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Der sächsische Erzähler : 17.10.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-186010174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18601017
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18601017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1860
- Monat1860-10
- Tag1860-10-17
- Monat1860-10
- Jahr1860
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 17.10.1860
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Äs' jE Mittwoch, de« IV. October id. 44x.tzi. >r« in selbst, Ngr. pplitz, Thlr. )hr« wird m bei ka. /M» Lchfl. örner >eind« ieind« ndrlck klein- Thlr. Thlr. »Pf- Nucke SPf. stf. v. Mftr. Ngr. Peter > den sächs. r.26 hier igsten wolle n. - legenheitrn mit sich. Die revolutionären Ideen, welche den Sieg haben erringen helfen, erheben nach dem Siege ihre Ansprüche auf Befriedigung, welche keineswegs Mit den Absichten und Berechnungen des Kaiser- überein- stimmen. Die erste Aufgabe, jene Ideen unter die Waffe« zu rufen, ist voraussichtlich weit leichter, als die zweite, ihnen die Waffe» wieder abzunehmen. Schwerlich hat Napoleon III. hierüber sich getäuscht. Er ist zu sehr Kenner auf dem Gebiete populärer Bewegungen, um nicht die Wahrscheinlichkeit der Ereignisse, welche jetzt wirklich eingetreten sind, sich schon damals vergegenwär tigt zu haben, als er in dein Baumschatten PlombibrrS mit dem Grafen Cavour vertrauliche Zwiesprache über die Zukunft Italiens pflog. Allein er wird sich die Kraft zugetraut haben, den entfesselten Elementen, nachdem sie seinem Zweck gedient haben würden, den Zaum wieder anzulegen. Auch war für ihn die Versuchung, mit einem revolutionären Programme aufzutreten, besonder- groß, größer al- sie für einen legitimen Monarchen sein würde. Er bedurfte nicht allein eine- Erfolge-, sondern eine raschen Erfolge-; denn die Politik, welche ihn zu dem Unternehmen führte, Oesterreichs Einfluß in Ztalien zu brechen, hat einen zwiefachen Ursprung. Sie ist auf der einen Seite nicht- Andere- al- eine Fortsetzung uralter Traditionen, die Ztalien zu einem Kampfplatze zwischen den beiden Nationen gemacht haben; sie ist auf der an dern Seite nicht minder eine persönliche und dynastische Politik, welche darauf auSgeh«, den neuerrichteten Thron der Familie Bonaparte mit dem Glanze kriegerischer und politischer Erfolge zu umgeben, in der öffentlichen Mei nung den Eindruck hervorzurufen und wach zu erhalten, daß da- Cäsarenthum der wahre und wirksame Voll strecker nationaler Ideen und Wünsche sei, daß unter seinen Auspieien Frankreich wieder eine große und glän zende Rolle, al- Beschützer und Herr der Unterdrückten, zu spielen vermöge. Denn, so lächerlich diese letzter« Deutung der napoleonischen Uebergriffe unS erscheinen mag, in Frankreich findet sie genug gläubige Seelen. Sie schmeichelt der Eitelkeit de- Volk- und eS ist un glaublich, waS französische Eitelkeit zu verdauen vermag. Für seine Verhältnisse zum eigenen Lande war e- dem Kaiser von unberechenbarem Werthe, den italienischen Feldzug gerade in diesem Lichte erscheinen zu lassen. ES giebt nicht viele Franzosen, deren Herz nicht stolzer und höher schlug bei dem Gedanken, daß die Adler ihre» Heere- zum Kampfe gegen Tyrannei und nordische« Bar- en in mild« TM. M'- ßerrif Herrn und erllog Geb. ewitz, ttwitz, ke in selbst, Metz. . Heu e von 5 Vf. Dich reind« ßeriik n d er Pan- rdorf. Mpöleon und die italienische Revolution. So naiv ist natürlich Niemand, zu glauben, daß der französisch« Kaiser sich in seinen Bemühungen für die Sicherheit des Papste- und für die Wohlfahrt der Jta- likner von einem unwiderstehlichen Drange ritterlicher Hilfsleistungen festen lasse. Daß das eigene Interesse seine Handlungen und seine Unterlassungen bestimmen, davon ist heutzutage Jedermann überzeugt, unh im Grunde nimmt, kein Mensch «S ihm übel Thut der Kaiser doch am Ende ziemlich dasselbe, waS viele andere Regierungen -.tylch chun; nur mit dem Unterschiede, daß er seine Pläne rGit mehr Keckheit und Rücksichtslosigkeit zu verfolgen Vstegt, al- die alten Höfe, welche ihm gegenüber unge fähr die nämliche Stellung einnehmen, wie ein bedäch- tite- HandlungShaii-, das vorfi-htlich und ängstlich mit seinen ererbten Kapitalien weiter operirt, zu einem jungen Unternehmenden Speculauten, welcher durch kühne und großartige. Coups die Häupter der respektablen Kauf- mapyschafi in schüttelnde Bewegung versetzt. Die alten , rest>ectablen Herren lieben da« Geld gerade so warm .'MH herzlich, wie der waghalsige Emporkömmling; nicht im ,Eigennutz find sie verschieden, sondern nur in der Art und Weise, wie sie ihren Eigennutz befriedigen. Napoleon- Auftreten in Italien unterscheidet sich nur durch, die angewandten Mittel von der Politik, durch welch« j- B, Oesterreich ein« Erweiterung seiner Macht Über die Grenzen de» eigenen Reichs seit Jahrhunderten beharrlich gesucht hat. Napoleon hat kein Bedenken getragen^ groß« nationale Leidenschaften, »en Haß und die Liebe eine- Volke» zu Bundesgenossen zu wählen, de« Umsturz bestehender Territorialverhältniffe, die Ver nichtung legitimer Dynastien zum Ausgangspunkte der Rolle zu nehmen, welch« er in Italien spielen wollte. Auf dieser Bahn vermochte natürlich weder Oesterreich noch irgend ein anderer europäischer Staat, Sardinien ausgenommen, ihm zu folgen. Unter allen Potentaten war er der Einzige, welcher sich nicht zu besinnen brauchte, neben den gewöhnlichen und anerkannten Streitkräften «ine» geregelten Staates, neben Fußvolk, Reiterei und Geschütz auch noch di« irreguläre Streitmacht der Re volution in's Feld zu führen. Diese seine AuSnahme- stellung gab dem Kaiser ohne Frage einen großen Vor- thril über seinen Gegner, der nicht- al» seine militärische Macht in die Wagschalr zu werfen hatte; aber diese Ausnahmestellung führt auch ihre Gefahrm und Ver- Fünfzehnter Jahrgang. M und Umgegend. Amtoblaht-eq Gerichtsamtro »uv -es Sta-lrathes zu Kischofswer-a^ Vi«fe Zeitschrift erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwoch« und Sonnabends, und kostet vierteljährlich 12j Sige. - i Inserate ««den di« gespalten« Zeil« »der deren Raum mit 6 Pf. berechnet. M82.I
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