, Johanngeorgenstadt, des Oberbürgermeisters zu Aue und des Ersten Bürgermeister» zu Schwarzenberg. Verlag L. M. Gärlner, Aue, Sachse«. SauplseschüftssteNer Aue, Fernruf Sapimel-Nr. 2841. Drahtemfchrislr Doltzsfreund Auesachsen. Geschäftsstellen r Lößnitz (Amt Aue). 2940, Schneeberg 310 und Schwarzenberg 3124. ft» di« „NachMUa, «ych«i»«^ Numnuk di» oomill-a» »Uhr I» d« B,i-dIÄIÄ««. Drr Preis sie dt« 2» mm dnil« MtMmelerziU« Ist 4 q, NU die »0 mm br«»«n T'U-MiiUmU« 20 omIIt-UL.AIIgimekiiDtdlngunim iauiPnirNft, - N-chlahskM L B«> D«rfi>«ma von hoher Sand tut», Lotto», »», Ia»PnL<» BEM, o«i Uni»rbr«ch<mg«a d«, S»- IchditzdUritd«, dein« Uatorüch«. P»lNch«»-N»»i»r Leipzig Nr. 122«. Siahtban» - Noe i. Sa. Berlin, 23. Juli. Entgegen vielfach verbreiteten Gerüchten wird vom Reichsausschuß für Fremdenverkehr mitgeteilt, daß die österreichischen Bade- und Kurorte keineswegs überfüllt find. Für erholungsuchende gureisende aus dem Altreich be stehen genügend Möglichkeiten für die Unterkunft zu ange- messens« Preisen. Kiel, 23. Juli. Der Führer traf gestern vormittag zu einem kurzen Besuch bei der Knegsmarine in Kiel ein, wo er von der Bevölkerung begeistert begrüßt wurde und sich auf dem Aviso „Grille" einschiffte. Warschau, 23. Juli. Der polnische Ministerrat beschloß te die Errichtung eine» Rohstoffbüros, das die Rohstoff. M im Einvernehmen mit den zuständigen Ministerien de» dein soll. Selbstverständlich sind die Teilnahmebekundungen der Kreisleiter, Oberbürgermeister, Kreis- und Amtshauptmänner. Und ganze Ortsgruppen, sowie die Kameradschaften von Hitlerurlaubern, schicken mit langen Namensreihen versehene Treuebekenntnisse. Von den Ordensburgen grüßen die Sachsen ihren kranken Gauleiter. Natürlich ist auch die NS.-Frauen- schäft vertreten. Ebenso wenig fehlen die Männer vom Reichs- arbeitsdienst. Unter den Schreiben der Volksgenossen sind Absender aller Berufe festzustellen: Handwerker, Fabrikarbeiter, Landwirte, Künstler, Beamte, Kaufleute, Gewerbetreibende, Wissenschaftler, Bankdirektoren, Jungarbeiter, Offiziere u. a. m. Aus Aue schreibt „a oller Scholmaastr" in erzgebirgischer Mundart alles das nieder, was ihn in der Sorge um Pg. Mutschmann bewegt. Eine Heimatdichterin gedenkt dankbar dessen, was der Gauleiter für die Erhaltung unseres Volkstums getan hat. Eine Dresd ner Krankenschwester schildert in ihrem Brief, wie der Gau leiter aus den großen Ausstellungen „Feierchmd" und „Sachsen am Werk* die Seel« des heimatliebenden Sachsen klingen ließ, und sie bittet ihn, ihre Wünsch« al» bescheidenen Die Konferenz der Oslo-Gruppe. Kopenhagen, 23. Juli. Die Konferenz der Außenminister der Staaten der Oslo-Gruppe wurde mit einer Besprechung der Außenminister von Dänemark, Schweden, Norwegen und Finland eingeleitet. Es wurde die Möglichkeit einer gemein samen nordischen Haltung geprüft. Franz Holzweber und Otto Planetta, die nach dem Umsturzversuch am 31. Juli 1934 wie gemeine Verbrecher durch den Strang hingerichtet wurden. (Scherl-Archiv-M.) Radiumbad Oberschlema, 23. Juli. Ueber den Krankheits zustand des Gauleiters und Reichsstatthalters Martin Mutsch mann wurde von den Aerzten gestern nachstehender Bericht gegeben: „Im Befinden des Herrn Reichsstatthalters ist seit gestern keine BerSnderung zu verzeichnen. Der Zustand ist zu- srledenstellend. Komplikationen find nicht elngetreten. Hochrein, Lißner, Raschig". Außer den vielen bereits genannten Persönlichkeiten be kundete auch der Reichsminister Rust seine Anteilnahme an der ernsten Erkrankung unseres Gauleiters. Reichs- ovganisationsleiter Dr. Ley unterrichtete sich erneut fern mündlich bei Frau Mutschmann über das Befinden des Er krankten. Wiederum weilten in Radiumbad Oberschlema die Staatsminister Lenk und Dr. Fritsch, sowie der Leiter der Staatskanzlei, Ministerialdirektor Lahr, ebenso Gaugeschäfts führer Müller und Ministerialrat Kunz. Frau Mutsch- mann, der es leider unmöglich ist, auf die zahllosen Ver- bundenheitsbeweise im einzelnen zu antworten, bittet die Partei- und Volksgenossen nochmals, auf diesem Wege ihren herzlichsten Dank für die so überwältigende Anteilnahme ent gegen zu nehmen. v« „Nr»,«»ir,ilch« M»IK»I««I»»- «rtztzNiü N^ich »uher Sin» u»d ^«IN»o». Liz«»»»r«i» («!»!<!>!. der «nLprecheaden Bezlrts- d,ii«»,: Auer UnIerhallungsbM, Schnieder«« Anzeiger, Schwarzenberger Anzeiger, Libnitz« Siad!» anjeiger) srei Lau» «inichi. Boieniobn an» Tr»»«p»rl. Iwfteo m-naiüch 1^0 NM, balbmonaliich »H» NM, durch bi« Poli «inichi. aü«r Beilage» monallich g.ÜRM ausichi.Juilellgebbdr. Linzelnumnwr lOPfg. Für Nütgab» unoeriongi «Ingereichler SchriiMt« usw. übernimm! die SchrMHiiung deine Deroniworiung. Berlin, 22. Juli. Die Rundfunkübertragung der großen Gefallenengedenkfeier, die Rudolf Heß am Sonntag in Klagen- furt abhält, wird nicht nur in der Zeit von 11—12 Uhr als Reichssenduna durchgeführt, sondern auch mit Richtstrahler nach Ostasien, Südasien, Afrika, Süd-, Mittel- und Nordamerika übertragen, so daß die Deutschen in aller Welt Zeugen dieser feierlichen Stunde sein werden. In den Orten der Ostmarkgaue werden außerdem Gemeinschaftsempfänge durchgeführt. In Klagenfurt werden mit den Gauleitern sämtliche Gau amtsleiter, Kreisleiter und höhere Führer der Gliederungen der Ostmark versammelt sein. Aus allen sieben Gauen werden außerdem Tausende von Parteigenossen nach Klagenfurt kommen, um mit dem Stellvertreter des Führers der für Groß- deutschland Gefallenen zu gedenken. Der Klagenfurter Tag wird so die bisher größte Parteikundgebung der sieben Ostmark- gaue werden. Die Gauhauptstadt des südlichsten Gebietes des Großdeut schen Reiches ist für den Empfang des Stellvertreters des Führers festlich geschmückt. Der Platz der Helden, der den Rahmen für die Weihestunde bilden wird, erhielt heute die letzte Ausgestaltung. An der Nordseite dieses Platzes sind an dem prächtigen Renaissancebau des Landhauses im weiten Bogen goldene Girlanden zwischen den Fcchnen des Dritten Reiches gespannt. Dor dem ehemaligen Polizeigefängnis, das die Ostseite des Platzes begrenzt, wird Rudolf Heß sprechen. An der Stirnseite des großen freien Platzes ist eine Tribüne errichtet, auf der die Angehörigen der 13 Nationalsozialisten, di« durch den Strang hingerichtet wurden, der Gedenkstunde beiwohnen werden. In der gesamten Ostmark standen im Sommer 1934 opfer- bereite Männer im Glauben an die Bewegung Adolf Hitlers gegen die undeutschen Methoden eines Dollfuß auf. Den da maligen Staatsschmarotzern stellte sich ein Volk gegenüber, das zu den kühnsten Taten fähig war. Manch verwegener Streich ist unvergessen. So beförderten z. B. die Frauen Waffen im Marktnetz unter dem Salat, aus politischen Gründen Verfolgte wurden über einsame Bergpfade ins Ausland geleitet, und als im Sommer 1934 das Militär mit starker Macht durch das Lavanttal anrückte, da zogen sich die SA.-M8nner in Ostkärnten hart an der Grenze bei Lavamünd in einem befestigten Lager zusammen. Doch schlug damals die Freiheitsstunde noch nicht. Noch hatte das Dollfuß-System die Möglichkeit, den Juliauf- stand niederzuschlagen und 13 Männer den Prozeß zu machen, die sich im Befreiungskampf besonders hervorgetan hatten. Ihnen gilt in erster Linie die morgige Gedenkfeier. Es waren 13 Bauernsöhne, Polizeibeamte, Soldaten und Studenten. Das „Schwarze Korps" hat ihnen im April d. I. ein Denkmal ge- setzt. Die Schilderungen von ihrem beispielgebenden Tod gehen zurück auf die Darstellung des katholischen Geistlichen Rates und Seelsorgers bei den Wiener Strafgerichten, Eduard Köck, der acht von jenen 13 in ihren letzten Lebensstünden be gleitete. Ein kleiner Abschnitt aus der Darstellung Köck» genügt als Kennzeichnung für die seelische Haltung, mit der die Kämpfer Adolf Hitlers in den Tod gingen. Es heißt da in dem Bericht über Otto Planetta u. a.: „Er sowohl als auch etliche von den anderen Verurteilten, die ich zu betreuen hatte, fragten mich, ob es eine Sünde sei, daß sie der Bewegung und ihrem Führer treu geblieben wären, da sie der Ueberzeugung seien, daß ihr Bekenntnis zu ihrem Volk und ihre religiöse Einstel lung sich vollends miteinander vertragen könnten. Ich gab Planetta zur Antwort: Was der Mensch aus guter Ueber zeugung tue und wovon er glaube, daß er gerechtfertigt sei, der könne vor Gott nicht schuldig gesprochen werden, sondern ein solcher Mensch sei vor dem Schöpfer gerechtfertigt." Dank für das entgegen zu nehmen, was er überhaupt seit vielen Jahren für das Sachsenland getan hat. Aus Schneeberg drahtet ein Pfarrer: „Dreitausend Volks genossen des Schneeberger Bergreviers gedachten soeben im Berggottesdienst ihres verehrten Gauleiters und Reichsstatt halters fürbittend mit allen guten Wünschen!" 1200 Sachsenkinder vom Kinderheim Wyk auf Rügen ge- dachten in rührender Form ihres Gauleiters. Ueberhaupt die Jugend, sie läßt es sich nicht nehmen, ihre Verbundenheit mit dem Gauleiter tausendfältig zu beweisen. Immer und immer wieder stehen in der Halle -es Kurhauses Gruppen von Pimpfen und Iungmädeln mit Blumensträußen. Während wir eben diese Zeilen schreiben, trifft eine Schar Hannoveraner BDM.- Mädel ein, die sich auf Großfahrt durch Sachsen befindet und Mutschmann hier Blumengebinde übergibt. Die Allerjüngsten bringen wunderschöne, mit ersichtlichem Fleiß und viel Lieb« zurechtgebundene Blumen- und Fruchtkörbe. Wir alle hoffen, daß diese vielen Wünsche in Erfüllung gehen und unser Gauleiter recht bald genesen wird; denn in diesen ernsten Tagen haben wir erst fo richtig empfunden und erkannt, was unser Gauleiter für uns bedeutet. Rührend sind oft die Worte, die schlichte Volksgenossen finden. Eine Bauersfrau aus der Oschatzer Pflege schreibt, daß sie für den Erkrankten betet. Aus dem Lausitz-Städtchen Schirgiswalde schickt ein Volksgenosse einen großen Buschen vievblättrigen Klees, der unserem Gauleiter nach altem deut- chen Brauch Glück bringen soll. Aus Werdau komryt in einem tarken Brief von „Ungenannt" eine Sammlung von Behänd- ungsvorschlagen, Hausmitteln, Beschreibungen von geeigneten Der Deutschlandbesuch General Rnsso» abgeschlossen. Düsseldorf, 23. Juli. Gestern nachmittag wohnte General Russo Vorführungen im Fl egerhorst des Geschwaders „Horst Wessel" bei. Anschließend fand eine Abschiedsfeier imDienst- gebäude -erSA.-Gruvep Niederrhein statt. Stabschef Lutze wies auf die kameradschaftlichen Bindungen zwischen der SA. und -er faschistischen Miliz bin, während Russo Uber die Ein drücke auf seiner Deutschlandreise sprach. Er habe nicht nur den Geist der SA. zu spüren bekommen, sondern auch die schöne deutsche Landschaft gesehen und die von Herzen kommende Be geisterung des deutschen Volkes empfunden. Am Abend gab Gauleiter Florian im Schloß Benrath einen Empfang, womit der Deutschlandbesuch -es Generalstabschefs der faschistischen Miliz seinen Abschluß fand
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite