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Der sächsische Erzähler : 03.08.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187808034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18780803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18780803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Vermutlich unvollständig mit diversen Paginierfehlern. - Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1878
- Monat1878-08
- Tag1878-08-03
- Monat1878-08
- Jahr1878
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 03.08.1878
- Autor
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,S«LE' 11878 Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtohauptmannschaft und der Kgl. Schulinspection z« Pautzen, sowie des Königlichen Verichtsamteo und des Stadtrathes zu Kischosswerda. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch« und Sonnabend- und kostet einschließlich der Sonn abend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 1 Mark SO Pfg. (IS Ngr.). Inserate «erdm bi« Dienstag« und Freitags früh S Uhr angenommen. Sonnabend, den 3. August Wendigkeit des Fortbestehens einer besonderen Cen- trumsfraction mit dreister Stirn behauptet: das, was man in Preußen während der letzten Jahre erlebt, in Verbindung mit der ganzen brandenburgisch preußischen Geschichte seit Einführung der Reformation habe nichts anderes gelehrt, als „die unbedingte Nothwendigkeit, daß die Katholiken des Lande« fort und fort auf ihrer Hut seien," um ihre religiösen Interessen zu schützen. Das in Rom erscheinende Organ des Vatikans, die „Civilis, cattolica", zieht aber in gehässiger Weise direct gegen den deutschen Reichskanzler zu Felde. Dieses selbe Blatt, welches seiner Zeit die Lüge in die Welt hinausposaunt hat, Fürst Bismarck habe sich das Attentat Kullmann's selbst bestellt, um da durch den milden Kaiser zu Gewaltmaßregeln gegen die Ultramontanen zu drängen, bringt in seinem Hefte vom 20. Juli einen Leitartikel über „die Attentate gegen das Leben des Kaisers Wilhelm", in welchem es geradezu heißt: Fürst Bismarck sei dadurch, daß er mit der allgemeinen Revolution der die Fortschritte des SocialiSmuS allein hindern könne, unterdrückte, „der eigentliche Urheber des Mordes seines Herrn" geworden. „Wer die fanatische Wuth diese« .Menschen gegen die Kirche kenne," werde leicht glauben, was gesagt werde, daß er vom Parlament außerordentliche Vollmachten wolle, um sie nicht sowohl gegen die Socialdemokrateo, als gegen die Katholiken zu gebrauchen. Aber letztere würden sich „durch kein Band mehr gebunden erachten an eine Regierung, welche sie so grausam mißhandle in dem, was ihnen das Theuerste sei." Der Gedanke, daß e« erlaubt sei, eine tyrannische Regierung zur stürzen, breche sich in dem Maaße Bahn, als die Verfolgung der Kirche fortdaurre. Zudem habe sich Bismarck in der Annexion von Elsaß-Lothringen einen vssus delii in Permanenz geschaffen. Nach diesem Hinweis auf das Bündniß Rom'« mit der Revolution und Frankreich schließt der ganze giftige Artikel mit dem höhnischen'ÄUS- ruf: „DaS ist die Befestigung des deutschen Reiche«; und der es so geschickt befestigt hat, «EdU'nicht ein politischer Kopf ersten Ranges genannt wWett ?" Der deutsche Reichskanzler ist unzweifelhW An zu kluger politischer Kopf, als Paß er sich von irgend Rom und Berlin. Es unterliegt gegenwärtig keinem Zweifel mehr, daß zwischen Rom und Berlin vertrauliche Ver handlungen über Beilegung des bisherigen Con- flict« zwischen Staat .und Kirche schweben: die ultramontanen Blätter selbst gestehen jetzt die früher auf's Lebhafteste von ihnen bestrittene Thatsache zu. Die „Germania" hält es sogar für nöthig, zur Be ruhigung der von ihr beeinflußten Seelen in Deutsch land eine direkt aus Rom kommende Epistel zu ver öffentlichen, worin versichert wird, die von der Kurie eventuell einzugehenden Abmachungen würden „zum . wahren Heile Deutschlands gereichen, selbst wenn sie uns auf den ersten Blick als zu weit gehende Con zessionen erscheinen sollten." Wir gestehen, daß uns für alle derartigen Friedens botschaften bisher der Glaube fehlt. Unseres Er achtens ist ein wahrer, dauernder Friede zwischen zwei Mächten, die sich prinzipiell so feindlich gegen überstehen, wie die römische Kurie und das neue deutsche Reich, ebenso unmöglich, wie zwischen Feuer gemeinsame Sache machte und" den KatholiciSmus, und Wasser, zwischen Licht und Finsterniß. Bei den Unterhandlungen könnte also nur ein fauler Friede herauskommen, der Deutschland nicht zum Heile gereichen würde. Unter diesen Umständen halten wir es für angemessen, zur Characlerisirung der wahren Gesinnungen der römischen Kurie auf die neuesten Kundgebungen derjenigen Blätter hinzu weisen, welche als die autorisirtesten Organe ihrer eigentlichen Gedanken in Deutschland und in Italien gelten. Die „Germania", das Centralorgan des deutschen UltramontaniSmuS, brachte jüngst unter der Ueber- schrift „Katholische Wähler!" an leitender Stelle einen Wahlaufruf, welcher einer glühenden Haß gegen da« deutsche Reich und seinenXvrotestantischen Kaiser athmet. Die Katholiken werden darin aus'« Dringendste zu möglichst zahlreicher Betheiligung an den bevorstehenden Wahlen und zur Wiederwahl der bisherigen Centrumsmitglieder aufgefordert, um dadurch zu beweisen, daß man den Kaiser falsch berichtet habe, wenn er in seinem Briefe an den Papst erklärte, die Mehrzahl der Katholiken sei mit .den Bestrebungen der CentrumSfraction nicht ein verstanden; e« wird ferner zum Beweis der Noth- Dreiuaddreißigst« Jahrgang SE
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