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Der sächsische Erzähler : 17.07.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190007179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19000717
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19000717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1900
- Monat1900-07
- Tag1900-07-17
- Monat1900-07
- Jahr1900
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 17.07.1900
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Sachsen. 8* Bischofswerda. Zur Erleichterung deS Besuchs der südlausitzer und nordböhmischen Gebirgsgegend, sowie der Städte Zittau und Rrichrnberg läßt die Staat-eisenbahnvrrwaltung am Sonntag, den 22. Juli d. I., einen Sonder zug zu ermäßigten Preisen von DrrSden-Hptbhs. nach Zittau und zurück verkehren. Der Zug wird am genannten Tage 5 Uhr 7 Min. Borm. von DreSden-Hauptbhf., 5 Uhr 12 Min. von Dresden Wettinerstraße, 5 Uhr 20 Min. von DreSdrn-Neust., 5 Uhr 36 Min. von Klotzsche, 5 Uhr 4b Min. von Langrbrück, b Uhr 5b Min. von Radeberg, 6 Uhr 4 Min. von Arns dorf, 6 Uhr 15 Min. von Großharthau und 6 Uhr 30 Min. von Bischofswerda abgehen und 8 Uhr 12 Min. in Zittau Bhf. ankommen, während er Abends Zittau Bhf. 9 Uhr 4b Min. ver lassen und 12 Uhr 29 Min. Nacht« in Dresden« Reust., 12 Uhr 37 Min. in Dresden Wettiner straße und 12 Uhr 43 Min. in DreSden-Haupt- bohnhof eintreffen wird. Die Weiterfahrt von Zittau nach Reichenberg erfolgt mit gea Ähnlichen Personenzügen. Die Fahrpreise für Hin- und Rückfahrt betragen: a) von Dresden, Klotzsche und Langrbrück nach Zittau 6,00 Mk. II. Kl., 4,00 Mk. III. Kl., nach Reichenberg 7,50 Mk. II. Kl. 5.00 Mk. HI. Kl., t>) von Radeberg, Arnsdorf, Großharthau und Bischofswerda nach Zittau 4,80 Mk. II. Kl., 3,20 Mk. III. Kl. nach Reichenberg 6,30 Mk. II. Kl., 4,20 Mk. III. Kl. Die Fahrkarten gelten zur Rückfahrt am 22. Juli ab Zittau nur im Sonderzugr, vom 23. Juli biS mit 31. Juli über Oberoder witz— oder WarnSdorf—Wilthen—Putzkau in gewöhnlichen Personenzügen (in Schnellzügen gegen Lösung von Ergänzungskarten). Der Fahrkartenverkauf beginnt bereits Donnerstag, den 19. Juli, und wird am Sonnabend, den 21. Juli, Abends 9 Uhr geschlossen. — Dem 2. ostasiatischen Infanterie- Regiment gehören nachstehende sächsische Offiziere an: Kommandeur de» 1. Bataillons: Major v. Schönberg, bisher im Königl. Sächs. 6. Jnf.-Regt. Nr. 105 König Wilhelm II. von Württemberg; die Kompagnieführer: Hauptmann Meister, bisher Komp.-Chef im König!. Sächs. 1. (Leib-) Gren.-Regt. Nr. 100; Hauptmann v. Schönberg, bisher Komp.-Chef im Königlich Sächs. 7. Jnf.-Regt. Prinz Georg Nr. 106; Hauptmann Richter, bisher Komp.-Ches im Königl. Sächs. 2. Jäger-Bat. Nr. 13; die Oberleutnants: v. Wolfersdorfs, bisher im Königl. Sächs. 12. Jnf.-Regt. Nr. 177; Krantz, bisher im Königl. Sächs. 8. Jnf.-Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107; Frhr. v. Welch bisher im Königl. Sächs. 4. Jnf.-Regt. Nr. 103; von Heynitz, bisher im Königl. Sächs. Schützen- (Füs.-) Regt. Prinz Georg Nr. 108; die Leutnant«: Benzien, bisher im Königl. Sächs. 4. Jnf.-Regt. Nr. 103; Graf Vitzthum v. Eck« staedt (Lionel), Adjutant des 1. BatS., bisher im Königl. Sächs. 1. (Leib-) Gren.-Regt. Nr. 100; Frommann, bisher im Königl. Sächs. 14. Jnf.- Regt. Nr. 179; Bogt, bisher im Königl. Sächs. 1. Pion.-Bat. Nr 12; Engelmann, bisher im Königl. Sächs. 5. Jnf.-Regt. Prinz Friedrich August Nr. 104; Wagner, bisher im Königl. Sächs. 15. Jnf.-Regt. Nr. 181; Frhr. v. Uslar- Gleichen, bisher im Königl. Sächs. 13. Jnf.-Regt. Nr. 178; Frhr. von Seckendorfs, bisher im Königl. Sächs. 8. Jnf.-Regt- Prinz Johann Georg Nr. 107; Nagy, bisher im Königl. Sächs. 7. Jnf.-Regt. Prinz Georg Nr. 106. Al» Oberarzt (1. Bat): vr. Gühne, bisher beim Königl. Sächs. Karab.-Regt. — (Die Uhr als Kompaß.) Da zur Zeit viele Ausflüge gemacht werben, dürfte es intrresstrrn, rin Mittel kennen zu lernen, das uns in den Stand setzt, mit Hülfe der Taschenuhr die Himmelsrichtungen zu bestimmen. Das Brr- fahren, mit Hülfe der Taschenuhr zunächst die Nordrichtung zu ermitteln, beruht darauf, daß einer scheinbaren Umdrehung der Sonne um die Erde zwei Umdrehungen de« kleinen Zeigers der Uhr entsprechen. Um also mit Hülfe der Uhr den Norden zu ermitteln, verfährt man folgen dermaßen: 1. man hält die Uhr horizontal; 2. man dreht die Uhr so, daß der klein« Zeiger und der von diesem geworfene Schatten übereinander liegen. Die Linie nun, welche von der Mitt« der Uhr au« gezogen wird und durch die Mitte des Zwischenräume- hindurchgrht, der zwischen dem kleinen Zeiger und der Zahl 12 liegt (und zwar auf der Seite, auf welcher dieser Zwischen- raum der kleinste ist), zeigt Norden an. Nehmen wir an, es sei 7 Uhr 4b Minuten Morgen« und wir wollen wissen, wo Norden liege, um un- dann auf unserer Karte richtig orientirrn zu können. Wenn wir die Uhr horizontal halten und sie so drehen, daß der kleine Zeiger genau seinen eigenen Schatten deckt, so werden der kleine Zeiger und die Zahl 12 einen stumpfen Winkel bilden, dessen Mittellinie etwa« vor der Zahl 10 hindurchgeht und Norden angiebt. Statt diese letztere Mittellinie zu ermitteln, kann man auch einfach auf der Uhr die Anzahl der Minuten striche zählen, welche zwischen dem kleinen Zeiger und der Zahl 12 liegen; die Nordlinie geht dann genau durch die Mitte dieser Minuten striche hindurch. Wenn r« dagegen 4 Uhr 10 Min. wäre unv die Sonne also zu unserer Linken steht, so würden wir ebensollS den kleinen Zeiger und dessen Schatten übereinander bringen und würden dann finden, daß die vom Mittelpunkt au« zu ziehende Mittellinie deS von den Zahlen 12 und 4 gebildeten Winkels dicht an der Zahl 2 vorübergeht. Würde man, statt, die Mittel linie deS kleinsten Zwischenraumes zwischen der Zahl 12 und der betreffenden Stundenziffer zu wählen, die Mittellinie des größten Zwischen raumes berücksichtigen, so würde man natürlich die Südlinie erhalten. Bei dieser Methode könnte nur einmal Zweifel entstehen, und zwar um 6 Uhr Morgens oder um 6 Uhr Abend«. Um jeder Schwierigkeit zu entgehen, genügt eS, sich daran zu erinnern, daß die Sonne um 6 Uhr früh im Osten und um 6 Uhr Abends im Westen steht. — Bor dem Genuß von Sauer ampfer in großen Mengen muß gewarnt werden. Bor Allem sind es Kinder, welche bei ihren Spielen in der freien Natur den Sauerampfer frisch vom Wege pflücken und in großen Mengen als unschädlich geltende Kost verspeisen. Ein von einem Arzte veröffentlichter Fall von tödt« licher Vergiftung nach dem Genuß von Sauer ampfer mahnt nunmehr zur Vorsicht: Ein zwölfjähriger Knabe hatte beim Umhertummeln auf der Wiese in der Umgegend von Lübben große Mengen von Sauerampfer genossen, war dann mit heftigen Leibschmerzen, Erbrechen und Durchfall erkrankt und schließlich bewußtlos ge worden. In diesem Zustande brachte man ihn in das Krankenhaus, wo er auf Schütteln und Anrufen kein Lebenszeichen von sich gab. Es traten krampfhafte Muskelzuckungen hinzu und wenige Stunden darauf verschied der Knabe. Wie die Obduction ergab, handelte es sich um eine schwere Nierenentzündung, welche auf die schädliche Einwirkung der im Sauerampfer ent haltenen Klee- und Oxalsäure zurückzusühren war. ML. Wie uns die Handels- und Gewerbe kammer in Zittau mittheilt, haben sich in neuerer Zeit die Klagen darüber, daß die Verfälschung der Getreidepreßhefe, das heißt der aus Getreide durch Alkoholoergärung gewonnenen Hefe, durch Vermischung mit Mehl, Bierhefe usw. immer mehr um sich .greife, verschärft. Au« Inte- reffentenkreisen ist deshalb der Wunsch ausge sprochen worden, daß ein Sondergesetz erlassen werden möge, nach welchem 1) daS Vermischen der Getreidepreßhefe mit anderen Substanzen ge setzlich verboten, 2) jede Hefe nur unter ihrem richtigen, dem Rohmaterial entsprechenden Namen in den Handel gebracht werden soll, 3) alle Arten von Hefe nur unvermischt verkauft werden dürfen. Zu einem solchen gesetzgeberischen Vorgehen er scheint jedoch zur Zeit wenigsten» keine aus- reichende Veranlassung gegeben, vielmehr ist e» angezeigt, zunächst den Versuch zu machen, den vorhandenen Mißständen auf Grund von §8 10 und 11 de» NahrungSmittelgesetzeS vom 14. Mai 1879 entgegrnzutreten. Die Kreishauptmann, schäften sind daher vom Königlichen Ministerium de» Innern veranlaßt worden, die Polizeibehörden anzuwrisen, der Herstellung und dem Vertriebe der Getreide-Preßhefe besondere Aufmerksamkeit zuzuwendrn und Fälle, in denen verfälschte Pro- dukte al» Korn oder Getreidepreßhefe oder unter einer sonstige», zur Täuschung geeigneten Be zeichnung verkauft oder feilgeboten werden, zur gerichtlichen Entscheidung zu bringen und über den Erfolg diese» Vorgehen» Bericht zu erstatten. Umschau in der sächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland, 16. Juli. Schwer am Kopf« verletzt wurde durch die Wäsche mangel der Ibjähr. Sohn de» Maurer» Israel in Löbau. — Die »Freie Waldloge' zur Unterstützung armer und kranker Steinarbriter der Sächsischen Schweiz hat im vor. Jahre bOOO Mk. zusammen gebracht. Sie besitzt ein Kapital von 17,062 Mk. 94 Pfg. Seit dem Bestehen hat sie an Unter stützungen gewährt 28,064 Mk. — Herr Schuh- machrrmristrr Künzel in Hohnstein feierte da« bOjährige Bürgerjubiläum. — Den 1b. d. läßt der Militärverein zu Quatitz seine neue Fahne weihen. — In Bautzen ist der 86jähr. Schlosser Pahn 8sn. gestorben und hat dem dortigen Museum eine große Zahl seiner Arbeiten der Kunstschlosser« vermacht. Sie sollen al» »Pahn- stiftung" ein besondere» Plätzchen erhalten. — Herr Kaufmann Lorenz in Bautzen hat sich beim Dresdner BundrSschirßen einen Becher, 3 Preis münzen und 3 Blättchen erschossen. — Der Sängertag de» 6. Obrrlausitzrr Kreise» in Lichten berg und Pulsnitz und die Tutenbergsrier in Zittau verliefen unter großer Bethriligung in vollkommen gelungener Weise. — In OberhrlmS« dorf wurde am vor. Sonntage ein MissionS- Feft gefeiert, bei welchem Herr Pastor Käufer stein die Festpredigt hielt. Die Collecte ergab 68 Mk. 57 Pfg. und der Ertrag der Nach versammlung 33 Mk. In letzterer wurde da» Rechnungswerk deS Stolpener MisstonS-BereinS vorgelegt. Die Einnahmen betrugen 578 Mk. Herr Missionar Zitzschmann aus Indien hielt einen ansprechenden Vortrag. — Der früher in Kulm (pr. Lausitz) amtierende Pfarrer Lähode, gebürtig auS Thumitz, ist in Dresden 89 Jahre alt gestorben. Er war ein beliebter Prediger und Seelsorger, auch wendischer Schriftsteller. — Bei dem am 10. d. in Neschwitz abgrhaltrnrn MisstonSfeste ergab die Kollekte im wendischen und deutschen Gottesdienste 502,95 und 487,60 Mk., auch kam dazu noch ein Nachtrag von 28 Mk. Die Festpredigten hielten die Herren Pfarrer Walther in Osling (wo im August die studie renden Wenden tagen wollen) und Missions direktor vr. von Schwarz-Leipzig. , Mit größter Unverfrorenheit ging in der Täuschung ihrer Kunden eine Handelsfrau au» Wünschendorf zu Werke, indem sie Margarine zentnerweise kaufte, diese umsormte und sie dann al« — beste Centrifugen-Buttrr verkaufte. Die betrügerische Frau wurde zu 1 Monat Ge« fängniß und 200 Mk. Geldstrafe, ihr mit in die Angelegenheit verwickelter Sohn zu 10 Tagen Gefängniß oder 50 Mar! Geldstrafe verurtheilt. Großenhain, 15. Juli. Am 28. d. M. vollendet sich rin Zeitraum von 100 Jahren, seit hier die mit dem Verlage deS „Großenhainer Tageblattes" verbundene Buchdruckerei von Hermann Starke (Inhaber Clemens PlaSnick) besteht. An diesem Tage errichtete 1800 Leberecht Andreas Starke auS Dresden die Druckerei trotz deS Widerspruches Dresdner Buchdrucker, welche behaupteten, daß auf Grund eines Gesetze- von 1571 Buchdruckereien nur in Dresden, Leipzig und Wittenberg bestehen dürften. Schon lange vorher, in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, existirte in Großenhain eine Druckerei, die erste und einzige der ganzen Großenhainer Pflege. Diese Druckerei soll aber kurz nach dem Jahre 1700 (um 1706) von den Schweden zerstört worden sein. Seitdem besaß Großenhain bis 1800 keine Druckerei. Die erste Nummer deS jetzigen „Tageblattes" erschien 1805. Großenhain, 15. Juli. Nachdem dank der günstigen Witterung der beiden letzten Tage die Heuernte nunmehr beendet werden konnte, hat man gestern bereits hier mit dem Roggen schnitt begonnen. Auf einigen Feldern beim nahen Walda sieht man die ersten Kornpuppen. Borna, 13. Juli. Am Sonnabend ist der Vorstand de» hiesigen Amtsgerichte«, Herr Ober- amtSrichter Albrecht Wolfram, unerwartet ver schieden. Der Verstorbene wirkte erst vom 1. Januar 1899 am hiesigen Amtsgerichte. Vorher war er in Auerbach angrstellt. Leipzig, 12. Juli. Kommenden 1. Oktober tritt ein hochgeachteter, in den weitesten Kreisen bekannter Diener des sächs. Staate», der erste Kommissar und Vorstand der königl. sächsischen Lande-lotterie, Herr Geh. Finanzrath Juliu» Robert Deumer, nach virljähriger segen-reicher Wirksamkeit in den Ruhestand. Bon 1871—74 berief ihn königliche» vertrauen in die erste Ständrkammrr. Seit 1879 war er Vorstand der königl. sächs. Lande-lotterie und hat viel zu deren Hebung beigetragen. Sn seine Stelle wurde Herr Finanzrath vr. Mehr und al» zweiter Dirrktorialbeamtrr Herr ginanzafsessor vr. Herlwig, jetzt in Dresden, berufen.
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