Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 12.08.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191008120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19100812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19100812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1910
- Monat1910-08
- Tag1910-08-12
- Monat1910-08
- Jahr1910
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 12.08.1910
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Nietern Telegr^Adr.: Amtsblatt. Poltttsche Uebersicht Deutsches Reich 'M- Durch eine Explosion wurde« i» Tttchlwepk >sch in Dort««»» -Wei Arbeit« getötet m»d es zum Teil schwer verletzt. Aufdem Flugfeld Johannistal stürzte gestern ber Aviatiker Hei« au« 80 Met« Hohe ab «ab «litt riae schwere Gehirnerschütterung. (Siche Lustschiffahrt.) Ja d« Ostschweiz tritt du« Neue« Hachtvaf- s« -aas. Die Baroai« Vaughan, bi« «orgaaatifche Sat ti« deS verstorbene« Königs Leopold von Bel gien, wird sich drmuiichst mit dem Bankier Dnrienxiu Reuillp verheirate«. «tt »r, «DcheMtiche» Beil««: Jeden Mittwoch: Belletristische Beil«ge; jeden Freiing: Lee ftchßsche Lnndwirl jeden Sonntag: Illustriertes rmmt««S»latt. Amtsblatt der Kgl. Amtshauptmannschast, der Kgl. SchulinspeMon und des Kgl. Hauptzoüamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Interessante Zahlen stellt die „Kons. Karre- spondenz" in einem Artikel zusammen, in dem sie auf die letzten 20 Jahre der Entwicklung deutsch« Sozialpolitik einen Rückblick wirst. In diesem Artikel heißt es u. a. vor der Aufzählung ber einzelnen sozialpolitischen Errungenschaften: Es war am 4. Februar 1880 als Kais« Wilhelm H. in einem Erlaß die Worte sprach: „Ich bin ent schlossen, zur Verbesserung der Lage der deutschen Arbeiter die Hand zu bieten, soweit die Grenzen eS gestatten, welche mein« Fürsorge durch die Notwendigkeit gezogen werden, die deutsche In- dustrie aus dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu er- Halten und dadurch ihre und d« Arbeit« Existenz zu sichern. Der Rückgang der heimischen Betriebe durch Verlust ihres Absatzes im Ausland würde nicht nur die Unternehmer, sondern auch ihre Ar beit« brotlos machen." Also Sicherung der Ar beit und Mehrung der Arbeitsleistung durch mög lichst viel« Arbeitskräfte, sowie gesteigerter Absatz, LaS zunächst war das Ziel der kaiserlichen Ent schließung. Und was haben uns nun die beiden letzten Dezennien in dieser Beziehung gebracht? Die Steigerung unseres auswärtigen Handels war gera-ezu enorm, die Ausfuhr und Einfuhr haben sich ungefähr »«doppelt, unsere Handels flotte hat sich zu der zweitgrößten der Welt hinausgeschwungen, die in Industrie, Handel und Verkehr tätige Bevölkerung hat sich in ungeahnter Weise vermehrt und uns« nationales Einkom men und Vermögen hat eine Höhe erreicht, an die vor 20 Jahren kaum ein Mensch zu denken wagte. Bringen wir die Jahre 1890 und 1909 einmal miteinander zum Vergleich. Deutschlands Be völkerung betrug Ende 1890 49^H Millionen, 1909 schätzungsweise 64 Millionen. (Die letzte Zählung vom 1. Dezember" 1906 «gab fast 60*/. Millionen, so daß man eine Zunahme von 3^ Millionen in 4 Jahren mit Recht annehmen kann.) Der auswärtige Handel hatte 1890 einen Wert von 7'/. Milliarden Mark, 1909 üb« 14H Milli arden Mark. Unsere Handelsflotte verfügte 1890 Üb« eine Leistungsfähigkeit von 8Vs Millionen Kaisrrbegrgnung. Die Begegnung zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Nikolaus ist während deS bevorstehenden Aufenthalts deS ZarenpaareL auf deutschem Boden als sicher anzusehen. Was aber über den näheren Zeitpunkt d« Zusammen kunft und den Ort, wo sie stattfinden soll, von anderer Seite gemeldet wurde, beruht nach der „Neuen politischen Korrespondenz, bisher ledig lich auf Kombination, da zwischen dem deutschen und russischen Hof noch keinerlei nähere Verein barung erfolgt ist. Besuch des KaiserpaarrS in Brüssel. Es steht nunmehr fest und wird amtlich bekannt gegeben, daß das deutsche Kaiservaar am 16. Oktober Ber lin verläßt und am 17. Oktober zu dreitägigem Besuch des belgischen Königspaares in Brüssel eintrifft. Ein offizieller Ausstellungsbesuch ist in dem Programm vorgesehen. Bor 40 Jahren. Gelegentlich der jetzt wieder kehrenden Erinnerung an die vor 40 Jahren auf französischem Boden erfochtenen deutschen Siege sei darauf hingewiesen, daß, wie die vor kurzem im Berliner Zeughaus in der dortigen Ruhmes- Halle angebrachten Nanien besagen, als Führer preußisch« Truppen 85 Generale und Komman deure im Deutsch-Französischen Krieg den Helden- tod gestorben sind, und zwar ein Armeekorpsfüh rer (Generalleutnant v. Gersdorff), 5 Brigade führer (v. d. Decken, Freiherr v. Diepenbrock-Grü- ter, v. Döring, v. Francois und v. Kontzki) und 29 Regimentsführer. Unter den Regimentern haben das 54. und 94. Jnfanterie-Regiment zwei mal im Verlauf des Krieges ihren Führer ver loren. Im Bereich des Gardekorps fielen: Oberst v. Röder (1. Garde-Regiment z. F.), Oberst v. Erckert (Garde-Füsilier-Regiment), Oberst v. Za- luskowski (Regiment Elisabeth), Graf Walders« (Regiment Augusta), v. Auerswald (1. Garde- Dragoner-Regiment), v. Scherbening (Garde- Feldartillerie-Regiment) und vom 8. (branden burgischen) Armeekorps außer dein obengenann ten Generalmajor v. Döring (9. Jnfanterie-Bri- gade) die Obersten v. Reuter (12. Regiment) und v. GarreilS (48. Regiment). Zum Beginn der Aussperrung in der Werst- industrie. Am heutigen Donnerstag beginnt die Aussperrung auf den deutschen Schiffswerften. ES werden davon etwa 35 000 Arbeiter betroffen. Im einzelnen ist folgendes zu melden: Die Di- rektion der Schiffswerft „Vulkan" in Stettin ver öffentlicht eine Bekanntmachung, in der für den Der «»«rische Wirrlsterprikfidertt wer die «ettli-e. Der ungarisch« Ministerpräsident Graf Khuen- Hedervary gab dem Spezialberichterstatter d« ftanzösischen Zeitung „Matin" einige interessante Erklärungen über die Situation auf dem Balkan und die allgemeine politische Lage. Er glaubt, daß zwar früher od« später Mazedonien und Albamen zur Unabhängigkeit gelangen werden, allein der Zeitpunkt scheint noch fern. Er glaube auch nicht an den bevorstehenden türkisch-bulgari schen Konflikt. Weiter äußerte der ungarische Staatsmann: „Freilich kenne ich die kriegerische Stimmung des bulgarischen Volkes, seinen durch die Reibungen in Mazedonien ständig gereizten Patriotismus. Ab«"die Konstantinopeler Regie- rung wird Nachbeben und die Bulgaren Mazedo nien« etwas milder behandeln. Ein Rückschlag eines Konfliktes auf Bosnien und die Herzegowina ist nicht zu befürchten. Die Herzogtümer sind stolz auf das Geschenk des Parlamentarismus. An die panslawistische Gefahr glaubt man nur an den Universitäten. Aus eigener Erfahrung kann ich versichern, daß die slawische Solidarität nicht so weit reicht, daß der eine sich für den anderen dem Feuer auSsetzt. Großserbien ist eine Utopie, die bä Oesterreich.Ungarns Slawen wenig Kredit genießt. Auf keinen Fall wird von feiten der Slawen oder Mohammedaner Oesterreich-Ungarns ein Konflikt auf dem Balkan Hervorgernfen werden." D« Befrag« lenkte hierauf das Gespräch auf die innere Lage. Graf Khuen - Hedervary wies darauf hin, daß heute in Ungarn völlige Ruhe herrsche, und daß die einsichtigen Leute begriffen hätten, wie unsinnig es sei, bei jedem Anlaß über Oesterreich herzufallen, mit dem man doch leben müsse. Die Zeit dies« Donquichoterien sei vorüber. Diese Erklärungen befriedigten augenscheinlich den AuSfrager, der auf separatistische Gesinnungen ge- rechnet hatte, nicht sehr. „ES war also ein Traum, wenn die Franzosen hofften, Ungarn und die Tschechen würden sich angesichts der großen Ent- scheidungskämpse ihr« Liebe zu Frankreich er innern?" setzte der Korrespondent den Erklärungen Khurn-HchervaryS hinzu, der im Anschluss« daran «zählte, daß Kais« Franz Josef, seit die ewige Sorge der ungarischen Krise von ihm genommen bei Abholung vkrW ig in» Hm» 1 u» 7V Einzelne Nummern kmdm sei, sich mit neuer Frische den Staatsgeschäften widme und wie verjüngt «scheine. Ueber die Er eignisse in Spanien äußerte der Graf sein Er staunen. „Man kann bei uns den Standpunkt der Kurie nicht verstehen. Die Ansprüche des spanischen Klerus sind unseren liberalen Gewohn heiten so völlig entgegengesetzt. Unsere Regierung subventioniert die Kirchen aller Bekenntnisse mit der gleichen Gerechtigkeit. Sie begünstigt sogar aus Rechtsgesühl etwas die Protestanten und Israeliten auf Kosten der Katholiken, deren Kirchenbesitz reicher ist. Was sollen wir also vom Größenwahn des spanischen Klerus halten?" Registertonnen, 1909 von fast 7^ Millionen. Bei der ersten Berufszählung 1882 stellte sich die Zahl d« Berufszugehörigen in Industrie, Bergbau, Handel und Verkehr nur auf 45^L v. H. der Ge samtbevölkerung, die dritte Berufszählung im Jahre 1907 ergab für diese Klassen über 56 v. H., und die Zahl der Arbeitnehmer allein, Angestellte und Arbeiter, wuchs von 1882 bis 1907 von 5 auf fast IlsH Millionen. Sehr interessant und wich tig ist ein Blick in das Sparkassenwesen. Anfang deS Jahrzehnt- 1880 überstieg die Einlage in öffentlichen Sparkäffen kaum 2 Milliarden Mark, 1908 belief sie sich auf rund 14 Milliarden. Dem entsprechen auch die Steuerverhältnisse. Das Ber- anlagungSsoll der Einkommensteuer betrug 1890M in Preußen 71 Millionen, 1908 ab« 278 Millionen und nach ein« Schätzung aus Fachkrei- seu stieg-äa- deutsche Nationalvermögen 1909 auf eineu Wert von 360 Milliarden Mark. Bestellungen werdeu angenommen: josswerda und Umgegend Htzl ««seren Zet fowte in d« Geschäftsstelle, Altmarkt iS, auch bet allen Postantzaltm. Nummer derZritungSlistr SüS7. Schluß der Geschäftsstelle abend» 8 Uhr. kompliziert« Anzeigen tag« vorher. Die viergespaltene »or- pu»»eur 12 «t, di« Rekümrzeile Sv «>. Geringster Jnse- ratenbetrag tü «I. Kür Rückerstattung unverlangt ringe- sankt« Manuflriptr übernehmen mir keine Gewiihr. D«S Reuest« »o« Lug« Dir Helgoländer feierte« gestern die zwanzig, jährig« Zugehörigkeit -um Deutsche« Reich.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite