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Der sächsische Erzähler : 11.09.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187209119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18720911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18720911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1872
- Monat1872-09
- Tag1872-09-11
- Monat1872-09
- Jahr1872
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 11.09.1872
- Autor
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mm2 Jahre», ergreift e«, spielt damit, hierbei eut- ladet sich die Waffe und eiu Theil der Lad««»-, welche au» Schrot bestand, geht der Mutter des -indes durch den Hals. Glücklicher Weise ist die Verletzung nicht lebensgefährlich. Bei den Feldübungen in der Gegend von Zwickau find 2 Soldaten dem Sonnenstich erlegen. Einer derselben verschied noch vor und der Andere kurz nach seiner Unterbringung in das dortige Kreis krankenstift. Alle Belebungsversuche waren erfolglos geblieben. Auf dem Eisenbahnübergange in der Falken straße in Dresden wollte am Spätabend des 4. d. M. ein am Centralbahnhofe beschäftigter, 23 Jahre alter Arbeiter unter der geschlossenen Barriee weg über den Bahnkörper laufen, wurde aber hierbei von einer Locomotive erfaßt und au beiden Beinen überfahren. Am 6. September Mittag 412 Uhr kam in einer Scheune des Möckel'schen Gute» in Theuma (bei Plauen i. V.) auf noch unbekannte Weise Feuer aus, wodurch der ganze nach Osten zu gelegene Theil dieses Ortes, 22 Catasternummern mit 13 voll gefüllten Scheunen, eingeäschert wordeu sind. Vermischtes. — Ueber ein schweres Verbrechen, das in der Nacht zum 6. d. in Berlin begangen wurde, berichten die dortigen Blätter Folgendes: Ein junger Kauf mann, der zukünftige Schwiegersohn eines Sicher- heitsbcamten, brachte zwischen 12 und>1 Uhr seine Braut aus einem Familienzirkel nach dem elterlichen Hause in der C Haussestraße, und da beim Oeffnen der Eingangsthür ein verdächtiges Geräusch sich bemerkbar machte, geleitete er die junge Dame bis in die zwei Treppen hoch gelegene Wohnung. Die Treppe hinunterzehend, zündete der Herr Licht an, um nach der Ursache des Geräusches näher zu forschen, und richtig findet er mehrere Kerle an der EingangSthür zu einem Brrkäufslocal auf dem Hausflur beschäftigt. Auf seine Frage, was sie da zu suche» haben, erhielt er die grobe Antwort, das ginge ihm gar nichts an, wohl aber hätten sie zu fragen, was er sich im Hause Herumtriebe; er scheine sehr verdächtig zu seilt und solle sofort mit zur Polizeiwache kommen. Dem jungen Manne war das erwünscht; noch waren sie aber nicht zur HauSthür hinaus, als die Strolche über ihn her fielen, mit Messerstichen zu Boden streckten und dann die Flucht ergriffen. Auf den Hilferuf des Schwer verletzten waren ein Schutzmann und ein Nacht wächter herbeigeeilt, die den Thätern, welche schleu nigst die Flucht ergriffen hatten, nachsetzten. Die Beamten waren den Flüchtigen so nahe auf den Ferseu„ daß der Rachttvächter mit seinem Schlüffkl- bunde eine« derselben einen Schlag ins Genick ver setzte, trotzdem find die beiden Verbrecher entkommen und hat man bis jetzt von ihnen keine Spur. Der Verwundete ist nach dem katholischen Krankenhause geschafft worden, sein Zustand wird als ein lebeM- gefährlicher bezeichnet. — Ein Soldat aus Enkenbach in Rhrinbaiern kehrte aus dem Kriege von 1870 nicht heim; in den Armeelisten stand: vermißt und später kam ei« Tvdtenschcin. Jetzt ist der Soldat dennoch heimge kehrt, er war gefangen, nach Algier gesteckt und in ein Regiment gesteckt worden. Die Heimkehr war aber traurig; denn er fand seine Frau — mit seinem Bruder verheirathet. — Der dem Grafen Clam-Gallas gehörige große Meierhof in Friedland in Böhmen, ist am 3. d. M. total nicrergebrannt. Die alten, zum größten Theile mit Schindeln gedeckten , in ihren Dimensionen kolossalen Gebäude des Gehöftes, der eben herrschende starke Wind und die riesigen Getreide-, Stroh- und Futtervorräthe in den geräumigen Scheuern (man spricht von über 2000 Schock Getreide), alles dies mußte einen Glukh- und Flammenheerd bilden, der mit Recht als ein außerordentlicher be zeichnet werden kann. Mehrere Kalben, Schweine und Schöpse haben ihren Tod darin gefunden. AIS Entstehungsursache vermuthet man Brandstiftung. — Als Moltke jüngst in Rußland war, suchte man ihn über die Absichten Preußens betreffs der Ostsee- Provinzen auszuforschen. Eine Fürstin unternahm dies mit großem Erfolge. „Kennen Sie die Ostsee- Provinzen, Marschall?" Moltke: „Wo liegen diese Provinzen?" — Fürstin: „Nun, an der Ostsee." Moltke: „Schon lange?" — Die Fürstin fragte nicht mehr. — — Im Corea-Theater in Rom wird gegenwärtig ein Stück gegeben, das allabendlich die wilteste Agi tation erregt. Es trägt den fürchterlichen Titel: „Die. Mysterien der spanischen Inquisition mit den 70,000 Opfern Torquemada's." Letzterer, der Großinquisitor, ist eine der Hauptpersonen des Drama's. Derselbe wird, nachdem er die Verbrennung der Jüdin Rachel befohlen hat und derselben beiwohnen will, von einer Verschwörerbande ergriffen und an Stelle der Jüdin an den Pfahl im Scheiterhaufen gefesselt. Von den Ausrufen der Verwünschung und Entrüstung, welchen die Zuhörerschaft im Laufe des Stückes Ausdruck giebt, kann man sich, wie der Kritiker der „Italia" erzählt» keine Idee machen. de« königl. Hoftheaters zu Dresden, vomtl.-14. September. Mittwoch: Marie, oder die Regimentstochter; Donners tag: Eine kleine Erzählung ohne Namen. Da« StiftungS- feff; Freitag; Margarethe; Sonnabend: Ein Gut. Dank. Allen Denjenigen, welche bei Dämpfung des am 8. d. Mts. in der Große'schen Eisengießerei allhier auSgebrochcnen Schadenfeuers hilfreiche Hand geleistet haben, insbesondere derNachbargemeinde GeißmannSdorf, welche ihre Spritze rasch zur Brandstelle entsendet hatte, sagen wir hierdurch verbindlichen Dank. Bischofswerda, den 9. September 1872. Der Rath der Stadt Bischofswerda.
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