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Der sächsische Erzähler : 13.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191405138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19140513
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19140513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1914
- Monat1914-05
- Tag1914-05-13
- Monat1914-05
- Jahr1914
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 13.05.1914
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er SälMHe LrMer (Weitere Nachrichten unter Letzte Depeschen.) Wegen der vom Oberkommandierenden in Veracruz, General Kunston, dringend geforderten Entsendung von Verstärkungen, ist es z« ernsten Meinungsverschiedenheiten im amerikanischen Kabinett gekommen. « <» AZA Die Feindseligkeiten in Südalbanien sind eingestellt worden. > i Die offizielle Probefahrt des Riesendampfers „Vater- land" der Hamburg-Amerika-Linie, an der Prinz Franz von Bayern als Vertreter des Königs von Bayern teilnahm, hat einen glänzenden Verlauf genommen. Auf Blatt 380 des hiesigen Handelsregisters, die Firma Mastav Kuhrmau« in Sttederrrertklrch betr, ist heute eingetragen worden, daß der bisher ge Inhaber Gustav Ehrrureich Fuhrmann infolge Ablebens ausgeschieden und der Steinbruchspächter Kart Marti» Kuhrmau« in Rtederueukirch Inhaber ist. B i f ch o f S w e r d a , den 7. Mai 1914. d« Aöuigliche« Amtshauptmannschaft, der RSnigllche» Lchulinspektion und des Rönigliche» ^auptzollamter zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und der Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. MU d« wöchentliche« Beilage«: Dienstags: Belletristische Vellage; Donnerstags: Der Sächsische Laadwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt. Da» Neueste »am rag« Der Reichskanzler wird sich beim Etat des Auswärtigen Amtes durch de« Staatssekretär von Jagow vertreten lasten und persönlich erst an der dritten Lesung teilqehmeu, die an- fang nächster Woche beginnen dürfte. Auzeigeblattl für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. dem Willen des Reichstages überhaupt nicht mehr sprechen könnten, sondern im entscheidenden Augenblick immer zum Nachgeben sich entschließen würden. Meser verhängnisvolle Eindruck ist es, der das Zustandekommen der Besoldungs zulage so schwer gefährdet hat. Es ist fast ohne Beispiel, daß man sich in einer solchen Angelegenheit nicht verständigt, daß nicht eine Mehrheit sich findet, welche das „Unannehm bar" vom Bundesratstisch ernst genug nimmt, um sich in dem Wettlauf um die Gunst des lieben Wählers einige Zurückhal tung aufzuerlegen. Ein anderes bedeutsames und unerfreu- liches Symptom ist das Schicksal des Pressereferats rm Kriegsministeriursi, das trotz des Protestes der ganzen bür gerlichen Presse Deutschland in zweiter Lesung abgelehn: worden ist, um also höchstens noch bei der dritten Lesung „wie ein Brand aus dem Feuer" gerettet zu werden. Hier sind offenbar persönliche Empfindlichkeiten und kleinliche Rachegelüste im Spiel, die mit sachlichen Erwägungen all mählich gar nichts mehr zu tun haben und wie eine Ver höhnung der großen Dinge wirken, um die es sich dabei handelt. Man empfindet das um so stärker, als gerade der Kriegs minister v. Falkenhayn bei der Beratung seines Etats einen so glücklichen, klaren und kraftvollen Ton gefunden hat, wie man ihn gerade an dieser Stelle schon lange einmal wieder zu hören wünschte. Nicht nur, daß er mit seinen Feststellun gen über das politische Programm der sozialdemokratischen Jugendorganisation und die heeresfeindliche Propaganda der Sozialdemokratie dieser eine der schwersten Wunden ge schlagen hat, die sie seit langem erlitten. Das Stuttgarter sozialdemokratische Organ hat sich übrigens dieser Tage mit einer so naiven Offenheit zu dem politischen Ziele der Ju gendorganisation bekannt, daß der demokratische „Beobach ter" über die Ungeschicklichkeit dieser Bekenntnisse einer schö nen roten Seele förmlich aufheulte I — er hat es auch verstan den, zum ersten Male wieder seit dem bösen Tage von Za- bern die große Mehrheit der bürgerlichen Parteien in einem aufrichtigen und freudigen Bekenntnis zum Heere zu sam meln. Einige minder glückliche Wendungen verraten ja wohl noch den Neuling auf dem gefährlichen Boden; aber im großen und ganzen hat man -och seine Helle und ehrliche Freude haben dürfen an diesem tapferen und klugen Genera! und Minister. Um so beklagenswerter und unbegreiflicher ist die Haltung der Mehrheit in Sachen deS Pressereferats, um so deutlicher läßt diese erkennen, daß im Reichstag nach gerade Stimmungen zur Herrschaft zu gelangen drohen, die ein ersprießliches Zusammenarbeiten auf die Dauer unmög lich machen dürsten. Wie dieser Reichstag Wahlen prüft, mit welchen Mitteln er die dürftige Mehrheit zu stärken sucht, darüber ist dieser Tage genug gesprochen worden. Lange kann es so nicht mehr weitergehen, und der Reichskanzler, der in seinem Hause viele Tage bangender Sorge durchkämp- fen mußte und jetzt den schweren Verlust seiner Gemahlin zu beklagen hat, wird früher oder spater Entschlüsse fasten müssen, die aus diesem Wirrsal herauSfiihren. Auf -em rechten Wege. Erfahrung ist immer noch der beste Lehrmeister, waS auch die Anbeter des Neuesten, Allerneuesten, die Expert- mentierer auf allen Gebieten menschlicher und politischer Bo tätigung dagegen sagen mögen. „Grau, teurer Freund, ist alle Theorie!" Vornehmlich gilt diese Erkenntnis für das wirtschaftspolitische Leben. Ströme von Tinte sind über die Streitfrage verschrieben worden, ob Freihandel oder Schutz zoll für eine Nation segensreicher wäre. Die Praxis, die sorgsam gesammelte und gewissenhaft untersuchte Erfahrung allein bringt die Lösung, hat sie schon — wenigstens für un ser Vaterland — gebracht, wenn man nur sehen und hören will, was sie kündet. Mehr als drei Jahrzehnte betreiben wir, allen theoreti schen und parteifanatischen Widerständen zum Trotz, den zielbewußten Schutz der nationalen Arbeit. Ein vertrauens volles Zusammengehen der Industrie mit der Landwirtschaf: ist wahrlich nicht die geringste Wirkung dieser Politik. Ein Berufener, der die ersten Anfänge dieser Politik schon erlebt und ihre weitere Entwicklung bis in die neueste Zeit hinein dauernd verfolgt hat, — die Hand am Pulse des wirtschaft lichen Lebens — ist der vor kurzem verstorbene Geh. Bergrat Kleine. In außerordentlich überzeugender Weise hat er einen Totalüberblick gegeben, wie ungeheuer sich das gesamte Wirtschaftsleben Deutschlands in diesem Zeitraum entwickelt hat. Das geschah in einer groß angelegten Rede, die der Ge heimrat bei Gelegenheit der Feier des 50jährigen Bestehens der Handelskammer zu Dortmund gehalten hat, und ihre bleibenden, lehrsamen Wahrheiten werden jetzt in dem Jah resbericht der Handelskammer für das Jahr 1913 augen fällig aufgezeigt. Der gewaltige Aufschwung — so etwa führte Geheimrat Kleine aus — ward natürlich erst möglich durch die Eini gung Deutschlands, die der nationalen Arbeit den großen inneren Markt bot, Tatkraft und Wagemut des einzelnen hob, dank dem großen Kaiser und Kanzler. Die Steinkoh lenbeförderung Preußens stieg von 1880 von 42 Millionen Tonnen bis 1912 auf 167 Millionen Tonnen, diejenige Englands nur von 146 auf 260 Millionen Tonnen, sie stieg also in Preußen um das Vierfache, in England um 77 d. S. Die Roheisenproduktion steigerte sich in Deutschland non 2 700 000 Tonnen im Jahre 1880 auf 14,8 Millionen Ton nen im Jahre 1910; während die englische im selben Zeit raum nur von 7,7 auf 10 Mill. Tonnen stieg. So wurde die englische Roheisenproduktion, die 1880 fast dreimal so hoch wie die deutsche war, im Jahre 1910 von der deutschen um beinahe 50 v. H. übertroffen. Der Außenhandel Deutsch lands betrug im Jahre 1880 nicht ganz sechs Milliarden Mark, im Jahre 1912 aber schon 19 Milliarden, der englische aber stieg in dieser Zeit nur von 13,5 auf 25 Milliarden; so mit hat der deutsche Außenhandel den englischen schon fakt erreicht, wenn man berücksichtigt, daß England für 5,7 Mil liarden Mark NahrungS- und Genußmittel einführt, Deutschland jedoch nur für 3 Milliarden, und diese Zahlen in Abzug bringt. Schon daraus ergibt sich, daß die deutsche Die durch Verordnung vom 6. Dezember 1913 (Dresdner Journal Nr. 284 und Leipziger Zeitung Nr. 285 und vom 12. Januar 1914 (Dresdner Journal usw. Nr. 10) gegen die Einschleppung der »«ml- «„et »»»««» in Kraft gesetzten verschärften Maßnahmen des 8 45 unter a (Ursprungs- und Gesundheitszeugnisse) und s (10 tägige polizeiliche.Beobachtung) der Verordnung zur Ausführung deS Biehseuchengesetzes vom 26. April 1909; vom 7. April 1912 (Gesetz, und Verordnungsblatt S. 56) werden für den Handel und Verkehr mit Rindern (einschließlich der Kälber), Schafen und Schweinen, soweit die Tiere nicht zur alsbaldigen Schlachtung bestimmt sind, beschränkt auf die Herkünfte aus 1. den preußischen Proyinzen Ost- und Westpreußen, Posen, Schlesien, Brandenburg und Sachsen; 2. den badischen Landeskommissariatsbezirken Konstanz und Freiburg. Außerdem bleiben die durch die erwähnte Verordnung vom 6. Dezember 1913 für den Viehverkehr des ganzen Landes in Kraft gesetzten Vorschriften des angezogenen § 45 unter d, o, ä, g. i, Ic und 1 Wetter in Geltung und die Vorschriften in ß 45 unter k Absatz 1 biS 4 werden bis auf weiteres in Kraft gesetzt. Diese Verordnung tritt mit ihrer Veröffentlichung in .Kraft. Ucher Einzelheiten der hiernach zu beachtenden Vorschriften geben die Ortspolizeibehörden und die BezirkStierürzte Auskunft. Dresden, am 9. Mai 1914. Die parlamentarische Lage. Wenn nicht eine Wendung in zwölfter Stunde eintritt, die man im gegenwärtigen Augenblick noch nicht als völlig ausgeschlossen bezeichnen kann, die aber doch schon eine starke Ueberraschung bedeuten würde, so wird die Frühjahrsarbeit des Reichstages mit einem unerfreulichen, fast ausschließlich negativen Ergebnis enden und diese Tatsache auch äußerlich ihren Ausdruck darin finden, daß die Session doch nicht ver tagt, sondern kurzerhand geschlossen wird. Gewichtiger noch als die rein sachliche Bedeutung der verschiedenen gescheitel ten Hoffnungen und Entwürfe ist eine gewisse politische Stimmung, aus der sich all diese Disharmonie erklärt. Es ist ein ziemlich wohlfeiles Vergnügen, die „Ungeschicklichkeit" oder den „Eigensinn" der Verbündeten Regierungen und der Reichsleitung für diesen Mißerfolg verantwortlich zu machen, wie dies in der Presse der radikalen Linken geschieht. Wer den guten Willen und das nötige Verständnis hat, der Sache wirklich auf den Grund zu gehen, dürste viel eher zu dem Ergebnis gelangen, daß die Dinge so schief gehen, weil eine Mehrheit des Reichstages mit den Regierungen nicht mehr zusammenarbeiten will. ES ist in diesen Tagen ver schiedentlich der Ausdruck gebraucht worden, daß etwas wie eine Krisis in der Lust liege, und man kann sich in der Tat wohl nicht darüber täuschen, daß eine solche Krisis vorhanden ist, wenn nicht eine akute, so doch die latente Krisis, wie sic eben durch das Ergebnis der Reichstagswahl von 1912 ge schaffen wurde. Ist es im vorigen Jahre gelungen, die mit Hängen und Würgen, unter Dach zu bringen, so ist seit dem eingetroffen, waS besorgte VaterlandSfreunde schon da mals befürchtet haben. Die Art, wie diese Gesetze zustande gekommen find, hat das Selbftbewutztsein bei der Mehrheit ungemein gesteigert und bei ihr den Eindruck erweckt, als ob die Verbündeten Regierungen ein ernstliches Nein gegenüber Erscheint jeden Werktag abend« für den folgenden Tag. Der Br« plgsprri« ist einschließlich der 8 wvchentlichen Beilagen bei Abholung «der «Medium vterteljährltch 1 Mk. 80 Pfg., bet Zustellung i« Hau« 1 MK. 7V Pfg.; durch die Poft frei in« Hau« viettrö jährlich 1 Mk. vr Pfg., am Poftschalter abgeholt 1 Mk. SO Pfg. Einzelne Rmrmiern kosten 10 Pfg. Aboaannents^rsteklungen werden angenommen in der Geschäft«- stelle Altmarkt IS, sowie btt den Zeitungsboten in Stadt und Land, ebenso auch btt allen Poftanftaltea. — Nummer der Zeitungsliste 6587. — Schluß der Geschäftsstelle abend» '8 Uhr. Anzeige»»« ei«: Di« Sgrspaltene «orpuszttle oder deren Raum 12 Pfg., für Inserate von außerhalb des Verbreitungsgebiete« IS Pfg. Di« Reklamezttle 30 Pfg. Geringster Inseratenbetraa 40 Pfg. Btt Wiederholungen Rabatt nach aufliegrndem TcäA Erfüllungsort für beide Teil« Bischofswerda. Feftbestellte Inserat«. Aufträge können nicht zurückgezogen werden. Inserat- uu» «bouuemeuta-VefteTuuge« «tmmt e»tgege» tu Bautzen: Weller^sche Buchhandlung, Schulstratze ».
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