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Der sächsische Erzähler : 03.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191401038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19140103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19140103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1914
- Monat1914-01
- Tag1914-01-03
- Monat1914-01
- Jahr1914
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 03.01.1914
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Sönnaßend, 3. Januar 1914. Der SäMche LrM'er Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzoüamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. MU de« wöchentlichen Beilage«: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Laadwirt; Sonntags: Illustrierte» Soaatagadlatt. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. «eltepes Blatt tm Bezirk. erscheint seit (8^4. relegr.-Adr.- Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. ' Aischofswadaer Tageblatt. EUchttnt jede« Werktag abend» für. den folgenden Tag. Der Be. WgWMt» ist einschließlich der 3 wöchentlichen Beilagen bet Abholung Ke der Expedit»« vierteljährlich 1 Mk. 50 Pfg., bet Zustellung V» Hau» l Mb. 70 Pfg.; durch die Post stet in» Hau« viertel pttzwchl Mb. -2 Pfg., mu Postschalter abgehott 1 Mb. SV Pfg. Nnzetne Nummern kosten tt0 Pfg. Abonnemeat^Beftellungen werden angenommen in der Geschäfts stelle Altmarbt IS, sowie bei. den Zrttungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanstalten. — Nummer der Zeitungslifte S587. — Schluß der Geschäftsstelle abend» Uhr. Ax»«1ge»pret»: Die Sgespaltene AorpuszeUe oder deren Nau» l2 Vßp, für Inserate von außerhalb de» Berbrettungrgrbiete« Ui Pfg. Die Reklamezeile 30 Pfg. Geringster Inseratenbrtraa 40 Pfg. Bet Wiederholungen Rabatt nach aufltegendem Tarn. Erfim«ng»ort für beide Tette Bischofswerda. Festbestellte Inserate» Aufträge können nicht zurückgezogen werden. Imserut- uu» Abo«ne»e»t»-Beftel»»ge« »immt «utg-ge« tu Bautze«: Weller'sche Buchtz«udl»»g, Schulftratze s. In Görtzlg (Amtbhauptmannschast Großenhain) ist die Maul» und Klauenseuche ausgebrochen. Ministerium des Inner« Allgemeine Ortskrankenkasse Bischofswerda. Auf Grund der stattaefundeaen Wahlen vom 20./29. Dezember 1913 setzt sich der Barftaud dn 51" - - - - . - Persöyh,' zusammen Paul Klepsch jun, b. Zigarrenfabrikant Fedor Lange. Werkmeister Karl Heilmann, 7.» Ratsexpedient Paul Dittrich, 8. Werkmeister Max Lotze, 9. Glasmacher August Bauch, 10., Lagerhalter Felix Weiß, 11. Zigarrenarbriter Alfred Pitscheck, 12. Buchdruckereifaktor Otto in Bischofswerda wohnhaft, zu 2.—ü. als Vertreter der Arbeitgeber, zu Vertreter der Versicherten. Bischof-Werda, den 31. Dezember 1913. ' Max Viuiuda, Vorsitzender. Allgemeine» Ort-kraukeuk-sse in den Jahren 1914—1917 aus folgenden Walther, sämtlich a-iuotmenr' i., dem Unterzeichneten als Vorsitzenden, 2., Buchdruckereibesitzer Karl 1.. 6.—12. als V Haubold, stellv. Borsitz., 3. Schuhfabrikbesitzer Guido Lehmann, 4., Geschäftsbücherlabrikant Laut Reichsverficherung wird die Gemeindekrankenversicherung in Weifa am 31. Dezember 1913 aufgelöst und am 1. Januar 1914 der Allgemeinen Ortskrankenkasse Steinigt wolmsdorf angegliedert. Forderungen sind innerhalb drei Monaten vom Tage der Bekanntmachung an gerechnet, bei dem Unterzeichneten anzumelden, da die Begleichung später erhobener Ansprüche verweigert werden muß. W.i,°. is.-. Gemeindekrankenversicherung. Das Neueste vom Tage. Beim HeujSHrsempfang rm Berliner Schloß wurde der Reichskanzler vom Kaiser besonders ausgezeichnet. Während die Wetterberichte aus dem Reiche ein Rach, lassen des Schneefalles melden, ist in ganz Sachsen am Frei- tag erueut starker Schneefall eingetreten. Bei Schmorrau bsteb ein Personenzug im Schnee stecken. « Der türkische Ministerrat hat beschlösse«, der Pariser Kiuanzgruppe Perrier, die der Türkei einen Vorschuß von 1VS Millionen KrkS. gewahrt hat, eine Konzession zum Bau einer Eisenbahn' Smhrna.Dardanellen zu erteilen. G Ein Zug mit mexikanischen Bundrstruppeu ist in die Lust gesprengt worden. Boa 5V Mann sollen nur drei am Lebe« geblieben sei«. ' (Weitere Nachrichten unter Letzte Depeschen.) DüS Evaugelillm des Haffes. Das Weihnachtsfest ist vorüber und wir brauchen uns keine Sorge zu machen, daß wir die Festesfreude und die friedvolle Erinnerung an die 'Geburt des Welterlösers be einträchtigen, wenn wir auf die schier unglaublichen Un flätigkeiten Hinweisen, mit denen die sozialdemokratische Presse das schöne Fest der Christenheit bedach hat. Das führende Organ der Sozialdemokratie, der „Vorwärts", hat es in diesem Jahre fertig gebracht, seine früheren Leistungen auf diesem Gebiete noch zn übertrumpfen. Es erscheint uns geradezu alc eine Pflicht, auf die heurigen Weihnachtser- giisse der Stadthagen, Rosa Luxemburg und Konsorten hin- zuweisen, so unangenehm auch die Befassung mit solchem Schmutze an und für sich ist. Kennzeichnen diese Auslas sungen doch die noch immer für Dumme aufrecht erhaltene 'ozialdemokratische Progranimphrase von der Achtung der Sozialdemokratie vor jeder religiösen Überzeugung und Empfindung auf das Treffendste. „Kampf auf Erden!" lautet der Titel der politischen Weihnachtsbetrachtung des „Vorwärts", in der Sätze wie die nachstehenden enthalten waren: „ES ist ein mehr als widerliches Schauspiel, die satten Nutznießer des Hungers der anderen, die Pfründner des Brot- und Fleischwuchers salbadern zu hören, nachdem sie sich das Fett -es WeihnachtS- gänsebratenS vom Maul gewischt, von der unendlichen Liebe, Güte und Barmherzigkeit dessen, der auch nicht wußte, ivo- hin er sein Haupt legen sollte, und von Christenpflicht, L'hn- stendemut und Christenart Wir wären elende Wichte, wenn wir in diesem Weihnachtsevangelium, das den Hungernden verkündet wird von den Satten, etwas anderes sehen wollten, als das alte Eiapoppcia vom Himmel, womit man einlullt, wenn eS greint, daS Volk, den großen Lüm- mel. . . L)ir weisen auch die matte Limonade der christ- sichen Liebe zurück, die in den Staatskirchen zu diesem Tage verschenkt wird ... Die Liebe, die von den Lobrednern der herrschenden Zustände gepredigt lvird, ist die Hundedemut des Gepeinigten vor seinem Peiniger, ist der kraftlose Ver zicht auf Vergeltung, ist die Liebe, die die schlagende Hand küßt und den tretenden Stiefel leckt, ist in einem die Kanail- lencigenschaft des noch nicht erwachten Sklaven . . . Statt der Wcihnachtsliebe wollen wir den Wcihnachtshaß prei sen . . . Auch Christus war ja ein guter Hasser. In aller Weltliteratur gibt es kein Dokument, das so den fanattscl-en und unauslöschlichen Klassenhaß des Besitzlosen gegen den Besitzenden ausströmte, wie die Legende vom armen Lazarus und dem Reichen, die Christus seinen Jüngern erzählte . . . Wir werden den Kampf durchfechten bis zum siegreichen Ende, indes uns nicht der Stern von Bethlehem, sondern der Stern des Sozialismus zu Häupten steht, strahlend, beleuch tend und den Weg weisend. Denn die Sturmglocken, die die frohe Botschaft der sozialen Revolution hinausrufcn in die Lande, sie sind die wahren Weihnachtsglocken für die hungernde, darbende und gebrückte Menschheit." Den sozialdemokratischen Frauen wird iin „Vorwärts" unter der Überschrift: Hunger-Weihnacht noch ein beson deres Lied des Hasses gesnngen, das noch niederträchtiger ist als der Leitartikel des Blattes. Da ist die Rede von den „hungrigen Mäulern", die man mit dem „abgeschmackten Märlein der Erlösung durch den Gottessohn" stopfen wolle. „Das Erlösungswerk ist ungetan geblieben bis ans den heu tigen Tag, und Lüge ist der Glockenklang, und Lüge sind die frommen Weisen, die es als lange Geschehenes feiern." Der Sozialismus wird zum „Messias" der Völker erhoben. „Ein anderer Messias ist es als jener biblische, von dem man in diesen Tagen singt und sagt. Doch auch er vom Prol:- tarierweibs geboren, gleicht heute noch dem bleichen Dulder, der ächzend sein Kreuz nach Golgatha schleppte. Morgen aber wird er zum Leben und zur Tat des Kampfes erwachen und wird, ein schwertgegürteter Held, der alten Weissagung Erfüllung bringen.... Tas Symbol dieses Erlösungs werkes ist nicht der bleick-e Stern Bethlehems, es ist das Morgenrot des jungen Tages, der die lange Nacht der Knechtschaft werden wird." Wir haben die Kraftstellen der Ergüsse des „Vorwärrs" in einem Zuge wiedergegeben, um unseren Lesern eine drastische Probe davon zu geben, was die sozialdemokratische Presse heute zu schreiben wagen darf und welche Geisteskost sie ihren Lesern glaubt vorsetzen zu müssen. Man wird zu gestehen müssen, daß es nicht möglich ist, mehr an Blasphe mien, an Gehässigkeit und Verhetzung auf dem Raum eines Zeitungsartikels zusammenzutragen, als das sozialdemokra tische Zentralorgan es in seiner Begrüßung des Weihnacht?- festes fertig gebracht hat. Es ist wirklich notwendig, von Zeit zu Zeit derartige Leistungen festzunageln, denn sie be leuchten grell die Selbsttäuschung oder die Lüge Derer, die noch immer die Mär von der Dersöhnbarkeit der Sozialde mokratie verbreiten, um ihr Pottieren nrit einem Feinde zu beschönigen, dellen Evangelium der glühendste Haß gegen die christliche , Staat»- und Gesellschaftsordnung und dessen Endziel die Vernichtung dieser Ordnung ist. Vs« Niedergang der englische« Landwirtschaft. Als kürzlich von linksliberaler Seite unsere „famose" Zollpolitik, besonders die Getreidezölle dafür verantwortlich gemacht wurden, daß wir in so weitem Umfange auf den Be zug ausländischer Saisonarbeiter angewiesen wären, schrie ben wir: „Ja, das freihändlerische England braucht aller dings keine ausländischen Arbeiter, weil dort auf Acker flächen, die bei uns Hunderten von fleißigen Arbeitern gute Beschäftigung gewähren, nur 1—2 Jagdhüter ein bequemes Dasein führen." Trotzdem aber klagt man auch in England über zunehmenden Mangel an brauchbaren Landarbeitern, wie in einem von der „Köln. Volksztg." (Nr. 1109) wieder gegebenen Auszüge aus dem Jahresbericht des - englischen Landwirtschaftsamts wieder einmal bestätigt wird. Es werden danach drüben 1060 000 Morgen Land w e - nigerangebaut als noch im Jahre 1901 (wo auch schon eine getvaltige Anbauverminderung festgestellt werden mußte), trotzdem aber genügt die Zahl der vorhandenen Landarbeiter weniger denn je. Viel mehr Leute könnten in allen Teilen des Landes beschäftigt werden, und die wenige» noch zur Verfügung stehenden Leute sind wenig brauchbar. Dabei hat aber auch der Zug in die großen Städte und In dustriezentren nachgelassen, weil „die überseeische Auswan derung in unglaublicher Weise zunimmt". Verschiedene Be richterstatter heben dabei bemerkenswertertveise ausdrücklich hervor, daß seit Einführung des Alters- und Krankenv-r- sicherungsgesetzes die Auswanderung so stark zugenommen hat, weil die Leute von ihm nichts wissen »vollen. Alle Be- richte stimmen darin überein, daß es gerade die besten, rüstigsten Leute sind, die auswandern und die man int Lande am schmerzlichsten entbehre." Diese kurzen aus englisch-amtlicher Quelle ge schöpften Mitteilungen sind nach mehr als einer Richtung hin lehrreich. Zunächst liefern sie eine warnende Illustration dafür, wie die Landwirtschaft selbst in einem auf das höchste ent» wickelten Industriestaat trotz günstiger Boden- und Klima» Verhältnisse in anhaltend fortschreitenden Verfall geraten muß, >venn ihr kein Schlitz gegen den ausländischen Wettbe werb bewilligt wird. Durch solchen fortschreitenden Nieder gang der Landn irtsck>aft wird nicht nur der sicherste Teil des Nanonalvermögens, der Grund und Boden, immer stärker entwertet, Nnihrcnd die Abhängigkeit -er Dolksernährung vom Auslande in erschreckender Weise steigt; nein, die land wirtschaftliche Bevölkerung verschwindet anch als höchstge» schätzte Konsumentin von Jndustrieprodukten und als Liste, rai'tin gesunden Nachwuchses für die in ihrer Gesundheit und Lebenskraft erschütterte Bevölkerung der Jndustri-be zirke und Großstädte. In England wird diese so stark zunehmende Land-, d. h. Außcrlandlandesflucht zunächst vielleicht für daS Volk-ganz« doch noch nicht ganz so verderblich empfunden, wie es z. B. bei. unS der Fall fein würde, weil England Kolonien hat. di« die ganze Auswanderung aufiiehmen und in denen die An-. Wanderer Engländer bleiben. Man empfindet die natürliche
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