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Der sächsische Erzähler : 05.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187104051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18710405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18710405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 261-264 nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-05
- Monat1871-04
- Jahr1871
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 05.04.1871
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>s 1 Uhr ^27. Mittwoch, den S. April iSlotterie rerda. Baiern. ge ju setzen, L Ngr. MN«. Rg.Ps. US - 18 rda und n Laufe , alon in age im war zu thöricht, dies nicht offen auszusprechen, um dem Aufstande jeden Vorwand zu nehmen. Ihr Aufruf an's Land schließt mit den Worten: „ES lebe Frankreich I" Was hilft es unter solchen Um ständen, daß Thiers hoch und theucr schwört, er wolle die Republik nicht verrathen, nicht dulden, daß Ver schwörungen dagegen angezettelt würden. Ein fernerer großer Vorwurf für die Regierung in Versailles ist ihre völlige Unthätigkeit. Sie rühmt sich, 60,000 Mann treue Truppen und wer weiß wie viele Kanonen und Mitrailleusen beisammen zu haben >— trotzdem ließ sie in Paris Alles geschehen: Sie hat l4 Tage lang die Geschütze auf dem Montmartre in den Händen der Aufständischen be lassen und jetzt wartet uitd wartet sie, daß der Aufstand in sich erlöschen soll. In verschiedenen großen Städten hat der Vorgang von Paris Nach ahmung gefunden — die Regierung des Herrn ThierS versichert, diese Bewegungen wären ver unglückt. Das ist in Lyon der Fall, aber in St. Etienne wurde der Präfect ermordet und in Mar seille befinden sich die Rothen im Besitze der Stadt, während die Behörden sich in die Forts zurück gezogen haben. Auch in Toulouse herrscht trotz aller gegentheiligen Meldungen von Versailles die „Commune". Kurz, ganz Frankreich leidet an einer schleichenden Anarchie; und daß sich Alles von selbst wieder zurechtziehen werde, ist kaum zu hoffen. Inzwischen befestigt sich der Pariser Aufstand auch dadurch, daß die Nationalgarden nunmehr ihre Offiziere erwählt haben. Unlängst beklagte JuleS Favre in der Nationalversammlung, drei Tage mit den deutschen Siegern verhandelt zu haben, um der Nationalgarde ihre Waffen zu erhalten. Diese Nationalgarde ist von jeher ein zweifelhaftes Institut gewesen. Man kann sich in Paris, wo Verhaftungen, Ermordungen und Unfug aller Art an der Tages ordnung sind, auf Alles gefaßt machen. Der Commandant der Nationalgarde auf dem Montmartre in Paris ist General Garier, ein Blechschmied seines Zeichens. Sei» jüngster Rapport lautet: „Nichts Neues, die Nacht verlief ruhig und ohne Zwischenfälle. Nach 10 , Uhr wurden zwei Polizeidiener in Eivilkleidung von FranxtirnrrS herbeigeschleppt und sofort erschossen. Um Mitter nacht wurde eia Frirdensgardist, angeklagt , etum Sefcn Str. slldirr- ass«. d vom tststbei as. April, sei mir iax. »er, 12Ps-, Sonn- anft. ll m >a»a. Politische Umschau Noch immer weht die rothe Fahne auf dem Rathhause und auf allen öffentlichen Gebäuden von Paris. Der Ausstand hat gesiegt und sich sogar mit einem Scheine von Gesetzlichkeit gebildet; denn an seiner Spitze stehen jetzt nicht mehr einige un bekannte Leute, die sich selbst als Central-Comite aufgeworfen haben, sondern ein aus allgemeinen Wahlen hervorgegangener Gemeinderath. Am 26. v. M. wurden die Wahlen, die von der Regierung in Versailles für null und nichtig erklärt waren, in Paris nichtsdestoweniger vorgenommen ; und war die Betheiligung auch nur gering, so gingen doch die Freunde der Pariser Machthaber oder sie selbst aus der Urne als Sieger hervor. Bis der Gemeinde rath vollständig gebildet ist, regiert ein Ausschuß. Die Seele der neuen Regierung scheint Flourenz zu sein. Die ganze gesittete Welt ist entrüstet über den Sieg dieses sinnlosen Aufstandes, aber auch der Regierung in Versailles sammt der dortigen National versammlung vermag man nur geringe Sympathien zuzuwenden; denn ihre Kopflosigkeit hat zu dem Siege des Aufstandes das Ihrige beigetragen. Daß die Nationalversammlung in Bordeaux Gedenken trug, ihren Sitz nach dem unruhigen und mit Gähr- stoff angefüllten Paris zu verlegen, kann man ihr vielleicht weniger verdenken, aber sie mußte um so mehr darauf bedacht sein, die Hauptstadt durch den Rest des französischen Heeres im Zaune zu hatten. Indem sie ferner decretirte, daß die Bezahlung der Miethe und der Wechsel wieder beginnen solle, nahm sie nicht genug Rücksicht auf die traurigen Zustände, die in Paris nach der 135 Tage dauernden Be lagerung herrschten. Sie entfremdete sich dadurch die Bourgeoisie, die ihren Ruin vor Augen sah und so den Aufstand gewähren ließ. Aber auch sonst zeigte man in Versailles wenig Haltung. In Paris behaupteten die Aufständischen, sie vertheidigten die Republik, denn die National versammlung sei monarchisch gesinnt. Nehmen wir all, eS sei so, dann steht immerhin doch fest, daß die Versammlung sich noch nicht über irgend welche Form ein« monarchischen Restauration geeinigt hat. Also heißt auch ihde heutige Losung noch: Republik, Aber sie Sechtundzwanzigster Jahrgang. für Bischofswerda, Molpeu und Umgegend. Amtsblatt -es Königlichen Gerichtsamtes und des Atadtrathes zu Difchofswerda. Viel« Zeitschrift «rsch«ii>t wöchentlich zwei Mai, Mittwoch» and Sonnabend», und koket einschließlich der Sonn abend« erscheinenden „belletristischen veilage" »ierteljährticb 12's, Skgi. Inserate werd«, bi« Dienttag« und Frritag« früh 8 Uhr angenommen und kostet die gespalten« Sorputzeile oder deren Raum 8 Pfennige. 1871.
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