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Der sächsische Erzähler : 24.04.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191404244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19140424
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19140424
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- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1914
- Monat1914-04
- Tag1914-04-24
- Monat1914-04
- Jahr1914
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 24.04.1914
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«r. 9». Opitz eingehe«-, betonte der Redner, daß er sich den Anschau- ungen des Ministers aus der Praxis heraus nicht anschließen könne, vielmehr die Ausführungen des Antragstellers noch besonders unterstreichen möchte. Der nationalliberale Abg. Nitzschke stellte demgegenüber den Antrag, die Dekrete und die Anträge der Beschwerde- und Petitionsdeputation zu überweisen. Es sei die Frage aufzriwerfen, ob cs bei der - Willigkeit der wasserwirtschaftlichen Verhältnisse nicht ang» zeigt erscheine, einen ständigen Ausschuß einzusetzen, in den, sich die Kammer einen Einfluß sichern müßte . Der Redner erklärte, daß seine Partei mit der Tendenz des Opitz'schen Antrages einverstanden sei, daß sie aber auch darauf halten müsse, daß die Härten aus dem Gesetz beseitigt würden, von denen die Industrie betroffen werde. Der freis. Abg. Gün ther beschäftigte sich eingehend nut dem Talsperrenpro- blem, hatte an demselben allerlei auszusetzen und empfahl die Zuweisung der ganzen vorliegenden Materie an eine beson dere Deputation. Staatsminister Graf Vitzthum von Eckstädt antwortete auf mehrere, vom Vorredner gestellte Fragen über die Talsperren. Der natl. Abg. BIeyer stellte fest, daß die Triebwerksbesitzer nur ein geringes Interesse an -en Talsperren besitzen. Es sei bedauerlich, daß der Staat, bezw. der Forstfiskus in der Falkensteiner Gegend mehrere Teiche verfallen ließ, so daß die Stadt Falkenstein sie in Stand gesetzt hat. Wenn die vorhandenen Teiche sämtlich be nutzt urtt» noch neue angelegt werden köimten, dann seien dis Millionenprojekte der Talsperren überflüssig. „Genosse" Nitz sche besprach die Wirkungen des Wassergesetzes und trat dafür ein, daß den Gemeinden die Uuterhaltungspflicht auferlegt werde. Finanzminister v. Seydewitz betonte, daß es sich bei der Ueberschreitung -er Kosten des Weißeritz- talsperrenbaues um diejenigen einer Genossenschaft handle, aber nicht um Staatsgelder, zu denen die Bewilligung der Stände notwendig gewesen wäre. Es seien nur zinstragende Darlehen, die der Staat gegeben hätte. Immerhin sei das finanzielle Ergebnis im ganzen ein ungünstiges, so Laß bei künftigen derartigen Bauten der wirtschaftliche Nutzen vor her erst genau zu ermitteln sein Ivird. Darum scheine es nicht wohl angängig, daß der Staat alleiniger Träger der Talsperrenbauten sei. Der freis. Abg. Schwager wandte sich gegen einige Ausführungen des Antragstellers Rückert, während der kons. Wg. Dr. Spieß in trefflicher Weise den, „Genoffen" Nitzsche ein Privatissimum las, weil er den bösen Konservativen alle Schuld an den Härten des Wassergesetzes in die Schuhe zu schieben versucht hatte. Die Erklärung des Ministers des Innern habe einigermaßen enttäuscht; der An trag Opitz wolle mehr, als was die Erste Kammer beschlossen hätte. Die Auslegungen des Ministers über die Begriffe .erstmalige Instandsetzung" und „Unterhaltung" seien ge eignet, diese noch mehr zu verwischen. Der natl. Abg. Dr. Niethammer bemerkte, daß ein besonderer Idealismus zur Verwirklichung der Talsperren gehöre, die allerdings kulturelle Aufgaben ersten Ranges seien. Der natl. Abg. Gopfert wandte sich gegen den Fincnrzminist«, dessen Auslassungen geeignet wären, die Möglichkeit neuer Tal- sperren ganz zu unterbinden. Hiermit endete die Debatte und die beiden Antragsteller, Abg. Rückert (natl.) und Vize präsident Opitz (kons.) erhielten das Schlußwort. Letzterer stellte fest, daß seine Ausführungen keineswegs pessimistisch gefärbt gewesen wären, daß er nach wie vor ein Freund der Talsperren sei. Nur trete er dafür ein, vorher den wirt schaftlichen Nutzen derselben sorgsam festzustellen. Kurz wandte der Redner sich noch gegen die Erklärung des Mini- sters des Innern. Bei der Abstimmung über die Anträge, welchen Deputattonen die Vorlagen zur weiteren Behand lung zuzuweisen sind, entstand eine längere Geschästsord- D« Sächsisch« SrMler. Sette«. uungsdcbatte. Auch wurde eine Abstimmung vorgenommeu, doch da es zweifelhaft erschien, ob die Abstimmung auf Grün der Geschäftsordnung zu Recht besteht, vertagte man die Ent- scheidung darüber, an welche Deputationen die Vorlagen gehen sollen, bis zum Freitag. Damit schloß die Sitzung gegen 9 Uhr. — Der heutige Donnerstag ist sitzungsfrei; da für sollen die Deputationen fleißig arbeitenAm Freitag ist eine längere Sitzung als gewöhnlich zu erwarten. Ei« Rachtragsetat. Dem Landtage ist ein Kgl. Dekret Nr. 36 zuaegangen bett, eine Ergänzung des der Ständeversammlung vorliegenden Entwurfs de- ordentlichen sowie des außerordentlichen Etats für 1914/15. Der RachtragSetat fordert u. a. 2500 ML zum Kap. 44 a, Kunstzwecke im allgemeinen. Zur Begründung heißt eS: der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 ist eine deutsche Abteilung für zeitgenössische Graphck angegliedert. Die Kosten dieser Sonder- abteilung betragen etwa 30000 Mk. Bei der großen Be deutung, welche diese Ausstellung für Sachsen hat, erscheint die Gewährung ein« staatlichen Unterstützung zu einer würdigen Ausgestaltung der Sonderabteilung gerechtfertigt. Es werden ferner 22 500 Mk. angefordert zur Anschaffung von Radium zu wissenschaftlichen Versuchen, die mit Rücksicht darauf, daß nun wohl alle Universitätsfrauenkliniken Deutsch lands damit versehen sind, nicht länger hinauSgeschoben werden möchte. Ans Sachse«. Dresden, 23. April. Gestern nachmittag fand in den Räumen deS Städt. Ausstellungspalastes eine Versammlung sämtlich« SruppenauSschußmitglied« d« Ausstellung .DaS Deutsche Handwerk, Dresden 1915- statt. Unter den Anwesenden bemerkte man u. a. den Bürgermeister Dr. May sowie die Herren Geh. Regierungsräte Dr. Stadl«, Renk, Dr. Hein und Hoftat Dr. Seyfert. Etwa 600 Vertreter deS Handwerks aus allen Teilen des Deutschen Reiches waren «schienen. Stadttat Dr. Temper begrüßte als stell vertretender Vorsitzend« de« Arbeitsausschusses die Ver sammelten, indem « für ihr Erscheinen dankte. Auch gebühre der Presse Dank für ihre, das Unternehmen fördernde Mitwirkung. Redn« hob in sein« Anprache hervor, daß bereits 500000 Mk. gezeichnet und daß noch sehr erhebliche Beträge zu erwarten seien, und teilte zum Schluffe mit, daß auf d« Ausstellung 40 Werkstätten im Betriebe vor geführt werden sollen. Hinauf sprachen Herr Buchbinder obermeister Unrasch üb« die Aufgaben der Gruppenausschüsse, Herr Prof. Sübler üb« den Motor im Dienste des Hand werks und He« Syndikus Dr. Stopf über die Industrie und die Ausstellung „DaS Deutsche Handwerk, Dresden 1915'. An diese Vorträge schlossen sich alsdann die Sitzungen d« Gruppenausschüsse in den Räumen des Ausstellungspalastes an. Nach Schluß derselben vereinigten sich ebendaselbst die Teilnehm« zu einem Bierabend, der in heiterer, anregender Stimmung verlief. Dresden, 23. April. Vergiftet. Im Hause Jakobs- aaffe 10 hat sich ein Liebesdrama abgespielt. In einem Zimm« wurden gestern vormittag die Leichen eines jungen Liebespaares aufgrfunden. DaS junge Liebespaar hat sich mit Schwefelsäure, die dem jungen Manne an sein« Arbeits stelle zur Verfügung stand, -«giftet. Behördliche Ermitt lungen «gaben, daß es sich um den im Jahre 1897 in Stetzsch geborenen und in Löbtau wohnenden Helmut Bogel und um die 16jährige Therese Köhl« aus Potschappel handelt. Dn junge Mann hat eine« Brief an die Polizei- 1914. direklion hinterlassen, in dem- er wahrscheinlich die Gründe zu dies« Tat angegeben hat. Arnsdorf b. Radeberg, 23. April. I« de« Ruhestand. Pfarrer Arthur Berndt, d« seit 38 Jahren in den Kirch gemeinden Arnsdorf und Wallroda tätig ist, beabsichtigt am 1. Oktober in den Ruhestand zu treten. Potschappel, 23. April. Gefährliches Spielzeug. Beim Spielen mit einem geladenen Revolver, den Kind« sich zu verschaffen gewußt hatten, ginp ein Schuß los. Einen der Knaben ging eine Kugel in die Schult«. D« Verletzte fand Unterkunft in einem Dresdner Krankenhause. Dippoldiswalde, 23. April. Unglücksfall. Das Auto mobil de» Kohlenhändler» und Spediteur» Otto SchlHter au» Dippoldiswalde erlitt am WendischcarSdorf« Berg dadurch einen schweren Unfall, daß e» an einen Baum stieß. Dadurch wurde die Kühlvorrichtung zertrümmert. D« Be sitz«, d« durch den heftigen Anprall gegen die Steuerung gedrückt worden war, hat mehrere Rippenbrüche «litten. Pirna, 22. April. Der „Pirna« Anzeiger" meldet:! Infolge Funkenfluges entstcmden gestern abend an Le» Bahnstrecke Krippen—Hirschmühle am Bahnkörper und an -er Waldleite kleine Brände, die durch Wald- und Bahnar beiter unterdrückt wurden. Hohenstein-E., 23. April. Großes Schadenfeuer. Dienstag nachmittag gegen 4 Uhr brach in d« Limbach« Straße ein größeres Feuer aus. Im Hintergebäud« des Grundstücks Nr. 28 brannte zunächst ein Holzschuppen, doch - griff da» Feuer auch auf die zweistöckigen Häuser Nr. 2tz, 27 und 28 üb«, die den Familien Leder«, Kirste und Wend!« gehören. Die Häuser brannten fast völlig nick«. Unt« dem Andacht d« Brandstiftung wurde d« Arbeit« Nündel in daS AmtSgerichtSgefängniS eingeliefert. Schandau, 23. April. Beruuglückte Touristen. — Selbstmord. Ein schwerer Unglücksfall «eignete sich dies« Tage im Poleuztal. Der 18 Jahre alte Gymnasiast Ehrlich au» Dresden, d« seine Osterferien in Hohenstein vnlebte, besuchte mit 2 sein« Freunde den Hockstein, um - Klettereien zu unternehmen. In d« Nähe der Brücke bei der Wolfsschlucht stürzte « in die Tiefe uud blieb zwischen 2 Felsen hängen. Die Freunde riefen sofort einige Arbeit« herbei, die nach 1'/, stündig« Tätigkeit den Bedauernswerte« aus seiner Lage befreiten. Er w«rde nach dem Hotel zum „Polenztal" gebracht, wo d« Arzt einen doppelten Beinbruch, eine Gchirnnschütterung und schwere innne Verletzungen feststellte. Hermsdorf a. Spree bei Königswartha, 23. April« Zwei Feuer in zehn Tagen. Am 8. -. M. nachts M Uhr- brannte -ie Gastwirtschaft von K. Matttz nieder und am 18. abends ^10 Uhr die Wirtschaft Les Maurerpoliers Wer- ner. Bei dem letzteren Brande gerieten die Dorfbewohner in große Aufregung, denn hi« liegt absichtliche Brandstif tung vor. Die Person, die den Brand verursacht hat, zün dete erst Len Schuppen des Häuslers Hanske an. Durch Len bellenden Hofhund wurden aber die H.'schen Eheleute geweckt und konnten noch den Brand im Entstehen löschen. Kaunr 10 Minuten später brannte sodann die etwa 100 Meter da- von entfernt liegende Wirtschaft des Werner. Daß beide, Brände von einer Person angelegt worden sind, ist klar. Die 13jährig in der Nachbarschaft wohnende Martha Urban war noch wach und weckte die schon schlafenden Leute und rieh auch andere Leute herbei, die die beiden Kühe und die Schweine retteten. Werner und seine Fran konnten mit den beiden Enkeln in den Armen das Leben retten. Wären sie wenige Minuten später geweckt worden, so hätten sie sich, nicht mehr aus dem Hause retten können. Der herbeigeru» ihm, ihm im Grunde doch genau so fremd geblieben war, wie oll die anderen, die sie „Königin Sphinx" getauft hatten, so unergründlich anziehend, so aufreizend geheimnisvoll . . . Sicher war das die Macht ihrer Persönlichkeit; daß kei ner wußte, was eigentlich dahinter steckte. Ein Fülle von Empfindungen? Oder . . . das leere Nichts? „Weißt du," sagte er plötzlich, „Laß, wenn ich überhaupt dazu veranlagt wäre, du das einzige Weib auf Erden wärest, daß ich lieben könnte, Marilene? Rasend lieben . . ." Sie fuhr beinahe erschrocken herum. Dann lachte sie ge zwungen auf. L!» 'WsDDD „Ach nein! Denke doch nicht an so etwas, Klemen-! Liebe endet zuletzt immer in Hatz. Ist es nicht viel säpncr st? Wünschest du dir nicht gerade das immer für die Ehe: keine Liebe, aber völliges Vertrauen, eine Freundschaft, tue dauernd ist, weil sie auf Interessengemeinschaft und Ehrlich keit beruht?" „Ja. Ich habe das allerdings immer für die einzige Form angesehen, die modern veranlagten Menschen die Ebe überhaupt wünschenswert «scheinen lätzt. Hätte ich dafür bei dir nicht Verständnis gefunden, wäre ich wahrscheinlich für immer Junggeselle geblieben." „Nun also!" atmete sie sichtlich «leichtert aus. „Aber, siehst du, Marilene, mein bester Freund, Han- Lauterbach, meinte immer, das sei ein aufgelegt« Unsinn: denn es ginge wider die Natur. Und manchmal denke ich jetzt».." „Ach, laß dir nichts einreden, Klemens, von diesem Freunde!" fiel sie ihm hastig ins Wort. „Es ist hübsch -wischen uns, wie es eben ist. Es ist die einzige Form, die uns beide befriedigt, mag sie Dutzendmenschen nun gut oü« schlecht «scheinen!" „Nun, ein Dutzendmensch ist Hans Lauterbrach gerade nicht! Aber bei ihm fällt mir etwas anderes ein: ich soll dir Grütze ausrichten von ein« Jugendfreundin, die einst mit dir und Frau Gertrud Bay« das Pensionat besuchte. Ihr sollt euch furchtbar gern gehabt haben damals — rate mal, wer cs ist?" Marilene hatte sich rasch umgewandt. „Das könnte nur Anno-Mie Stark fein." sagte sie leb- haft und sah ihren Mann gespannt an „Außer ihr stand mir keine der damaligen Freundinnen besonders nahe. AL« sie hatte ich wirklich furchtbar gern und war trostlos, als ihre Eltern vor ein paar Jahren von G. fortzogen. Nachher hörte ich so gut wie nichts mehr von ihr. Sag' schnell, Kle mens — ist sie es?" „Ich glaube schon; denn sie heißt Anne-Marie und ist, wenn ich nicht irre, eine geboren« Stark." „Oh — und sie ist hi«? Meine liebe, gute Anno-Mie! Wie mich das glücklich macht? Wo wohnt sie denn? Ist es weit? Sind ihre Eltern auch hi«?" „Ihre Eltern sind tot. Der Vater erschoß sich, da « Konkurs machte, und seine Frau starb bald nachher. Deine Freundin nahm eine Stelle als Gesellschafterin an, und dabei lernte sie Valentin Lauterbach, den älteren Bruder meines Freundes Hans, kennen. Heute ist sie seine Frau. Valentin ist stattlicher Förster in Rodlach." „Ist das weit von der Manderscheit?" „Eine Stunde zu fahren." „Oh, dann fahre ich gleich morgen zu ihr! Wie reizen wird Las sein, wenn wir Wied« miteinander verkehren kön nen wie einst!" MarileneS Augen strahlten und Rosenglut lag auf ihren Wangen. In diesem Augenblick hatte sie alles andere ver gessen, und war Wied« die warmherzige, impulsive Mari lene ihrer glücklichen Mädchenjahre. Klemens, der sie nie so gesehen hatte, betrachtete sie er staunt. Wie schön — wie wund«schLn war sie doch! „Ich dachte, du liebtest gar nichts, Marilene", sagte er nach ein« Pause lächelnd, „aber es scheint doch, daß du dich selbst nicht ganz kennst. Dieses heiße Entzücken — sieh doch nur mal in den Spiegel, wie deine Wangen plötzlich glühen und deine Augen leuchten! Das sieht wirklich nach gänz licher Weltverachtung aus!" Marilene sah einen Augenblick bestürzt drein. Er hatte recht! Sie begriff es selbst nicht, daß plötzlich etwas in ihr noch so warm hatte aufwallen können. Me hatte ihr Herz ganz tot geglaubt . . . Dann lächelte sie. „Oh, das ist auch eine Ausnahme! Vorhin sprachen wir nur vom starken Geschlecht", — ein verächtliches Zucken um die Mundwinkel begleitete diese Worte — „ab« Anno-Mie ist ja eine Frau! Und dazu die beste von allen! Sie war meine einzige Freundin —" „Die du jahrelang nicht gesehen hast. Gib acht, daß da nicht eine große Enttäuschung herauskommt. Menschen än dern sich ost sehr!" „Anne-Mie gewiß nicht! Sie war immer so etwas wie- ein fester Pol im Kreise unserer Sturm- und Drangjahre! Schon mit 15 Jahren hatte sie etwas imponierend Fertiges an sich und wußte stets genau, was sie wollte." „Mindestens wirst du sie in recht beschränkten Verhätt- mssen finden. Lauterbachs waren nie vermögend. Hans« der Medizin studiert hatte, ging unt« die Forschungsreisen- dcn und wird jetzt nach dreijähriger Slbwescnheit aus Afrika zurückerwartet. Valentin, -er seine alte Mittler zu unter stützen hat, besitzt zwei Knaben aus erster Ehe und ein Mäd chen, das ihm deine Freundin schenkte. Er ist in der achten Rangklasse und sein ganzes Einkommen beträgt nicht so via! als wir jährlich für Blumen und Tafelschmuck ausgeben« Also - " „Aber das ist ja ganz gleichgültig, Klenums. Wozu er zählst Lu nnr es überhaupt? Geld hat doch nichts mit un seren Gefühlen für andere Menschen zu tun?" „Gewiß nicht! Ich wollte dich nur vorbereiten, daß ü» nicht enttäuscht bist. Im übrigen find alle Lauterbachs präch tige Menschen, und ich freue mich, wenn du dich an sie an- schließt. Hans wird hoffentlich bald zurückkehren, und dann wirst du mal sehen, was Las für ein Mensch ist! Großartig, sage ich dir! Ganz unwahrscheinlich edel und ideal — dabei ein Charakter wie von Stahl . . . ." Marilene hörte nur zerstreut zu. Sie war ans Fenster getreten. Plötzlich zuckte sie zusammen. Unter einer der schlanken Zypressen, die unt« -em Fen ster eine malerische Gruppe bildeten, stand die regungslos« Gestalt eines Mannes. Er stand im Schatten. Aber sein Gesicht war unver wandt aufwärts gerichtet nach dem offenen Fenster. Und Marilene erkannte es ganz deutlich: es war das Arved Bayers. Ein grausamer Zug von Beftiedigimg glitt üb« Mari- lenes Züge. Me gut, daß er da stand und sie mahnte — -ie Erinne rung an Anne-Mie hätte sie beinahe weich gemacht. Vergessen lassen, daß es aucht schlechte Menschen gab, an denen Vergel tung zu üben so unbeschreiblich süß war . , , Klirrend wurde das Fenster geschlossen. < Ein seltsames Lächeln auf den Lippen, trat sie ins Zim- > m« zurück und begann, ihre weißen Arme entblößend, lang sam eine duftende Creme darauf zu verreiben. (Fortsetzung folgt.) Rr. 93. fcne Schwiege! feiten in Siche Möbel waren i senen allgeMei pört über den tigen Spritzen zur Stelle. Leipzig, de» Schaufen am Sonntag zövfe in Bra, soll d« vran Schaufenster einen Punkt k Leipzig, die in einem waren, kann v Personen, sich zu« Teil auck Leipzig, 2 schaffe» der d, Beschlüssen nic zwar am 2., 3. Zwickau, 1 700000 vo Museum wuri Staatsministe seierlich gewei! zuge aus Bad beiden Minist mend, angelar sich Oberststall Herr v. Arnim Kreishauptma Keil geleitet k Museum, wo I Ehrengästen i bürgermeister gang durch di Unter sachkun rühmte Ratssi ten, die städl Ernst-Julius-! sammlung), di städtischen Sc Dem Köttig-A fache Schenkm das nicht genc nes Reiterstar nem Sockel fi sich der König menheim, wo den bei ihr Pastor Gocht der Monarch Gaugele, wo und Kranken! gen neigende erfolgte von h der König ein nen Festmahl Bad Elster zr Dresden. Aunabe, Um den Hirst, -mgegangea. se« 14 Bürg rat, ein Stad und aus au Stadtrat, ein Bramba 10 Min. «ft «in zweit« v Richtung auf «ittage deS 8 bemerkt Word * Zwei Redakteur bei sächs. Reichst sich heute - Schöffengericl waren in ei Dezember vo gchässtger W spende in Lrä dr» Bundes Leit« des L and Tarlsohi »«en gestellt fern« „an Ausschuß del schließlich dn ist. daß sich befand«» An chre langen mehrstündige: Tragung sä» in Pirna« » «liicklie wird aemrld« dem Fronst: Ja 100 Me Apparat stift Verletzungen,
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