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Der sächsische Erzähler : 21.02.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187702218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18770221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18770221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1877
- Monat1877-02
- Tag1877-02-21
- Monat1877-02
- Jahr1877
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 21.02.1877
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ochenvlatt für Bischofswerda, Stolpe« im- Umgegend. Amtsblatt -er Kgl. Amtohauptmannschaft und -er Kgl. Schulinspection z« Kavtzen, sowie -es Königlichen Verichlsamtes nn- -es Sta-trathes zu Dischosswer-a. Diese Seilschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sounaveud« und kostet einschließlich der Sonn« adendt erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 1 Mark b0 Pfg. (IS Ngr.). Inserate werdm bis Dienstag« und Freitag« früh 0 Uhr angenommen und kostet die gesp-ltene Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfennige. Sprache zu gebrauchen, um der Pforte die Zweck mäßigkeit einer friedlichen Politik und der Mäßigung in den zu stellenden Bedingungen an'S Herz zu legen." Der Passus von Vertragsverbindlichkeiten ist allerdings höchst befremdlich und eS scheint hier dem auswärtigen Amte ein unliebsames Versehen passirt zu sein, indem es ein Dokument publik machte, welches einräumt, daß zwischen England und der Türkei „Bertragsverbindlichkeiten" bestehen, was früher von keinem officiellen Redner zugestanden worden ist. Im Unterhause erkundigte sich Samuel son, ob die Depesche von Lord Loftus an Lord Derby, datirt 2. November, in welcher ersterer mittheilte, der Kaiser von Rußland hätte sein Ehren wort verpfändet, daß er keine Absichten auf Erober ungen oder auf Constantinopel habe und Lord Derbh'S Antwort vom 3. November, die Befriedigung der. Regierung über diese Versicherung ausdrückend, dem Premierminister am oder vor dem 9. November mitgetheilt worden seien. Der Schatzcanzler: „Ja, mein Herr, natürlich sind sie ihm vorgelegt worden." Es ist also nachgewiesen, daß Lord Bea consfield, als er am 9. November seine kriegerische Rede beim Lordmajor-Bankett hielt, von den fried lichen Versicherungen des Kaisers Alexander bereits Kenntniß erhalten hatte! — In Constantinopel hat sich nichts verändert und es ist kein neues An zeichen hervorgetreten, nach welchem sich die Gunst oder Ungunst der Lage beurtheilen ließe. Der Ber lin er Correspondent des „Standard" will er fahren haben, daß in der letzten Abendgesellschaft beim französischen Botschafter, Vioowts äo dontant- Liron, die von Botschaftern und andern Diplomaten besucht war, die Meinung vorherrschte, ein Krieg zwischen Rußland und der Türkei werde kaum ver mieden werden können. General Jgn atieff ist am 14. d. in der russischen Hauptstadt St. Petersburg eingelroffen und wurde vom Kaiser alsbald empfangen. Ebenso hatte er bereits wiederholt mit Fürst Gortschakow eonserirL Alle über den bevorstehenden Rücktritt de- letzteren verbreiteten Gerüchte sind haltlos; ebenso das Ge rücht, daß das Hauptquartier der activen Armee von Aischcneff nach Odessa verlegt werden soll. Die Situation in St. Petersburg ist im Allge meinen sehr gespannt. Die serbisch-»>i^kik^.n Politische Weltschau. Kaum zusammengetreten, ist das englische Parlament mitten drinnen in der Untersuchung und Beleuchtung von Einzelheiten oder Ereignissen, die mit der orientalischen Frage in Zusammenhang stehen. DaS Ministerium der auswärtigen Angelegen heiten — hier unnahbar, wie Moses auf dem Berg Sinai — ist in London einem wahren Kreuzfeuer von Fragen ausgesetzt. Eine interessante Debatte ward am 16. Februar durch Herrn Gladstone ein geleitet. Der Expremier lenkte nämlich die Auf merksamkeit des Unterhauses auf eine Depesche des Lord Derby an Sir H. Elliot, in der es heißt: „Es ist meine Pflicht, Sic zu benachrichtigen, daß irgend welches Mitgefühl, das vorher für dieses Land existirte, durch die jüngsten beklagenswerthen Vorgänge in Bulgarien völlig vernichtet worden ist. Die Berichte über die Ausschreitungen, welche von den türkischen Truppen gegen die unglückliche und größtentheilS nickt Widerstand leistende Be völkerung verübt wurden, haben ein allgemeines Ge fühl der Entrüstung in allen Schichten der englischen Gesellschaft erregt und dieses Gefühl hat einen sol chen Höhepunkt erreicht, daß, selbst wenn Rußland den Krieg gegen die Türken erklärte, Ihrer Majestät Regierung es thatsächlich unmöglich finden würde, zum Schutze des ottomanischen Reiches zu interveniren. Ein solches Ereizniß, durch welches die Sym pathien derNation in directeOpposition mit ihren Vertragsverbindlichkeiten ge bracht werden dürften, würde England in eine höchst unbefriedigende und sogar demüthigende Lage versetzen; doch ist eS unmöglich zu sagen, ob, wenn der gegenwärtige Zwiespalt fortdauert, die Eventua lität nicht entstehen dürfte. Der schleunige Abschluß eines Frieden» unter irgend welchen Umständen höchst wünschenSwerth, wird infolge dieser Rücksichten eia Gegenstand dringender Nothwendigkeit. Ihrer Majestät Regierung überläßt der DiScretion Ew. Excellenz die Wahl der von Ihnen anzuwendenden Argumente, aber sie werden aus dem Mitgetheilten ersehen, wie wesentlich es Ist, daß die türkischen Mi nister eine- Begriff, von der Position erhalten, in welche sie da» Verhakten ihrer eigenen Behörden ver setzt hat, und Sie werd« verstehen, daß Sie berechtigt sind, sollte die Gelegenheit es erfordern, die stärkste Sveiundrretßlgstkr I^hr^ang.
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