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Der sächsische Erzähler : 24.07.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187807245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18780724
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18780724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1878
- Monat1878-07
- Tag1878-07-24
- Monat1878-07
- Jahr1878
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 24.07.1878
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1878 entscheidenden Tage entgegensieht, ist daher ebenso begreiflich als begründet, denn der Wahlerfolgen der liberalen Parteien ist nichts hinderlicher, als die Begriffsverwirrung in den Reihen ihrer Wähler. Hinsichtlich des neuen Gesetzentwurfes gegen die socialistischen Agitationen, welcher in den nächsten Tagen dem Bundesrathe zugehen wird, verlautet, daß er wehr als doppelt so viel Paragraphen ent hält, wie der erste vom Reichstage abgelehnte Ge setzentwurf. Er geht insbesondere näher auf däe Preß- und VereioSgesetzgebung ein. Den in den Reichstagsdebatten über dey früheren Socialisten- gesetzentwurf geäußerten sachlichen Bedenken gegen die einzelnen Bestimmungen desselben ist bei der - ' . ' rücksichtigung zu Theil geworden. — Wie die „Magdeb. Ztg." wissen will, würde außer dem Socialistengesetzentwurfe noch ein Gesetz, nämlich das über die Verhinderung der Verfälschung der Nahrungsmittel, welches auf Grund der Commissions beschlüsse des Reichstages bei der Dorberathung des früheren Entwurfes von Neuem überarbeitet worden ist, dem Reichstage während der außerordentlichen Session zur Beschlußfassung vorgelegt werden. Oesterreich ist mit der Türkei wegen der Occupation von Bosnien und der Herzegowina noch nicht einig geworden. Die Bevollmächtigten scheinen mehr zu handeln als zu verhandeln. Das ist die Schuld Oesterreichs. Man hat ein Jahr lang an der Bereitschaft der Truppen gearbeitet und doch ist man noch nicht vorbereitet, um jene kleinen Provinzen einzunehmen, was doch wahrscheinlich in ziemlich friedlicher Weise hätte geschehen können. Oesterreich hätte erst kurz entschlossen ein „kalt uooomple" schaffen und dann mit der Türkei über das Weitere verhandeln sollen, daß dies nicht geschyh, ist der alte Fehler des „österreichischen Landsturms." In Italien ist die Bevölkerung ungemein auf geregt darüber, daß Oesterreich Bosnien und die Herzegowina, England Chpern u. s. w. erhalten, ohne daß bei der türkischen Beutevertheilung etwa» für das appcnninische Königreich abgefallen ist. Man verlangt deshalb mindesten» die Annexion Süd tirols und wirkt dahin durch allerhand aufregende Meetings. Die Regierung bemüht sich, diese stu- reifen AnnexionSAlüste durch freilich ziemlich uazu- Politische Weltjchau. Die gegenwärtige Wahlbewegung im deutschen Reiche gestaltet sich immer mehr zu einem Kampfe der Conservativen gegen den Liberalismus, wobei man die Socialdemokratie ganz und gar zu vergessen scheint. Dieser Kampf würde indessen bei der liberalen Partei keine allzu große Beängstigung hervorzurufen brauchen, wenn sie es verstanden hätte, durch ihre parlamentarische Wirksamkeit die Massen der Wähler, die demnächst wieder an die Urnen treten sollen, an sich zu fesseln. Dies ist aber leider nicht der Fall gewesen und der 30. Juli dürfte, wenn man die Begriffsverwirrung in Betracht zieht, die sich dieser Massen bemächtigt hat und die das Wasser auf die Bearbeitung des neuen Gesetzentwurfs eine hohe Bo Mühlen der nichtliberalen Parteien liefert, dem parlamentarischen Liberalismus leicht noch mehr Abbruch thun, als der 10. Januar 1877, aus dessen Wahlresultat die liberale Partei keine Lehre gezogen hat, die sie vor weiteren Verlusten hätte hüten können. ES ist die Frage der Ausnahmegesetze, welche diesmal manchem Liberalen zur Klippe werden dürfte, an der seine Wahl scheitert. Am 23. Mai hatte Herr von Bennigsen erklärt, seine Partei sei bereit zu einer verschärften Gesetzgebung aus dem Boden des gemeinen Rechts, aber nicht zu dem von der Regierung verlangten Anti-Socialistengesetz, worauf die Regierung erwiderte, daß sie es nicht für gerecht halte, mit den von ihr erstrebten Ticher- heitsmaßregeln des Attentatsgesetzes auch andere Be strebungen zu treffen, als diejenigen, durch welche die bestehende Rechtsordnung gefährdet sei. Dieser Einwurf ist nur ein Spiel mit Worten; allein bei den Massen, deren Aufklärung in Politischen Dingen auch der Liberalismus versäumt hatte, erreichte es seinen Zweck und viele derjenigen Liberalen, die im Mai im Parlament gegen das Attentatsgesetz ge stimmt hatten, sprachen sich im Juli in Wahlreden dafür aus und es darf Niemand Wunder nehmen, daß namentlich die Conservativen dieses Hängen des Mantels nach dem Winde zu ihren Zwecken aus beuten; sie werden den Liberalismus als mit sich selbst in Widerspruch gerathen und unzuverlässig darstellen und damit vielleicht mehr Glück machen, al» den liberalen Interessen zuträglich ist. Die Be unruhigung, mit der map in liberalen Kreisen dem Dttiunddreißigster Iahrgan-. Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtshauptmannschaft und der Kgl. Schulinfpection z« Kauhen, sowie des Königlichen Verichtsamtes und des Stadtrathes z« Dischofswerda. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sonnabends und kostet einschließlich der Sonn abend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 1 Mark bV Pfg. (IS Ngr.). Inserate werden di« Dienitag« und Freitag« früh « Uhr angenommen. E>0.! Mittwoch, den 24. Juli
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