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Der sächsische Erzähler : 09.04.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-188104095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18810409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18810409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1881
- Monat1881-04
- Tag1881-04-09
- Monat1881-04
- Jahr1881
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 09.04.1881
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MfriD^lGDOrstmeist wieder ausgenommen werden Mrd, kVMara in ««rächt. Wer erst ei» paar Mal »au der Arbeit weg in'« Wirthdhau« gegangea ist, dem wird'» leicht zur Gewohnheit, tzle er nicht mehr lassen kann ; er braucht Stiftung, er muß Kund- schäft anfsuchen — als ob die Sunden etwa« taugt««, die «au im WirthShau« findet! - und was der gleichen Audrrdea mehr find. Damit aber stirbt da« Interesse für da« eigene Geschäft allmählich ab, die GeschäftSthätigkrit wird beeinträchtigt durch die Gedanken an die Wirth»hau»gesrlls«ha«, — wenn nicht der Wirth«hau»besüch noch viel schimmere Früchte tätigt. Einen eigenthümllchea Eindruck macht e« immer, wenn solche Wirth»hau»besucher da» Klagelied von den schlechten Zeiten anstimmen. Wer macht denn die schlechten Zeiten? Ein Weitere«, wa« vielen unserer Geschäftsleute fehlt, ist die Kunst, richtig zu vi«ponirea. Die Ge schicklichkeit, über Geldmittel, Arbeit»kräfte, Zeit in der besten Weise zu verfügen, Alle» an der gehörigen Stelle und möglichst zweckentsprechend zu verwenden, ist bei un» lange nicht so ausgebildet, al- man wünschen möchte. An zweiter Stelle ist der Deutsche «rsahrung«mäßig allen anderen Nationen überlegen, in der Leitung der Geschäfte wird er vielfach von Anderen übertroffen. Wir können tagtäglich ge wahren, wie Leute, welche in zweiter Stelle sich ganz vorzüglich b-währt haben, die Selbstständigkeit nicht vertragen können und zu Grunde gehen. Die Kunst, ein Geschäft zu leiten, läßt sich freilich nicht theo retisch erlernen, aber sie wird erheblich erleichtert durch Festigkeit des Charakter«, Klarheit und Be stimmtheit des ganzen Wesen«, und ihr sollte nament lich die jüngere Geschäftswelt viel eifriger nachstreben als bisher. Deutsches Reich. Se. Majestät der König hat den Oberförstern Johann Gottlob Püschel in Marienberg und Karl August Louis König in Jöhstadt da» Ritter kreuz II. Closse vom Verdienstorden verliehen. Bischofswerda. Gutem Vernehmen nach ist von authentischer Seite in Berlin an einen der größeren Löpfereibesitzer in PulSnitz die Nachricht gelangt, daß eine Folge de« neu abzuschließrnden Handels vertrag« mit Oesterreich die „Wiederaushebung de« jetzigen Zolle« auf Topswaaren bei der Einfuhr in Böhmen" sein wird. Diese Nachricht hat auch bei un« io den betr. Kreisen mit Recht freudig berührt. Da« Eomitee für die Dresdner Pferdeaul stellungen, welche« «dermal« au« den bekannten sach verständigen Männern sich constituirt hat, trifft bereit« für die diesjährige Ausstellung am 28., 29. und 30. Mai die nöthigen Vorkehrungen. Die betr. Räume in der vormaligen Gardereiter - Caserue in Neustadt sind al« ausgezeichnete längst bekannt. Eine Ausstellung von Wagen, Fahr - und Reituten silien findet gleichzeitig statt, ebenso ein Markt der au-gestellten Pferde und eine Vrrloosung von Au«- steUungSgegenständeo. Den Vertrieb der 40,000 Loose « 3 Mark hat die«mal Herr Adolph Hessel in Dresden übernommen. Die Verloosung-gegen- stände wählt da« Comitee unter Zuziehung von Sachverständigen au«. Die au-gegebenen Prospekte und öffentlichen Bekanntmachungen enthalten die näheren Detail«, hervorzuheben ist daher nur, daß Herr Rechtsanwalt vr. Lesky in Dresden unter der Adressr: „An da« Eomitee der Dresdner Pferdtau«- stellungen" bi« 15. April 1881 Anmeldungen ent- gegennimmt. Für später« Anmeldungen kann nur insoweit Berücksichtigung eintrrten, al« Platz vorhanden ist. Noch zu bemerken ist, daß auch in diesem Jahr« die im Königreiche Sachsen gezogenen Pferde separat zur Aufstellung gelangen und r« daher nothwendig ist, die» in der Anmeldung unter Beibringung de» Nachweise» besonder» hervorzuheben. Auch wird am 30. Mai Vormittag- 10 Uhr eine Anzahl Stuten, welche sich zur Zucht in Sachsen besonder« eignen, zur Versteigerung gebracht. Am 5. April feierte der Setzer der kgl. Hofbuch- druckeret von E. E. Meinhold und Söhne in Dresden, Herr Earl Wetngärtnrr, sein 50jährige« Dienstjubiläum. Der Jubilar wurde vom Principal, der Redaktion einer von ihm gesetzten Jugendzeitschrift und Freunden geehrt und reich mit Ehrengaben be dacht. Eine kleine gesellige Feier beschloß den Tag. Schandau. Auf der Elbe find nach nun voll endeter Zusammenstellung 30 Millionen Erntnrr Güter hier durchgeschwommen, eine Menge, wie sie iu früheren Jahren nicht annähernd rrreicht worden ist, dabei ist da» Holz auf Flössen noch nicht mit gerechnet. Der Elbverkehr hat einen ungeahnte« Aufschwung grnommra, aber zuviel de» Guten ist e» wohl, wenn mit einem Male, wie in diesem Früh jahre, 9 neue Remorqueur« in Betrieb gesetzt werde». V davon gehören der ne»«» Slbschleppschifffahrt«- Gesellschaft, die unter der Führung, wenigsten» wa« da« Gtztd arllaNgt, der Dretzdutr Bank gegründet wprden U, 1 der Prager Dampf-Segrlschifffahrt»- Gesellschast, 1 der Elbdappffchifstahrl«-Gesrllschaft, 1 Gebrüder Tonn in Magdeburg, 1 der vereinigten Magdeburg-Hamburger Schifffahrt«-Gesellschaft. Wie man au« Schandau schreibt, hat der Rosenberg, einer der hervorragendste« Berge unweit Letschen, durch die Muuificenz de« Fürsten Klary- Aldringra einen schönen Au«ficht«thurm erhalten. Von der DitterSbacher Schweiz (i« Böhmen) her führt ein leidlich gangbarer Weg zu dem ca. 2000 Fuß hohen Berge, den man sonst gewöhnlich über Johuttdorf - Rosendorf erreicht. Bi»hrr war die Aussicht von der Spitze nur beschränkt, weil da« Hochholz (Buchen) seit 1828 herausgewachsen ist. Nun wird aber dieser schöne Berg, der dem Elb- stromdurchblick verschiedene Male al« Abschluß dient, in die Mode kommen und wegen seine« köstlichen Panorama« fleißig aufgesucht werden. Der 9. sächsische Feuerwehrtag wird nicht, wie anfänglich bestimmt war, Anfang« August d. I , sondern bereit« den 16. bi« 18. Juli in Döbeln abgehalten werden. Schon sind die Vorbereitungen hierzu im Gange, indem rin hierzu gewählte« Co mitee mit verschiedenen Au«schüffen die Berathung der nöthigen Maßregeln mit großem Eifer in die Hand genommen hat. Die Anzahl der zusammen kommenden Feuerwehrleute wird sich voraussichtlich auf ca. 2000 Mann belaufen. In Mügeln bei Oschatz fühlte sich die 40 Mann starke freiwillige Turnerfeuerwehr von der städtischen Behörde stiefmütterlich behandelt und hat sich deshalb am 1. d. aufgelöst. Die Anerkennung de« Königreich» Rumänien durch Deutschland steht unmittelbar bevor. Der „Köln. Zeitung" wird unter« 7. April au» der Schweiz gemeldet, daß aus dem Dynamit lager de» Herrn Rudolf Facino zu Lugano in jüngster Zeit eine größere Menge von Sprenggelatine, annähernd 100 Kilogramm, entwendet worden sei. Umfangreiche Nachforschungen über den Verbleib seien eingrleitet. Dieser Sprengstoff, welcher bei den Arbeiten an der St. Gotthardbahn benutzt worden sei, übertreffe an durchschlagender Kraft den Dynamit bei Weitem. Abgesehen von einem Mißbrauche, welcher damit getrieben werden könne, sei selbst die Aufbewahrung de« Sprengstoffe« an nicht vollständig gesicherter Stelle mit Gefahr der Entzündung verbunden. Oesterreich. Te plitz, 5. April. Der verwaltung-gericht«- Hof io Wien hat die Beschwerde der Dux-Ossegger Bergwerke gegen die von den politischen Behörden im höheren Interesse der rin Gemeingut der leidenden Menschheit bildenden Teplitzer Thermen zur Sicherung der Badesaison 1880 verfügten Beschränkungen de» Bergbaubetriebe« und gegen die Ministerialentfcheidung, daß zu der von den «ergwerk«besitzern verlangten Einleitung de« EnteignnngSverfahreo« kein Anlaß vorhanden sei, ohne jede» weitere Verfahren ab gewiesen und somit in allerletzter Instanz diese Streitfrage zu Gunsten der Stadtzemeinde Teplitz endgiltig entschieden. Der Verwaltung«grricht»hof avoptirte in seiner Entscheidung sämmtliche Au«- führungen, welche in der von dem Vertreter der Stadt Teplitz, Advokaten I)r. F. K. Stradal, ver faßten Gegenschrift zur Widerlegung der gegnerischen Beschwerde »orgebracht wurden. Rußland. Petersburg, 7. April. Der Prozeß gegen Ryssakoff und Genossen hat Vormittag 11 Uhr begonnen. Italien. Rom, 5. April. Die Verschmelzung der Dampf schifffahrt«-Gesellschaften Flori-Parlermo mit Ru- battino-Genua ist jetzt Thatsache geworden. Da» Capital beträgt 100 Millionen. Der Generalfltz der Gesellschaft ist Rom mit Hauptbureau» in Genua, Parlermo, Venedig und Neapel. Die Gesellschaft verfügt über 100 Dampfer. Vermischte-. — Wie au» Breslau berichtigend mitaethrilt wird, hat den Hauptgewinn der schlesischen Silber lotterie nicht rin dortiger Lehrling, sonder« der blinde, gänzlich unbemittelte Pianofortestimmer Wilhelm Friedemann gewonnen. — Ja der Nacht zu« 3. April brannte da» eine Viertelstunde von der Stadt Lobenftetn an der Schleizer Straße gelegene sich jetzt in Privat händen befindliche Gchießhau« total ab. — (Mord und Beraubung.) Ja Frank furt a. M. wnrde am Mittwoch der Kraakrnpfleger Winterfeld au« Fehrbellin ermordet und seiner Baarschaft im Betrage von 6000 Mark beraubt. Auf da« Dringendste der That verdächtig ist dessen Almmergenesse, der Maler und Photograph» Albrecht au» Kassel, der sich al« „Barmherziger: Bruder" einführte. Albrecht ist flüchtig. — Frau vr. Peschka-Levtner in Hamburg hat einen glänzenden Antrag zur Mitwirkung an dem großen Sängerfrst in Chicago im Juni d. I. er halten und angenommen. Die Künstlerin erhält für sieben Concerte 30,000 Mark und gedenkt später in Amerika noch weitere Engagement« ab- zuschlirßen. — Meran, 2. April. Der Frühlings welcher bei un» nur kurze Zeit währt, hat seine volle Pracht entfaltet. Maavrl-, Aprikosen- ual» Pfilsichbäume stehen in voller Blüthe und hin unl> wieder blühen bereit« Pflaumen-, Kirschen- und Birnbäume. Eine mit Hunderten von schneeweiße» tulpenförmigen Blüthen prangende Magnolia lockt mit dem herrlichen Duft ihrer Blüthen die Spazier gänger in den Garte, von Schloß Rottenstein. — Daß eine gewisse Art Würmer leicht vow Hunden auf Menschen übertragen werden können^ beweist wieder ein kürzlich in Grabitz in Schlesien vorgekommener Erkrankung-fall, wo dem Sohne eine« Gutsbesitzer« mittelst einer durch Profeffor Fischer in Bre«lau autgefüdrtcn Operation ein Gewächs (Blase) mit Hunde-Banvwürmern au» der Nähe de« Magen» entfernt werden mußte. Von den Operateuren wurde mit Bestimmtheit ange nommen, daß diese Würmer resp. Eier dadurch übertragen worden sind, daß eia Jagdhund wieder holt- ein Taschentuch apportirt hatte, welche« dann mit dem Gesicht de« GutSbesitzerSsohne» in Berühr««- gebracht worden ist. — Au« London wird berichtet, daß die beb dem verhafteten rochen Socialisten Most vorgefundenen Notizbücher größlenthcil» in Ehiffcrn geschrieben sind,, der Schlüssel dazu sich aber unter den in seiner Wohnung confiscirten Papieren fand. Dadurch solle« der Polizei nicht nur die 'Namen der gefährlichstem Socialisten in Deutschland und Oesterreich, sondern auch die Fären einer Verschwörung bekannt geworden sein, welche in Berlin ange zettelt »ar und deren Zweck ein neue« Attentat bildet. — Da« Gesuch, Most gegen Cautisn auf freien Fuß zu setzen, had dir Behörde, in Anbetracht de« schwere, Verbrechen« desselben, abgelehnt. — Der 100. Jahrestag der Geburt Georg Slephensons, des Erfinder« der Lokomotive, wird- am 9. d. M. in England durch eine große Festlich keit gefeiert werden, deren Ertrag der Herstellung und Dotation eine« neuen Flügel« des Eisenbahn- Beamten-WaisenhauseS in Derby gewidmet werden soll- — Brüssel, 3 April. Der Au«bruch eine» schlagenden Wetter- in der Kohlengrube Nr. 6 zm Marcinelle-Nord, bei Charleroi, führte eine furcht bare Cakastrophe herbei. Bis jetzt sind vierzehn Todte constalirt; vierzig (?) Explosionen folgten auf einander. Zweihundert Arbeiter waren in der Grube, al« der Ausbruch erfolgte. — Wie der »Wiener Allg. Ztg.' aus Nizza geschrieben wird, sind bi» jetzt, trotzdem «an sich bemüht, die Anzahl der verunglückten Personen geringer erscheinen zu lassen, al» sie thatsächlich ist, bereit« 280 Vermißte von ihren Angehörigen auf der Mairie reclamirt. Außer diesen fehlen noch 37 Fremde au« den Hotel», die nach dem Theaterabende nicht zurückkehrten. Man gräbt fort unter dem Schutt und findet immer noch einzelne Körpertheile, mit Brillanten besetzte Armbänder, Kleiderreste von Herrentoiletten mit Goldstücken in den Taschen rc. — «u« Madrid eingrtroffene Nachrichten besagen: Die Lage der Stadt Sevilla ist sehr ernst. Da« Thal, in welchem Sevill, liegt, ist auf fünfzig Kilometer weit überschwemmt, die halbe Stadt steht schon unter Wasser. Der Verkehr ist nur auf Booten möglich. Die Gasfabrik ist über schwemmt, so daß Sevilla Abend« ohne Licht ist. Biele Häuser mußten, da ihr Einsturz drohte, sich Befehl der Behörde geräumt wrrden. Die Be wohner flüchteten in öffentliche Gebäude. Biele Bewohner fliehen, weil mau eine HungerSvoch fürchtet. Der Arbeit-Minister ist nach Sevill« gereist mit vielen Ingenieuren und virrzigtausrad Franc» HIlf«geldero. Die Deputirtea der über schwemmten Gegenden organistreu Hilf«vereiak Dreißigtausend Einwohner von Sevilla und Um- gebung sind bereit» ohne Brod. Ihre Ernten stad vernichtet. Der Schaden beträgt über zehn Million»» Franc«. Auch die Distticte Badajoz, Granadap Almeria, Murcia, Huelva und Cordova stad über schwemmt. — Eia Specialcorrespoadeat meldet au« Lhivck vom 4. April 8 Uhr Abend«: Ans der gaazm SnW- fiod gegen 4000 Personen umgekommra, in
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