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Der sächsische Erzähler : 09.11.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187811095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18781109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18781109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1878
- Monat1878-11
- Tag1878-11-09
- Monat1878-11
- Jahr1878
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 09.11.1878
- Autor
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Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Imisblatl -er Kgl. Amtshauptmannschaft UN- -er Kgl. Schulinspection zu Kautzen, sowie -cs Königlichen Gerichtsamles und -es Stadtrathes zu Kischofswerda. Diese Seilschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch« und Sonnabend« und kostet einschließlich der Sonn abend« »scheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 1 Mark bO Pfg. (IS Rgr.). Inserate werden dl« Dienttag« und Freitag« früh r» Uhr angenommen. 91. Sonnabend, den S. November. 1878. Oesterreich und die panslavistische Gefahr. Die Prager „Bohemia" brachte dieser Tage die Nachricht, Abgesandte des russischen Panslavisten- Comitee's seien in der Hauptstadt Böhmens er schienen, um die czechische Partei zu veranlassen, gegen die Occupatio» Bosniens durch Oesterreich zu protestiren und das Recht Serbiens auf Bosnien und die Herzegowina zu vertheidigcn. Gleichzeitig schrieb ein Petersburger Blatt, Rußland würde nicht abgeneigt sein, zu gestatten, daß Oesterreich seinen Einfluß auf der. Balkan-Halbinsel ausdehne, wenn dasselbe sich dazu verstehen wollte, Galizien an Ruß land abzutreten. Oberflächlich betrachtet, mag es scheinen, als ob das in Prag gestellte Verlangen der Panslavisten im Widerspruch stehe mit den Aeußerungen des russischen Blattes. Geht man aber der Sache auf den Grund, so läßt sich das einheitliche Ziel der scheinbar auseinandergehenden Manifestationen nicht verkennen: das Ziel nämlich der Gründung eines großen slavischen Staates an den Grenzen Oester reichs; und TiSza's Ausspruch von dem Oesterreich- Ungarn bedrohenden Slavismus erscheint also that- sächlich begründet. Den panslavistischen Plänen werden sich jedoch so lange unüberwindliche Hinter nisse in den Weg stellen, als in der österreichisch ungarischen Regierung das slavenfeindliche ungarische Element vorherrscht, welches Andrassh und Tisza vertreten, und die jetzt stärker zu Tage tretenden Bestrebungen in Rußland werden daher Andrassh'S Stellung befestigen und seine Politik mindestens in den Augen der nicht slavischen Bevölkerung des Kaiserstaates rechtfertigen. Alle Anklagen, die aus der Occupatio» Bosniens gegen den Ersteren geschöpft wurden, werden jetzt verstummen Angesichts der Gefahr, welche der russische Panslavismus in sich schließt, und welche durch die Besetzung Bosniens und der Herzegowina noch keineswegs beseitigt ist, denn gleichzeitig mit dem unzweideutigen Wink in Betreff Galiziens kommt die Nachricht vom Ausbruch eines Bulgaren- Aufstandes in Makedonien Derselbe hat in kurzer Zeit, wie es scheint, gewaltige Dimensionen ange nommen, und er ist kaum zu glauben, daß die Dreiunhhrrißi-strr Jahrgang. russische Propaganda dieser Erhebung fern steht, die unter den Augen der russischen Truppen und im Bereiche ihrer eroberten Festungen vor sich geht; es ist vielmehr anzunehmen, daß die Absicht der Errichtung neuer Slavenstaaten, welche durch die österreichische Besetzung Bosniens durchkreuzt wurde, nun durch die Gründung eine» unter russischem Einfluß stehenden bulgarischen Reiches verwirklicht werden soll. Das zu verhindern, ist die Türkei nicht im Stande, wohl aber könnten die europäischen Groß mächte, welche auf dem Berliner Congresse durch ihren Vertrag der Bildung eines großbulgarischen Reiches einen Riegel vorzuschieben gedachten, Ein sprache erheben. Unter solchen Umständen gewinnt die au» London kommende Nachricht, das englische Cabinet habe beschlossen, die stricte Innehaltung des Ber liner Friedens von allen Betheiligten zu verlangen tHd alle Tractatmächte zur Theilnahme an diesem Stritte einzuladen, eine große Bedeutung. - Wenn England diesen Beschluß wirklich faßt und ohne Hintergedanken aussührt, d. h. wenn es dabei nicht blos an ein Vorgehen gegen Rußland denkt, sondern auch die Türkei zur prompten Er füllung ihrer Verbindlichkeiten anzuhalten entschlossen ist, so dürfte es dem Einflüsse Deutschlands vielleicht gelingen, den augenscheinlich drohenden Sturm zu beschwören. Man darf nämlich nicht vergessen, daß da neuerliche Vorgehen Rußlands lediglich eine Folge der ablehnenden Haltung England» gegenüber der Aufforderung ist, welche Deutschland an die Ber- tragsmächte richtete, um eine gemeinsame, diploma tische Intervention in Constantinopel in'S Werk zu setzen. Statt ihren Verbindlichkeiten nachzukommen, zieht die Türkei eine große Armee auf dem Amsel felde (Kossowa polje) zusammen, welche jed-n Augen blick in der Lage ist, den Aufständischen in Albanen und Bosnien die Hand zu reichen und nicht ntzr Serbien und Montenegro, sondern auch die Oester reicher in Bosnien zu bedrohen. Dieser von England begünstigten treulosen Po litik der Pforte gegenüber wachsen die Chan«», der. slavischen Liga von Tage zu Tage und SWand
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