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Der sächsische Erzähler : 15.12.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190012154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19001215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19001215
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 12-13 als Seite 11-12 gezählt. - Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-15
- Monat1900-12
- Jahr1900
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 15.12.1900
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G 55,572; 30,209; 25,477; gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Sammelort: König!. Amtsgericht. Bischofswerda, am 14. Dezember 1S00. Eubenmum, Gerichtsvollzieher. s«m »L. Mw-wmaGw» 1«««, Vwww»I44»«w L« VG», Die Berliner Bürs« war am Dienstag matt, hauptsächlich «egen der Ta-S vorher tm Reichs tage gehaltenen, die wirtschaftlich« Lage un günstig schildernden Rede des SchatzfekrrtärS von Lhielmann. Sine Gesammtlist« der Tobten und vermißten des deutschen Expeditionskorps in China ist im Reichstage vorgrleat worden' Vst der Urberfahrt des ExpeditionekorpS vom 27. Juli bi» 25. September 19Y0 starben 4 Mann, vermißt wnrde 1 Mann, bei der Urberfahrt der Deutsche» Reich. Se. Majestät der König haben dem Ehes der Hofhaltung Sr. König!. Hoheit de» Prinzen Johann Georg, Herzog» zu Sachsen, Major z. D Erich Gustav Karl Ferdinand v. Man- g o l d t - R e i b ö l d t^unter Ernennung zum Kammer herrn, den Titel „Hofmarschall- mit dem damit verbundenen Range beizulegen Allergnädigst geruht. , Bischofswerda, 14. Dezbr. Nächsten Sonntag nimmt der Christmarkt seinen Anfang, das liebe Christfest rückt somit immer näher und Alt und Jung bereitet sich vor und rüstet sich mit Geschenken aus, um den Weihnachts tisch der Lieben zu schmücken. Manchmal wird die Wahl schwer; das Rechte zu treffen; trotz der tausenderlei Dinge, die dem Sucher aus den Schaufenstern entgegenwinken, doch wer die ernste Absicht hat, zu kaufen, der wird auch, wenn er die Geschäfte am Platze, die ihre Maaren aus gestellt haben, durchwandert, oder die An kündigungen in der Zeitung durchsieht, Alles da» finden, waS er wünscht und braucht, ohne eine Reise nach der großen Stadt zu machen oder nach Berlin zu schreiben. Die Geschäfts leute in der kleinen Stadt sind jetzt bemüht, dieselben Bezugsquellen zu benutzen, Ivie der Kaufmann in der großen Stadt, sodaß sie in der Qualität der Maaren und in der Billigkeit diesen nicht» voraus zu lassen brauchen und werden sie auch hinsichtlich der Auswahl je mehr zu bieten im Stande sein, je mehr sie auf das Publikum rechnen können, daß eS seinen Bedarf im Orte deckt, um nicht einem einge fleischten Borurtheil zu Liebe Alles in der großen Stadt kauft und dadurch den eigenen Wohnort geschäftlich hrrabvrückt. Wir können mit Genugthuunh konstatiren, daß eS seit den letzten Jahren in dieser Beziehung um vieles besser geworden ist. ES wird jetzt viel mehr hier am Platze gekauft, als früher und mit der Zeit wird eS auch immer noch bester werden. * Bischofswerda, 11. Dezember. Nach dem im vorigen Jahre vom König!. Sächsischen Ministerium des Innern bei den Leitern ge werblicher Fachschulen in Anregung gebracht worben war, auch in sittlicher, religiöser wie in allgemein bildender Hinsicht auf die die Schule besuchenden Zöglinge rinzuwirken, fand gestern Abend im kleinen Saale deS Schützenhausr» vor den Schülern der hiesigen städtischen Baugewerk schule im Beisein deS Direktors, wie de» Lehrer kollegium» ein Vortrag über Aegypten statt, welchen Herr Oberpfarrrr vr. Wetzel im Inte resse der Sache in liebenswürdiger Weise über nommen hatte. Den Ausführungen deS Redner» wurde allseitig mit großem Interesse gefolgt, da der Vortragende bei den baulichen Sehen»- Würdigkeiten des alten Aegypten», die er bekannt lich au» eigener Anschauung kennen gelernt hatte, besonder» verweilte. Nach Beendigung de» über aus fesselnden Vorträge» gab man sich noch einige Stunde« de» gemüthlichen Beisammensein» hin, wobei diverse sinnige Reden und musikalische Borträge gehalten wurden. Bischofswerda, 14. Dez. Der hiesige Gebirg» verein hält Freitag, den 4. Januar nächsten Jahre» seinen zweiten Familienabend in den Räumen des Schützenhause» ab, be stehend in Elite-Militär-Konzrrt, gesanglichen Darbietungen und Theater, gespielt von Mit gliedern bez. Damen de» Verein». — Die Zeit der kürzesten Tage ist da, da» wird in diesen trüben Dezembertagen der Menschheit sehr nachdrücklich zum Bewußtsein gebracht. Die Nachmittage haben gegenwärtig nur noch eine Dauer von 3 Stunden 40 Min. Erst vom 19. Dezember an zeigen st« eine tilg- liche bemerkbare Zunahme. Die Vormittage aber nehmen auch noch bi» zu« 23. Dezember ab. von diesem Tage bis zum Jahresschluß braucht die Sonne vormittag» täglich nur 3 Stunden 47 Min., um die Mittag-linie zu er reichen. Die kürzesten Tage de» Jahre» sind demnach die vom 17. bi» 24. Dezember. Der Stand d»r Sonne ist gegenwärtig bereit» 22 S«ch südlich vom Aequator, ihre Mittagshöhe am Himmel beträgt also nur 1b»/, Grad, dann bewegt sie sich immer weiter nach Süden, bi» sie am 21. Dezember da» Ende ihrer jährlichen Wanderung, 23»/, Grad südlich vom Aequator, erreicht hat. An diesem Tage hat sie den niedrig, sten Stand erreicht. Sie geht Morgens gegen 8»/, Uhr auf und bereit« um 3'/, Uhr wieder unter, von da ab bewegt lie sich wieder lang- sam nach Norden, die Tage werden bald wieder länger, und schon am ersten WeihnachtSsriertage hat die TageSdauer um eine Minute wieder zugenommen. — Nach den alten Wetterbüchern würde erst am 28. Dezember Winterwetter zu erwarten sein, denn sie sagen: Geht der 12. Dezember milde und ohne Schnee vorüber, so hält diese Milde meistens noch 16 Tage an, und erst der 28. Dezember bringt Schnee. Auch wenn schnee lose Kälte vorauSgrgangrn ist, bringt der 28. Dezember öfter» Schnee. Tritt Frost und Schnee, zumal mit einiger Stärke, am 28. Dez. ein, so dauert dieser Zustand gewöhnlich 3—4 Wochen. „Grüne Christtage, weiße Ostern" ist eine von den zahlreichen unbestimmten Regeln, mit denen eigentlich gar nicht« gesagt ist. Wenn dagegen in den Zwölfnächten (25. Dez. bis 6. Januar) rin mäßiger und vorübergehender Frost eintritt und demselben ein ganz milder November, sowie ein wenn schon strenger, doch nur vorüber gehender SndreaSfrost (12. Dez.) vorauSgegangen ist, so kann man die» für das Zeichen eine» milden und weichen, vielleicht sogar eines „grünen" Winters ansehen. — (Sachsens größte Städte.) Nach der letzten Volkszählung halten die 13 größeren Städte Sachsens mit über 20,000 Einwohnern folgende Reihenfolge ein: 1. Leipzig: 455,089; 2. Dresden: 395,340; 3. Chemnitz: 206,584; 4. Plauen: 73,908 ; 5. Zwickau: 6. Zittau: 30,914; 7. Freiberg: 8. Bautzen: 26,000; 9. Glauchau: 10. Reichenbach: 24,502; 11. Meerane: 23,766; 12. Crimmitschau: 22,823; 13. Meißen: 20,109. Nach der Bereinigung Meißens mit Cölln am 1. Januar 1901 tritt dies mit 31,340 Ein- wohnern an die 6. Stelle. Umschau in der sächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland, 13. Dezember. Herr Kantor Gurke in Kötzschenbroda gab zum Besten der Diakonie rin Kirchenkonzert, welches reichen Ertrag lieferte. Er wurde unterstützt u. S. durch die Hofopernsängerin Frau Kramer. — Der bienenwirthschaftliche Verein zu Neustadt feierte da» 25jährige Jubiläum seine» Bestehen». — Herr Maschinenbauer Thoma» in Groß röhrsdorf hat seine 1900. Mangel fertig gestellt. Auf den Ausstellungen zu Zwickau und Gera erhielt er die goldene Medaille. — Herr Bürger schullehrer Herrmann in Löbau erhielt von der „Gesellschaft der Freunde der Natur" eine Ehren urkunde für seine Arbeit: „Deutsche Jugend, übe Pflanzenschutz!" (ES waren 105 Arbeiten eingegangen, wovon 15 prämttrt wurden.) Am 9. Dezember wurde Herr Pastor Hauff« in Weißenberg durch Herrn Geh. Kirchenrath Keller eingrwiesen. Am Festmahle im Stadtkeller nahmen 50 Personen Thril. — Für da» Diakonat z» Cunewalde haben sich 19 Bewerber gefunden. — In Kamenz feierte eine Wäscherin, die Wittw« Puscher, da» 50jähr. Jubiläum al» Bürgerin der Stadt. — Dort soll eine Schule für Elektro technik errichtet werden. — In Pirna haben 47 Candidaten de» Schulamt» ihre Prüfungen be standen. Dresden, 12. Dezember. Der Erbprinz zu Hohenlohe-Langenburg, RegierungSverwrser der Herzogthümer Sachsen-Coburg und Gotha, ist von Dresden wieder abgereist. — Durch Hochstromleitung der elektrischen Straßenbahn wurden gestern Abend an der Eisenbahn-Unter- führung am Bischofsplatze die Pferd« «ine» Roll wagen» getödtrt und die Ladung in Brand ge setzt. Auf dem Wagen waren Kisten au» Tafel- gla» aufrecht stehend verladen, über dir zur Be festigung Ketten gespannt waren. Diese kamen beim Passtren der unter der Brücke etwa» niedriger al» im freien Straßenraum liegenden Hochstromkabel in Berührung'mit denselben, wo durch der 500 Volt starke Strom sofort auf den Nagen überhing. Die Pferd« waren an Zugstränae au» Ketten gespannt, wodurch der durch alle Metalltheile fließend« Strom die Thirre tras uuh thdtete. Dresden. Ein schwerer Brandfall trug sich Donnerstag Nachmittag kurz; nach 5 Uhr im Keller einer Drogerie im Hause Wettiner straße 13 zu. Da» daselbst auSgrbrochene Feuer fand an Borräthen von Oelen, Kether rc., sowie etwa 30 Kilo Penzin überreiche Nahrung. Al lste Feuerwehr anrüche, hatte der erstickend« Qualm da» TrHpenhäu» schon gänzlich ungang bar gemacht und in den verschiedenen Stock werken standen die Bewohner hilferufend — zum Theil sogar zum Ahspringen bereit — an den Fenstern. Der leitende Offizier befahl deshalb sofort da» Ausrichten der großen mechanischen Leiter, über welche die Mannschaften nach den oberen Stockwerken vorgingen und die Leute be« ruhigten. Zwei Personen begabech sich über die Leiter herab. und einer im 3. Stockwerk vor Schreck von Herzkrämpsen befallenen Frau wurde Hilfe gebracht. Gegen den Brandherd war man mit zwei Schlauchleitungen vorgrgangen, doch bereiteten die giftigen Gase den Mann schaften ungeheure Schwierigkeiten. Nachdem noch eine dritte Schlauchleitung durch da» Kellersenster in Thätigkeit gesetzt worden und auch die Rauch maske in Benutzung genommen worden war, ge lang eS, den Brand zu lokalistren. Leider haben sich eine! Anzahl Mannschaften, Vergiftungen durch Rauch und Gase zugezogen, deren Folgen sich erst noch-zeigen werden. Am schwersten er krankte der Feuerwehrmann Reiß, nächst diesem lst« Oberfeuxrwehrlrute Hirschnitz und Großmann. Die Genannten wurden auf die Hauptwache ge bracht, wo sie. von den Herren Dvr. Schmidt und Menzel Hilfe geleistet bekamen und wurden alsdann nach dem Stadtkrankeuhause befördert. Die Leiter blieb bis zur Beendigung der Lösch arbeiten aufgerichtet am Hause stehen, da die im Keller noch vorhandenen bedeutenden Gase eine eventuelle Explosionsgefahr bildeten. Erst Abend kurz vor 8 llhr konnte die Feuerwehr den von großen Zuschauermengrn umstandenen Brandplatz verlassen. Schandau. Auch in diesem Jahre werden auf Beschluß des Zentralausschusses de» Gebirg». verein» für die Sächsische Schweiz an eine An zahl hiesiger GebirgSvereinS-Srklionen namhafte Geldbeträge abgegeben werden, die al» Weihnachts spenden an Hilfsbedürftige innerhalb der betr. Sektionen Verwendung finden sollen. Diese Weihnachtsspenden werden schon seit einer Reihe von Jahren gewährt, sodaß sich der genannte BrbirgSverein auch al« ein WohlthätigkeitSverein dokumentiert, der auf diese Ärise schon viel Gute» gestiftet hat. (Dr. I.) C h e mnitz, 13. Dezember. Der 30jährige BolkSschullehrer Börner von der hiesigen kath. Schule wurde wegen grober Mißhandlung von Elementarschülern vom Landgericht zu 200 Mk. Geldstrafe oder 20 Tagen Grfängniß verurtheilt. v. hatte eine Anzahl Knaben mit dem Rohrstock in» Gesicht gefchlagen, sie unter die Bänke ge schleudert rc. Zwickau, 12. Dezember. Da» hiesige Schwurgericht verurthrilte gestern den Kaufmann und bisherigen Fabrikbesitzer Richard Werner- Werdau wegen Brandstiftung unter erschwerenden Umständen zu 12 Jahren Zuchthaus, die Mutter Richard Werner» und den jüngeren Bruder, Bruno Werner, »egen Beihülfe zu 3, bezw. 2 Jahren Zuchthaus.
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