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Der sächsische Erzähler : 17.08.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187808177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18780817
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18780817
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1878
- Monat1878-08
- Tag1878-08-17
- Monat1878-08
- Jahr1878
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 17.08.1878
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Äonen 11878 Sonnabend, den 17 August rden Ruth.) Ruth.), ngen später »en Nr. 103b. ped.dss. BltS. ts- ttllä MM »fswrrda. l Preisen bei :r. May .meifterS und düng gebracht Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt -er Kgl. Amtohauptmannschaft und -er Kgl. Schulinspectton z« Dautzen sowie -es Königlichen Vrrichtoamtes un- -es Sta-tratl)eo zu Dischofswerda. Diese Seitschrist erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sonnabends und kostet einschließlich der Sonn» abend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 1 Mark SO Pfg. (IS Ngr.). Inserate werdm di« Dienstag« und Freitags früh » Uhr angenommen. In den letzten Tagen haben die Stichwahlen im deutschen Reiche stattgefunden. Von ganz besonderem Interesse ist dabei die Haltung der Ultramontanen gewesen. Die Weisungen, welche sie von ihren Ccntralstellen erhielten, gingen im Wesentlichen dahin, man könne allgemein bindende Vorschriften nicht geben, es hinge Alles von den localen Verhält nissen ab. Außer allem Zweifel stand von vornherein fest, daß die Liberalen von den Anhängern des Centrums nichts zu hoffen hatten. Wird doch der Werth der verschiedenen Parteien vom Centrum lediglich nach ihrer Stellung zum Culturkampf bemessen, und da scheint demselben freilich keine so schwer compromittirt zu sein wie die liberale Partei. Deutschconservative und selbst Freiconservative, Welfen und Demokraten wurden überall von den Ulrramontanen unterstützt, wo sie in engere Wahl mit Liberalen kamen. Aber selbst wo Socialdemokraten und Liberale auf dem Kampfplatze erschienen, scheute sich das Centrum nicht, das Gewicht seiner Stimmen in die Waag schale des Umsturzcandidaten zu legen, wofür denn freilich auch die Svcialdemokraten den Ultramontanen gegenüber auf ihren Pfaffenhaß einmal verzichteten. Das socialdemokratisch-ultramontane Wahlbünd- niß ist leider eine nicht zu bezweifelnde Thatsache. Es wird in zuverlässigster Weise versichert, daß in Mainz, in Offenbach, in Elberfeld, Solingen, München und anderwärts, wo liberale gegen ultra montane oder socialdemokratische Bewerber in engerer Wahl standen, die letzteren beiden Parteien ein voll ständiges Cartell abgeschlossen hatten. Während sonst doch wenigstens bei den engeren Wahlen die Soli darität aller auf dem Boden unserer Staats- und Gesellschaftsordnung stehenden Parteien zum Ausdruck kam, macht das Centrum mit der Revolution offen gemeinsame Sache. Und das in einem Augenblick, wo ernstlich der Gedanke erwogen wird, aus der Centrumspartei eine Stütze des Staats und der Regierung heranzubilden, wo also die ein fachste Klugheit gebieten würde, die Parteileidenschaft, die keine Rücksichten kennt, einigermaßen im Zaum zu halten. Eine weitere wunderbare Erscheinung sind die Vreiunddreißi-Ker Jahrgang Erfolge der Socialdemokraten bei den Stichwahlen, Auch bei der vorletzten Reichstagswahl, im Januar 1877, standen die Socialvemokraten in großer Anzahl zur Stichwahl, aber nur einer von allen wurde gewählt, nur Bebel in Dresden-Altstadt. Diesmal aber, wo der Kampf gegen die Socialdemokratie den Anlaß zur Auflösung des Reichstages und da hauptsächliche Merkmal des Wahlkampfes bildete, diesmal, da es mehr als je galt, die Anhänger der Commune vom Reichstagssaale fern zu halten, dies mal ist es nicht gelungen, sie bei der Stichwahl zu schlagen. Ist die Socialdemokratie in dem Grade gewachsen, daß in Elberfeld, Dresden, Breslau, Ber lin rc. alle anderen Parteien vereint sie nicht in die Minorität zu setzen vermochten? Gewiß nicht! Aber an eben dieser „Vereinigung aller anderen Parteien" liegt'«.- Diese haben sich bei der Hauptwahl mit solcher Leidenschaft, oft auch mit so unsauberen Mitteln bekämpft, daß hinterher ein wirklich auf richtiges Zusammengehen unmöglich wurde — „das eben ist der Fluch der bösen That, daß sie fort- zeugend Böses muß gebären." Das aller Wunderbarste aber, was in den letzten Tagen geleistet wurde, das hat die Dresdner Fortschrittspartei gethan. Sie und nur Sie verhalf dem Socialdemokraten Bebel zum Siege. Das Urtheil, welches über solche Politiker gefällt werden muß, finden wir in dem amtlichen Organe der Königlich Sächsischen Staatsregierung so treffend ausgeführt, daß wir uns einer besonderen Kritik enthalten. Die „Leipziger Zeitung" schreibt nämlich: Wenn man den Motiven nachspürt, welche einen großen Theil der Fortschrittler auf einen so un patriotischen und engherzigen Abweg verleiten konnten, so dürften es hauptsächlich zwei Momente sein, welche hierfür den Ausschlag gegeben haben. In erster Stelle die blind leidenschaftliche Agitation zweier Führer der Fortschrittspartei, welche, alte Achtund vierziger, noch heute auf dem doktrinär revolutionären Standpunkte der damaligen Bewegung stehen, und von denen namentlich der eine vom brennendsten persönlichen Haß gegen Herrn v. Friesen erfüllt ist, wie sich das in einer gegen die Wahl des Letzteren gerichteten Expektoration aus seiner Feder kund that. Die Namen jener beiden „Unversöhnlichen" üben noch gegenwärtig ihren berückenden Zauber auf jene kaut. ur gelegene
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