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Der sächsische Erzähler : 21.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-189805214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18980521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18980521
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Sonderbeilage auf der Mikrofilmvorlage nicht vorhanden. - Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1898
- Monat1898-05
- Tag1898-05-21
- Monat1898-05
- Jahr1898
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 21.05.1898
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vtfchof-wer-a, tze« LI. ft 1«V8. den Gevirgs- und Alpenvereintern vetannt — Am Mittwoch Abend fanden Flösser», unter einem Floß einen weiblichen Leichnam Sa ch s e n. D Dresden, 18, Mai. Vom Landtage. In der gestrigen Sitzung der II. Kammer ge langte durch President vr. Ackermann da» kgl. LandtagSschlußdekret zur Verlesung, welche» die letzten Sitzungen auf den 18. d. M., die Ver abschiedung auf Freitag Mittag 1 Uhr ansetzt, den 20. d. M. Die Differenzpunkte über den Ständehausbau wurden durch Annahme de» (gestern mitgetheilten) Bereinigungsbeschlusses, gegen 15 Stimmen ausgeglichen. Die Differenz, betr. den Bau einer Frauenklinik ist ebenfalls durch Bereinigung-verfahren, das Annahme fand, behoben worden. Auch über die Differenzen in den Beschlüssen beider Kammern, betr. die Eisen bahnpetitionen, wurde Einigung erzielt. Keine Bereinigung war zu erzielen betr. der Erhöhung der Wegebauunterstützungen und betr. de» Zu schlages zur Einkommensteuer für die höheren Klassen. Endlich wurde noch Anschluß zu den Beschlüssen der I. Kammer, betr. die GehaltS- verhältnisse der Lehrer, erreicht, deSgl. zu den durch kgl. Dekret 19 und 3 eingelangten Gesetz entwürfen (BerwaltungSrechtSpflege, Urkunden stempel rc.) erreicht. — Die II. Kammer tagte heute in 99. (letzter) Sitzung in Gegenwart der Staatsminister vr. Schurig, vr. v. Seydewitz, v. Watzdorf und v. Metzsch. ES fanden nach der Regierungsvorlage Genehmigung die Etat kapitel 109 a und 110, Dotationen und Reserve fond betr., deSgl. kgl. Dekret Nr. 2 (Entwurf eine» Finanzgesetzes auf 1898/99) gemäß der beifälligen Vorschläge der Finanzdepntation 4.. Sodann -wurde die Wahl der Zwiichendeputation, zur Borberathung de» Entwurf» eine» Gesetze» über die BerwaltungSrechtSpflege vollzogen. Ge wählt wurden: Die Abgg. Opitz, vr. Schill, vr. Schober, Ahnert, vr. Kühlmorgen, Rüder, Leupold, vr. Schöne; letztere als Stellvertreter. In die Kommission für den Ständehausbau wurden gewählt: Abgg. Hähne!, vr. Mehnert, Uhlmann, vr. Uhlemann, Opitz und Niethammer. Nach 15 Minuten Unterbrechung genehmigte die Kammer die ständische Schrift über da» Künigl. Dekret Nr. 2. Nach nochmaliger Unterbrechung gelangte das König!. AcceptationSdekret zur Ver lesung. — Die I. Kammer tagte heute von 12 Uhr an in letzter (69.) Sitzung in Anwesenheit der Staatsminister vr. Schurig, vr. von Seydewitz und von Watzdorf. Man erledigte dieselben Gegenstände als Sie jenseitige Kammer und wählte in die Zwischendeputation die Mitgl.: v. Charpentier, vr. Georgi, vr Beck, Graf zur Lippe und v. Watzdorf — Beutler, v. Zezschwitz, Sahrer v. Sahr. Die StändehauS- bau-Kommission wurde ebenfalls ernannt und schließlich das AcceptionSdekret zur Verlesung gebracht. Beide Kammern schlossen mit der üblichen Schlußansprache und danksagen ihre Sitzungen ab. Dresden. Herr Oberkonsistorialrath vr. DibeliuS veröffentlicht irn „Dr.A." Nachstehend»: Am 23. April ds». Jh«, al» unsere ganze Stadt reich geschmückt und auch der zerstörten Kreuz kirche Thurm festlich beflaggt war, vollzog sich dort oben in aller Stille eine schlichte Feier. Die unter dem Kreuze befindliche Kugel, der sogen. Thurmknopf, den mau, «he er zugleich mit de« Kreuze neu vergoldet wurde einige Wochen zuvor geöffnet hatte, wurde nach Vermehrung seines Inhalt» am 70. Geburtstage Sr. Maj. de» und man sollte doch meinen, eS gäbe Wahlkreise genug, in denen sich die Nationü-Sozialen den Sozialdemokraten gegenüberstellen könnten, ohne hierdurch zugleich die Position zu schwäch«!. Hm Uevrigen scheint eS die national-soziale Parteileitung für gerathen zu halten, sich in der jetzigen Wahlbewegung insofern weise Beschränk ung aufzuerlegen, als die Zahl der offiziell von ihr aufgestellten Candidaten sich höchsten» auf etwa fünfzehn beläuft. Immerhin handelt eS sich hierbei um ein Polstisches Experiment, das allseitiges Interesse verdient; sollten jetzt auch nur zwei oder drei national-soziale Abgeordnete in den Reichstag entsendet werten, so wäre dann doch der Anfang zu einer parlamentarischen Gruppe dieser Richtung gemacht, deren weiteres Wachsthum dann allerdings von den Umständen abhängen würde. Die National-Sozialen. An- den bevorstehenden Reichstagswahlen wird sich zum ersten Male auch die jüngste der politischen Parteien Deutschlands, die national soziale, selbständig betheiligen und sich hierdurch gewissermaßen ihre Sporen in der wahlpolitischen Arena holen. Die endgiltige Constitmrung der national-soziale» Partei erfolgte im vorigen Jahre zu Erfurt, wo eS nicht ohne Schwierig keiten gelang, die verschiedenen Strömungen, die sich in der vom Pfarrer Naumann begründeten neuen Partei noch bekämpften, einigermaßen mit einander auszugleichen und die immer wieder hcrvortretenden Gegensätze zwischen ^den mehr radikal gesinnten und den mehr konservative Neigungen bekundenden Anhängern Naumann's zurückzudrängen. Erst, nachdem diese nothwendige innere Einigung hergestellt war, konnte die junge Partei daran denken, mit verdoppelter Kraft werbend nach außen vorzugehen und schließlich jetzt mit ihrem selbständigen Eingreifen in die gegenwärtige Reichstagswahlbewegung sich eine Stellung im obersten deutschen Parlamente zu erringen. Was nun die Ursachen anbelangt, welche zur Gründung der nationalssozialen Partei führten, so muß man, will man gerecht sein, anerkennen, daß sie an sich lobenswerthe sind. Pfarrer Naumann und die anderen Mitbegründer der national-sozialen Richtung, zu denen u. A. auch der bekannte Hofrath Professor Sohm in Leipzig gehören, waren der Ansicht, daß in unseren immer heftiger werdenden politischen Tageskämpfen eine Partei noththue, welche ein ganz neues Programm aufstellc, auf dessen Boden sich die Anhänger der verschiedensten bisherigen Parteien vereinigen könnten. Als Kernpunkt dieses Programmes wurde die Forde rung eines möglichsten Entgegenkommens der Regierung und des Bürgerthums gegenüber den im Banne der Sozialdemokratie liegenden Ele menten unseres Volkes aufgestellt. Der Um sturzpartei sollten dadurch, daß man sich einen Thcil ihrer Forderungen mehr oder weniger an eignete, während man im Uebrigen auf dem Boden der Treue gegen Kaiser und Reich ver blieb, allmählich die Wurzeln ihrer Kraft unter graben und ihr wenigstens die Massen ihrer ^Mitläufer" entzogen werden, welche zwar nicht gerade sozialdemokratisch gesinnt sind, aber doch gewöhnlich sozialdemokratisch wählen. Das war in der That eine schöne nationale und zugleich soziale Aufgabe, welche sich die junge Partei stellte und aus welcher sie denn auch ihren Namen als einer national-sozialen Partei her leitete. Aber leider hat letztere im Verlauf ihrer seitherigen Agitation nur zu häufig gezeigt, daß ihr oberstes Princip keineswegs immer nur die kräftige Bekämpfung der Sozialdemokratie bildet, daß sie vielmehr oft die bürgerlichen Parteien schärfer bekämpft, als sie dies gegenüber der sozialdemokratischen Partei thut. Ja, nicht selten kann ein direktes Liebäugeln der National- Sozialen mit den Sozialdemokraten festgestellt werden und es liegen auch genug Aeußerungen von bekannten Persönlichkeiten national-sozialer Richtung vor, wonach dieselbe den Sozialdemo kraten näher stünde, als den bürgerlichen Parteien, dem entsprechen dann freilich Vorkommnisse, wie solche, daß in national-sozialen Versammlungen offen einem Wahlbündnisse mit den Umstürzlern das Wort geredet wurde. Ein derartiges Verhalten möchte es beinahe als zweifelhaft erscheinen lassen, ob der Partei des Herrn Naumann wirkich der Charakter einer nationalen Partei zukommt, es könnte da eher der Verdacht erregt werden, daß die Rational-Sozialen durch, ihr Auftreten der Sozialdemokratie nur Vorarbeiten. Die Auf stellung national-sozialer Candidaten in ver schiedenen Wahlkreisen, in denen die sozialdemo kratische Partei stark vertreten ist, gehört in dieses Capitel; so haben eS die National- Sozialen z. B. für «öthig gefunden, auch in Leipzig-Stadt einen besonderen Candidaten auf- -»stellen, obwohl dieser Wahlkreis durch die Sozialdemokratie ernstlich gefährdet erscheint und obwohl der Candidat der National-Sozialen -an» gewiß nicht in die zweifellos nothwendig Werdende Stichwahl kommen wird. ES charakterisirt sich demnach diese» Verhalten der König» auf» Neue geschloffen und wird mit den darin National-Sozialen in Leipzig al» eine Schwäch- befindlichen Schriften von unser« Tage Gottes- ung und Zersplitterung des Bürgerthums gegen- furcht, ab« auch von i Ab« der energisch andringenden Sozialdemokratie, Geschlechter« rede«. 1788 den Elementen Stand gehalten, ist 1 r» 73 am hoch unh' 1 m 47om breit. Seinen Umfang veranschaulichen die Väter auf einer im Thurmknopse selbst befindlichen Blatte durch die Bemerkung, man habe 18 Scheffel und eine Metze in den Knopf hinringeschüttrt. Maa fand jetzt fünf Büch«, drei Urkunden und einen reich gefüllten Münzlasten darin. Die in Schwein»- leder gebundenen Büch«, so frisch und wohl- «Hal en, al» ob sie eben die vuchbinderwerkstatt verlassen, waren die Bekenntnißschriften unser« evangelisch - lutherischen Kirche (zwei Bänd«), Pred gten de» Superintendenten v. am Ende, . Beschreibung der Feierlichkeiten bei d« Grund steinlegung der Kirche und ein sächsischer Hof- und StaatSkalender vom Jahre 1788. Die Ur kunden auf Pergament geschrieben und gleichfalls schön erhalten, stammen au« den Jahren der Erneuerung der Kirche 1788 , 1674 und 1582. Ueber die bei dem letzten Brande so verhängniß- voll gewordene hölzerne Decke heißt e» in der Urkunde von 1788: „Wobei nicht unberührt zu lassen, daß zwar anfänglich die Absicht ge wesen, daß die Kirche mit einer Attique und einem Gewölbe darüber geziert und bedeckt werden sollen, solche» Vorhaben aber um des willen hinweggefallen, weil nach dem gnädigst genehmigten Gutachten sowohl des ersten als der anderweit in der Person Sr. Excellenz de» Chursächs. Kabinettsminister Herrn Karl August von AehrSdorf im Jahre 1775 niedergrsetzteu hohen Kommission bei dem Mangel der Ver bindung der Kirchen-Pfeiler im Grunde, da» Ge bäude die Last nicht zu ertragen geschienen, da- hero denn endlich statt der nachher in Vorschlag gekommenen Mansarde ein deutsche» Dach, so mit Kupfer gedeckt ist, und mit dergleichen ver goldeten Basen geziert werden soll, aufgesetzt und inwendig eine geschaaltr Decke gefertigt worden.- Die Münzen stammen zumeist an der Zeit von 1788 und 1674, nur zwei Münzen aus dem 16. Jahrhundert; obenauf im Münz kasten lag ein „Adreß-Berzeichniß von Dresden" aus dem Jahre 1788 aus einem Bogen bestehend. Außer dem früheren Inhalte find in den Thurmknopf jetzt neu eingelegt wor den: ein in Pergament gebundene» Buch mit den im Druck erschienenen Brand predigten , der 1892 an die Gemeinde ver- theilten Festschrift „Unsere Kreuzkirche" und dem Kirchenkalender von 1897; eine Urkunde über den Brand vom 16. Februar 1897, die Errichtung einer JnterimSkirche an der Linden gasse und die Arbeiten zur Wiederherstellung der Kreuzkirche; zwei Bilder der JnterimSkirche (AeußereS und Innere»); die jetzt gangbaren Münzen, und mehrere - Gegenstände, au» de« Kupfer de» zerstörten Kirchdache» und dem Zinn der zerstörten Orgel gefertigt (von der Firma Karl Bachmann). In allernächster Zeit wird der obere Theil de» Thurme» abgerüstet, auch die von der Firma Bernhard Zachariä in Leipzig gelieferte Uhr eingesetzt werden. Am Montag den 16. Mai früh 7 Uhr wurde im Jnnenraume der Kirche vor versammeltem Kirchenvorstande und fämmtlichen am Bau beschäftigten Arbeiter« zum Beginn de» inneren Ausbaues der Kirche eine Andacht abgehalten. Die jetzt beginnende« Maurerarbeiten sind der Firma Carl u. Rönitz übertragen. Die Leitung de» ganzen Baue« haben die Herrn Architekten Schilling u.Traebner. Gottes Gnade helfe de» Bau glücklich vollende«! V Schmilka a. Elbe. Am Donnerstag früh verschied auf de« nahe gelegenen Große« Winterberg der langjährig« Wirth und Pächter de» Winterberggasthauses, Herr Hugo Lasch nach kurzem schweren Krankenlager. Herr Lasch bewirthete dieses Gasthaus bereits seit dem Jahre 1877, so daß er in weiten Kreisen, besonder» unter den GebirgS» und Alpenvrreinlern bekannt war. - leute unter „ „ vor. Derselbe wurde unter vieler Mühe in An wesenheit de» Gemeindevorstande» auf die Stämme gezogen und konnte nur festaestellt werden, daß e» ein etwa 18—20jShriaeS starke», mittelgroße» Mädchen war. Diese Leiche muß schon läng«« Zeit in der Elbe gelegen habe», denn da» Kopfhaar fehlte gänzlich. Bekleidet war die Ertrunkene mit einem schwarzen Kleide, ein« schwarz-seidenen mit bunter Seide gestickte« Schürze, schwarze« Strümpfen und Tanzschuh« , ES dürfte iedenfall» «in Mädchen an» ein« furcht, aber auch von ihrer König-treue zu künftigen » böhmischen Elbortschaft sein, die vielleicht den . D« Thurmknopf, der feit Tod selbst gesncht hatte.
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