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Der sächsische Erzähler : 08.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-189907082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18990708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18990708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1899
- Monat1899-07
- Tag1899-07-08
- Monat1899-07
- Jahr1899
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 08.07.1899
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r- r- u, w- der 'lz- >on nke eu- >au ing bei 'S« rch cht »en wS els er« rnek amt )or- er» hn- ilen 'sch ten, neu She ten eit ¬ len »en li: nil »en uS s« da» e ia Ser- re», zu- mde lege SOO zu« de« »en. von ech» »nte kach gS« lhl. von der uS» fl itz, li: ist. id- »s- ,s- t*. en ns IN. w. die rek S» i* hr US ese en de, ei- 1. nuna»führer und dankte ihm durch Erheben von den Plätzen für seine Mühewaltung. Des Weitere« trat «an nun in die Beschlußfassung über die Anträge zur Bunde»-Generalversammlung ein. Der Bezirksvorsteher erläuterte und br, gründete dabei die einzelneu Anträge, und mit großer Einmüthigkit wurde nun nacheinander beschlossen, der Erhöhung der Bunde-steuer von 8 auf 10 Pfg. pro Jahr und Mitglied, sowie der Erhebung eines Eintrittsgeldes von neu in den Bund eintretendrn Vereinen zuzustimmen. Auch mit den Anträgen, welchr die Aufstellung von Wahllisten bei Neuwahlen von Präsidial mitgliedern unter Hinzuziehung je eines Bezirks- Vorsteher- aus den vier Kreishauptmannschaften; die Erlangung einer einheitlichen Verordnung über da» Abhalten von Reveillen, da» Waffen tragen der Militärvrreine u. s. w. und die Ver günstigung bezüglich der Fahrpreise bei Reisen zu BereinSjubiläen bezwecken, erklärte man sich einverstanden. Dagegen wurde die Unterstützung eine» Anträge» de» BundeSbezirk» Zwickau, welcher die Anzahl stimmberechtigter Vertreter zur BundrS-Generalversammlung von der Mit gliederzahl der Bezirke abhängig gemacht haben will und eine» weiteren de» Bezirke» Meißen, die für da» Ayffhäuser-Drnkmal noch benöthigten Geldmittel durch Veranstaltung einer Lotterie zu beschaffen, abgelehnt. _ Die Vorschläge für die Wahl de» Bundespräsidenten und von Präsidial mitgliedern fanden jedoch wiederum rinmüthige Zustimmung. Die Beschlußfassung über die Tagesordnung zur Bundesversammlung war damit beendet und rS galt nun noch einen zurück gestellten Antrag des Bischofswerdaer Vereins über die Vermehrung und Wahl der BezirkS- aüSschußmitglieder zu erledigen. Da der den Antrag gestellte Verein in der Versammlung gar nicht vertreten war, auch sonst keiner der anderen BereinSvertreter für den Antrag eintrat, unter blieb eine Debatte und der Antrag wurde ein stimmig abgelehnt. Nachdem der Bezirksvorsteher dann noch eine Reihe von Bekanntgaben gemacht, verschiedene Hinweise angefügt. Unterstützungs gelder an bedürftige Kameraden, bezüglich Wittwen aus Bundesmitteln zur Vertheilung gebracht und vor allem auch den Herren Ehren gästen für das den Militärvereinen des Bezirk» stets entgegengebrachte Wohlwollen und Interesse den Dank auSgedrückt hatte, endete mit einem Hoch auf die Kameradschaft die Versammlung. Dieser folgte ein einfaches gemeinschaftliches Mahl, an dem 40 Kameraden theilnahmen, ge würzt durch verschiedene Trinksprüche. Bei dem- selben übersandte man im Namen des Bezirks dem bisherigen Bundespräsidenten, KommissionS- rath Tanner, welcher nach 26jähriger treuer, außerordentlich segensreicher Wirksamkeit sein Amt niedergelegt, auf telegraphischem Wege herzlichen Dank, den aufrichtigen Wunsch anfügend, daß ihm ein langer und heiterer Lebensabend be- schieden sein möge. Dresden. Nicht weniger als drei neue Kirchen wird Dresden in der nächsten Zeit er halten. Die neue Doppelkirche der Garnison geht ihrer Fertigstellung entgegen, die Kirche der Jakobi-Gemeinde ist im Rohbau bis auf den Thurm fertig und am nächsten Donnerstag wird der Kirchenvorstand der LnkaS-Parochie den Grundstein zur LukaSkirche legen lassen. Dresden. In den RestaurationSräumen des Haupt-BahnhofrS versagte am Sonntag auf kurze Zeit die elektrische Beleuchtung, und da eine Nothbeleuchtung in GaS oder Petroleum nicht existiert, versuchten die zahlreichen Gäste sich beim Schein einiger Kerzen über die plötzlich eingetrrtrne egyptische Finsterniß hinwegzutäuschen. Beim Rangierdienst dürste eine solche Eventuali tät recht unangenehme Folgen haben. — Die Eröffnung der elektrischen Linie Waldschlößchen— Weißer Hirsch erfolgt am 15. August. Dresden. Sieben Jahre Zuchthaus, 1500 Mark Geldstrafe und 10 Jahre Ehrenrechtsver lust erhielt vom Landgericht die Steinbrechers ehefrau Henriette Alma Fühl geb. Heink in Sittersee wegen von ihr verübter raffinirter Schwindeleien zuerkannt. Sie verstand e», ein fache Leute um ihre sauer erworbenen Ersparnisse zu bringen. Die verschlagene Angeklagte hatte sich über 4400 Mark erschwindelt. Leipzig. Der Leipziger Formerstreik zieht immer weitere Kreise. In der Kirchnerschen Fabrik zu Leipzig-Eellerhausen ist durch An schlag bekannt gemacht worden, daß au» Anlaß de» Formerstreck» die Arbeitszeit für Schlosser (mit Ausnahme der Hobler und Dreher) auf täglich sechs Stunden herabgesetzt wird. Bon der Maßregel werden etwa 300 Personen be troffen. In Leubnitz bei Werdau haben 30 Former eines in diese« Jahre besonder» schöne« Feuer werke» getroffen. Die Hoffnungen erwiesen sich leider al« falsch, denn kurz vor 8 Uhr entlud sich über unserer Stadt ei» heftige» Gewitter «it ungemein starkem Regenguß, der bi» kurz vor 9 Uhr anhielt und so bekamen die Schau lustigen die bi» zu dieser Zeit in irgend einem Zelte tapfer ««»gehalten hotten, nur wenig zu sehen. — Bon den zahlreichen, gestern Nacht Ü«r unsere Stadt hinziehenden schweren Gewittern trafen mehrere von gewaltigen Detonationen be gleitete Schläge di« hiesige Stadt und deren Umgebung. Sv traf ein Blitzstrahl eine Erle auf der Bleiche von Schulze, em anderer schlug in der Nähe de» Restaurant» „zum heitern Blick" in einen Baum, ein weiterer traf die Esse de» Bäckermeister» Brade auf der großen Brüder gasse, mehrere Schläge trafen die Telephon leitungen der Stadt, sodaß von ISO Leitungen nur noch 4 im Gange sein sollen, der schwerste Schlag aber traf früh '/,3 Uhr den hiesigen Petrithurm und war von einem furchtbaren Donner begleitet. Der Blitz fuhr in die Wohnung de» Thürmer», beschädigte die Decke, brannte die Sardinen an, schmolz die Drähte der Telephonlritung und de» KlingelzugS zwischen der Sakristei und der Bet glocke, zum Glück ohne eine Person der ThürmerSfamilie zu verletzen. Durch den ge waltigen Luftdruck waren zahlreiche Fenster scheiben der benachbarten Häuser „An der Petri- kirche" eingedrückt worden. Durch die gewaltigen Regengüsse ist die Spree wieder ganz bedeutend angeschwollen und an den niedrigen Stellen bereits ausgetreten. Im Laufe des heutigen Vormittags wurde von Großpostwitz ein Wasser stand von 2 Meter über Null gemeldet, sodaß die hiesige Feuerwehr sofort UebrrwachungSposten ausstellte. Nachmittag hat nun endlich der Regen nachgelassen, sodaß «an wieder neue Hoffnung schöpft, daß wenigstens noch den letzten Tagen der Woche besseres Wetter beschieden sein werde. 88 Bautzen, 6. Juli. Im Hotel „Weißes Roß" Hierselbst fand am 2. d. die Bezirksver sammlung der Kgl. Sächs. Militärvereine de» Bundesbezirks Bautzen statt. An derselben nahmen die Vertreter von 42 Vereinen theil, während 7 Vereine unvertreten blieben, ebenso waren ver schiedene Mitglieder hiesiger und auswärtiger Vereine zugegen und außerdem zeichneten die Herren Oberst von CrauShaar und AmtShaupt- mann vr. Hempel die Versammlung durch An wesenheit au». Mit einem stimmungsvollen Bor trage deS Sängerchores des hiesigen Krieger- bundeS ward die Versammlung harmonisch er öffnet. Herr Bezirksvorsteher Kamerad Klemm schloß daran herzliche Worte der Begrüßung, die vor allem auch den beiden Herren Ehrengästen galten, wie« in seiner Ansprache hin, daß die Ziele der Militärvereine in erster Linie patrio tische und kameradschaftliche seien und gab seinem Bedauern Ausdruck, daß dies in betheiligten und unbethriligten Kreisen oft noch immer nicht er kannt würde und daher leider noch viele den Militärvereinen fern bleiben, welche diesen gerade eine besondere Stütze sein könnten und aus pa triotischer Pflicht auch sein müßten. Nach der Aufforderung an die Verein-Vorsteher, das In teresse für die Militärvereine und deren Streben mit allem Nachdruck zu pflegen und zu heben und wo nothwendig zu erwecken, wies er ins besondere noch auf die Ausnahmestellung hin, welche die Militärvereine der Sozialdemokratie gegenüber einnehmen, deren Anhänger unter allen Umständen fern gehalten werden müßten. In einem begeistert anfgenommenen dreifachen Hoch auf Se. Maj. den König, den erhabenen Protektor de« Kgl. Sächs. MilitärvereinS-Bunde», klangen die beherzigenden Worte au» und die Versamm lung stimmte im Anschluß daran die Sachsen hymne an. Al» dann noch der Sängerchor das Lied „Wir bleiben treu mit Herz und Hand" zum Vortrag gebracht hatte und ihm dafür der gebührende Dank au«gedrückt worden war, trat man in die Erledigung der Tagesordnung ein. Der Herr Bezirksvorsteher verpflichtete nun mittel» Handschlag« die nrugrwählten Herren Vorsteher Trepte-Großharthau, Harig-Sohlynd, Huste- Ouatitz und Schneider-Malschwitz. Daraus er- thrilte er Herrn Vorsteher Herrmann-Seidau da» Wort zur Berichterstattung über die von ihm und Kamerad Vorsteher Domschke-Bautzen ge prüfte Bezirk-rechnuna für da» Jahr 1898. Dieselbe von Herrn Kamerad Pech gewissenhaft geführt, wie» eine Einnahme von Mk. 319,37 und eine Ausgabe von ML 238,94 au», so daß ein Kaffrnbestand von Mk. 80,43 verbleibt; der BermügenSbrstand aber beziffert sich aus Mk. 232,56. Die Versammlung entlastete den Rech« di« Arbeit eingestellt, veil sie Leipziger Arbeit anfertigea sollten. Auch .an anderen Orte« haben Arbeitseinstellungen und Entlassung« d«»halb stattgefunden. Meerane, 5. Juli. Die große Präaiitz der Aachener Dombau-Seldlotterie im Betrage von 300,000 Mark, die auf die Nummer 30,166 fiel, welche Nummer ein Gut-Pächter im nahe« Schwanefeld spielte, scheint ein eigene» Berhäng- niß zu haben. Die Aachener Lotterie-Direktion weigert sich nämlich, den Gewinn auSzuzahIeu, weil der Gewinner nicht in dem Besitze de» Slück-loose» ist. Der Spieler hatte da» Loo» nämlich vorher zurückgesandt, einige Tage darauf sich jedoch ander» besonnen und den Geldbetrag für da» Loo» eingesandt; da» Loo» selbst hatte er nicht in Händen. Nach dem jetzigen Stand der Dinze scheint r» nun zum gerichtliche« Prozesse zu kommen. Plauen i. B. Unser Oberbürgermeister vr. Dittrich hat nach einer Meldung de» „Leipz. Tagebl." die auf ihn gefallene Wahl zu« Bürgermeister der Stadt Leipzig unter de» Ausdrucke de» Danke» für da» ihn hoch ehrende Vertrauen angenommen. Im Betriebe der sächsischen Bergwerke ereig neten sich im vorigen Jahre 4022 Ünglücksfälle, von denen 42 mit dem Tode der Betroffenen endeten. Beschäftigt wurden auf sächsischen Gruben 27,569 männliche und weibliche Arbeiter. Unter dieser Belegschaft befanden sich 152 Arbeiter innen im Alter von 16—21 Jahren, 377 über 21 Jahre; im Alter von 14—16 Jahren wurden 519 männliche und 9 weibliche Arbeiter be schäftigt. Auf einer Grube war auch ein noch nicht 14 Jahre alter Knabe thätig. (Sachsens reiche Leute.) Sachsen zählt gegenwärtig 11,000 Eingeschätzte mit einem Einkommen von 10,000 bis 100,000 Mark und 400 Eingeschätzte mit einem Einkommen von mehr al» 100,000 Mark. Die Gesammtlänge der unter sächsischer Verwaltung stehenden Eisenbahnen beträgt gegen wärtig 3064,25 Kilometer. Hiervon dienen 2946,66 Kilometer dem Personen- und Güter verkehr, 117 Kilometer aber dem Güterverkehr ausschließlich. Bollspurig sind 2669,63 Kilo meter und 394 Kilometer schmalspurig. Berlin, 5. Juli. Die Kaiserin wird am 11. Juli in Berchtesgaden eintreffen. Auch die Ankunft de» Prinz-Regenten von Baiern steht zu erwarten. Berlin, 6. Juli. Eine Reihe von Personal veränderungen in der preußischen Armee, datirt vom 3. Juli, Eckernförde, an Bord der Dacht „Hohenzollern", sind vom Kaiser vorgenommen worden. Hervorzuheben ist, daß wieder fünf Generale verabschiedet sind, während ein General major zur Disposition gestellt ist. In Frankreich versichert man, Kaiser Wilhelm habe die Absicht zu erkennen gegeben, bei seiner Nordlandfahrt in Christiania da gleichzeitig dort eintreffende französische Schul schiff Iphigenie zu besuchen und zu besichtigen. Diese Nachricht hat in Paris eine gute Auf nahme gefunden. Ferienruhe! Staatssekretär Graf von Bülow hat, ebenso wie der Reichskanzler, Fürst zu Hohenlohe, Berlin verlassen. Die» sagt genug. Der Reichskanzler weilt im Süden. Die Börsenblätter unter Führung der Frankfurter Zeitung bekämpfen die Vermehrung und Verstärkung der deutschen Flottenmacht. Ma hal auch die Börse von der Flotte? Eine starke Nase hat die Hallesche Polizei bekommen. Sie hatte den Studenten bei einer ÄiSmarckfeier verboten, auf dem Markte eine Rede auf Bismarck zu halten und ein Hoch auf den Kaiser auSzubringrn, weil e» die Sozialdemokraten reizen könne! Wie nun au» einer Bekanntmachung de» Halleschrn Studenten ausschusses hervorgeht, hat der Regierungs präsident die Beschwerde de» AuSschuffr» der Studenten über diese» Verbot al» durchaus be rechtigt anerkannt und dem Ausschuß mitge- theilt, daß er nach Prüfung de» Sachverhalt» da» Verfahren der Polizeiverwaltung, soweit e» da« Verbot eine» Kaisrrhoch» und einer BiSmarckrede auf dem dortigen Marktplatz betrifft, entschieden mißbillige und lebhaft bedauere. — Da» fehlte auch noch, daß der Wunsch der Herr«« sozialdemokratischen Führer für die Polizei maß gebend H>ird! München, 4. Juli. Da» Trompetercorp» de» königlich sächsischen Karabiner - Regiment» (Dirigent Herr Stabstrompeter A. Peterlein)
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