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Der sächsische Erzähler : 04.06.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191406043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19140604
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19140604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1914
- Monat1914-06
- Tag1914-06-04
- Monat1914-06
- Jahr1914
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 04.06.1914
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frühesten entwickeln sich die Tomaten vor Mauern oder Bretterplanken (diese dürfen nicht mit Karbolineum ge- strichen sei»), die nach Wien offen liegen. Hier kann man sie auch spalievartig zichen und wird in diesem Falle ent sprechende Pflege vorausgesetzt, besonders früh und beson ders schöne Früchte ernten. Aber wie gesagt, gedeiht sie auch in jeder anderen Lage gut. Auf freien Beeten wird man gar bald in die Notwen digkeit versetzt sein, den Pflanzen Pfähle (etwa ILO Meter lang) zu geben, um sie aufbinden zu können. Noch bester ist es allerdings, die Pfähle bereits vor dem Pflanzen zu schla gen und die jungen Tomaten daran zu setzen. Man binde die Pflanzen nun sorgfältig aber nicht zu fest an, dann ent wickln sie sich am besten. Gar bald werden die gelben Blüten in lockeren Trauben erscheinen. Ist die Pflanze ca. 1 Meter hoch geworden, so werden sich inzwischen ca. 6 bis 8 Blütentrauben resp. Fruchttrauben gebildet habex, mehr soll man aber nicht sich entwickeln laste», weil dies nur auf Kösten von Güte und Größe der anderen Früchte ge- schähe. Man schneide deshalb der Pflanze den Spitzentrieb aus und entferne gleicherweise alle vorhandenen oder sich neu bildenden Seitentriebe. Desgleichen entferne man alle die Blätter, welche Fruchttrauben beschatten, damit letztere mehr Sonne erhal ten und bester reifen können. Sind alle Vorbedingungen erfüllt, so wird man etwa von Anfang August beständig appetitlich auSsehende, köstliche Früchte ernten können. In einem verleugnet die Tomate nicht, daß sie eigent lich ein Kind des Südens ist: Sie vermag eS nicht, bis zum Herbst alle ihre Früchte auszureifen, wie sie auch gegen Frost sehr empfindlich ist. Das ist aber weiter nicht schlimm; die halbreifen Früchte haben sich deshalb nicht umsonst ent- wickelt. Sobald Frost zu befürchten ist, gräbt man die To matenpflanzen mitsamt den Wurzeln auS, schüttelt alle Erde ab und hängt alsdann die Pflanzen verkehrt, also mit den Wurzeln nach oben in einem Hellen, lustigen und frostfreiem Raum auf. Die Früchte reifen dann noch nach und können «ach Bedarf abgepflückt Werden. Als beste Sorten empfehle ich nur glattsHalige und zwar als ausgezeichnete frühe Sorten: Early Sunrise; Alice Roosevelt Königin der Frühen; Excelsior, Johännisfeuer, JulimataLor und die pflaumen- förmige König Humbert; ferner als beste zum Einmachen: Ficcarazzi. Diese genannkett Sorten sind alle rot, eS gibt deren auch gelbe, doch kenne ich keine dieser, die so hervorstechende gute Eigenschaften aufzuweisen hätten, wie die oben genannten Sorten. , . . . ' ' . ' i. -. — Allerlei praktische Wixke «rtz kleine MMeUkn-e«. Die Wollwische bei Schafe«. Bei der Schafzucht darf die Wollwäsche nicht außer acht gelassen werden. Diese er- folgt am besten vor dem Abscheren im Monat Juni. Zwar gibt es auch Wollwaschanstalten, welche die Schafwolle in» schmutzigen Zustande ankaufen, indes ist der Verkauf von Schmutzwolle für den Landwirt nicht empfehlenswert, da sie gewöhnlich sehr niedrig im Preise steht. Zur Wollwäsche ist weiches Wasser erforderlich das beim Seifen schäumt. Hartes, mit Gips, Kalk oder Eisenteilen durchsetztes Wasser taugt zur Wollwäsche ebenso wenig wie Sumpf oder Moor wasser. Dagegen ist Master zur Wollwäsche vorzüglich wenn es feine Tonteile enthält. Die Wollwäsche darf nur bei einer Temperatur von 17—18 Grad R. vorgenommen werden, denn bei niedrigerer Temperatur erkälten sich die Schafe sehr leicht. Reine Wäsche ist Bedingung. Wer da glaubt, ein bißchen Schmutz erhöhe,daS Gewicht der Wolle, irrt sich zu seinem Schaden; denn die Wolttäufer zahlen für reine Wolle wett höhere Preise alS für weniger reine. Die Wollwäsche wiich auf verschiedene Weise vorgenommen. Ein mal müssen die Schafe durch fließendes Master stromauf wärts schwimmen. Dabei werden sie von Begleitpersonen untergetaucht und die Wolle gerieben und gedrückt, und zwar mittels Krücken. Dieses Verfahren wird etwa viermal wiederholt. Ferner werden die Schafe in einen See oder Weiher gebracht, öfter untergetaucht und die Wolle schwaw ausgedrückt. Damach kommen die Schafe auf eine trockene Weide und nach 6—8 Stunden abermals in Master, wo sie wieder gewaschen werden. Zum dritten kommen die Schafe zur Wollwäsche in eine sog. Sturzwäsche. Dabei stürzt da? Wasser von oben in Rinnen auf die Schafe hercch. Bocher kommt aber jedes Schaf erst in ein Wasserbecken, Wo eS durch Untertauchen gut eingeweicht wird. Diese» Einwei chen wird nach etwa 12 Stunden wiederholt. ES hat de» Zweck, den Schmutz in der Wolle aufzulösen. Nach dem Einweichen werden die Schafe entweder in einen reinen Stall oder auf die Weide gebracht und mittels GieUanne mit Master begossen. Dann nimmt jeder Mann ein Schaf, stellt sich vor eine Rinne und HSL e» unter dm Wasserstrahl, wobei es gründlich güvaschen wird. Dann kommen die Schafe zur Abtrocknung auf eine trockene Weide oder in einen reinen, mit stackerer Streu versehenen Stall. Endlich ist die Kunstwäsche beachtenswert. Dabei werden die Schafe in großen Bottichen gewaschen. Währmd je zwei Personen das Schaf hatten, vollziehen zwei andere die Wäsche. Dazu ist selbstverständlich warmes Wasser, dem Seife oder laugen- artige Stoffe zugeseht sind, notwendig. Diest Kunstwäsche eignet sich besonders für kleine Betriebe. Nachbestellungen nufden „TiichfischerErzilhler" für dm Monat Juni werden zum Preise von kk/k LINK (exkl. Bestellgeld) von EZV unseren Boten und Filial- stellen, sowie von der Expedition entgegengenommen — Auch die Briefträger und Postanstalteu nehmen monatliche Bestellungen entgegen.
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