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Der sächsische Erzähler : 20.06.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187706204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18770620
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18770620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1877
- Monat1877-06
- Tag1877-06-20
- Monat1877-06
- Jahr1877
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 20.06.1877
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Vermischtes. - Aus England berichtet man von einem sehr einfachen Mittel, welches in diesen gewitterschwülen Tagen die Milch vor dem Sauerwerden bewahren soll: man werfe ein paar Salzkörner, einen Nagel oder ein sonstiges kleines Stück Eisen hinein. — Eine merkwürdige Pflanze ist, wie der „Nev-Aork-Herald" berichtet, kürzlich in Nicaragua entdeckt worden. Dieselbe ist ?kxtologieu eleotriv» genannt und besitzt starke electro-magnetische Eigen schaften. Die Hand wird beim Berühren derselben gelähmt und die magnetische Wirkung wird schon auf einige Entfernung verspürt. Die Magnetnadel wird abgelenkt und die Einwirkung auf dieselbe wird um so stärker, je mehr man sie der Pflanze nähert, bis die Nadel schließlich zu rotiren beginnt. Die Intensität der Wirkung ändert sich im Laufe des Tages. Zur Nachtzeit ist sie kaum wahrnehmbar, und erreicht ihren Höhepunkt um 2 Uhr Nachmittags. Stürmischer Wetter verstärkt die Wirkung. Weder Jnsecten noch Vögel kommen der Pflanze nahe. — Wie man aus Seesen (Braunschweig) ge meldet, schlug während eines furchtbaren Gewitters am 12. d. M. gegen 6 Uhr Abends der Blitz in das behufs der Feier des „Freischießens" festlich geschmückte Bürgerzelt, kurz vor Beginn des KönigS- mahles. Der Blitz schlug mitten durch das Dach, fuhr am großen Kronleuchter herunter und tödtete . vier unter demselben befindliche Bürger, lauter Familienväter. Zwei davon, Zwillingsbrüder, standen am Vorabende ihres 35. Geburtstages, sind mithin an einem Tage geboren und gestorben. — Berlin, 18. Juni. Ucbcr einen mit uner hörter Frechheit an einem Geldbricfträger am Hellen Tage verüben Raubanfall geht der „B. Ztg." fol gende Nachricht zu. Am heutigen Morgen gegen 8 Uhr kam der Geldbriefträger aus dem Postamt 8 zu seiner üblichen Bestellung in das Haus Tauben - straße 41. Auf seinem Rückwege wurde er auf dem Flur plötzlich von, hinten angefallen. Er erhielt einen heftigen Schlag auf den Kopf und demnächst Kampfe statkgeftmden. Zunächst meE kistMt. au» Petersburg zugegangene» Telegramm d« commandirendcn der Kaukasusarmee, daß die T von Kars au» am 15. d. Nachmittag» mit 10 taillonen und 2 Geschützen einen Ausfall gegen die Colonne des Generals Heimann gemacht haben. - Die Türken besetzten die Höhen von Tschifkik uud und errichteten eine Wagenburg, wurden aber durch russische Artillerie und durch einen russischen Angriff im Rücken in die Flucht geschlagen und ließen 200 Todte auf dem Platze. Am 14. d. näherte sich eine türkische Colonne TephiS, südlich von Bajafid, zog sich aber vor russischer Infanterie wieder zurück. Am 13. d. fand ein RecognoScirungsgefecht bei Sotschi statt. Die Türken verloren 8 Todte und viele Verwundete. Der russische Verlust war unbe deutend. Am 14. d. griffen mehrere Hundert Tür ken wiederholt die Position Sambah an. Die Tür ken verloren 10 Todte, die Russen 1 Tobten und 14 Verwundete. Am 13. d. bombardirten tür kische Schiffe vier Stunden lang Jlory. Der An griff wurde unter großen Verlusten abgeschlagen. Am 11. und ,12. d. M. hat In den Dörfern Großröhrsdorf, Schmorkau, QuooSVorf und Gottsch dorf bei niedergehenden Gewittern der Blitzstrahl mehrfachen Schaden angerichtet. Eia solcher traf am 12. d. Mittags Hl Uhr aus das Niklich'sche Hau« zu Cosel und tödtete leider in der Wohnstube die 13jährige Tochter des Besitzers. Immer und immer wieder und trotz der steten Warnungen in der Presse ist von Unglücksfällen zu berichten, die durch leichtsinniges Gebühren mit Petroleum herbeigeführt werden. Ein in der Rabethstraße in Reudnitz wohnhaftes Dienstmädchen hat am 15. bei dem Feueranzündcn in der Küchen maschine sich des Petroleums bedient und solches aus einer etwa 5 Pfund fassenden, noch ziemlich vollen Flasche auf die bereits brennenden Kohlen gegossen. Unter einer heftigen Detonation ist die Flasche explodirt, wobei die Küchenfenster eingedrückt und verschiedenes Küchengeräthe zertrümmert wurden. Was aber dabei ebenfalls nicht zu vermeiden war, war der Umstand, daß das Dienstmädchen durch das brennende Petroleum über und über beschüttet wurde, so daß die Unglückliche im Nu sich in Flammen befand. Mit den entsetzlichsten Brand wunden bedeckt, schaffte man das Mädchen in die dortige Krankcnstation, und ist kaum anzunehmen, daß dasselbe mit dem Leben davon kommt. Das in der Küche entstandene Feuer ward bald unterdrückt. Vom Kriegsschauplätze. In Montenegro haben wieder neue Kämpfe statt gefunden, die größtentheils den Montenegrinern zu Gute gekommen zu sein scheinen. Aus dem Mon tenegrinischen Lager wird gemeldet, daß am 15. Juni ein heftiger Kampf bei Basojevic gegen * Mehemet Ali Pascha mit 15,000 Mann stattgefunden hat, wobei die Türken geschlagen worden seien. Ferner unternahmen die Türken am 16. d. zwischen Spuz und Danilovgrad vier heftige Angriffe, welche jedoch durch zwei montenegrinische Bataillone kräftig zurück gewiesen wurden. Später durch zwei Bataillone verstärkt, drängten die Montenegriner die türkischen Truppen bis Rasina und Glavitza zurück. Die Türken wurden verfolgt und zogen sich auf Spuz zurück. Die Türken hinterließen 2000 Todte; ter Verlust der Montenegriner beträgt 115 Todte und Verwundete. (?) Ganz anders lauten natürlich die Nachrichten über diese Kämpfe aus dem türkischen Lager. Die Festung Niksic soll verproviantirt worden sein; es geht aus der Nachricht aber nichr hervor, ob auf dem Wege durch den Dugapaß oder von Piva au»; es ist überhaupt noch nicht festgestellt, ob die Türken im Besitz des Dugapasses sind. - Das eghptische Hilfscorps ist in Constantinopel ein- s getroffen. — Die „N. Fr. Pr." verbreitet wieder einmal die unglaublichsten, natürlich den Türken günstig lautenden Nachrichten. Mukhtar Pascha, welcher sich glücklich bi» in die Nähe Erzerums rück wärts concentrirt hatte, soll, nachdem er einige Ver stärkungen erhalten hat, nun zur Offensive übergehen. Der Vormarsch nach Kars werde sogleich angelreten werden, sobald die dem türkischen Centrum zuge« theilten Verstärkungen eingetroffen seien. In verschie denen Theilen Armeniens haben in den letzten'Tagen
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