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Der sächsische Erzähler : 24.04.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-185004246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18500424
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18500424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1850
- Monat1850-04
- Tag1850-04-24
- Monat1850-04
- Jahr1850
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 24.04.1850
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Wocht n blatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Zu gemeinnütziger Unterhaltung für alle Stände. Redigier unter Verantwortlichkeit des Verlegers. 33/> Mittwoch, de« L4 April. jI8S0. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet vierteljährlich lü Rgr. — Bestel- lungen nehmen alle Postanstalten Sachsens an. — Annoncen werden die gespaltene Zeile «der deren Raum mit 6 Pf. berechnet und für jede nächste Nummer bis Lags vorher Vormittags S Uhr angenommen. — Sine Annonce unter 4 Zeile» kostet 2 Ngr. ü Pf. Politische Umschau. Sachsen. Dresden, 19. April. Zu den verunglückten Speculationen unsers gegen die Grundrechte regieren den Ministeriums gehört auch die beabsichtigte Zer störung des unter den vorigen beiden Ministerien aus gearbeiteten Entwurfes zu einem Schulgesetze. Der Entwurf fand sich aber wieder und mag allerdings dem Herrn v. Beust viel Anlaß zu Furcht und Aerger gegeben haben. Wer daran arbeitet, jede vernünftige Regung des Volkes, jede religiöse und politische Frei heit zu unterdrücken, der muß damit anfangen, die Schulen zu verfinstern und die Lehrer zu willenlosen Kreaturen zu machen, damit sie in der traurigen Knecht schaft fortleben, die sie seit langen Jahren drückt lind so — selber Sklaven — auch nur Sklaven erziehen läßt. Lieber 5t) Generale als einen Schulmeister, lie ber 100 Rechtsmaschinen als einen Mann, der das Volk anleitet, sein ihm von Gott und Rechtswegen zuständiges Recht durch einfaches Nachdenken zu er kennen. Der uns von Köchly zurückgegebene Entwurf enthält des Trefflichen so viel, daß es der uns hier ge stattete Raum nicht erlaubt, von Allen» zu reden. Vorzüglich bemerkenswerth sind die Paragraphen über den Religionsunterricht, der nicht konfessionell sein soll; über die Einrichtung der Schulen überhaupt und dann der Gymnasien, Realschulen rc. insbesondere; über das Turnen; über Bildung der Lehrer, ihre Stellung als Staatsdiener, ihre Rechte und Pflichten; über die Rechte der Gemeinde an der Wahl der Lehrer; über die Unentgeltlichkeit vcS Unterrichtes an verschie denen Anstalten, wodurch es jedem Staatsbürger mög lich wird, seinen Kindern die ihren natürlichen Anla gen entsprechende Ausbildung angedeihen zu lassen; über di« Bildung eines eigenen Unterrichtsministe riums und eigener, aus der Mitte der Lehrer ernann ter Schulräthe, und vor Allem die trefflichen Bestim mungen bei Einrichtung deö Schulplanes, wodurch eben die Schute zu jener Bildnerin des Volkes wird, wie sie unsere Zeit zwar, aber das hinter dieser stehende Ministerium nicht will. Darum ließ „Man" den ur sprüglichen Entwurf verschwinden und darum auch Fünfter Jahrgang. verbot man den Köchly'schen Entwurf als „Nachdruck", was freilich Vielen nicht begreiflich erscheinen will, aber Herr ZschinSky wird uns dies beweisen; wenn er sagt, es ist Nachdruck, so ist eö auch welcher. Seine Beweisfilhrung ist kurz. Bei den Ministern ist die Macht, und die beweist ohne Gründe und macht aus Allein Recht. (Dr. Z.) Dresden, 20. April. Dem braven Abgeordne ten zur 1. Kammer, Otto v. Watzdorf, ist der Kammerherrntitel entzogen worden. Die Gründe da für sind nicht angegeben, doch kann man sich dieselben leicht denken, Dresden, 21. April. WaS die sächsischen poli tischen Zustände betrifft, so gesellt sich bei ihnen zu den allgemeinen Merkmalen der Gegenwart, deS diploma tischen Lavirens und der verzögerten, unentschiedenen That, noch der besondere Umstand, daß die sächsische Regierung keine Partei im Lande hat, die ihr als zu verlässige Stütze zur Seite steht. DaS Ministerium ist isolirt in seiner Politik. Der klemm aristokratisch österreichischen Partei ist's noch nicht reactionair und entschieden genug', die konstitutionelle hat eS durch seine deutsche Politik zur Opposition getrieben, auch durch manches Wort und Thun den Kammern gegenüber diese konstitutionelle Opposition vermehrt. Die De mokratie steht ihm feindlich gegenüber. WaS die Bundcsstaatfrage betrifft, so hat das Verhalten der Minister gegenüber den Kammern zugleich beigetragen, den Umschwung in der öffentlichen Meinung zu voll enden. Die große Mehrzahl des Volkes ist entschieden für den Anschluß an Preußen (sagt die ministerielle D. Res., eS ist aber nicht wahr). Dresden, 22.April. Heute Nachmittag 2Uhr fand die Einsegnung der Ehr deS Herzogs von Genua (geb. 1822) und Prinzessin Elisabeth (geb. 1830) in der katholischen Hofkirche durch den Bischof Dittrich statt. Die Traurede wurde in deutscher Sprache ge halten. Um 3 Uhr war die kirchliche Feier beendet. Beim Io veum ertönten wie gewöhnlich alle Glocken, 3 Bataillone Infanterie gaben neun Salven. Zur Feier der Vermählung wurden sodann 101 Kanonen schüsse abgefeuert. — Von . einem bei dieser festlichen Gelegenheit gehofften großen Gnadenacte, beziehmd«
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