Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 20.05.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187405208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18740520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18740520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1874
- Monat1874-05
- Tag1874-05-20
- Monat1874-05
- Jahr1874
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 20.05.1874
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bischofswerda , MoWü Wd UmgHenL. Amtsblatt -evKöntglichen Verichtsamtr« «»d des Stadtratheo zu Kischof»o»er-a- Dick. Zeitschrift erscheint ÜnschjiWch »« «o»i» «dentt erscheinenden „beLetrMchen Beilage" vierteljLhrlich iS St««. Znserate «erdm bi« Dienrtag« nnd Freit«-« früh v lchr angenomwen und kostet bie gespaltene ,^rpurjeile oder deren «aum 1 Ngr. . L 48 1 LMitLwoch, de« SK Mai. 1874. Potitijche WeUfchau. : Im preußischen Abgeordnetenhause spielte vorige Woche wieder eine Scene, die lebhaft an die vorjährigen Kämpfe LaSker'S gegen den Ministerial- rath Wagener erinnerte. Wagener ist infolge der selben ein stiller, in'S Privatleben jurückgekretener .Mann geworden, der m Dammerwitz seinen Kohl baut, Auch diesmal war es Lasker, welcher mit unerbittlicher Schärfe die Schäden bloslegte, die das Gründerthum beim Eisenbahnwesen dem öffentlichen Dolkswohle geschlagen hat. ES handelte sich nämlich um Uebernahme einer Zinsgarantie des Staates für die Berliner Nordeisenbahvgesellschaft in Höhe von H Millionen Thalern, Aus dem reichen Material seiner äußerst umfangreichen Rede geht zunächst hervor, daß die hauptsächlichste« Unternehmer Fürst Putbus, Prinz Biron und der geheime Rechnungs rath a. D, Bernhard sind, lieber die finanzielle Lage der Gesellschaft sagt Lasker wörtlich: „Nur verlangt die Gesellschaft vom Staate, daß er ihr gestatte, eine Prioritätsanleihe zu machen; sie erklärt damit die Actien in ihrem Besitz für gänzlich werth los und sich für unfähig, weiter zu bauen. Sie behauptet, über 7 Millionen verbaut zu haben, wobei die nicht unerheblichen Geschenke an Grund und Boden und alle Coursverluste wahrscheinlich mit eingerechnet sind," Nachdem Redner nun das Ver langen nach Staatsgarantie einer sehr scharfen Kritik unterworfen fährt er fort: „So wie Sie dieses Gesetz votiren, kann jede bankerotte Unternehmung, »venn sie an sich einen Werth hat, und öffentliches Gut in sich schließt, Unter- ang aus Staatsmitteln verlangen. Ich sehe lieber Personen, welche schwindelhafte Unternehmungen unter den schlimmsten Auspicien begünstigen, mit hängenden Köpfen, als daß sch mit Staatsmitteln ihre Köpfe wieder hebe. Jetzt aber/meine Herren, kommt noch «ine ganz andere Frage. Ist denn kein anderer Mensch da, der eintreten kann? Was bedeutet denn diese Garantie für 5,000,OOOTHlr? doch nur eine Summe, die etwa mit einem möglichen Verlust auf 10 Jahre, ich will einmal sagen, auf ^Millionen zu schätzen ist. Ist «» da nicht Ehrensache des Fürsten Putbus Md de» PHyM Biron, hier mit ihrem Privatyer- mögen einzutrrten? (Sehr gut) Die Personen, welche da» Larch U» Unglück Leftiftztund sst viele Menschen Stamuadzwanjigfirr 2«hrg«ag. elend gemacht haben, haben sie denn gar keine Ehre? (Heiterkeit. Rufe: Nein I) Ich glaube daß diese Herren hier piaidirea werden, sie hätten ohne alle GeschäftS- kemitniß dies« Dinge gethan, seien von den Herren Bernhard und Thiele verführt worden, die-ich nicht mit in Rechnung ziehe, weil ich nicht ihre finanziellen und gesellschaftlichen Verhältnisse kenne. Indessen der Först Putbus und Prinz Biron sind sehr reiche Männer, die jederzeit auf einige. Millionen Credit sich verschaffen werden. Mindestens soll mir nach gewiesen werden, daß diese beiden Herren verarmt und nicht mehr in der Lage sind „die Gesellschaft, die sie so in das Unglück gebracht habe«, Wicker herauszubringen. Oder ist denn der Herzog von Mecklenburg , der mit 500,000 Thlr. interessirt ist, die auf dem Spiele stehen , nicht da? Bei ihm ist die Bahn ja Staatsbahn, und ich bi« sogar unter richtet worden, daß der einzig reuitirevde Thkil wahrscheinlich der durch Mecklenburg gehende fein würde. Dieser hohe Herr ist unzweifelhaft in. der Lage, die Garantie übernehmen.zu- können. Und wo ist denn die Berliner Bank, von der ich gleichfalls annehme, daß sie ehrenhaft ver waltet werde, die auch mit zu dem Ruin geholfen hat? Warum will auch sie nicht mit dem Vermöge« eintreten , sondern aus der allgemeinen Noch Dur cheil ziehen? Es giebt also noch genug Wege,, der Provinz den Bortheil nicht zu entziehen, ohne ein so schlecht begonnenes Unternehmen mit staatliche« Mitteln zu unterstützen. Ich möchte deshalb grade die Vertreter des entsprechenden LandeStheileS^ vv« denen ja, glaube ich, allein vier zum Wortei gemeldet sind, auffordern, zu überlegen ob nicht die Hngcktckv, die nicht 4 Jahr vielleicht, oder selbst ei« Jahr hindurch den Bau aufhalten möchte, zu theuer er kauft sei mit der Annahme eines solchen Gesotz^. Die Preissteigerung und Arbritrrnottz unserer Zeit kommt vick von den schwindelhaften Eismbahnunter- nehnmngen her. Der staatliche OrgawSwns gleicht dem menschllchen und wie durch unnatürlichen Blut andrang nach de« Kopf Wahnsinn entstehen kam, so wird durch das unnatürliche HerböiMren von Arkeiienp an die vielen Bahnlinick Mr wahre Böllerwonderuvg der Arbeiter, eine uagfsuade wistch- schaftüche Bewegung Hervorgehracht. Komm« Sie nicht U«t«mlhMngen zu Hilft, welchamitThnüdt« und dem Blut des Volk» besudelt sin». Pst« ist
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite