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Der sächsische Erzähler : 30.04.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191404302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19140430
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19140430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1914
- Monat1914-04
- Tag1914-04-30
- Monat1914-04
- Jahr1914
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 30.04.1914
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chenden Gesetzentwurf vorzulegen. Der kons. Abg. Fried- r i ch betonte, daß er sich von einer Vermehrung der Mitglie derzahl keinen Vorteil verspreche, denn dadurch würden auch die Verhandlungen ausgedehnt. Der Landeskulturrat sei aber eine Beratungsstelle und kein Parlament. „Genosse" Uhlig bekannte sich im allgemeinen zum Standpunkt dec Mehrheit, wünschte aber auch die landwirtschaftlichen Arbei ter im Landeskulturrat vertreten zu sehen. Der kons. Abg. Heymann sprach sich für den Antrag der Minderheit aus. Der kons. Abg. Dr. Hähnel, der Vorsitzende des Landes kulturrats, wandte sich gegen die an der Tätigkeit des Lan- deskulturrats geübte abfällige Kritik des „Genossen" Uhlig und bezweifelte dann, daß der Antrag überhaupt ein Ergeb- nis haben würde. Er selber habe den dringenden Wunsch, daß etwas zustandekomme, und darum werde er für den An trag der Minderheit eintreten. Der nationallib. Abgeordnete Clautz. der „Vater" des Antrags, warnte dcivor, halbe Ar beit zu machen; er ersuchte vielmehr, den Vorschlägen der Mchrheit der Gesetzgebungsdeputation beizupflichten. Der kons. Abg. Greulich betonte, sich den Vorschlägen der Min derheit allenthalben anschlietzen zu wollen. Der kons. Avg. Friedrich kam auf seine Darlegungen gegenüber einer irrtümlichen Auslegung zurück und „Genosse" Uhlig be tonte nochmals seinen von verschiedenen Seiten zurückgowts- senen Standpunkt. Damit endete die Debatte. Nach den Schlußworten des MitberichterstatterS, Abg. Frenzel (kons.) und des Berichterstatters Abg. Göpfert (natl.) wurde der Mehrheitsantrag gegen 13 konservative Stimmen angenommen. — Am heutigen Mittwoch tagt nur die Erste Kammer, während in der Zweiten Kammer die Deputatio nen feißig arbeiten werden, um Beratungsstoff für das Ple num zu schaffen. Die Lage in Mexiko. Huertas Festigkeit. Paris, 29. April. Der hier erscheinende „New Aork Herald" meldet aus Veracruz über die Haltung Huertas fol gendes: Ein Flüchtling aus Mexiko, ein ehemaliger Redak teur an der Regierungszeitung „Jmparcial "erklärte, daß General Huerta unter keinen Umständen seine Demission ge ben werde. Huerta äußerte sich mehrfach dahin, daß er es vorziehen würde, Mexiko zu räumen, um sich mit seinen Truppen und dem ganzen Kabinett ins Gebirge zurückzu ziehen, als freiwillig abzudanken. Der Redakteur glaubt nicht, daß die Vermittlungsvorschäge der südamerikanischen Republiken von irgend einem Erfolg begleitet sein werden. Paris, 29. April. Dem hiesigen „Neuy. Herald" wird aus Veracruz gemeldet, daß die mit deutschen oder englischen Pässen aus der Hauptstadt eingetroffenen Amerikaner er zählen, Huerta habe kürzlich den Redakteuren des Regie rungsblattes „Jmparcial" erklärt: Wartet nur, bis die Ame rikaner bis in das Innere des Landes eingedrungen sind. Dann werdet ihr sehen, was ein wirklicher Kriegszustand ist. Wir bereiten uns vor, die Amerikaner zu empfangen. Rückzug der mexikanischen Bundestruppev. Veracruz, 29. April. Hier sind Nachrichten eingetroffen, daß sich die mexikanischen Bundestruppen weiter auf dem Rückzug befinden und bereits Seledat geräumt haben. Zur Rekognoszierung der Feinde aufgestiegene Aeroplane melden einen Rückzug der Mexikaner in nordwestlicher Richtung. General Maas läßt auf feinem Rückzug sämtliche Eisenbahn- linien zerstören. Man nimmt an, daß sich die mexikanischen Truppen in der Nähe von Veracruz sammeln werden mit der Absicht, eine größere Aktion gegen die Amerikaner einzu- leiten. Königin Sphinx Roman von Erich Eben st ein. (8. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Ja," sagte er langsam, „ich bin dein Freund und Bru der. Im Ueberschwang unserer Jünglingsjahre nannten wir einander Carlos und Posa . . . und so seltsam der Freundschaftsdienst ist, den du verlangst, ich will versuchen, ihm gerecht zu werden." Er stand auf. „Aber nun, bitte, entlasse mich für heute, Klemens. Du weißt, ich habe vorläufig alle Hände voll zu tun mit der Voll endung meines Reisewerkes und stahl mir diese Stunde eigentlich ab . . . Er lächelte. „Ein Diebstahl des Herzens am Gewissen, den ich nicht bereue. Doch ist es immerhin richtiger, sich künftig an den umgekehrten Grundsatz zu hal ten .. . das heißt, dem Gewissen die Vorhand zu lassen!" Die Wahrheit war: Er war am Ende seiner Kraft. Er konnte bei dem wilden Chaos von Empfindungen, das ihn feit gestern durchströmte, die Maske harmloser Unbefangen heit nicht länger aufrechterhalten. Ihn, der Frauen bisher kaum beachtet, der jahrelang fern von aller Kultur ihrem Einfluß entrückt gewesen, hatte Marilenes Erscheinung und Wesen gleich einer Offenbarung überwältigt. Das war das Weib, von dem er manchmal als Jüngling und später auch als Mann in stillen Stunden geträumt! Don dem er geglaubt, so etwas gäbe es nicht in Wirklichkeit, das sei nur ein Gebilde der Phantasie. Nun lebte es! Stand vor ihm — noch schöner, stolzer, leidenschaftlicher, als er es geträumt — und — unglücklich! Denn gestern, als sie sich mit der Freundin allein glaubte, hatte ihre arme Seele gesprochen. Aber er durfte die Arme nicht öffnen und sagen: Komm! Wenn deine Seele hungert, ich will ihr Brot geben! Wenn dein Leben leer ist — ich will es füllen mit meiner Liebe —!" Die ganze Nacht hatte er wach wie im Fieber verbracht. Er war kein sentimentaler Schwächling, sondern ein Mann -er Tat. Einer, -er immer nur zu gern nach den Sternen gegriffen, dem am lockendsten erschienen war, was anderen unmöglich schien .... Ihr Herz war nach dem Gespräch mit der Freundin, Au» Sachse«. Dresden, 29. April. Schwer erkrankt. Der Direktor des sächsischen stenographischen LandeSamtS^ Oberregierungsrat Prof. Dr. Clemens, ein in der stenographischen Welt weit- bekannter wissenschaftlicher Förderer der Gabelsbergerschen Stenographie, ist sehr schwer erkrankt. Pirna, 29. April. Der „Pirnaer Anz." meldet aus Mar schendorf i. Böhmen: Der 23 Jahre alte Gelegenheitsarbei ter Patzelt tötete sich, indem er die Leitungsdrähte der eletrischen Hochspannung berührte. Der Mann stürzte rück wärts vom Maste herab, blieb aber mit einem Fuße in dem eisernen Gestränge des Mastes hängen. Der Kopf zerschlug sich an den scharfen Kanten; die Arme weisen furchtbare Brandwunden auf. Mittweida, 29. April. Anonyme Briefe. Seit längerer Zeit gehen hiesigen angesehenen Bürgern anonyme Brief schwer beleidigenden Inhalts zu. Auf die Ermittlung des Sckreibers wurde eine Belohnung von 600 gesetzt. ReiboldSgrüu, 29. April. Ein schwerer Unglücksfall er eignete sich gestern mittag in der Wäscherei der hiesigen Heil anstalt, indem eine schon seit 20 Jahren hier beschäftigte Witfrau mit einer Hand in die Waschmaschine geriet. Die Hand wurde ihr vom Arm gerissen. Nach Anlegen von Not verbänden wurde die Verunglückte sofort ins Kreiskranken stift Zwickau transportiert, wo eine Amputation am Arm vorgenommen werden mußte. Oschatz, 29. April. In der vergangenen Nacht brach in der Garküche ein unbedeutender Schuppenbrand aus, bei dem die 86 Jahre alte Mutter des Wirtes Ulbricht erstiÄ ist. Lichteustein-E., 29. April. Ein Zutreiber der französi schen Fremdenlegion verhaftet. Dieser Tage wurde hier ein 32 Jahre alter Maurer und Steirchauer G. Meierhofer aus Amberg in Bayern verhaftet, der verdächtig ist, ein Zutreiber für Werber der französischen Fremdenlegion zu sein. Er hatte einen in Callnberg wohnhaften, ebenfalls aus Bayern stammenden jungen Mann zur Abreise veranlaßt und zu die sem Zwecke bereits Fahrkarten gelöst. Es handelt sich um einen geriebenen Schwindler, Welcher auch von der Staats- anwaltschaft Erlangen wegen Betrügereien gesucht wird. Sein jüngerer Landsmann, dem er inzwischen alle Geldmittel abgenommen hatte, war stutzig geworden und hatte sich - fernt. Seiner Verhaftung setzte M. den heftigsten Wider stand entgegen. Aus der Oberlaufitz. Bischofswerda, 29. April. Städtische« und Allgemeines. —* Herr Bürgermeister Hagemanu wurde an Stelle des aus Gesundheitsrücksichten zurückgetretenen Bürgermeisters Dr. v. W o y d t - Schneeberg in den Vorstand des Landes pensionsverbandes sächsischer Gemeinden gewählt. Die or dentliche Verbandsversammlung fand am vergangenen Sonn tag in Dresden unter dem Vorsitz des Landtagsabgeordneten Kleinhempel statt. Der Verband zählte Ende 1913 377 Mit- glieder, unter denen sich 285 bürgerliche Gemeinden mit 859 383 Einwohnern befanden. Unter den Mitgliedern zählte man 13 revidierte Städte, 47 mittlere und kleine Städte, 225 Landgemeinden, 45 Schulgemeinden, eine Kirch gemeinde, 7 selbständige Gutsbezirke und 39 Gemeinde- und Bezirksverbände. Nachgewiesen wurden 2084 Beamten- stellen mit 3 922217 versicherten Dienstbezügen, die sich nach 8 5 der Satzung auf 4 551557 staffeln. Der Ver mögensbestand belief sich Ende 1913 auf 526 876,78 Es dessen Zeuge er ungesehen gewesen, frei — und Klemens kannte er als kühlen, spekulativen Kopf, dem nichts ferner l-'g, als Weibesliebe oder Leidenschaft. Wenn er fo geblieben war, dann Eine vage Hoffnung hatte ihn heute herge ¬ trieben. Er konnte es nicht erwarten, nach Manderscheit zu kom men und selbst zu prüfen. Er glaubte an Bestimmungen und auch ein wenig an den Glücksstern, der ihm bisher immer geleuchtet hatte. Wenn Klemens Marilene nicht liebte, dann konnte ja diese Ehe leicht getrennt werden . . . Nun hatte er geprüft und — fühlte sich innerlich wie zerschlagen! Klemens liebte seine Frau und hatte in arg losem Vertrauen selbst des Freundes Hilfe angerufen . . . . Und ich? dachte Hans düster. Heute noch habe ich als Freund gehandelt — aber werde ich es immer können? Werde ich auch diese fast LbermenschlicheAufgabe zwingen? 8. Marilene stand eben im Begriff, sich zu ihren Gästen auf die Gartenterrasse zu begeben, als sie durch eines der offen stehenden Korridorfenster Hans Lauterbach unten nach sei nem Wagen rufen hörte. Beim Klang dieser gebieterischen Stimme blieb sie wie angewurzelt stehen und ein dunkles Rot stieg langsam in ihre Wangen. Dann schlich sie vorsichtig, um von unten nicht gesehen zu werden, an das Fenster und spähte seitwärts hinab. Sie mußte ihn noch einmal sehen, diesen Mann, der seit gestern gegen ihren Willen all ihre Gedanken beherrschte. Es war ja so lächerlich ... sie kannte ihn kaum. Nichts Be sonderes war an ihm, als das Zwingende im Blick, das gleich einer beherrschenden Kraft von ihm ausströmte . . . Und doch war es Marilene, altz kenne sie ihn seit jeher, als wüßte er alles von ihr und sie von ihm . . . Nie hatte sie Sehnliches empfunden. Ihr Blick wurde weich und sehnsüchtig, Wahrend er aus ihm ruhte, heimlich, verstohlen wie ein Dieb, der auf Raub auSschleicht. Nein, er war nicht schön. Eher häßlich mit den harten, eckigen Zügen, dem von Lropensonne verwüsteten Leint und den schmalen Lippen, die fest und gerade wie ein Strich zwi schen dem energischen Kinn und der kühn vorspringenden Nase lagen. (WorrseHung fmgk^ war ein Vermögenszuwach» gegen daS Vorjahr um 206 469,49 -F zu verzeichnen. — 8. Anläßlich der Fertigstellung des hiefitze« Sport- Platzes ist am vergangenen Montag in einer Zusammenkunft von 4 Vertretern des alten Turnvereins, 1 Vertreter des Turnvereins „Jahn" und 2 Vertretern des Fußball-Klubs „Germania" auf Anregung eine« Mitgliedes deS hiesigen alten Turnvereins beschlossen worden, am 17. Mai (oder un ter Umständen am HiMmelfahrtStage — 21. Mai — bez. 24. Mai) ein Spielfest zu veranstalten. Es werden dabei Wettspiele in Faustball und Fußball, gegebenenfalls auch Schlagball, Mannschaftswettkämpfe im 500 Meter-Stafetten lauf, ein Wald- und Wiesenvauf usw. erfolgen, an denen teil nehmen werden außer den Spielabteilungen der beiden Turnvereine und des Fußballklubs „Germania" die Faust ball- und Fußballmannschaften des hiesigen Lehrerseminars, die Fußballmannschaft des Löbauer Seminars, das hiesige Militär, die Faustballmannschaften der Turnvereine von Kamenz, Pulsnitz und Bretnig, sowie die Fußballmannschaft voraussichtlich von „Guts-Muts"-Dresden. Die Oberleitung Liber dieses Fest hat das Mitglied des allen Turnvereins, Herr Seminaroberlehrer Schlesier. Es wird hierauf bereits jetzt mit dem Bemerken hingewiesen, daß die näheren Einzelheiten über dieses Spielfest in einer in nächster Zeit stattfindenden weiteren Besprechung festgelegt werden, über die dann an dieser Stelle berichtet werden wird. —* Eine Entscheidung des Landgerichts Bautzen über die Veranstaltung von Ausverkäufen. Eine prinzipielle Ent- scheidung erstrebte der Kaufmann Friede. Wilhelm Richard Dockhorn in Kamenz, der sich einer Uebertretung des Ge setzes gegen den unlauteren Wettbewerb vom 7. Juli 1909 und der Bekanntmachung der Kreishauptmannschaft Bautzen vom 9. Januar 1911 schuldig gemacht haben sollte. Dockhorn ist Inhaber eines Geschäfts für Herren- und Damenkonfek tion. Im September 1913 hatte er im „Kamenzer Tage blatt" für die Zeit vom 13. bis mit 21. September, in die auch der Kamenzer Jahrmarkt fällt, ein Inserat mit -er Ueberschrift „Großer Reklameverkauf" veröffent- licht, wobei er mehrere hundert Herren- und Knabenanzüge, Hosen, Damenblusen und Röcke von angeblich sehr guter Qualität zu billigen Preisen anbot. Den Grund des Ver kaufs hatte Dockhorn nicht polizeilich angemeldet, auch kein Verzeichnis der zu verkaufenden Waren eingereicht. Von dem Stadtrat zu Kamenz hatte er am 18. November 1913 eine Strafverfügung über fünf Mark oder einen Tag Haft erhalten. Auf seinen Einspruch wur-e vom Schöffengericht Kamenz die Strafe auf 20 oder Svei Tage Haft erhöht. Dockhorn und die Staatsanwaltschaft hatten Berufung einge- reicht. Das Landgericht in Bautzen kam zu denselben Fest stellungen wie die Vorinstanz. Es entschied dahin, -er Re klameverkauf sei M „Ausverkauf" im Sinne des Gesetzes anzusehen, obwohl diese Bezeichnung vermieden worden sei. Der Verkauf sei zeitlich sehr beschränkt und deshalb bekannt gemacht worden, um möglichst schnell mit den Waren zu räu men; er sei aus dem Rahmen des gewöhnlichen Geschäfts ganges herausgetreten und anmeldepflichtig gewesen. Beide Rechtsmittel wurden verworfen. > , Aus der AmtShauptmaunschaft Bautzen. k. Putzkau, 29. April. Bieuenzüchterverei«. Vergange nen Sonntag nachmittag schwärmte bei leidlichem Schwarm- »Vetter der Bienenzüchterverein von Putzkau und Umgegend aus. Der Schwarm war für den Monat April stark zu nen- nen. Er legte sich bei den Bienenständen der Mitglieder von Niederputzkau meist nur eine kurze Zeit an, was vielleicht zu der Annahme führen könnte, der Schwarm sei weisellos, was aber durchaus nicht der Fall war; es fehlte eben nur an einem passenden Anlegeplatz. Ein solcher wurde dann auch beim Mitglied Gastwirt Paul Heber in Niederputzkau gefun den. Der Zweck der Standschau war, den Zustand der Völker nach der Ueberwinterung festzustellen, welcher von einigen Ausnahmen abgesehen, gut war. Allgemein war der Wunsch, daß der Imker für die vielen Mühen und Geldausgaben des Mißjahres 1913 einen entsprechenden Lohn in diesem Jahre in Gestalt voller Honigtöpfe haben möchte. m. Neukirch, 29. April. Am Nachmittag des vergange nen Sonntags erfolgte im Beisein einer stattlichen Anzahl auswärtiger Gäste und hiesiger Gemeindeglieder die Weihe des nach Plänen des Architekten Dr. Tischerin Stollberg, durch Bauunternehmer Winkler in Niederneukirch errich- teten BerrinShauses. — Die Feier in einfachster Form ge halten, bestand aus Gesang, von Posaunen begleitet, Schrift verlesung, Gebet und Rede unseres Herrn Ortspfarrers Dillner. Mit Dank wurde begonnen, was begreiflich erscheinen mußte, da auch nicht ein Pfennig aus Gemeinde mitteln oder Anlagen beigesteuert, sondern die sämtlichen Kosten durch freiwillige Gaben gedeckt worden sind. Er wähnt wurde ein Wohtäter, der nicht genannt sein will, jetzt aber bereits von hinnen abgerufen ist, welcher im Hinblick auf den in Neukirch empfangenen geistigen Segen 10 000 gestiftet hat, der hiesige Männerverein, welcher die gleiche Summe zur Verfügung stellte, die Neukircher Ritterguts herrschaft, die Königliche Staatsregierung, als deren Ver treter Herr AnttShauptmann Dr. v. Pfugk anwesend war und die kirchlichen Behörden, die ihr Interesse für die ganze Angelegenheit in namhaften Beiträgen zum Ausdruck brach ten und weiterhin zu betätigen in Aussicht gestellt haben, und zwei auswärtige Damen, die zur Beschaffung eines Instru ments 550 spendeten. — Der Bau, dem der Name „Ver- einShauS" beigelegt worden ist, vereinigt in sich einen dop pelten Zweck. Er ist ,so wurde in der trefflichen Weihecede ausgeführt, einmal neben dem Gotteshaus und der Paren- tationShalle eine „Werkstatte für die Kirche und ihre Die ner"; denn es sollen darin kleinere Versammlungen mit Vortragen über die christlichen Liebeswerke abgehalten wer den, auch befindet sich hier die Station für die Gemeinde krankenpflegerin, die in nicht zu ferner Zett wieder ihre Tä tigkeit beginnen wird. Anderseits stellt das Hau« dar eine „Heimstätte für die Jugend und ihre Pfleger", für die männ liche sowohl al» die weibliche, also eine Ergänzung zum El tern- und Schulhause, und in gewissem Sinne ein Ersatz fürs ,8. ' ' Der Sächsische «rzthlrr. «rite L ' t«L
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