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Erzgebirgischer Volksfreund : 30.10.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194210302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19421030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19421030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1942
- Monat1942-10
- Tag1942-10-30
- Monat1942-10
- Jahr1942
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 30.10.1942
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die in st «Or ¬ in der Seest eiE Markstein auf de« »ege ,«« Endfietz, Io den ,MMgy»t Times" heißt es, der japanische Steg ukt „ ht W ' Japans Schlachtschiff» erstmals im Gefecht» O« «MMf V»e Ossfchtscht 1« Gittzp«-W« frühen MovgeckftUftben wurde so Vie HaUptmücht des Feindes in Richtung de« SeNta-Eruz-MsslN ÄWpveNgt. Kann griff di« japanische Flotte in den Kampf «in. In der mm folgenden Sve- und Luftschlacht, die den 26. Oktober Wer bis in di« Nacht hinein anbauerte, wurde det aus 20 Kriegsschiffen be- stehende amerikanische Flotkenverband zerschlagen. Gin Schlacht- schiff vom Typ „South Dakota", zwei neu« Flugzeugträger sowie zwei zu Flugzeuaträ«rn umgebaut« ehemalige Ozean- Kämpfer wurden verfemt. Im weiteren Verlauf det Schlacht M« noch eiit weiteres amerikanisches Kriegsschiff, über ähnelten. Itzsevetkcnse^ert an dieset fik ist dösonde»», «ech «rstm«llg «»ch japgaifche Schlachtschiff« 1« stet» Kampf»In« griff«». Do« Ergebnis am für stit amerikanisch« M»kt« mchsttend: Don ihren 20 Einheiten wurden nicht wsnttze, al» elf verfemt Mt io schwer bsschddtgt, daß ße für lstttMM, Zeit kampfunfähig sind. den, vernichtet. Der Kampfvevlaus habe gezeigt, daß Ke japa- nische Seesttategi« der aMEanifchen bei weitem ittnrlegen sei. Die Verluste der Amerikaner seien so groß, daß es ein für svemal mit der ZMküMnftötke Ms sei. Vie japänkfche Flotte sei fähig, USA.-Schiffe so schnell zu versenken, wie sie vom Stapel gelassen Würden. Wichtig sei auch di« Auswirkung «Ms Australien. Nunmehr sei keine Flotte mehr «schänden, di« stark genug wäre, di« Verbindung Amerikas und Australiens sicherzustellen. Die Seeschlacht im KüHpazffik sei «in Markstein der Entwicklung im Großostasienkrieg zugunsten Japans und seiner Ächfenfrettnde. Er deute ohne Zweifel auf den Endsieg Ser Drekerpaktmächt« und auf den erfolgreichen Aufbau der Neuordnung Ostofüns uW der Welt hin. ger«tirbend. Wie in den USA., so herrscht auch in England starke Beunruhigung über den Ausgang der dritten Seeschlacht bei den Salomonen. In der Londoner Presse heißt es, im KM- Westpazifik würden fetzt zermürbende Seeschlachten ausgetragen. Der Kampf geh« nicht nur um Australien und Neuseeland, sondern um Vie Alliierten überhaupt. Die Salomonen seien ein Prüfstein für die Organisation der verbündeten Völker. Di« Verluste seien schwer gewesen. Di« Japaner hätten Drohe SchiffszusammenziehuNgen vorgenommen und schickten ständig neu« Verstärkungen nach den Salomonen. Auch das Schicksal Afrikas könn« in steigendem Maße von dem der Südsee-Inseln abhäUgen. Die „Times" jammern: „Dir Müssen befürchten, daß die amerikanischen Schiffsverluste schwer sind. Wenn di« USA. die Gewalt über di« Salomon-Inseln verlieren sollten, würde ein« alliierte Offensive gegen die japanische pazifische Front sehr verzögert werden." wurde noch em weiteres amerikanisches Kriegsschiff, über dessen Typ noch nichts ermittelt werden konnte, zum Sinken gebracht. Ein weiteres amerikanisches Schlachtschiff, zwei Kreuzer sowie zwei Herstörer wurden schwer beschädigt, außer- dem Mehr als 206 feindliche Flugzeuge zum Absturz gebracht. Damit war der dritte amerikanische Durchbruchsversuch ge- scheitert. Das versenkt« Schlachtschiff vom Typ „South Dakota" hatte «ine Wasserverdrängung von 35 060 Tonnen. Die Schiffe dieser Klass«, die gegenüber den älteren Schlacht schiffen wesentliche technische Verbesserungen aufweisen, sind zum Teil erst 1941 in Dienst gestellt worden. Di« Bestückung ver Schlachtschiffe dieses Typs besteht aus neun 4Ü,6 und zwölf 12,7 cm-Geschützen, außerdem acht 12,7 cm-Flak, sechzehn 4 cm- Flak und 20 Maschinengewehren. Zur Bewaffnung der Schiff« gehören ferner vi«r Bordflugzeuge und zwei FlUgzeUgschleu- vern. Die Friebensbesaßung beläuft sich auf 1500 Mann. Bei den zu Flugzeugträgern umgebauten Schissen handelte es sich um groß« Ozeandampfer, die den Flugzeugträger-Typen ,/2a- Ap SsM jaMdkichtt» Ächj M kW Ss«fOl»chk i» GLstpaßlfir MrdM Noch folgend« EinMEn becksnnti sm WM 10, Ort. HWsch« W LtMaMi W SalsWvN- uNst «MtWEMtz-INfet« leHkfte MfttÄgke«. Täglich -M W SNfMnpteN, in denen di« Japans« H» UedevieMheff W- wiffe«. Me AitnWMNg «Mt gKßtreN »meMMschSn Flott« war von Ken Japanern laufend verfolgt worden, doch dauerte es Tage, bi» diese Flotte, die unter dem Kommando des Admirals Halsey MM, Kas SsegeMk ostwärts der SÄS- Mon-Inseln erreichte. Javanische' UMffeMWt«, BEbrN-, EturMnpf- »M Torpedoflugzeuge griffen den amerikanischen KrisgsschfffverbaM/ der aus vier Schlachtschiffen, »ter Flugzeugträger» sowie zahlreichen Kreuzer» und Zerstör««» bestand, pausenlos an mW zwangen ihn zum Abdrehen von seinem ursprünglichen Kurs auf die Salomon-Inseln. Bis zum 26. Oktober in den Das Eichenlaub erhielten tote bereits mitgekeilt Oberst- leiltnänt KirschNet (links) und Hauptmann Hupfer. Scherl-Mlderd. (OKW) * * * Kraftfahrbewährungsabzeichen. Ms Anerkennung für den Kriegseinsatz besonders bewähr- ter Kraftfahrer hat der Führer ein „KrastfahrbewührUngs- abZeichen^ gestiftet. Ts wird an Fahrer verliehen, di«, unter erschwerten Bedingungen in bestimmten Kriegsgebieten ein gesetzt, sich um die Erhaltung und Pflege des ihnen anver- 1 rauten Kraftfahrzeuges und beim Fahren selbst besondere Verdienste erworben haben. Durchführungsbestimmungen er läßt der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht. Folgen von Roosevelts Krieg. In den Vereinigten Staaten wird vom 29. November an der Kaffee rationiert werden, obwohl fast die gesamte Welt produktion an Kaffee vom amerikanischen Kontinent stammt. — Di« USA.-Regierung hat zum ersten Male in der Geschichte Amerikas ihre Zustrmmung dazu gegeben, daß Fragen in Bergwerken als Arbeiter eingestellt werden können. — Tss Marineministerium gibt bekannt, daß die Trophäen und Beutestücke der Marine aus fünf Kriegen der Sammlung von Mrmetall zugekührt worden sind, um neu« Waffen zu schaffen. Der Due» dankt dem Sichrer. Der Duce hat an den Führer folgendes Telegramm gerichtet: „Ich danke Ihnen sehr herzlich, Führer, für Ihr« Botschaft, für die Entsendung einer Abordnung unter Führung von Dr. Ley und für die lebhafte Anteilnahme des nationalsozialistischen Deutschlands an den Feiern an läßlich des 20jährigen Bestehens des faschistischen Regimes. In diesem ziemlich langen und sehr wichtigen geschichtlichen Zeitraum hat das faschistische Regime versucht, di« wbsent- lÜchen Probleme des italienischen Volkes, die sein Lebens recht angehen, Ms friedliche und konstruktive Weise zu lösen. Aber immer und überall stand ihm die absolut« Feindschaft der alten plutokratischen Staaten gegenüber, die ist der Blockade durch den Völkerbund ihren Höhepunkt fand. Von jeMm Zeitpunkt an wurde es für all« klar, baß unsere beiden Revolutionen sich zu einem brüderlichen Pakt der Verbundenheit in Krieg und Frieden zusammetrschließen und die Herausforderung der alten Welt annehmen mußt«». So marschieren und kämpfen seit drei Jahren unsere Vdlker und unsere Streitkräfte vereint mit denen der Dreierpaktmächte zusammen. Kein Zweifel, daß die die Vergangenheit ver tretende Welt zUM Untergang bestimmt ist und Vir durch den Sieg eine Entschädigung für unsere Opfer erhalten werden. In dieser dogmatischen Gewißheit Übersende ich Ihnen, Führer, meine kameradschaftlichsten Grüße. gez. Mussolini." * * * Italien» Kronprinz -um Marschall ernannt. ZuM 20. Jahrestag des Marsches aus Rom ernannte der König und Kaiser aus Vorschlag des Duce den Kronprinzen Umberto UM Fürsten von Piemont, Befehlshaber det Armee- gruppe Süd und Inspekteur der Infanteriewaffe, zmN Mar schall von Italien. Ferner wurden det Generalstabschef des Heeres, General Ambrosio, zum ArmeegeNeral, der General- stabsches der Kriegsmarine, Admiral Riccardi, zum General- admiral und der Generalstabschef der Luftwaffe, General Fouglier, -um Lustarmeegeneral befördert. 0« von gestern, Ast-, 700G GOftMOBAs bst N-ttschtt. M«ch» »4M«ßrtff« Mach» G K» W» le-t« TaMA D» Asst»»» st»» ststtMß» OMttWM ImDerch» «ik stMWä» GeMrachchM» B« WM F.Ü» stark befestigt« und zäh vEdiatt «tädt Raltfchit. Me nordöstlich Naltschik emaeWsffe»«« feindliche» Kräfte maste« k« Kampf mf-erkeste« ast« g-faagea gmamme». »«ste» t««««»»l» »ker tage« mehre« samjetifq« Otokst»»«» reeschlape», «»he» über 70VÜ Desa»a»«e »»st d» Geschütze, 88 Panzer sowte zihtreich»» senstigi» Kriegsmaterial erbeutet »der »«»»ichtet. S» St»li»»»»d Dirmte» »»se« r»»pp«» »ach Ad- wehr mehrerer Gegenangriffe «eitere teile de» Industrie- grländr» u»d -äuserblaS». Entlast«ug»a«griffe starker, von Wnu«» «^erstüDiet feinvstch« KräfK schien stie stentschen Skelkunge« stlblich der Stadt brachen wie bisher nach immer unter sehr hohen Verlast»» für de» Fei»d zusammen. Nebe« starkem Einsatz üb« ster Stabt bambarstierte di« Luftwaffe bei Ta, «nst Nacht feindliche FtNMlätz«, Batt«ri«stell»»ge» «nd transpartbeweg»»-«»« Sm R»rd»«stt«il d« Kaspische« Meere» «mrde» zwei Frachtschiff» mit zusamm«» 8000 VRt, versenkt, z»«i Tank«, »nd fünf «»der« Frachtschiffe t» Brand ^»»»fe» dz», schwer beschädigt. Der Feind »erlar gester» 44 Flng,,»,^ A»ei «ig«»» Fi»gze»G» »erd«» vermißt. Ma» erbittert« Ni»gn, i« Aegypten hat sich am st. Tage ster Abwehrschlacht »»ch gesteigert. Tratz schwerster An- griffe »nst ungewöhnlich HHem «»nitianseinsatz kannte der Feind inselge der tapse,»» Akmxh, de« d«ntsch-it»lienifch»n Truppen k«ne Ers»l§e erringe». Mehrer« h»»d«rt Gefangen, »nrde» «ing,bracht, »l« Angriff« mtf die Flugplätze van Malta wurde» fortgesetzt. In Lüdest« na land führten deutsch« Kampfflugzeug« am gestrige» Tag« Angriffe gegen Industrie-, Verkehr», «»d Hafenanlagen. lMedcchott. da in eine» Teil der «estrigen Aussage nicht nithaltems B»tschast an di« Kämpfer in Afrika. Zum 28. Oktober richtete der Ehef der Delegation des italienischen Oberkommandos der Wehrmacht in Nordafrika folgende Botschaft an die italienischen Streitkräfte: „Der 20. Jahrestag der faschistischen Revolution wird auf afrikanischem Baden in überaus kennzeichnender und echt faschistischer Weise im Kampf um Vie Größe des Vaterlandes gefeiert. Gemein sam mit den tapferen deutschen Kameraden kämpft ihr in einer horten Entscheidungsschlacht. Ihr seid bereit, jedes Opfer für den Sieg zu bringen. Der Kampf ist hart, aber um fa ver- dienstreicher wird der Sieg und um so strahlender der Ruhm sein, der sich an eure Fahnen heften wird." In Anwesenheit von Marschall Bastieo fand am 20. Jahrestag des Marsches auf Rom die Uebertragung der Sieblerstellen als Privateigentum an «in« Anzahl von Ko lonisten in Libyen statt. Die Tat des Marl» Paolucei. Die Golden« Tapfevkeitsmodaille, Italiens höchste Kriegs- auszeich^uvy, wurde dem Soldaten Mario Paolucci verliehen, der am Don kämpft«. Ihm wurde der vechte Arm von einem Granatsplitter weggeriffen. Nachdem er sich den Armstumpf von einem Kameraden mit einem Taschentuch hatte verbinden lassen, warf er mit der Linken Handgranaten, ließ sich aus dem Rückweg «in Maschinengewehr auf den Rücken legen und nahm eine Munttionskist« in die linke Hand. Kaum war er aus dem Verbandsplatz verbunden worden, als er erneut nach vorn ging, wo sein Oberleutnant verwundet lag. Da eine MaschinengewehrkUgvl ihm auch den linken Arm -erschlug, faßte er den verwundeten Offizier mit den gähnen am Mantel und schleppte ihn so au» der Feuerlinie, bis ihn eine weitere Kugel dicht vor den eigenen Stellungen tödlich traf. Fesselung deutscher Kriegsgefangener schm» tm Weltkrieg. Ein ehemaliger deutscher Kriegsgefangener in England sagt« am 18. Januar 1916 über seine Erlebnisse in England cnts: „Die Behandlung wat roh. Ich wurde,m!t den übrigen durch Handschellen gefesselt. Möse Fesselung wiederholte sich dauernd." Ferner wurden verwundete Seeleute von SMS. „Greif" auf dem Transport vom Hospital MM Gefangenen- lager gefesselt, wodurch st« Schaden an ihrer Gesundheit er- litten. Birts« im Sfts«. 8.M. In Deutschland ist die Birk« das liebliche Bild in der Landschaft, ein Bild der Anmut und des zarten Wesens, und wie der einsame Baum die lichten Glieder und die hell grün hängenden Haare sanff tm Winde regt, ist er ein Sinn- bss- sehnsüchtiger Verträumtheit. Di« Birte ist in Deutschland der Baum der SilbeMstzeichnungen und der leisen lyrischen Gedicht«. Aber wie bei ollem Schönen in der Welt sind nicht Mir der Künstler und der Dichter hinter der Schönheit, sondern auch der Handwerker und der Händler hinter dem Nutzen her, Und so bleiben bei uns hohe Dirken, einzeln oder in Gruppen, meist nur dort stehen, wo sie den Rang von Wahrzeichen der Landschaft haben. Und vollends ein Birkenwäldchen hat in unserer Heimat den Zauber des Unwahrscheinlichen, hinter ihm liegt der Eingang zum Märchenland. Im Osten verhält es sich auch damit anders. Hier gibt es Birken, wohin der Blick trifft, Birkenbüsche, Bivtenkusieln und ragende Dlrkengruppen, einzeln stehende Dirken gleich einsam träumenden Mädchen, und Chöre und Scharen von Birken, Wäldchen und Wälder, Dirtenhochwälder, di« im Winde rieseln und wuschen, im Sturm rütteln und brausen, Birkenwälder mit gebrochenen Waldriesen, die da» Alter morsch gemacht, und mit phantastischen Strünken, an denen nachts oer Moder leuchtet. Aus Birkenholz wird in diesem Lande das kleinste Gerät geschnitzt und das Haus gebaut. Au, Birtenstämmen werden die dicken Dohlen gezimmert, auf di« da» Haus gegründet Ist, und Spälte aus Birkenholz, noch mit dem Handbeil hergestellt oder schon von der Maschine ae- fchnitzten, decken da« Dach. Don Birkenborke weiß leuchten bi« Außenwände der Blockhäuser, aus Dirkenstämmen Ist da, Sparren wert gefügt, Dtrkenprügel halten da» Dachstroh arm- seliger Hütten fest. Mit Birkenbäumchen und Dirtenretsern wird die Kirche geschmückt — wenn es noch eine gibt —, und Besen aus gleichen Reisern, die von den nächsten Dirken ge- rissen werden, dienen anstatt des festen Besens au« Birken- ruten, wie wir ihn kennen. Und eines Tages kam der deutsche Soldat und staunte ob der vielen Birken und griff lieber als nach jedem anderen noch diesem Werkstoff, der in Deutschland gesucht und im Osten unerschöpflich ist. Wohl da« erste, was der Landser aus Birkenholz fügte, auf seines Vormarsche» schmerzlicher Rast, waren Kreuze für die gefallenen Kameraden —, hier und dort ein einzelnes Grab, aber auch ganz« Friedhöfe mit vielen Kreuzen, schimmernd weiß umfriedet, Übervagt von einem großen kreuz aus Birkenholz. Die Dirke, di« anmuti«, heiter«, wäre so in seltsamer Umkehrung dem deutschen Soldaten der düstere Todesbaum geworden, wenn st« nicht in hundertfältiger Verwendung in sein Leben, in seinen Tag und seinen Feier- abend «inbezoaen wär«. Di« aewden, faub«ren, weit hinauf astfreien, pechlosen Stämme sind auch sein vornehmste, Baumittei: au» Birken holz und Birkenrinde macht «r ungefähr alles. Mrkenstämm« find bi« mächtigen Trumm« für den unentbehrlichen Knüppel damm, an d«m oft genug dl« Entscheidung d«s Kampf«» hängt, au» Birkrnstämmen schneiden di« Sägemaschinsn der Organi sation Todt di« Bohlen für ein« besser« Rollbahn und di« Brücken, »vn Birkenhölzern werden Stöckel zur Ausbesserung schadhafter Straftenstellen gesägt. Birken verwendet d«r Lob. hat -um Bau seiner Wohnbunker, der Ställe und Kammern wie der Schützenständ«, und auf BIrkenprUgeln stapft er tm nassen Laufgraben zur vordersten Stellung. Und mit d«r Birk« verschönert der Landser di« armseltg«n, graurn hölzernen Dörfer, in deren Oed« da» rötlichariin« Dachmoo» schon ein Wohlton und da» rote Kopftuch d«« Bauernmädchens ein Jauchzer ist. In diesen Dörfern leuchtet «, nun, s«tt di« deutschen Soldaten da sind, überall heiter un- feiertäglich von weißer Dirkeuzier: Lauben, Eingagnspforten, Einfriedungen und Dovgärtchen, Mrken-äune und Beetfassun gen au» blanken weißen Pfählen. Davon scheint der Rasen noch einmal so grün, prangen die Dauernblumen noch einmal so bunt. Aus weißen Latten ist kunstvoll das deutsche Hoheits zeichen in einem Torbogen zusammengesetzt. Und Scheiben, au, berindetem Mrkenstämm geschnitten, stnd immer wieder zu Hausschildern verwandt. Hier und da wird getrachtet, di« Btrkngeheg« grünen zu lassen. Einen „vollen Erfolg" diese» Unterfangen« könnt« ich an jenen Dirkenstämmen feststellen, di« entlang einer Rollbahn al» Leitung «mast« aufgestellt waren: au» den weißen Säulen brach immer wieder da» Grün... Treten wir in bi« Häuser oder kn di4 Bunker «in, so bt«ten sich Bilder der freundlichsten Wohnkultur von der Birk« Gnaden: Tisch« und Stühl« und Bänk« au« Virkrnstämmchen aub«r gefügt, und Leuchtkörper — Wandleuchter aus Birken« cheiben, oder weiß« Lüster mit Kerzen besteckt, oder Schirm ampen au« festem Borkenblatt, dem Bevgament gleich ver- arbeitet, mit d«r belebt gelben Innenseite da« Licht warm widerstrahlend und mit der Außenfttt« bi« schön« Zeichnung weisend. Di«» tut aib«r di« Birkenrinde in noch höherem Maß«, wo st« al» Wandverkleidung bknt, wo ihr« groß auf- gerollten Schalen reich und in ruhiger Wiederholung die« alle» dem Aua« bl«ten können: d«n dunklen Borkenbruch, di« derben und fein«n Strich« aus lichtem Grund«, da» silb«rvlass« Gelock d«r zartesten Hüllen und da» kraus« Schimmelgrün der Flechte. Im Wtnt«r 1041/42, al» «» viel Birkenrind« und wenig Karten gab, wurden Weihnachtsgrüß«, Neufahrwünsch« und Ostrrsegen auf dem lichten Pergament der Virk« gesandt, mit Stift- oder Federzeichnung und sinnig«, Schrift, gu vielen Tausenden trug di« Feldpost diesen «igenartigen „Gruß au» dem Osten" in di« Heimat. Kriegsberichter Wilhelm Pkyer (PK.).
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