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Der sächsische Erzähler : 01.12.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191412014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19141201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19141201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1914
- Monat1914-12
- Tag1914-12-01
- Monat1914-12
- Jahr1914
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 01.12.1914
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1114. v« Ltchsifche MM«. Sette st de» Angriff in aller Ruhe. Gar -u kriegerisch war der An blick der anstürmenden Horden nicht, besonder» für unsere militärisch geschulten Augen, denn die brüllende, heulende herantanzende und wild die Blassen schwingende Horde wirkte eher komisch wie beängstigend. Auf 100 Meter ließen wir da» Gesindel herankommen, dann eröffneten wir ein rasende» Schnellfeuer, da» Hunderte wegmähte. Doch dessen ungeachtet, drangen die anderen vor, vorschnellend wie die Ratzen und mit beispielloser Gewandtheit über die Hinder nisse wegturnend. Im Nu waren sie in unseren Schützen gräben, und wahrlich die Braunen waren keine zu verachten den Gegner. Mit Kolben, Bajonett, Säbel und Dolch wurde jetzt auf einander losgehauen und gestochen, und wir hatten eilende Verstärkung erleichtert wurde. Dann aber warfen bitter harte Arbeit, die uns erst durch im Laufschritt herbei- wir die Kerle zu den Schützengräben heraus und zwar so, daß ihnen Hören und Sehen verging. Wir gingen dann natürlich weiter vor und verfolgten den Feind bis in seine eigenen Schützengräben hinein. Bei unserem Dorgehen be gingen wir den Fehler, die verwundeten oder sich tot stellen den Inder nicht unschädlich zu machen, indem wir ihnen die Waffen abnahmen. Wir sollten diese Unterlassung schwer bereuen, denn kaum waren wir hinter dem fliehenden Feinde 100 bis 150 Meter hergerückt, als wir auch schon von hinten Feuer bekamen, das viele der Unfrigen fällte und uns an noch tatkräftigerer Derfolgung der anderen hinderte. Die Wut, mit der wir zurückgingen, und über die heimtückische Bande herfielen, ist nicht zu beschreiben. Ein heimtückischeres Volk habe ich noch nie kennen gelernt, schon das schlangen gleiche Herankriechen und plötzliche Borschnellen ist unheim lich. Noch schlimmer ist dieses „sich tot stellen" und hinter dem vorrückenden Feind herfchießen, oder aufspringen und mit Messer und Dolch in den Reihen des arglos passierenden . Gegners wüten. Um so erbärmlicher betragen sich die Kerle in der Ge fangenschaft, und hier ist es nun wieder, wo die alte deutsche Gutmütigkeit die Oberhand behält und die gefangenen In der bemitleidet, denn im Grunde genommen können die ar men Teufel ja nichts dafür, daß sie uns gegenüber stehen. Ein eingeborener Offizier sagte uns, daß die indischen Trup pen mit Maschinengewehren durch die Engländer vorgetrie ben würden und daß große Mengen von Spirituosen an die Leute verteilt würden. Auch kursieren die tollsten Schauer gerüchte bei den indischen Truppen über uns, desto größer ist . die Verwunderung, wenn sie bei uns anständig behandelt werden. Sowie der Inder gefangen genommen worden ist, j mn 28. November 1914. Gegenstand «WM 233 8,73 0,« frische 2» 2» 13 14 245 21» 22S st23 3,00 von Mark all «eu all neu 23« ist er zahm und gutmütig wie ei« Kind, weiß der Teufel, was di« Engländer für Mittel anwenden, um di« Burschen fo gemeingefährlich zu machen. Auch stad fast alle Lider mehr oder weniger krank, die meisten husten fürchterlich, frieren ganz erbärmlich und zeigen in ihrem ganzen Handeln und Benehmen so recht ihr Sklaventum. Händeküssen ich», ist ein Zeichen der Dankbarkeit, und drollig ist es zu beobach ten, was für Gesichter unsere Leute schneiden, wenn sie die ost 14 Tage nicht gewaschenen Hände bekützt bekommen. Die verehrliche« Abonnenten werbe« ge beten, bei unpünktlicher aber «uregel- achßiger Zustellung de» Blatte» sich nicht a« da» TrLgerpersonal, sondern zweck» Abhilfe sofort an die Geschäftsstelle, Altmarkt IS, p» wende»! AO 223 37H» 1333 b, 1333 , 1333 . 1333 , 133 , 13V , 100 , 133 . 1 » 133 , 1«33 , tt» , 1333 , 1333 . 1 , 13« , «3 , 133 , 100 , 133 , 1 . 138 , 133 , 133 » !chtnendrusch,nngM., , » gepreßt, , — VtN« 1 Stttck Rap» Erbsen Wicke« 2,- 0,- 18,- »US »- 3,SS 2,43 2st- 3,1» Kartoffel« j A Butter H" jU'aeu . l Uegeldrusch, Wetzen Roggen Weizenmehl Roggtnmehl WetzrnUete, »rod es unseres lüiseis ün. 6raöen Rr. 2k». zum vorzeitigen Abschluß. Durch die damit verbundene Grenzsperre konnten di« Bootsfahrten nur 2'/, Monat« aus geführt werden, während sonst S Monate dafür vorgesehen waren. Die Einnahmen hatten sich so gut angelassen, daß für 1S14 jedenfalls der beste Abschluß der Bootsfahrten zu erwarten gewesen wäre. Immerhin wurde ein Reingewinn von 942,30 -4t erzielt, wovon 742,30 -4t dem Unterstützungs fonds de» Gebirgsverein» überwiesen werden. vom De- samtoorstand sind die Hälfte der Mitglieder, 5 Herren, neu zu wählen. Drei der Herren werden wiedergewählt, ne» werden in den Borstand gewählt die Herren Stadtbaumeister Zopf-Radeberg und Rechtsanwalt Dr. Weise-Dresden. Wei ter wird beschlossen, die Projekte bezüglich de» Ausbaues de» Polenz- und Wesenitztales bis zur Beendigung der Kriegs wirren zurückzustellen. Zum Vorsitzenden de» Gesamtvor- standes wurde Herr Pastor Prim. Wallenstein-Löbau durch Zuruf wiedergewählt. Al» Ort der nächsten Jahreshaupt versammlung wurde Sebnitz gewählt. Endlich wird beschlos sen, eine Zusammenstellung der von den Ortsgruppen für die Kriegshilfe gestifteten Beträge der Oeffentlichkeit zu über geben. Hiermit hatte die Hauptversammlung ihr Ende er reicht. In der sich anschließenden Abgeordneten-Bersamm- lung gedenkt der Herr Vorsitzende zunächst des im Kriege ge fallenen Herrn Oberforstmeisters Augst-Schandau, dem er den Dank für sein im Gebirgsverein bewiesene Wohlergehen ausspricht. Bon den vorhandenen Geldern werden u. a. der Ortsgruppe Mohorn 20 -4t überwiesen. An der Bästeibrücke soll die Gedenktafel für die Pastoren Gretzinger und Nicolai nach Vorschlägen des Heimatschutzes erneuert werden. Zur Ausführung wird der Gesamtvorstand ermächtigt. Der Haushaltplan für 1915 schließt in Einnahme und Ausgabe mit 8900 -4t gegen 9200 -4t i. B. ab. Die Bereinszeitschrift „Ueber Berg und Tal" soll vom Januar 1915 in deutscher Schrift (Fraktur) gedruckt werden. Bon der 2500 -4t betra genden Meichestiftung sollen 1000 -4t auf eigenen Wunsch des Herrn Professor Meiche, aus sonstigen Bereinsmitteln 1050 -4t, zusammen also 2650 -4t der Kriegshilfe überwiesen werden, davon 650 -4t dem Hilfsausschuß in Pirna, während 1000 -4t für besondere Unterstützungszwecke bleiben sollen. Zur Kriegshilfe sind bisher vom Gesamtverein durch die ein zelnen Ortsgruppen 8100 -4t gestiftet worden. Chemnitz, 30. November. Herr Hauptmann Facius, der am 23. August im Gefecht bei Senne schwer verwundet wurde und nach glücklicher Heilung jetzt wieder ein Bataillon des 104. Infanterie-Regiments in den Kämpfen bei Lille führt, wurde für hervorragende Tapferkeit mit dem Eisernen Kreuz 2. und 1. Klasse, sowie dem Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens mit Schwertern ausgezeichnet. Plauen i. V., 30. November. Gold für die Reichsbank. Dank persönlich aufklärender Arbeit ist es Professor Dr. Fährmann gelungen, in der Amtshauptmannschaft Plauen bereits über 100000 -4t Gold, darunter französisches und englisches zu sammeln und der Reichsbank zuzusühren. Leipzig. 30. November. Ausweisung feindlicher Staats angehöriger. Bis zum 24. November, nachts 12 Uhr, muß ten bekanntlich die Angehörigen feindlicher Staaten Leipzig verlassen haben. Von der Ausweisungsoerfügung sind etwa 4000 Personen betroffen worden, und zwar in der Mehrzahl russische Staatsangehörige. Die meisten haben ihren Wohn sitz in den in der Nähe Leipzigs gelegenen kleineren Städten und Ortschaften genommen. — Bevorstehende Einverleibung. Dem Vernehmen nach hat die Kreishauptmannschaft die Ein verleibung der beiden Leipziger Bororte Mockau und Schönefeld in das Leipziger Stadtgebiet beim Ministerium des Innern befürwortet. Die Stadt Leipzig würde dadurch einen beträchtlichen Einwohnerzuwachs erfahren, denn Mockau zählt annähernd 10000, Schönefeld sogar über 20 000 Einwohner. Im Kampf mit den Indern (Aus einem in der „Frkf. Ztg." abgedruckten Feldpostbrief.) Heute hatten wir zum ersten Male gegen die Inder zu kämpfen und weiß der Teufel, das braune Lumpenpack ist nicht zu unterschätzen. Wir alle sprachen zuerst mit Ge ringschätzung von den Indern, und unsere Meinung war auch sehr begreiflich, wenn wir die Jammergestalten be sahen, die so oft als Gefangene an uns vorübergeführt wur den. In Lumpen gehüllt, frierend wie die Schneider, mit blaugefrorenen Nasen und eingezogenen Schultern schlichen sie daher, so daß die tollsten Witze über die Mußbundesge- nossen der Franzosen gerissen wurden. Heute nun lernten wir die Bande von einer anderen Seite kennen. Wir lagen schon seit drei Tagen unter dem ununterbrochenen Geschützfeuer der Engländer in unseren Schützengräben und hatten Mangel am Nötigsten, denn nur des Nachts war es möglich, uns zu verproviantieren. Wasser hatten wir genug, über uns und unter uns, so daß wir die schönsten Freibäder nehmen konnten. Durst litten wir dem gemäß nicht, desto mehr aber Hunger. Die Engländer schie nen ein diabolisches Vergnügen daran zu haben, uns mit Granaten zu bewerfen. Gott lob wurde nur sehr wenig Un heil angerichtet, und wir fühlten uns im großen und ganzen gar nicht mal so ungemütlich in unseren Erdlöchern: wenn eben genügend zu futtern dagewesen wäre, hätten wir kaum geklagt. Nachdem es nun, wie gesagt, drei Tage lang Gra naten geregnet hatte, den himmilschen Regen gar nicht ge rechnet, dachten die Herren Briten wohl, wir wären jetzt ziemlich aufgeweicht und in Brei aufgelöst. Deshalb hatten sie uns den Besuch ihrer braunen Bundesgenossen zugedacht, die uns mit Haut und Haar auffressen sollten. Weiß der Teufel, was die Engländer den Kerlen eingetrichtert hatten, auf jeden Fall waren die, welche da gegen unsere Linien an stürmten, besoffen oder sonst vom bösen Geist besessen. Un ter einem furchtbaren Gebrüll, gegen das unser Hurrarufen wie das Wimmern von Säuglingen klang, sprangen Tau sende von braunen Gestalten auf uns zu, und zwar so plötz lich, wie aus dem Nebel herausgespien, daß wir im ersten Augenblick vollständig überrascht waren. Schnell waren wir jedoch gefaßt, und das Gewehr in der Faust, erwarteten wir Unser Kaiser lebt im Großen Hauptquartier wie ein ein facher General, oft besucht er die Truppen und begibt sich häufig in die vorderste Schlachtlinie, um das Feuer zu beo bachten. Alle aber, die das Glück hatten, den Kaiser zu sehen, oder gar mit ihm in Berührung zu kommen, rühmen seine Frische, sein lebhaftes Interesse und namentlich feine uner müdliche Arbeitskraft. Der Kaiser trägt zur feldgrauen Uni form das Eifern« Kreuz erster und zweiter Klaffe, welch« Kriegsdekorationen er auf Bitte de» Königs von Bayern, der einer Anregung der Bundesfürsten folgte, anlegte.
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