Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 17.12.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-188112172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18811217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18811217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1881
- Monat1881-12
- Tag1881-12-17
- Monat1881-12
- Jahr1881
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 17.12.1881
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vatikan sagen wird, ist abzuwarten; wahrscheinlich stützt er sich, wie schon früher, daraus, daß er auf die Haltung der Eentrum«fractwn keinen Einfluß habe. Daran aber ist schon vor Jahren die Aus söhnung »wischen Rom und Berlin gescheitert. Daß die Aussichten auf eine coofervativ-clerikale Allianz heute schlechtere geworden find, al» fie bei »lebühren für Inserate von au «»art« »«W«, »mu van dm Linsendem nicht and rr« bestimmt, durch Postnachnahme erhadm. SechtunddreMWer Jahr-««-. Wochenblatt Mr Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt -er Aönigl. Amtshauptmannschatt, -er KSnigl. Ichul-Inspectron u. -es K-nigl. Hauptsteueramte» zu Vautze«, sowie -es Aönigl. Amtsgerichtes uu- -es Atadtrathes zu Mchofower-a.- Der Fall Windthorst. Große« Aufsehen hat der Kampf der „Nordd. Allg. Ztg." gegen Windthorst gemacht. Daß Führer der Parteien von der „Norvd. Allg. Ztg." aus'S Hestigste angegriffen worden sind, ist schon öfter dagewesen, und insofern wäre dieser Kampf also nicht gerade etwa- Außergewöhnliche- ; aber die politische Situation verleiht diesem Scharmützel eia Diese Zeitschrift erscheint »öchentlich »sei wtal, AKtttwoch« u. »„nabend-, und koftet einschließlich 'der G »un ad end «erscheinenden „belletristischen Beilage" »irrteljührlich , «k. bv Pfg. ganze Situation ist, und darum lohnt es sich, diese» Fall rückschauend etwa- näher in'- Auge zu fassen. Der Verlauf ist ziemlich einfach. Der Abz. Windthorst thut in der Reich-tagS-Comwisfion, welche den Zollanschluß Hamburg« zu berathen hat, Aeuße- rullgen, welche die Frage anregen, ob England und Rußland, welche seiner Zeit den Stader Zoll abgelöst, mit dieser Einverleibung der Elbe in da« deutsche Zollgebiet einverstanden sein werden. Diese- Be denken , welches allerdings auf einer seltsamen Auf fassung internationaler Rechte und Pflichten und auf einer gründlichen Verwechselung zwischen den früher auf einzelnen Flüssen erhobenen Schifffahrts abgaben und den an den Reichsgrenzen zu erhebenden Zöllen beruht, wird beseitigt und die Sache scheint damit abgethan. Die „Nordd. Allg. Ztg." aber bringt über diese natürlich nicht öffentlich geführten Verhandlungen Mittheilungen und knüpft daran Angriffe gegen Windthorst, dem sie wegen diese- Hinweise« auf da- Ausland in einer inner» deutschen Angelegenheit ziemlich deutlich Mangel an Patrioti-mu- vorwirft. Windthorst beschwert sich in der Commission wegen der falschen Darstellung, auf welcher die gegen ihn gerichteten Angriffe beruhen, Finanzminister Bitter sagt Genugthuung zu und es wird eine Er klärung vereinbart, welche den wirklichen Hergang mlttheilrn und dadurch den Abg. Windthorst recht fertigen soll. Da aber fühlt sich die „Nordd. Allg. Ztg." unabhängig; der „Raum weißen Papier»," der von der „Nordd. Allg. Ztg." der Reich-regierung «ingeräumt ist und auf welchen sich die Beziehungen der Reich-regierung zu dem Blatte beschränken sollen, scheint für Herr« Bitter nicht vorhanden zu sein, die ,-Nordd. Allg. Ztg." bringt nur eine ganz unzu reichende Erklärung, welche den Hauptpunkt gar nicht berührt, betont, daß sie sich auch nicht durch ihre ilu amtlichen Verhältnissen stehenden Freunde in ihre» Ansichten irre machen lassen könne, und setzt im Uebrigen ihre Angriffe gegen Windthorst fort. Die Leotrum-fraction aber «acht die Sache ihre» Führer« zu der ihrigen und bleibt von der Voiröe Le» Reich«canzler« fort. Versucht mau die Deutung dieser Vorgänge, so Ist «au allerdings nur auf Bermuthnagen ange wiesen, diese aber werdrn durch mancherlei Vorgänge «ud «eßerungen, welche in den letzten Lagen zu «gistrlreo warm, sehr wirksam unterstützt, f» daß kvstet die drrtges^ltme «»r»v«tck, 1-kA Geringster Jvseratmdetrag 2L Pf* verbergen. Deutsche- Reich. Die erste Kammer bewilligte am Montag in Uebereiustimmung mit den Beschlüssen der zweiten Kammer für die Verzinsung der Staatsschulden 23,411,662 Mk. und für die planmäßige Tilgung derselben 8,181,476 Mk. — In der Sitzung der zweiten Kammer pasfirte zunächst ein Antrag de» Abg. Starke auf Beschränkung der in dem Ein kommensteuergesetz vorgeschriebenen Declarationspflicht die allgemeine Borberathung. Abg. Walter meinte, daß Viele da« frühere System mit einigen Abände rungen hrrbeiwünschen. Wenn auch Manche ihrer Verpflichtung nicht genügend nachkämen, so würde« doch auch oft die Einschätzungen in einer Weise bewerkstelligt, welche nicht den thatsächlichen Verhält nissen entsprechen. Abg. Uhlemann sprach die Zuversicht au-, daß die Abschätzungen von Jahr zu Jahr correcter würden. Abg. Bebel erklärte die gewünschte Declaration-befreiung nur im Jotereflr der Begüterten. Nach längerer Debatte, i» welcher kein Redner für den Antrag sich aussprach, vielmehr von mehreren Seiten davor gewarnt wurde, jetzt schon an den Principirn de» erst vor wenigen Jahren zu Stand« gekommenen Einkommensteuergesetze» zu rütteln, zog Abg. Starke den Antrag zurück. DienS- tagssitzung verwies vie zweite Kammer einen Gesetzentwurf über Errichtung von Familienanwart schaften an Lehrer an die Gesetzgebung-depntatton. Eine Petition der Stadt Zittau und Umgegeud um Errichtung eine« Landgericht- in Zittau wurde, nachdem mehrere Lausitzer Abgeordnete, besonder» Präsident Haberkorn, der Biceprästdent vr. Pfeiffer und der Abg. Riedel, sich warm für dieselbe ver wendet, Abg. Ktrbach aber die gegen ein« solche Maßregel sprechenden Bedenken hervorgehoben hatte, der StaatSregieruug zur Erwägung überwiesen. Der Staat-minister v. Abeken hatte sich vorher über diese Petition vollständig abfällig ausgesprochen «ad «in Landgericht in Zitta» für völlig überflüssig erklärt. Nach kurzer Debatte Überwies die Kammer auch ei», Petition de» G«melnderath» zu Plaue« bei Dresden der Regierung ebenfalls zur Erwäg««-. Diese Petition bittet um Aufhebung der Bestimm««» i« Absatz 2 de« s 23 der revidirten Landgemeinde Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht soll ' ( den »..März 1882 die dem Leinwandfabrikanten Carl August Lohse iu Harthau zugehörigen Grundstücke, al«: a) die Gartennahrung Nr. 77 de« EatasterS in Harthau Fol. 96, d) da« Feldgrundstück Fol. 176 und v) da« Wald- und Feldgrundstück Fol. 177 -de- Grund- und Hypothekeobuch» für Harthau, welche Grundstücke am 30. November 1881 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf s) auf 7500 Mark, b) - 1050 - o) - 540 - gewürdert worden sind, nothwendiger Weise versteigert werden, wa- unter Bezugnahme auf dm an hiesiger Gericht-stelle au-hängeude« Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Bischofswerda, am 12. December 1881. , Königliche» ,A m t - g e r t ch t. Küchler. man sich allenfalls schon ein Md der Strömungen und Bestrebungen machen kann. Da scheint denn Folgendes au» alledem hervorzugehen: Herr Windthorst trat zu Anfang der Reich-tag-session etwa» selbst bewußt auf und spielte sich mit Vorliebe al» dm Herrn der Situation auf. Beim ersten Mal aber, al- e« sich darum handelte, dem Reichskanzler «inen Beweis des Entgegenkommen» zu geben, bei der , , ... Vorlage über dm Volkswirthschaft-rath, ließ der Eröffnung de» Reichstag» waren, zeigt schm, die ganz besondere« Interesses «hm weil die Stellung größt« Theil de» Lentrum- den Canzlrr im Stich, betrübte Haltung der konservativ« Organe, welche «r TentrumSpartri heute auSfchlaggeSeud für die di« Vorlage stet. Der Sanzlrr hat zwar bemerkt, ihr Miswergnügm darüber, daß dich« .Mzettige er nehme sich da« Schicksal der Vorlage Nicht Streitfrage" aufgeworfen.wordm ist, gar nicht sonderlich zu Herzen, aber angenehm kann ihm dasselbe unmöglich sein, zumal e- ihm einen Vorge schmack von dem giebt, was er von der Allianz mit dem Centrum zu erwarten hat: „Da« Centrum wird für jeden Dienst, den es leisten soll, Voraus bezahlungen verlangen, und daß es nicht zu kurz dabei kommen wird, darauf kann man sich verlassen. Nun ist aber Fürst Bi«marck nicht der Mann, der solche Geschäfte liebt. Er hat in einer seiner letzten Reichtag-reden — allem Anschein nach nicht etwa beiläufig, sondern mit einer ganz bestimmten, wenn auch nicht ausgesprochenen Nutzanwendung für die gegenwärtige Situation — sich darüber beklagt, daß alle Parteien, mit denen er bisher gegangen, ihn für ihre Parteizweck« hätten auSnutzen wollen, und seinen Widerwillen gegen solche Zumuthungen be kundet; die Parteien sollen seiner Ansicht nach von ihm benutzt werden, nicht er von den Parteien. Nun mag Fürst Bi-marck den Abg. Windthorst für Den jenigen halten, der diese ungefügige Haltung de» Centrum- verschuldet; er mag ihm überhaupt wegeu seiner particularistischen Haltung Bedenken einflößen, und wenn daraus dann der Entschluß folgte, den Abg. Windthorst auf'« Trockne zu setzeu, so war da ganz natürlich. Die Verhandlungen mit Rom boten eine Handhabe, Windthorst zu isoliren: er wurde al« der Mann hingestellt, welcher die von Rom wie vom Centrum srhnlichst gewünschte Ausgleichung aufhält und welcher al« da« gefährlichste Hindernitz einer Versöhnung zwischen Rom und Berlin zu be trachten ist. Die CentrumSpartei hat diesen gegen Windthorst geplanten Schlag herauSgefühlt und sich ohne Be sinne» auf die Seite ihre» Führers gestellt; sie hat aber gleichzeitig diesem zunächst doch nur versteckten Angriff eine so große Bedeutung beigelegt und die Affaire zu einem so wichtigen StaatSact aufgr- bauscht, Laß. diese Empfindlichkeit ganz seltsam be rührt. Einen guten Dienst hat sie ihrer Sache damit schwerlich gelrtstet; denn gerade dadurch, daß sie chte «ogelrgrnheit zu einer großen Demonstration aufhauscht«, hat sie die Erkältung, die zwischen ihr und dem Reich-canzer eingetrete« ist, zu einer offen kundige» und zu einer noch größer« gemacht, «kd von dem schönen Ziele, daß st« Hand in Hand mit Pen Souservattven »die Geschäfte des Landes" besorgt,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite