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Der sächsische Erzähler : 04.02.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191402042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19140204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19140204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1914
- Monat1914-02
- Tag1914-02-04
- Monat1914-02
- Jahr1914
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 04.02.1914
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Xr. 28. Glaubwürdigkeit seiner Aussage für unerläßlich er achtet." In der Begründung dieses Vorschlages sagt die Regie rung, man müsse den Zeugen gegen unnötige Bloßstellung schützen; nicht selten führe die Befragung nach Vorstrafen zu einer mit der verhandelten Sache in keinem Verhältnis stehenden Schädigung des Zeugen; Fragen überhaupt, deren Beantwortung dem Zeugen oder einem seiner Ange hörigen zur Unehre gereichen können, „sollen nur gestellt werden, soweit das Gericht die Befragung nach Lage des Falles für unerläßlich hält; die Ansicht des Vorsitzenden allein ist dabei nicht entscheidend, er muß vielmehr die An sicht des Kollegiums feststellen". In den Protokollen der Kommission für die Reform des Strafprozesses heißt es: „Es herrschte Übereinstimmung darüber, daß die viel fach geübte Praxis etwaige Vorstrafen des Angeklagten ohne Rücksicht darauf, ob ihre Feststellung für die Ent scheidung von Bedeutung sei, in der Hauptverhandlung zu verlesen, eine Härte gegenüber dem Angeklagten enthalte; denn dadurch würden unter Umständen ohne Zweck weit zurückliegende Bestrafungen vor der Öffentlichkeit in Er- .innerung gebracht. Bisweilen werde-der Angeklagte da durch empfindlicher berührt als durch die ihn in der Sache selbst treffende Strafe. Noch unbilliger erscheine eine solche Bloßstellung des Angeklagten, wenn demnächst eine Freisprechung erfolge . . Wenn das alles schon von dem Angeklagten gilt, um wieviel mehr erst von dein Zeugen! Die Kommission be schloß daher, daß Fragen, deren Beantwortung ihm oder den Seinen zur Unehre gereichen könnte, zurückzuweisen seien, „wenn der zu bekundende Umstand als für die Entscheidung unerheblich anzusehen ist." Mit Fug sagt bei Beurteilung dieses Vorschlages der Oberlandesgerichtsrat Dr. v. Spind ler, die Erfahrung lehre, daß die Abneigung feinfühliger Personen im Gerichtssaal als Zeugen aufzutreten, immer mehr zunehme. „Man kann es wirklich den Zeugen vielfach nicht übel nehmen, wenn sie mißmutig werden." Sie haben Zeitverlust, müssen in ganz ungeeigneten Räumen sehr lange warten, und „kommen sie endlich vor den Richtertisch, so werden sic nut Fragen behelligt, daß sie das Gefühl des Spießrutenlaufens haben." Sehr richtig. Was aber ist für den Zeugen schlimmer und verhängnisvoller, als daß man seine frühere Bestrafung, wenn sie für die Würdigung sei- nes Zeugnisses ohne allen Belang ist, vor Gericht und damit vor aller Öffentlichkeit bekannt macht? Das ist eine Grau- iamkcit, die für die einzelne Person mitunter vernichtend, für die gesamte Strafrechtspflege aber von schwerem Schaden ist, da sic auf die Personen, die aussagen könnten, abschreckend wirkt und daher die Ermittlung der Wahrheit erschwert oder hindert. In Amberg hat sich die Zeugin die. Pulsadern aufge schnitten. Mutzte es sein? Mutzte das Gericht unter allen Umständen öffentlich feststellen, daß sie vor langen Jahren einmal vom Pfad der Tugend abgekommen war? Über die prozessualische Notwendigkeit der Frage in diesem Einzel fall läßt sich nach dem einstweilen kurzen Bericht nichts Sicheres sagen. Weder gegen, noch besonders für dnne Notwendigkeit. Aber daß in Deutschland viel zu viel nach etwaigen „Vorstrafen" der Angeklagten und Zeugen ge forscht wird, darüber ist man in Theorie wie Praxis einig. Die Tragödie der Zeugin ist erschütternd. Sie kann sich morgen, kann sich Tag für Tag wiederholen. Wie lange noch wird diese mittelalterliche Barbarei in Deutschland Ge setz sein? In der Tat: die Zeugenpflicht muß sein; aber ich dir, sogleich die Feder hinzulcgen und deinen erschöpften Nerven stundenlange Ruhe zu gönnen." Und als Marie Lnise, nur wortlos die Schultern zuckend, ihre Arbeit fortsetzte, fuhr Herta in ihrem natür lich», herzigen Tone fort: „Ich spreche nicht im Scherz, Liebste! Sicher Hst du wieder die halbe Nacht hindurch geschrieben, die tiefen Schat ten unter deinen Augen verratens nur — und statt dann am Morgen den versäumten Schlaf nachzuholen, sitzest du nun schon wieder stmrdenlang am Schreibtisch. Mutz das fein, Marie Luise? Wenn du nun infolge von Ueberanstrengung erkrankst — ach Gott — Liesel, was dann?" Aus dem Ton der Stimme, den Blicken und Mienen der Sprecherin sprach eine so rührende, ehrlich Besorgnis, daß Marie Luise in unwillkürlicher Bewegung die Schwe ster zärtlich an sich zog und müde lächelnd verführte: „Liebe kleine Törin, ängstige dich nicht nm mich. Meine Nerven veistrageu eine durchwachte Nacht sehr gut. Ucbrigens mutzt du heilt mit dem rasenden Stnrmgehul rechnen! Wurdest dl» nickst auch gestört?" „O ja, freilich! Aber abgesehen voll dieser grausigen Nacht schläfst du fast immer zu wenig, weil du dir Arbeitei: anfbürden lässt, die in zu kurzer Frist beendet sein müssen und dich über Gebühr angreifen. Auch nicht die kleinste Er holungspause möchtest du dir gönnen. Tas kann und dars nickst so weiter gehen!" „Laß gut sein, Kleine!" sagte Marie Luise sanft, wäh rend ihre schlanken Finger liebkosend über Hertas dunkle Haarnrcllen glitten. „Was willst du auch eigentlich? Müssen wir denn nicht dankbar sein, wenn wir genüaend eine nuS znsageilde und leidlich lohnende Arbeit erhalten?" Hertas feinem Gehör entging die verhaltene Bitterkeit in der Schwester Stimme nicht. „Dankbar für einen Verdienst", nrandte sie eifrig ein. „den du mit deiner Gesundheit bezahlst? Nein, das bin ich nicht und du „Aber Kind", fiel Marie Luise ein »reuig ungeduldig ein, „wir könnens doch nickst ändern!" „Wir könnens, wir kaufen eine Schcibmaschinr!" triumphierte Herta. Ein Monient der- Verblüffung — dann wiederholte Marie Luise, wider Willen lachend: „Eine Schreib-Maschine? O, du kluges Sckswcsterlein, weißt du, lvas solch ein Ding, wenn eS wirklich gut und nutzbringend ist, kostet?" „Nun?" fragte.Herta gespannt. L« «chstsche «ette «. Nr. ihre Handhabung erinnert nur zu ost an das Dichterwort: Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage! Das „Hamburger Fremdenblatt" schreibt zu der erschütternden Tragödie: Die Richtigkeit der Meldung ist stark anzuzweifeln, weil im allgemeinen zwar die Vor- strafen von Angeklagten, aber nicht die von Zeugen verlesen werden, aus dein einfachen Grunde, weil es für die Glaubwürdigkeit eines Zeugen ohne Belang ist, ob er, abge- sehn von Meineidsstrafen, vorbestraft ist. Aber die Mög lichkeit, daß im vorstehenden kurzen Bericht die als Zeu- gin bezeichnete Kassiererin tatsächlich als Angelagte vor Ge- richt gestanden hat, gibt Veranlassung, auf Len Entwurf der neuen Strafprozeßordnung hinzutveisen, die das Vorlesen der Vorstrafen nur in ganz besonderen Fällen gestattet, wenn es sich z. B. um die Aburteilung eines gewohnheits- mäßigen Sittlichkeitsverbrechers handelt. In Preußen existiert seit geraumer Zeit eine Ministerialverfügung, die im Gebiet der preußischen Justizverwaltung dem neuen Ent wurf zur Strafprozeßordnung in segensreicher Weise durch Beschränkung der Verlesung Hs Strafregisters vorgearbei- tct hat. Zeitungsschau. Zur Revolntion in Haiti schreibt der „Berl. Lokal- a n z e i g e r": „In der amerikanischen Negerrepnblik Haiti gibt es wieder einmal Revolution. Das gehört dort zu den Erschei nungen, die von Zeit zu Zeit fast mit der Regelmäßigkeit von Naturereignissen stattfinden. Seit mehr als einem Jahr hundert haben sich die dortigenNeger von Frankreichs frühe- rer Herrschaft befreit; eine bekannte Erzählung Heinrich von Kleists versetzt uns mit unheimlicher Lebendigkeit in die Zeit jener ersten blutigen Aufstände, wo die losgelassenen Sklaven gegen die Weißen wüteten. So wenig wie in Afrika, wo die amerikanische Gründung Liberia nicht lehn und nicht sterben kann, Hahn hier in Amerika die Neger ihre Fähigkeit zu selbständiger staatsbürgerlicher Betätigung in modernem Sinne dartun können. Die große Masse lebt ft: Stumpfsinn, Aberglauben und Unbildung, während eine Anzahl kultivierterer Mischlinge und Vollblutneger die Ge schäfte des Landes führen. Ihre groteske Eitelkeit und Großmannssucht, ihr naiver Bereicherungsdrang und der atavistische Durchbruch des ursprünglichen Negernaturells durch die Tünche der Zivilisation führt ost zu operettenhaf- ten Karikaturen euroväischer Zustände und zu Gewalttätig keiten und Aufruhrszenen, die das von der Natur reich ge segnete Land nicht zur Ruhe und Ordnung und zu dauern der wirtschaftlicher Blüte gelangen lassen. Ost müssen fremde Kriegsschiffe die fremden Interessen schützen, wie erst jetzt wieder ein deutsches Panzerschiff. Vor einigen Jahren wußte die jugendliche Besatzung eines deutschen Schiffsjungenschulschiffes trotz ihrer mangelhaften Bewaff nung durch ihr entschlossenes Auftreten den verblüfften Ne gern so zu imponieren, daß der drohende Angriff auf deut sche Niederlassungen unterblieb. Trotz der Unsicherheit der Zustände bat der Hamburger Handel dort festen Fuß ge faßt und nimmt solche Operctten-Revolutionen nicht allzu tragisch; er weiß mit den Landeskindern und ihren Urech- selnden Oberhäuptern sich ländlich-sittlich zu verständigen und das größte Risiko von vornherein in Anschlag zu bringen. Tiichsischer La«»tgg. Die Zweite Kammer erledigt« am Montag voir nachmittags 2 Uhr ab Eifenbahnfachen und Petitionen. Auf Antrag der Finanzdeputation 8 bewilligte die Kam mer für den Umbau Hs Bahnhofes Schandau 800000 als zweite Rate unter Bewilligung der damit verbundenen Nack» forderung von 70 000 sowie eine Million Mark als 2. Rate für den Umbau Hs Bahnhofs Meißen und zweigleisi gen Ausbau der Strecke Meißen—Meißen-Triebischtal und überwies die Petition der Gemeinderäte zu Niederoderwitz und Spitzkunnersdorf um Errichtung einer Güterabfer tigungsstelle in Niederoderwitz ebenso einstimmig der Staatsregierung zur Erwägung. Nächste Sitzung Dienstag nachmittag 2 Uhr: Bericht der Rechenschaftsdeputatton, Etatkapitel, technische Deputa tion, Fortsetzung -er Debatte über den Arbeitswilligenschutz in Verbindung mit dem inzwischen eingelaufenen Antrag Kastan ans Wahrung Hs Koalitionsrechts. AuS Sachsen Dresden, 3. Februar. Richard Wagner-Denkmal. Die Höhe des Denkmalfonds für das in Dresden zn errichtende Richard Wagner-Denkmal beziffert sich jetzt auf 30 316 73 I. Diese Summe bringt die Ausführung des Denkmals einen guten Schritt näher. Dresden, 3. Februar. In der Nacht zum Montag sind in dem zwischen der Bienert-Mühle und der Felsenkeller, brauerei auf dem linken Weißeritzufer gelegenen Ratsstein bruche ca. 3000 Kubikmeter Steinmassen im Gewicht voir ca. 100 000 Zentnern niedergebrochen. Der Absturz verur sachte ein erdbebenartiges Geräusch, das weithin verrwm- inen wurde. Die Bruchstelle war schon seit mehreren Wochen wegen der drohenden Absturzgefahr abgcsperrt gewesen. Dresden, 3. Februar. Die Produktenbörse zu Dresden wählte in ihrer gestern nachmittag stattgehabten Hauptver sammlung den bisherigen Vorsitzenden Kommerzienrat Rich. Eger aus Potschappel wieder zum Vorsitzenden. Pirna, 3. Februar. Der „Pirnaer Anzeiger" schreibt- Tas E i s steht von der Struppenbachmündung an bis nach Königstein hinauf noch fest. Zwar ist durch anhaltende Tan wetter der Uebergang bei Königstein vollständig vernichtet, doch sind die Eisbrücken Hi Wehlen und Rathen noch voll ständig fest. In der Nacht zum Sonntag konnte sogar die Feuerwehr von Wehlen mit ihrer Spritze die günstige Der- bindung der beiden Ufer benutzen und mit größter Schnel ligkeit den Strom überqueren. Die Eisdecke bei Wehlen ist derart stark und fest, daß sie noch lange den Angriffen der Sonne und des Wassers trotzen dürfte. Die Befürchtungen, daß man einen schweren Eisgang zu erwarten habe, sind nicht unbegründet. Die Gefahr würde sich natürlich ver größern, wenn Regenwctter einträte und Hunt das Eis auf den oberen Strecken in Bewegung käme. Immerhin aber- frißt das warme Wasser der aus dein Gebirge kommenden Bäche, ferner das Wasser der warmen Quellen im Elbstronr selbst, namentlich hi Rathen an der Eisinaner, deren Ge füge auch durch den warmen Sonnnenschein gelockert wird. Schandau, 3. Februar. Scheinwerfer zur Bekämpf,ins der Schmuggelei. An der sächsisch-böhmischen Lnndesgrenze nächst Schmilka wird ini Frühjahr ein neues sächsisches Zoll haus erbaut, dessen Errichtung sich durch die den:nächst er folgende Erbannng einer Elbstraße Tetschen-Landesgrenze als notwendig erweist. Nach der Übergabe des neuen Zoll amtes soll das Wachschiff, dessen Aufgabe es ist, insbeson dere des Nachts auf die nach Sachsen einfahrenden Schiff« „Drei- bis fünfhundert Mark — eine für uns uner schwingliche Summe." „Ach! So teuer!?" drang es klein!cutt über Hertas Lip pen. Aber in: gleichen Augenblick erhllte sich ihr reizendes Gesicht. „Es gibt einen Ausweg, Marie Luise! Man erhält Schreibmaschinen auf Abzahlung, ich las es in der Zeitung." — „Nein, Kleine! Eine Baronesse Eckartsburg kaust nichts auf Abzahlung!" lautete die stolz abwehrende Antwort. Sie klang der jungen Schwester Ivie ein Vorwurf, unter den, ihre Wangen sich röteten. Da durchzuckt sie ein neuer Gedanke, in ihren dunklen Augen blitzt es frohlockend auf, mit beiden Armen Marie Luisens Nacken umschlingend, flüstert sie ihr ins Ohr: „Ich weiß Besseres! Meine Liesel erhält doch eine Schreibmaschine, bitte, sage dazu nicht nein, bitte!" „Ohne zu wissen, was du vorhast? Begehe ums Him- melvwillen keine Unbesonnenheit, Herta!" „Bewahre! Ich möchte — weißt du —" stotterte Herta unter Marie Luisens ernst forschenden Blicken in lieblicher Verlegenheit, „ich besitze so viele Schmncksachen, die ich nie mals tragen werde, da ist besonders —" fuhr sie, einem Ein wurf der Schwester zuvorkommend, hastig fort, „eine uralte Armfpange, weißt du, vou meiner längst verstorbenen Pate, Erzellenz v. Armfeld. Fch glaube, sie — nämlich die Arm spange — mit dem aus acht oder zehn Brillanten bestehen den Schloß würde durch Verkauf wohl noch eine etwas höhere Summe erzielen, als die Schreibmaschine koster. Still, Mütterlein," sie schloß mit ihren rosigen Lippen Marie Luisens Mmd — „keinen Widerspruch. Du hast soviel, Gott, schon soviel für mich getan, laß mich nun auch mal -es wäre mir eine so große, große Freude —" „Hör auf, Liebling, höre auf!" Marie Luise, Tränen in den blauen Augen, drückte in tiefer Bewegung Herta fest an sich. „Hätte sich mir nieines Schwesterchen goldenes Herz nicht schon oft und ost offenbart, wäre es jetzt geschehen. Ich danke dir tausend-, tausendmal, aber dein Opfer anneb- men kann ich nicht." „Ein Opfer?" fuhr Herta auf, „die Veräußerung eines toten Schabes, der in ewiger Verborgenheit im Kasten richt? Bitte, Marie Lnise, gebe darauf ein!" „Sei vernünftig, Kind! ES hieße, mich einer tadelns- werten Schwäche schuldig machen. Denk nickt, ich weigere mich aus Eigensinn. Das wertvolle Schmuckstück für eine Schreibmaschine hergeben, wäre in unseren Verhältnissen eine maßlose Verschwendung; es dürste ein Tag koinmeu. wo wir, wenn es dann sein müßte, den Erlös für die kost bare Spange zu nötigeren Dingen gebrauchen. Und nun," der ernste Ton in Marie Luisens Stimme wich einem leich teren Klang, „mache nicht solch betrübtes Gesicht, Kleine! Ich sehne mich durcl-aus nicht nach dem Besitz einer Schreib maschine, ja, wer weiß, ob ihr unablässiges Geklapper für meine empfindsamen Nerven nicht ganz und gar unzuträg lich sein möchte. Und damit genug des Plauderns! Sieh, Kleine, die Wolken lichten sich, dort lugt sstron ein Sonnen strahl hindurch — nun laß uns wieder frisch an unsere Arbeit gehen." Dahin sollte es jedoch noch nicht kommen. Im Augenblick, als Herta sich erhob, erschien nach schüststernem Anklopfen die kleine blonde Lore Weller, einen. Brief für „die Gnädigen" Marie Luisen überreichend. „Von wem?" fragte Herta. „Handschrift unbekannt, kleine Neugierige!" lautete di« lächelnd erteilte Antwort. Doch, nachdem die Baronesse den Umschlag rasch gelöst und, das Briefblatt entfaltend, ihre Augen unwillkürlich zuerst nach der Namensunterschrift blickten, erstarb das Lächeln auf ihren Lippen, schneeige Blässe überflog ihr schönes Gesicht, ein Laut wehcvoller Überraschung, den sie ausstieß, mackste das Herz der jungen Schwester in Schreck erzittern. Eine Hiobspost, die ihre starke Marie Luise der Fassung beraubte, konnte, mußte nur Furchtbares bringen. „Eine neue Schreckensmär? Um Gott, Liesel, was kann uns denn jetzt noch treffen? Bitte, sprich, was ists?" forschte, klagte und bat Herta voll namenloser Bangigkeit. „Du fragst, was uns jetzt noch treffen kann?" wieder- holte Marie Luise tonlos, „der unvorhergesehenste, grau samste Schlag. Ernst Georg — da lies selbst —" „Ernst Georg?" .Herta ergriff den Brief, in höchster Spannung überflog ihr Blick den Inhalt. — „Er lebt? Will morgen zu uns kommen — hier bleiben — aber Liesel, das ist doch kein Grund zum Erschrecken! Wie lieb er schreibt! Er ist gewiß ein guter Mensch — hör nur." — „Gut?! EgonS Mörder?" rief Marie Luise, schrill auf- lachend. „Das war er nicht!" klang es entrüstet zurück. „Nicht Egon, nicht Detter Georg verschuldetete das unselige Ver hältnis, dem unser armer Bruder zum Opfer fiel!" cso^tzm- folgt.; aufzupas den und eines Sc Cop über des der vorü geblich ei darf cn das Mät bei sich k Gro -er achtj benwerdc mühlgra! -en Tod Leip rcits me! so stark, den stürz der Gas, gewordcr lassen. ' anliegen l Teil des Befinden letzten fi! Die Ver Gutenbei Plai die „Neu abend ab Ernst Tc beitskollc Werner, Alkohol; der Schä letznngen * E Sittenbi! Schöffen, Willy Ri Schulden hielt Stc aber mit den und wurde, > worauf l ter Stra deleien i als Offiz Kredit ei aufs neu letzten S und wan Bautzen. * A: wurde d Monaten Kassierer letzten Ji Mit so r, den, daß den Ang Das leist sie aus ? anvertrai nach und der verm gefallen, daß ihr schenkte < unter Ar nachgewic Mädchen lebenslar Liebe" zr Ein sche Aero die Welt, nehmigt. binnen 9 ist folger Belle-Jsl London, rei, Korc San Fra gestellt n Motors!» Kaiser 6 Sonntag Feier be von deni wurde, r Köln nn wegte sic -ertzwan nahmen, die verei des Gros Hermanr hatten si Stadtver Nkelt; do
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